Devs - 1x03: Erkenntnisse
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Episodenbild (c) FOX

Originaltitel: Episode 3
Episodennummer: 1x03
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 12. März 2020
Erstausstrahlung D: 02. September 2020
Drehbuch: Alex Garland
Regie: Alex Garland
Besetzung: Sonoya Mizuno als Lily Chan, Nick Offerman als Forest, Jin Ha als Jamie, Zach Grenier als Kenton, Cailee Spaeny als Lyndon, Stephen McKinley Henderson als Stewart, Karl Glusman als Sergei, Alison Pill als Katie, Janet Mock als Senator, Linnea Berthelsen als Jen, Aimee Mullins als Anya, Amaya Mizuno-André als Amaya, Caitlin Kimball als Callie, Britton Sear als Jeff, Mark Ciarrocchi als Joe, Alejandro De Mesa als Carlos, Luyanda Unati Lewis-Nyawo als Angela, Akshay Kumar als Ray, Oliver Powell als Ozzy u.a.

Kurzinhalt: Eine Senatorin stattet Amaya einen Besuch ab, um Firmenchef Forest zur streng geheimen Arbeit der Devs-Abteilung zu befragen. Währenddessen kehrt Lily – die zu Hause mit sich nichts anzufangen weiß – an ihren Arbeitsplatz zurück, wo sie sowohl ihre Kollegin Anya als auch ihre beste Freundin Jen darin einweiht, was sie über Sergei herausgefunden hat. Jen rät ihr schließlich, mit dem Sicherheitschef Kenton zu sprechen. Nachdem Lily den Raum verlassen hat, weiht sie diesen darin ein, dass Lily früher schon mal einen Anfall von paranoider Schizophrenie hatte. Lily ist indes in ihrer Verzweiflung auf den Fenstervorsprung gestiegen – was nicht zuletzt auch von Forest und der Senatorin, die sich gerade auf einer Tour durch die Firma befanden, gesehen wird. Indes setzt man in der Devs-Abteilung die Erforschung der Vergangenheit fort…


Review: Episodenbild (c) FOX Auch in "Erkenntnisse" gönnte man uns wieder einen näheren Einblick in die Arbeit der Devs-Abteilung. Zumindest momentan noch scheint man den Quantencomputer also dazu zu benutzen, um quasi ein Fenster in die Vergangenheit zu öffnen. "Devs" bestätigt dabei – auf durchaus amüsante Art und Weise – wieder einmal die gute alte Weisheit, dass jedwede Art moderner Technologie, so nur irgendwie möglich, für Sex und/oder Pornos verwendet wird; immerhin verwendet man das Programm in diesem Fall, um Marilyn Monroe und Arthur Miller beim Sex zuzusehen – auch wenn dies eigentlich gegen die Vorschriften verstößt, die strikt untersagen, die Privatsphäre von Personen zu verletzen. Parallel dazu trifft sich Forest mit einer Senatorin, und versucht, ihr so wenig wie möglich über seine Arbeit zu verraten. Allzu erhellend fand ich diese Szenen allerdings nicht; lediglich die Tatsache, dass Forest so ausweichend wie möglich antwortet, legt den Verdacht nahe, dass er nicht unbedingt will, dass seine Schöpfung in politische Hände fällt. Sonst war das aber erstmal wenig aussagekräftig.

Besser gefiel mir da schon alles rund um Lily, wo es Alex Garland neuerlich gelang, mich hinters Licht zu führen. Ich war einfach, als Lily sowohl Anya als auch Jen einweiht, von vornherein sehr unsicher, welcher der beiden sie trauen kann, und irgendwie ist es Garland dabei gelungen, dass mir vor allem Jen verdächtig erschien. Kurz darauf schien sich mein Verdacht ja auch zu bestätigen, als sie den Sicherheitschef in die – angebliche – Vergangenheit, und einen früheren paranoiden Anfall von Lily, einweiht. Letztendlich stellt sich dies jedoch als gemeinsame Finte heraus, und, ganz ehrlich: Das hatte ich nun echt nicht kommen sehen. Ich mag es, wenn es Serien (oder auch Filmen) gelingt, mich zu überraschen, und hier war das eben wieder einmal der Fall. Davor stach für mich vor allem die Szene an diesem Sims hervor, wo sich der Walt in den Fensterscheiben wiederspiegelte. Das sah einerseits sehr beeindruckend aus, andererseits fragte ich mich da, wie sie das gedreht haben, da es tatsächlich so aussieht, als würden Sonoya Mizuno und Zach Grenier auf diesem schmalen Fenstersims stehen. Natürlich werden die beiden irgendwie gesichert gewesen sein, aber jedenfalls fand ich das doch recht spektakulär umgesetzt. Ansonsten muss ich allerdings sagen, dass sich auch in diesem Teil der Handlung die ganz neuen, großen Erkenntnisse in Grenzen halten, und die Folge auch spannungstechnisch mit den ersten beiden nicht mehr ganz mithalten kann. Klar, am Ende die echten Aufnahmen der Sicherheitskameras zu sehen, die zeigen, wie Sergeis lebloser Körper auf den Campus geschleppt und dort dann angezündet wurde, war durchaus erschüttert – bot aber halt für den Zuschauer keine neue Erkenntnis mehr. Insofern: Auch wenn die Serie für mich nach wie vor sehr gut funktioniert und insbesondere stilistisch und inszenatorisch besticht (wie z.B. mit der gruseligen Einstellung der von unten beleuchteten Statue von Forests Tochter), hoffe ich, dass die nächste Folge wieder ein bisschen aufdreht.

Fazit: Episodenbild (c) FOX Auch in "Erkenntnisse" ist es der Serie wieder einmal gelungen, mich an der Nase herumzuführen – war ich doch eigentlich davon überzeugt, dass es keine gute Idee ist, Jen zu vertrauen. Dass es sich beim Besuch des Sicherheitschefs und allem, was daraus dann folgt, nur um eine clevere Finte handelt, auf die Idee wäre ich echt nie gekommen. Darüber hinaus fand ich es schön, dass wir hier wieder einen besseren Eindruck von Arbeit und Zweck der Devs-Abteilung erhalten. Davon abgesehen hielten sich die neuen Erkenntnisse hier allerdings eher in Grenzen (weshalb ich den deutschen Titel auch eher nur so semi-gut gewählt finde), wobei vor allem das Video – so interessant es grundsätzlich auch gewesen sein mag, dies für uns in dieser Form aufgerollt zu sehen – wenig Neues brachte. Weil als Zuschauer war einem das eigentlich eh schon klar. Und auch was die Spannung betrifft, fand ich die ersten beiden Folgen stärker. Inszenatorisch gab es aber auch an "Erkenntnisse" wieder mal nichts auszusetzen, wobei es mir vor allem die Einstellungen des Fensters mit dem sich darin spiegelnden Wald angetan hatten. Insgesamt bot somit auch "Erkenntnisse" wieder gute Unterhaltung; die nächste Episode würde aber wieder etwas mehr Pepp vertragen.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2020 FX/FOX)







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