His Dark Materials - 1x03: Die Spione
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Episodenbild (c) FOX

Originaltitel: The Spies
Episodennummer: 1x03
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 17. November 2019 (HBO)
Erstausstrahlung D: 09. Dezember 2019 (Sky)
Drehbuch: Jack Thorne
Regie: Dawn Shadforth
Besetzung: Dafne Keen als Lyra Belacqua, Nabil Elouahabi als The Bright-Eyed Man, Daniel Frogson als Tony Costa, Simon Manyonda als Benjamin De Ruyter, Ruth Wilson als Mrs Coulter, Clarke Peters als The Master, Ariyon Bakare als Carlo Boreal, James Cosmo als Farder Coram, Anne-Marie Duff als Ma Costa, Lucian Msamati als John Faa, Frank Bourke als Fra Pavel, Robert Emms als Thomas, Jamie Wilkes als The Pale-Faced Man, Mat Fraser als Raymond Van Gerritt, Geoff Bell als Jack Verhoeven, Kit Connor als Pantalaimon u.a.

Kurzinhalt: Lyra wurde nach ihrer Flucht vor Mrs. Coulter von den Gyptians gefunden. Sie erwacht auf dem Schiff von Ma Costa und ihrem Sohn Tony, den sie noch aus dem Jordan-College kennt. Nun gilt es, die Gyptians davon zu überzeugen, dass Mrs. Coulter dabei ist, ihre Kinder in den Norden zu bringen. Doch manche von ihnen scheint der Mut verlassen zu haben, um gegen die Gobblers vorzugehen. Währenddessen erfährt Mrs. Coulter, dass Lyra im Besitz eines Alethiometers ist. Dass sie ohne es zu wissen diesem magischen Gerät so nah war, macht sie wütend – und umso entschlossener, Lyra so rasch als möglich wieder aufzuspüren. Tony Costa und ein guter Freund von ihm schmieden indes den Plan, in Mrs. Coulters Apartment einzubrechen, um mehr über ihre finsteren Absichten in Erfahrung zu bringen. Und Lyra versucht nicht nur, endlich das Geheimnis des Alethiometers zu entschlüsseln, sondern erfährt zudem die Wahrheit sowohl über ihren Vater als auch ihre Mutter…


Review: Episodenbild (c) FOX Nachdem Lyra in der letzten Folge bereits erfahren hat, dass Lord Asriel in Wahrheit nicht ihr Onkel, sondern ihr Vater ist, wird ihr hier nun auch gleich noch offenbart, dass es sich bei Mrs. Coulter um ihre Mutter handelt. Ich muss gestehen, diese Wendung aus dem Film wirklich nicht mehr im Kopf, nach deren Kommentar in der letzten Folge über Asriel, der auf ein vertrauteres Verhältnis zwischen den beiden hindeutete, aber schon so etwas ähnliches vermutet zu haben. Grundsätzlich fand ich diese Wendung jedenfalls – auch wenn man in solchen Fällen natürlich unweigerlich immer an "Das Imperium schlägt zurück" denken muss, gut gefallen. Zumal insbesondere auch diese Szene von Dafne Keen und Anne-Marie Duff sehr gut gespielt war, und man zudem für das Gespräch auch eine sehr nette Location gefunden hat. Was mich jedoch nicht wirklich überzeugte war, dass Coulters eifersüchtiger Ehemann Lyra ermorden wollte. Ich meine, ja, in der freien Natur kommt so etwas vor, z.B. bei Löwenbabys. Bei uns Menschen richten sich entsprechende Rachegelüste aber doch meistens eher an die Frau, bzw. den Konkurrenten. Aber gegen das Kind? Ich weiß ja nicht.

Darüber hinaus habe ich irgendwie zunehmend den Eindruck, dass man die Geschichte doch die Spur effizienter – und damit auch effektiver – hätte erzählen können. Bislang gefällt mir zwar die Serie soweit ganz gut, aber bislang plätschert die Handlung halt doch recht unaufgeregt und ohne wesentliche Höhepunkte vor sich hin. Ein bisschen mehr Tempo könnte das ganze dann doch vertragen. Grundsätzlich fand ich aber auch "Die Spione" durchaus wieder ganz kurzweilig. Highlights waren dabei für mich, neben der gerade angesprochenen Szene, die wunderbare Aussage "You'll be whatever you want to be. Your path is your choice, and yours alone." – was ich einfach für eine ungemein wichtige Message halte – der spannende Einsatz der Spione im Apartment von Mrs. Coulter (der dann ja auch tragisch endet), sowie die Szene, wo es Lyra (zur großen Überraschung von Carder Coram sogar ganz ohne langes Studium von irgendwelchen Büchern) gelingt, den Alethiometer in Betrieb zu nehmen. Die Idee dahinter konnte mir ja schon im Film sehr gut gefallen, was das Design betrifft, ist die Serienversion aber nochmal deutlich überlegen. Unklar war mir allerdings, warum Lyra ihnen nicht genauer sagt, welche Unterlagen sie in Coulters Schreibtisch gefunden hat. Immerhin ging aus denen doch recht eindeutig hervor, dass Coulter Experimente unternehmen will, um die Verbindung zwischen Mensch und Daemon zu trennen. Warum das für sich behalten? Oder hat Lyra dies etwa selbst noch nicht erkannt, und mir kam hier ein eventueller Informationsvorsprung noch aus dem Film zugute? Und auch den Handlungsstrang rund um Carlo Boreal, der sich eben in der uns bekannten Gegenwart zuträgt, fand ich wieder nicht übermäßig interessant. Umso besser konnte mir dafür wieder mal alles rund um Mrs. Coulter gefallen, die von Ruth Wilson wirklich sehr gut gespielt wird. Aber ja, noch bewegt sich das zwar auf angenehm konsistenten, aber doch eher nur so leicht überdurchschnittlichem, Niveau.

Fazit: Episodenbild (c) FOX Auch "Die Spione" würde ich wieder mit "nett" bewerten. Die Serie ist bislang durchaus kurzweilig – wenn ich auch da und dort das Gefühl habe, dass ein etwas höheres Erzähltempo nicht schaden, und sich dabei vielleicht auch etwas mehr Spannung entwickeln würde – vermag es jedoch bislang noch nicht wirklich, mich so richtig zu begeistern. "Die Spione" bot wieder solide Fantasy-Unterhaltung mit ein paar guten Momenten, insgesamt plätschert die Handlung aber doch eher unaufgeregt vor sich hin. Wenig interessant finde ich auch weiterhin die Ausflüge in unsere Welt. Warum der gehörnte Ehemann Lyra umbringen wollte, war mir auch nicht ganz klar. Und warum Lyra den anderen nicht genaueres darüber erzählt, was Mrs. Coulter wohl offensichtlich mit den Kindern im Norden vorhat, verstand ich auch nicht. Dafür hatte es mir insbesondere jene Szene sehr angetan, wo Lyra die Wahrheit über ihre Mutter erfährt. Und der Einbruch im Apartment von Mrs. Coulter sorgte zum Ende hin dann doch nochmal für ein bisschen Spannung. Trotzdem hoffe ich, dass die Story zusammen mit dem Aufbruch in den Norden noch einmal an Fahrt gewinnt.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2019 HBO)







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