The Mandalorian - 1x08: Erlösung
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Episodenbild (c) Disney+

Originaltitel: Redemption
Episodennummer: 1x08
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 27. Dezember 2019
Erstausstrahlung D: 01. Mai 2020
Drehbuch: Jon Favreau
Regie: Taika Waititi
Besetzung: Pedro Pascal als The Mandalorian, Taika Waititi als IG-11, Giancarlo Esposito als Moff Gideon, Gina Carano als Cara Dune, Carl Weathers als Greef Karga, Emily Swallow als Armorer, Jason Sudeikis als Bike Scout Trooper #1, Adam Pally als Bike Scout Trooper #2, Aidan Bertola als Young Din Djarin, Alexandra Manea als Din Djarin Mother, Bernard Bullen als Din Djarin Father, Brendan Wayne als Mandalorian Warrior u.a.

Kurzinhalt: Der Mandalorianer und seine Kumpanen sind in die Falle von Moff Gideon getappt. Doch noch gibt es Hoffnung: Einerseits gibt ihnen Gideon ein recht langes Ultimatum, um aus ihrem Versteck zu kommen. Vor allem aber ist es den Überresten des Imperiums dank IG-11s Einmischung noch nicht gelungen, das Kind an sich zu bringen. Mit der Hilfe des früheren Attentäterdroiden gelingt es ihnen zudem, in die unterirdischen Tunnel zu fliehen – wo sich ihnen jedoch ein erschütterndes Bild darbietet. Zudem muss es ihnen nun noch gelingen, aus der umstellten Stadt zu entkommen – und dies wiederum wird erfordern, dass sich einer von ihnen für die anderen opfert…


Review: Episodenbild (c) Disney+ Vor kurzem wurde bekanntgegeben, dass Taika Waititi für Disney einen "Star Wars"-Film schreiben und bei diesem auch Regie führen wird. Neben seiner Arbeit für Marvel dürfte wohl insbesondere das Finale der ersten "Mandalorian"-Staffel für dieses Engagement verantwortlich sein – wurde dieses doch von ihm inszeniert (zudem hat er ja die Sprechrolle des IG-Roboters übernommen). Nun ist der Mann zugegebenermaßen ein bisschen eine Reizfigur; es gibt doch einige, die mit seiner Arbeit und seinem Humor nicht viel anfangen können. Insbesondere sein "Thor"-Film steht bei einigen als zu sehr auf Humor getrimmt in der Kritik. Ich persönlich mag ihn und seinen Humor hingegen sehr gerne, angefangen bei "Fünf Zimmer, Küche, Sarg", den gerade erwähnten und von einigen gescholtenen "Thor: Tag der Entscheidung", bis hin zu seinem meines Erachtens bisherigen Meisterwerk "Jojo Rabbit" (der gute Chancen hat, heuer meinen Preis als bester Film des Jahres abzustauben). Gleich zu Beginn von "Erlösung" gibt es nun eine witzige Szene, die sich derart nach Waititi anfühlt, dass ich richtiggehend überrascht war, zu sehen, das die Folge von ihm "nur" inszeniert, und nicht etwa auch geschrieben, wurde (nicht, dass Jon Favreau im Bereich der Comedy ein gänzlich Unbekannter wäre).

Die beiden Sturmtruppler zu Beginn (einer von ihnen wird übrigens von Jason Sudeikis gespielt) waren jedenfalls einfach nur köstlich. Einerseits, weil es halt einfach zwei ganz normale Typen bei der Arbeit sind, und andererseits, weil man hier das gute alte Klischee der immer verfehlenden Sturmtruppen wunderbar aufs Korn nimmt. Nach diesem amüsanten Einstieg geht es dann jedoch deutlich ernster zu, denn die Lage vom Mandalorianer, Cara und Greef hat sich seit dem Ende der letzten Folge nicht gebessert. Sie sind nach wie vor von den Sturmtruppen unter dem Kommando von Moff Gideon umzingelt; der einzige potentielle Fluchtweg, der in die unterirdischen Höhlen führen würde, ist versperrt. So ziemlich der einzige Lichtblick: Aus zugegebenermaßen nicht ganz nachvollziehbaren Gründen (hier wirkt das Drehbuch ein bisschen auf die Erfordernisse der Story – auf Kosten der Logik in dieser Situation – zurechtgeschustert) gibt ihnen Gideon ein großzügiges Ultimatum – was es dann eben auch IG-11 erlaubt, rechtzeitig einzutreffen und den Tag zu retten. Die betreffende Actioneinlage war cool inszeniert, und definitiv eines der Highlights der Folge. DER Höhepunkt schlechthin kam für mich dann jedoch erst in ihrem Nachspiel, als der Mandalorianer – nachdem alle anderen in die Tunnel geflohen sind, und somit außer IG-11 niemand mehr in seiner Nähe ist – seinen Helm abnimmt und Pedro Pascal hier somit endlich sein Gesicht enthüllen darf. Wir mussten lange genug darauf warten, letztendlich war es aber wohl richtig so, da sonst dieser Moment längst nicht die gleiche Wirkung gehabt hätte. Zudem bekamen wir hier nun, nachdem man uns zuvor immer nur kurze Auszüge präsentierte, die gesamte tragische Vorgeschichte des Mandalorianers enthüllt, was zusammen mit der Offenbarung seines Gesichts maßgeblich dazu beiträgt, dass ich mich ihm als Charakter nun wesentlich verbundener fühle, als das bislang der Fall war. Davon kann die Serie in weiterer Folge nur profitieren.

Episodenbild (c) Disney+ Die zweite Hälfte der Folge konnte mir dann ebenfalls gut gefallen, angefangen beim Besuch der fast ausgestorbenen Tunnel (wo der Mandalorianer sein Jetpack erhält), über IGs Heldentod (wenn dieser auch, zumindest in meinem Fall, keinerlei emotionale Wirkung entfalten konnte), bis hin zum saucoolen Kampf zwischen dem Mando – nun mit Jetpack – und den einen Tie-Fighter steuernden Moff Gideon. Das war wirklich klasse. Allerdings: Die Art und Weise, wie die Rettung des Mandalorianers damals nun jene von "Baby Yoda" (ich hoffe, das Kind bekommt bald mal einen Namen) widerspiegelt, war mir etwas zu aufgesetzt (es sollte wohl symbolisch sein, hat für mich aber nicht so recht funktioniert). Zudem finde ich es schade, dass Cara und Greef auf Navarro bleiben. Gerade auch bei Cara hätte ich mich sehr darüber gefreut, wenn sie sich dem Mandalorianer dauerhaft angeschlossen hätte; er braucht einfach jemanden, mit dem er interagieren kann (das Kind ist dafür, da es ja noch nicht sprechen kann, nun mal halt nur bedingt geeignet). Immerhin hat "Erlösung" aber einen meiner größten Kritikpunkte an der Serie bislang ausgemerzt, in dem sie dem Mandalorianer endlich eine Mission und ein Ziel gibt. Nicht zuletzt auch dies macht mir Hoffnung, dass die zweite Staffel ein bisschen mehr Tiefgang und "Fleisch" erhalten wird; "Erlösung" war – als bislang beste Folge der Serie – dabei jedenfalls schon mal ein Schritt in die richtige Richtung.

Fazit: Zum Ende der Staffel präsentiert man uns mit "Erlösung" die bislang beste Episode der Serie. Neben der wieder sehr packenden und auch abwechslungsreichen Action liegt dies nicht zuletzt auch daran, dass wir hier wieder mehr über die Titelfigur erfahren, und zum ersten Mal auch sein Gesicht zu sehen bekommen. Zumindest mir half das enorm dabei, eine Bindung zu ihm aufzubauen. Überaus positiv ist es zudem, dass man dem Mandalorianer hier nun endlich ein klares Ziel mit auf den Weg gibt. Und mit Moff Gideon hat man in der letzten Folgen einen überaus gelungenen und interessanten Bösewicht präsentiert. All dies verspricht einiges an Spannung für die zweite Staffel – auf die ich nun durchaus schon gespannt bin.

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2019 Disney+)







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