Lost in Space - 2x06: Getrennt
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Episodenbild (c) Netflix

Originaltitel: Severed
Episodennummer: 2x06
Bewertung:
Weltweiter Internet-Release: 24. Dezember 2019 (Netflix)
Drehbuch: Katherine Collins
Regie: Tim Southam
Hauptdarsteller: Molly Parker als Maureen Robinson, Toby Stephens als John Robinson, Maxwell Jenkins als Will Robinson, Taylor Russell als Judy Robinson, Mina Sundwall als Penny Robinson, Ignacio Serricchio als Don West, Parker Posey als June Harris/Dr. Smith.
Gastdarsteller: Brian Steele als The Robot, JJ Feild als Ben Adler, Sakina Jaffrey als Captain Kamal, Ajay Friese als Vijay Dhar, Tattiawna Jones als Ava, Yukari Komatsu als Naoko Watanabe, Bradley Stryker als BK, Adam Bogen als Andre, Rob LaBelle als Mr. Jackson, Colby Wilson als Resolute Security Officer, Tom McLaren als Resolute Officer, Dustin Lloyd als Roughneck #1, Nilo Ghajar als Roughneck #2, Sibongile Mlambo als Angela, Zehra Fazal als Jupiter/Resolute Computer u.a.


Kurzinhalt: Maureen und Will haben sich zusammen mit Ben Adler auf die Planetenoberfläche begeben, um nach dem Roboter zu suchen – ist dieser doch ihre einzige Hoffnung darauf, den Antrieb der Resolute wieder in Betrieb nehmen und den Flug nach Alpha Centauri fortsetzen zu können. Gleich in der ersten Nacht werden sie von den raptorähnlichen Raubtieren angegriffen – und vom Roboter gerettet. Währenddessen sind an Bord der Resolute Penny, Vijay, ihr Lehrer Mr. Jackson sowie June Harris aka Dr. Smith vom Rest des Schiffes abgeschnitten. Der Grund dafür liegt in jener Substanz vom Planeten, die Metall zerfrisst. Einer der Rückkehrer hat nicht daran gedacht, dass er ein Metallgelenk im Knie eingebaut hat – und eben dort hatte sich die Substanz eingenistet. Nun droht sie sich in Windeseile auf dem Schiff auszubreiten und dieses zu zerstören. Eben dies muss Captain Kamal mit allen Mitteln verhindern – auch wenn dies bedeutet, den betroffenen Bereich abzusprengen und damit auch Penny, Vijay, Jackson und Smith zu opfern. Don West unternimmt einen verzweifelten Versuch, sie doch noch zu retten…

Review: Episodenbild (c) Netflix Beginnen wir mit der Story auf dem Planeten, die mich, vorsichtig ausgedrückt, jetzt nicht wirklich gepackt hat. Selbst in der Szene, wo sie in der Nacht von den Raptoren umzingelt sind, und das Gitter immer wieder ausfällt, kam leider keine Spannung auf, weil man halt weiß, dass Maureen und Will nichts passieren kann. Noch schwerer als das wiegt jedoch, dass ich mit der Verbindung zwischen Will und dem Roboter noch nie viel anfangen bzw. diese Freundschaft nicht wirklich nachvollziehen konnte, weshalb die betreffenden Momente die gewünschte herzerwärmende Wirkung bei mir verfehlten. Insofern war mir dann auch die Wendung zum Ende hin ziemlich egal, als sich der Roboter eben als doch nicht der Roboter herausgestellt hat (und es sich somit doch noch als praktisch erweisen sollte, dass Ben Adler eine Waffe gegen ihn im Gepäck hatte). Und das echte Wiedersehen mit dem richtigen Roboter wollte mich, trotz der wieder mal sehr guten Musik von Christopher Lennertz, ebenfalls nicht so recht berühren. Insgesamt hab ich zwar – auch bei "Lost in Space" – sicherlich schon schlechteres gewesen, aber wirklich gepackt hat mich dieser Teil der Episode leider nicht.

Zum Glück für "Getrennt" – und natürlich auch mich – gab es aber auch noch einen zweiten Handlungsstrang auf der Resolute, und den fand ich schon um einiges gelungener. So richtig kritisieren kann ich eigentlich nur die sehr konstruierte Art und Weise, wie Don West hier dazu gezwungen wird, seine Schmuggelaktivitäten zuzugeben, um Captain Kamal von seinem Rettungsplan zu überzeugen. Sorry, aber mal sollte meinen, dass ein solcher Captain jeden Versuch unternimmt, um das Leben von Besatzungsmitgliedern zu retten, ganz egal, wie gut oder schlecht die Erfolgsaussichten stehen. Sie selbst riskiert damit ja letztendlich nichts; geht's gut, super, geht's schief, kann man nichts machen. Aber ich kauf der Serie nicht ab, dass ein Captain in dieser Situation so entscheiden würde (und wenn ja, ist sie absolut die falsche Person für den Job). Das war halt wirklich nur dazu da, damit Don einen guten Grund hat, ein Geständnis abzulegen. Davon abgesehen war diese Storyline aber ganz nett. Die Notlage, in der sie sich wiederfinden, war für mich als Zuschauer durchaus nachfühlbar. Die Unsicherheit, ob man überhaupt einen Rettungsversuch unternehmen wird, und wie dieser ausgehen wird. Die Hilflosigkeit und das ausgeliefert sein auf andere – das allein waren schon erschreckende Gedanken. Und vor allem die Szene wo die vier dann in der Kiste stecken und ins All befördert werden, verfehlte bei mir die gewünschte beängstigende Wirkung nicht. Das stell ich mir echt furchtbar vor. Sehr schön fand ich zudem, dass uns "Getrennt" Dr. Smith wieder einmal sowohl von ihrer schlechtesten (manipulierenden – als sie versucht, den Lehrer davon zu überzeugen, sich zu opfern und zurückzubleiben) – als auch besten Seite zeigt. Letzteres natürlich in erster Linie, wenn es ihr tatsächlich gelingt, Mr. Jackson dazu zu bringen, trotz seiner Platzangst in die Kiste zu steigen. Klar hat die intrigante Version von Dr. Smith ihren Charme, der hoffentlich nie ganz verloren geht. Ich würde es aber begrüßen, wenn June Harris im Verlauf der Serie eine Entwicklung durchmachen würde, und man aus einer reinen Bösewichtin eine zumindest ambivalente Figur machen würde. Ein erster Schritt dazu wäre mit "Getrennt" jedenfalls mal getan.

Fazit: Episodenbild (c) Netflix Die beiden Handlungsstränge in "Getrennt" sind bei mir doch recht unterschiedlich angekommen. Alles auf dem Planeten rund um die Suche und dann den Fund des Roboters wollte mich leider nicht so recht packen – was auch daran liegen mag, dass ich die besondere Verbindung zwischen Will und dem Roboter noch nie so recht nachempfinden konnte. Deutlich besser war da schon alles auf der Resolute. Dass Don West seine Schmuggelaktivitäten gestehen muss um die Erlaubnis für den von ihm vorgeschlagenen Rettungsversuch zu erhalten erschien mir zwar doch ziemlich konstruiert, die Notlage der vier eingeschlossenen hatte es mir aber durchaus angetan. Mir gefiel, dass June Harris dabei ihr Talent zur Manipulation zuerst einsetzt, um wieder einmal ihre eigene Haut zu retten, dann es jedoch dafür verwendet, tatsächlich das Leben einer anderen Person zu retten – und damit wieder einen Schritt heraus aus dem Bösewicht-Eck macht. Vor allem aber fand ich die Szene in der Kiste sehr stark; das war in der Tat ein erschreckender Gedanke, und ging mir unter die Haut. Damit setzt "Getrennt" den bisher dominierenden, soliden Eindruck der zweiten Staffel fort.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2019 Netflix)




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