Blut in der Waagschale
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Episodenbild (c) Universal

Originaltitel: Blood on the Scales
Episodennummer: 4x14
Bewertung:
Erstausstrahlung UK: 06. Februar 2009 (SyFy)
Erstausstrahlung D: 06. Oktober 2009 (Premiere)
Drehbuch: Michael Angeli
Regie: Wayne Rose
Hauptdarsteller: Edward James Olmos als Admiral William Adama, Mary McDonnell als President Laura Roslin, Katee Sackhoff als Captain Kara 'Starbuck' Thrace, Jamie Bamber als Major Lee 'Apollo' Adama, James Callis als Dr. Gaius Baltar, Tricia Helfer als Number Six, Grace Park als Lt. Sharon 'Athena' Agathon, Michael Hogan als Colonel Saul Tigh.
Gastdarsteller: Aaron Douglas als Chief Galen Tyrol, Tahmoh Penikett als Captain Karl 'Helo' Agathon, Michael Trucco als Ensign Samuel Anders, Alessandro Juliani als Lt. Felix Gaeta, Richard Hatch als Tom Zarek, Callum Keith Rennie als Leoben Conoy, Mark Sheppard als Romo Lampkin, Rekha Sharma als Tory Foster, Sebastian Spence als Lt. Noel 'Narcho' Allison, Bodie Olmos als Lt. Brendan 'Hot Dog' Constanza, Mike Dopud als Crewman Specialist Gage, Ty Olsson als Captain Aaron Kelly, Leah Cairns als Lt. Margaret Edmondson, Jennifer Halley als Ensign Diana 'Hardball' Seelix, Alexandra Thomas als Hera Agathon, Derek Delost als Specialist Vireem, Colin Corrigan als Marine Allan Nowart, Andrew McIlroy als Jacob Cantrell, Judith Maxie als Picon Delegate, Iris Paluly als Speaking Delegate Dahlia, Marilyn Norry als Reza Chronides, Veena Sood als Quorum Delegate, Adrian Holmes als Specialist Parr u.a.

Kurzinhalt: Admiral Adama und Colonel Tigh sind auf der Galactica geblieben, um die Flucht von Präsidentin Roslin zu decken, und um den Meuterern generell die Stirn zu bieten – denken sie doch gar nicht daran, diesen ihr Schiff kampflos zu überlassen. Allerdings werden sie durch eine Blendgranate außer Gefecht gesetzt und ins Gefängnis gesteckt. Nach einem Schauprozess gegen Adama soll dann ihrer beider Hinrichtung folgen. Doch es gibt Hoffnung: Lee und Kara ist es bislang gelungen, sich dem Griff der Meuterer zu entziehen. Nun zetteln sie eine Gegen-Meuterei an. Doch können sie rechtzeitig genug Leute für ihre Sache gewinnen, um Admiral Adama zu retten? Währenddessen muss Felix Gaeta erkennen, mit dem er sich ins Bett gelegt hat – lässt Vizepräsident Tom Zarek doch, als der Rat der Zwölf seine Autorität anzweifelt, diesen kurzerhand hinrichten. Und an Bord des Cylonen-Schiffes, zu dem auch Roslin geflohen ist, bricht eine Diskussion darüber aus, wie sie sich im Hinblick auf die Meuterei auf der Galactica verhalten sollen. Angesichts der Gefahr eines drohenden Angriffs durch das Schiff spricht sich dabei die Mehrheit dafür aus, so rasch als möglich aus dem System zu springen und die Überreste der Menschheit sich selbst zu überlassen…

Review von Christian Siegel (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) Universal "Blut in der Waagschale" war zwar nicht mehr ganz so dramatisch wie die Episode zuvor, bot aber insgesamt einen packenden Ausklang rund um die Meuterei-Story. Besonders gut gefiel mir dabei unter anderem jener Moment, in dem Felix Gaeta erkennt, mit wem er sich hier eingelassen hat – nämlich als Tom Zarek ihm mitteilt, dass er soeben den kompletten Rat der Zwölf hinrichten ließ. Spätestens dies wäre der Moment gewesen, wo Gaeta die Reißleine hätte ziehen müssen, und wäre er tatsächlich soweit gewesen, dieses Ereignis und den offensichtlichen Wahnsinn und die Machtgeilheit seines Verbündeten nicht nur zu erkennen, sondern auch zum Anlass zu nehmen, seine eigenen Entscheidungen zu hinterfragen, wäre es wohl noch nicht zu spät gewesen, um einen Rückzieher zu machen, und so zumindest sein eigenes Leben noch zu retten. Stattdessen bleibt er seinem Kurs treu. Das erinnert mich an all jene Personen, egal ob fiktiv oder im realen Leben, die wenn sie einen Weg mal eingeschlagen haben fast schon besessen zu sein scheinen, diesen zu Ende zu führen, ganz egal, wo sie dies hinführt, und selbst wenn sie erkennen, dass das eigentlich nicht gescheit war. Und so reitet er sich stattdessen immer tiefer in die Scheiße hinein.

Die zweite ganz starke Szene der Episode war für mich Roslins Rede auf dem Basisschiff der Cylonen, mit der es ihr letztendlich gelingt, die Mehrheit der Cylonen umzustimmen und so zu verhindern, dass das Basisschiff von der Flotte wegspringt. Das war sowohl sehr gut geschrieben als auch phantastisch gespielt, weshalb es auch nicht konstruiert wirkt, dass sich die Cylonen von ihr überreden lassen. Der dritte ganz große Pluspunkt war für mich dann der harte Ausgang des Geschehens. Viele erhalten wohl scheinbar Amnestie, oder werden zumindest "nur" gefangen genommen, aber die Drahtzieher der Meuterei – Tom Zarek und Felix Gaeta – werden eiskalt hingerichtet. Zwar bin ich grundsätzlich absolut kein Freund der Todesstrafe, unter diesen extremen Umständen – befinden sich die Überreste der Menschheit doch in einem verzweifelten Überlebenskampf, und ist es dementsprechend wichtig, dass die Befehlskette innerhalb des Militärs gewahrt wird – konnte ich es aber verstehen. Zumal sie wenn man sie nur in eine Zelle steckt von dort aus erst recht wieder Unruhe stiften könnte (man hätte lediglich darüber nachdenken können, sie auf der Erde auszusetzen, was in etwa denselben Effekt gehabt hätte, wie sie gleich umzubringen, aber extra wieder zum Planeten zurückzuspringen wäre halt auch nicht wirklich zielführend gewesen). Von diesen drei Höhepunkten abgesehen war "Blut in der Waagschale" allerdings "nur" ok wobei ich abseits dessen vor allem noch cool fand, wie Tyrol verhindert, dass die Galactica wegspringt. Persönlich fand ich aber die Episode zuvor doch noch den Hauch spannender und dramatischer. Die Szene mit der Erschießung von Adama und Tigh war zudem längst nicht so packend wie wohl gedacht, da ich einfach nicht geglaubt habe, dass sie das wirklich durchziehen – schon gar nicht nach dem billigen Trick zuvor mit Adamas entsprechendem Alptraum. Das hätte man sich in meinen Augen sparen sollen. Den Auftritt von Romo Lampkin fand ich zudem recht beliebig und letztendlich unnötig; dies mag aber auch daran liegen, dass ich mit der Figur generell noch nie viel anfangen konnte. Und dass man Samuel und Kara in weiterer Folge so völlig aus den Augen verliert und uns somit auch über sein Schicksal völlig im Unklaren lässt (wobei ich auch gleich sagen muss, dass mich dieses wie ich fürchte nicht groß kümmert) war auch seltsam.

Fazit: Episodenbild (c) Universal In "Blut in der Waagschale" nimmt die von Felix Gaeta und Tom Zarek angezettelte Meuterei ihren – absehbaren – Ausgang. Besonders gut gefiel mir dabei, wie Gaeta zwar spätestens nach der Ermordung der Rats erkennt, dass er sich mit dem Falschen eingelassen hat, und möglicherweise generell auf der falschen Seite steht – aber dennoch kein Zurück mehr sieht, und so sehenden Auges in den Untergang prescht. Sehr stark war auch jene Szene, wo es Roslin gelingt, die Cylonen davon zu überzeugen, noch zu warten, und auf Admiral Adama zu vertrauen, statt schnurstracks aus dem System zu springen. Nett auch, dass Galen hier endlich wieder einmal etwas Wichtiges beitragen konnte – ist es doch er, der verhindert, dass die Galactica wegspringen kann. Und auch der kompromisslose Ausgang des Geschehens gefiel mir. Die Episode davor fand ich allerdings noch die Spur packender. Den Auftritt von Romo Lampkin hätte ich auch nicht unbedingt gebraucht. Und wie die Episode in weiterer Folge Samuels Schicksal aus den Augen verlor, war schon auch etwas seltsam. Ansonsten aber eine weitere gelungene Episode einer bisher guten vierten Staffel, der es – bis jetzt – ansatzweise gelang, mich nach der meines Erachtens schwachen Season davor wieder mit der Serie zu versöhnen.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Universal)








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