Star Wars: Die Verbündeten
Jedi und Sith gegen einen gemeinsamen Feind Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 24 November 2019
 
Titel: "Das Verhängnis der Jedi-Ritter 5: Die Verbündeten"
Originaltitel: "Fate of the Jedi: Allies"
Bewertung:
Autorin: Christie Golden
Übersetzung: Andreas Kasprzak
Umfang: 528 Seiten
Verlag: Blanvalet (D), Del Rey (E)
Veröffentlicht: 10. Februar 2011 (D), 25. Mai 2010 (E)
ISBN: 978-3-442-26679-3
Buch kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Nachdem es ihnen gelungen ist Vestara gefangen zu nehmen, nimmt ihr Vater Kontakt mit Luke und Ben Skywalker auf. Er behauptet, dass nicht nur die Jedi, sondern auch einige junge Sith, unter jenem Einfluss aus dem Schlund leiden würden, die dazu führt, dass diese unter paranoiden Wahnvorstellungen leidet, und schlägt eine kurzzeitige Allianz vor, um zusammen gegen ihren gemeinsamen Feind vorzugehen. Luke ist bewusst, dass die Sith die erstbeste Gelegenheit nutzen werden, um sie zu hintergehen, und man ihnen nicht trauen kann, nimmt ihre Hilfe aber dennoch an. Ben tut sich schon schwerer, sein Misstrauen gegen die Sith zu bewahren, ist Vestara doch überaus hübsch und verführerisch, und beginnt er schon bald, Gefühle für sie zu entwickeln. Schließlich verschlägt es sie alle in den Schlund, um sich einem alten mächtigen Wesen namens Abeloth entgegenzustellen. Währenddessen verschlägt es Lando und Jaina nach Klatooine, wo kürzlich von den Sith die Fontäne der Urhutts geschändet wurde. Nun sollen sie als unabhängige Richter agieren, und entscheiden, inwiefern die Hutts dafür die Schuld tragen. Und auf Coruscant droht der Konflikt zwischen dem Jedi-Orden und der Staatschefin der Galaktischen Allianz, Natasi Daala, endgültig zu eskalieren, als sie eine Gruppe Mandalorianer in den Tempel schickt, um die dort befindlichen, unter den von Abeloth geschaffenen Wahnvorstellungen leidenden Jedi in Gewahrsam zu nehmen…

Review: Was ich "Die Verbündeten" definitiv zu Gute halten muss: Im Gegensatz zu Christie Goldens erstem "Star Wars"-Roman "Omen", sowie auch dem unmittelbaren Vorgänger "Rückschlag" hatte ich hier nicht den Eindruck, dass eine letztendlich belanglose und unwichtige Story erzählt wird, die in erster Linie dazu da ist, die wohl vom Verlag gewünschten neun Romane voll zu bekommen. Zwar hatte ich bei "Die Verbündeten" sehr wohl auch den Eindruck, dass das eine oder andere eher überflüssig war, und teilweise wohl auch einfach als Beschäftigungstherapie für bestimmte Figuren diente. Dies gilt auf der einen Seite für die ganze Sklavengeschichte, aber auch für die Story auf Klatooine, rund um die Schändung der Fontäne der Urhutts, und der nachfolgenden Verhandlung, bei der Lando und Jaina als unabhängige Richter engagiert werden. Möglich, dass beides im weiteren Verlauf der Reihe doch noch Bedeutung erlangen wird, hier fand ich es aber erstmal sehr beliebig und letztendlich unnötig. Da hätte die gute Christie Golden locker mindestens 100 Seiten kürzen und so auch schneller auf den Punkt kommen können, wovon "Die Verbündeten" in meinen Augen auch profitiert hätte. Nicht ganz glücklich bin ich auch mit dem Ton; neuerlich wurde mir da und dort etwas zu oft und unpassend gewitzelt, z.B. wenn sich Han nach dem Tod von Kani ihres grundsätzlich schon respektlosen und IMO nun wirklich nicht lustigen Spitznamens bedient. Und mit dem Verlauf des Prozesses gegen Tahiri war ich auch nicht ganz glücklich. Es war irgendwie sonnenklar, dass auf den vielversprechenden Ablauf am Ende noch die Watsche folgen muss; schwerer als die Vorhersehbarkeit wiegt für mich aber eigentlich, dass ich die Aufzeichnung eher entlastend fand, da dort eben deutlich wird, dass sie in Jacens Auftrag gehandelt hat. Insofern fand ich das leider nicht wirklich glücklich geschrieben.

Und doch: "Die Verbündeten" wirkte zumindest nicht ähnlich überflüssig und inhaltsarm wie "Omen", und brachte vor allem auch die Story rund um den Wahnsinn, dem einige junge Jedi erliegen, zu einem überraschend frühen und auch gelungenen Abschluss. Vor allem die Offenbarung rund um Callista gefiel mir. Ich persönlich konnte mir der Figur zwar noch nie viel anfangen, finde es aber trotzdem schön, dass man ihrer Reise auf diesem Weg auch noch einen (düsteren) Abschluss gegeben hat (wobei ich ehrlich gesagt fast wünschte, sie hätten auf Abeloth gänzlich verzichtet und es überhaupt gleich so durchgezogen, dass Callista im Schlund eine finstere Macht fand, die sie verdarb, und dass auch wirklich sie es ist, die gegen den Angriffen auf die Jedi steckt). Vor allem aber gefiel mir, dass man hier diesen Handlungsstrang, früher als von mir vermutet, zu einem Abschluss bringt, und Abeloth ausschaltet – eine Aktion, die zudem von Christie Golden cool ausgearbeitet und auch packend geschildert war. Aber auch das Zusammenspiel zwischen Jedi und Sith fand ich interessant. Und die Eskalation rund um den Konflikt zwischen den Jedi und der Allianz, mit Kanis Tod (was allerdings zugegebenermaßen besser funktioniert hätte, wenn wir sie nicht erst hier kennengelernt hätten) gab mir den Eindruck, dass auch in diesem Handlungsstrang wichtige Dinge passiert und die Geschichte einen wichtigen und wesentlichen Schritt nach vorne gemacht hat. Zu den allergrößten Fans der "Das Verhängnis der Jedi-Ritter"-Reihe werde ich wohl nicht mehr, aber nach anfänglich noch sehr enttäuschendem Beginn war "Die Verbündeten" nach "Abgrund" ein weiterer Roman, dem ich zumindest das Prädikat "Ok" verleihen kann.

Fazit: Mit der Kürzung einiger mir zumindest vorerst unnötig vorkommender Seitenstränge, dem Einsparen einiger unpassender Witzeleien, einem weniger vorhersehbaren und konstruiert wirkenden Verlauf der Verhandlung von Tahiri, sowie einer Abwandlung der Callista-Offenbarung hätte mir "Die Verbündeten" zwar noch einmal besser gefallen, dennoch zählt er mit dem immerhin mittelmäßigen Eindruck, den er bei mir hinterlassen hat, eh schon zu den besseren Vertretern der Reihe (bislang). Neben der durchaus interessanten Story rund um das Zweckbündnis zwischen Jedi und Sith lag dies in erster Linie daran, dass "Die Verbündeten" im Gegensatz zu Christie Goldens erstem "Star Wars"-Beitrag "Omen, sowie auch dem unmittelbaren Vorgänger "Rückschlag", inhaltlich nicht redundant wirkte, sondern es einige wichtige Entwicklungen gab; insbesondere natürlich rund um Abeloth. Und auch, wenn man dabei aus meiner Sicht das Optimum nicht ganz herausgeholt hat, gefiel mir der Abschluss für die Figur von Callista, den "Die Verbündeten" präsentiert. Für mehr als Durchschnitt reichte es insgesamt zwar trotzdem nicht – aber immerhin.

Bewertung: 2.5/5 Punkten
Christian Siegel





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