T2: The Future War
Gelungener Abschluss der T2-Trilogie Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Samstag, 26 Oktober 2019
 
Titel: "T2: The Future War"
Bewertung:
Autor: S.M. Stirling
Umfang: 544 Seiten (inkl. Anhang)
Verlag: Harper Voyager (E)
Veröffentlicht: 27. Mai 2003 (E)
ISBN: 978-0-38080-817-X
Kaufen: Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Sarah Connor und ihrem Sohn John ist bewusst geworden, dass es ihnen nicht dauerhaft gelingen wird, den Tag des jüngsten Gerichts zu verhindern. Sie können diesen lediglich hinauszögern, und vor allem dafür sorgen, dass bei diesem weitaus weniger Menschen als in der ursprünglichen Zeitlinie ums Leben kommen. Und so bereiten sie sich auf jenen Tag vor, an dem Skynet ein eigenes Bewusstsein entwickeln und den Atomangriff starten wird – und auf das, was danach kommt. Als es dann tatsächlich soweit ist, haben die beiden mit ihrer Warnung über das Fernsehen maßgeblichen Anteil daran, die Menschheit vor dem was kommen wird, zu warnen, und so die Opferzahlen so niedrig als möglich zu halten. Doch der Nuklearangriff war nur der erste Schlag. Kurz darauf richtet Skynet Lager ein, wo die Menschen dann bewusst mit Krankheitserregern infiziert werden. Allfällige Streuner, die sich nicht in diese Camps begeben wollen, werden entweder durch Skynets freiwillige Komplizen – die ursprünglich von Ron Labane ins Leben gerufene Ludditen-Sekte – oder die ersten Terminatoren gejagt. Neben John und Sarah, die beim Widerstand gegen die Maschinen an vorderster Front kämpfen, treten hierbei auch schon bald ein paar weitere Helden der Menschheit zu Tage – wie z.B. die Eltern von Kyle Reese – die den Ausgang des Krieges maßgeblich beeinflussen werden…

Review: Einige Jahre bevor man sich im filmischen Bereich mit "Salvation" dann ebenfalls dem sogenannten "Future War" zuwandte, wählte S.M. Stirling genau diesen als Setting für den abschließenden Teil seiner "T2"-Trilogie. Nun gebe ich zu, dass der Gedanke, der Tag des jüngsten Gerichts sei nicht verhinderbar, James Camerons "No Fate"-Aussage aus jenem Film, dem diese Trilogie ja eigentlich nachfolgen (und -eifern) will, widerspricht; im Gegensatz zum "echten" T3 fand ich es hier aber insofern etwas besser umgesetzt, weil eben von Skynet in "Infiltrator" ein Terminator in die Vergangenheit zurückgeschickte wurde, um diesen zu gewährleisten. Es ist also weniger eine Frage des Schicksals als vielmehr von "blöd gelaufen" (wobei ich auf die Ironie, dass John und Wendy genau das was sie verhindern wollten erst auslösten, echt hätte verzichten können). Dadurch, dass es ihnen aber zumindest gelingt, dafür zu sorgen, dass dieser nicht ganz so katastrophal verläuft wie in der ursprünglichen Zeitlinie, waren ihre Taten dennoch nicht ganz umsonst. So gesehen konnte ich damit leben. Zumal es dem Roman zweifellos ein spannendes und interessantes Setting beschert, mit dem er sich auch deutlich von den damals bereits umgesetzten Filmen unterschied.

Allerdings hätte ich mir – gerade auch angesichts meiner mäßigen Meinung zu "Rising Storm" – gewünscht, S.M. Stirling hätte die Trilogie vom Aufbau her anders angelegt, und den Tag des jüngsten Gerichts und dessen unmittelbare Nachwehen bereits in den zweiten Teil aufgenommen. Weil so muss er hier leider teilweise doch ziemlich durch diese mehrere Jahre, ja fast schon Jahrzehnte, lange Handlung hasten. Wobei der Schwerpunkt eben auf dem Tag des jüngsten Gerichts selbst und dessen unmittelbaren Nachwehen liegt, und die ersten wirklich eklatanten Zeitsprünge erst recht spät eingebaut werden. Mit mehr Platz für eben diese Handlung hätte S.M. Stirling nicht nur mehrere dieser Zeitsprünge einbauen können, damit er nicht von einem Kapitel auf die nächste gleich mehrere Jahre überspringen muss, sondern sich generell der spannenden Geschichte in der Zukunft stärker widmen können. Zudem hätte es ihm dies erlaubt, mehr Zeit mit John und Sarah zu verbringen, die in "The Future War" nämlich teilweise schon fast zu Randfiguren verkommen, gegenüber z.B. Kyle Reese Eltern. Trotzdem will ich "The Future War" jetzt nicht krampfhaft schlecht reden; insgesamt ist die Erzählung schon recht spannend; und vor allem die letzten paar Kapitel, wo S.M. Stirling dann direkt in die ersten beiden Terminator-Filme überleitet (und ich mich wiederum an "Genisys" erinnert fühlte), hatten es mir angetan. Auf der etwas überhasteten Handlung konnte er aber leider aus meiner Sicht nicht ganz das in der Geschichte steckende vorhandene Potential ausschöpfen.

Fazit: "The Future War" hat mir aus S.M. Stirlings an "Terminator 2: Tag der Abrechnung" anknüpfende Trilogie insgesamt am besten gefallen. Dies verdankt er in erster Linie dem damals noch unverbrauchten, titelspendenden Settings, konnten doch Sarah und John nicht verhindern, dass der Tag des jüngsten Gerichts eintritt. Nun gilt es, die Menschheit im Kampf gegen die Maschinen anzuführen und Skynet zu besiegen – die Geschichte nimmt somit, wenn auch mit einer leichten Verzögerung, den grundsätzlich aus dem "Terminator"-Filmen bekannten Lauf. Stirling gelingt es sehr gut, einerseits eben dieses Ziel zu erreichen und so am Ende auch direkt in die Vorgeschichte der "Terminator"-Filme überzuleiten, zugleich dem Leser aber auch das Gefühl zu geben, dass der Einsatz von Sarah und John nicht umsonst war. Schade fand ich allerdings, dass die beiden im weiteren Verlauf des Romans doch ziemlich in den Hintergrund gedrängt werden. Vor allem aber ist "The Future War" teilweise doch etwas überhastet. Während sich Stirling dem Tag des jüngsten Gerichts selbst und dessen unmittelbaren Nachwehen noch recht ausführlich widmet, sind ihm zum Ende hin dann leider zunehmend die Seiten ausgegangen. Angesichts meiner kritischen Einschätzung zu "Rising Storm" hätte ich es daher vorgezogen, wenn dieser Roman zumindest mit dem Tag des jüngsten Gerichts geendet hätte; dann wäre im abschließenden Teil der Trilogie für den titelspendenden "Future War" mehr Zeit und Platz gewesen.

Bewertung:3.5/5 Punkten
Christian Siegel





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