From the Earth to the Moon - 1x01: Zeigen wir's ihnen
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Episodenbild (c) FOX

Originaltitel: Can We Do This?
Episodennummer: 1x01
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 05. April 1998
Erstausstrahlung D: 23. August 1998 (Premiere)
Drehbuch: Steven Katz
Regie: Tom Hanks
Besetzung: Tom Hanks als Host, David Andrews als Frank Borman, George Bartenieff als Hugh Dryden, Robert Curtis Brown als Gavin O'Rourke, Robert John Burke als Bill Anders, Bryan Cranston als Edwin Aldrin, Brett Cullen als Dave Scott, Tim Daly als Jim Lovell, Cary Elwes als Michael Collins, Al Franken als Jerome Weisner, Jack Gilpin als Ted Sorenson, Tony Goldwyn als Neil Armstrong, Steve Hofvendahl als Thomas Stafford, Chris Isaak als Ed White, Daniel Hugh Kelly als Gene Cernan, Fredric Lehne als Walt Cunningham, Dan Lauria als James Webb, Ted Levine als Alan Shepard, John Carroll Lynch als Bob Gilruth, Ben Marley als Roger Chaffee, Tom Nowicki als David Bell, Conor O'Farrell als James McDivitt, Jim Piddock als John Hodge, John Posey als John Young, Mark Rolston als Gus Grissom, Peter Scolari als Pete Conrad, Nick Searcy als Deke Slayton, Lane Smith als Emmett Seaborn, Steve Zahn als Elliott See u.a.

Kurzinhalt: Mit dem Start von Sputnik begann der Wettlauf ins All zwischen den USA und der U.d.S.S.R. Als die Sowjetunion am 12. April 1961 dann schließlich mit Yuri Gagarin den ersten Mann ins Weltall befördert, sitzt der Schock darüber in den USA tief. Präsident Kennedy überrascht daraufhin bei seiner Rede im Senat mit der Ankündigung, bis zum Ende der Dekade einen Menschen auf dem Mond landen und danach sicher wieder zur Erde zurückbringen zu wollen. Ein hehres Ziel, das die verantwortlichen Köpfe bei der NASA aber doch gehörig zum Rauchen bringt. Sofort beginnt man mit der Planung einer bemannten Mondmission. In den nächsten Jahren macht man sich dann schließlich mit den Weltraumprogrammen Mercury und Gemini daran, ein paar wichtige Meilensteine – die Erreichung des Orbits, einen Weltraumspaziergang, sowie ein Dockingmanöver im All – abzuarbeiten. Allesamt entscheidende Schritte, wenn es gelingen soll, John F. Kennedys Traum einer Reise von der Erde zum Mond bis zum Ablauf der Dekade zu verwirklichen…


Review: Episodenbild (c) FOX Ich habe "From the Earth to the Moon" pünktlich zum 40. Geburtstag der Mondlandung schon mal eine "Follow the Box"-Kolumne gewidmet. Angesichts des fünfzigsten Geburtstags dieses wichtigen historischen Ereignisses, sowie der erstmaligen Veröffentlichung dieses bahnbrechenden HBO-Dokudramas auf Blu-Ray beschloss ich aber nun einerseits, mir die Serie nach all der Zeit noch einmal vorzuknöpfen, und andererseits, ihr endlich nun jene Vorzugsbehandlung – in Form von Episodenbesprechungen – angedeihen zu lassen, die sie sich verdient hat. Produziert von Ron Howard, Brian Grazer und Tom Hanks, die zuvor gemeinsam an "Apollo 13" gearbeitet hatten (und dabei wohl auf den Geschmack gekommen sind), rollt "From the Earth to the Moon" die Geschichte der Apollo-Missionen auf. Jede Episode beginnt dabei mit einer kurzen Einleitung von Tom Hanks, der somit quasi als Moderator durch die zwölfteilige Reihe führt. Die erste Episode, "Zeigen wir's ihnen" erzählt dabei die Vorgeschichte der Apollo-Missionen, und deckt dabei einen Zeitraum von über fünf Jahren ab – vom Sputnik-Schock über die Mercury-Missionen bin hin zum letzten Gemini-Flug, und dem Startschuss der Apollo-Mission.

So gesehen ist "Zeigen wir's ihnen" eine Art Prequel für den Rest der Serie; wobei meine persönliche Empfehlung ist, sich vor "From the Earth to the Moon" Philip Kaufmans über dreistündiges Epos "Der Stoff, aus dem die Helden sind" anzusehen, der bereits zum Sputnik-Start ansetzt, und diese Pionierzeit der bemannten Raumfahrt noch einmal ausführlicher behandelt. Ja, beim Sprung vom Film zur HBO-Serie muss man sich dann zwar auf eine andere Besetzung einstellen, rein inhaltlich ist es aber für mich das perfekte Prequel zur Serie, bzw. das perfekte Begleitstück zu "Zeigen wir's ihnen". Die Episode an sich leistet jedenfalls gute Arbeit dabei, wenn es darum geht, die wichtigsten Ereignisse und Meilensteine aus dieser Zeit Revue passieren zu lassen. Von , dem ersten Amerikaner im All, über den ersten Weltraumflug von Neil Armstrong, wo dieser in einer kritischen Situation einen kühlen Kopf bewahrte und damit möglicherweise auch die weitere Zukunft des Weltraumprogramms rettete, bis hin zur Gemini 12-Mission, die schließlich Edwin "Buzz" Aldrin zum ersten Mal ins All bringen sollte. Noch wichtiger als die Abhandlung dieser Meilensteine ist jedoch letztendlich, die Schlüsselfiguren des Weltraumprogramms, die uns über die Serie hinweg begleiten werden, vorzustellen. Dies bezieht sich nicht nur auf die Astronauten an sich, sondern auch die Leitung der NASA, sowie die Bodencrew in Houston. Insofern gibt es in "Zeigen wir's ihnen" eine Fülle an Figuren vorzustellen, und hat die erste Folge zugleich wohl auch die umfangreichste Besetzung – bei der u.a. die Fülle an bekannten Gesichtern hervorsticht; manche von ihnen damals schon wohlbekannt, andere wiederum, die erst in den folgenden Jahren durch größere Rollen an Popularität gewinnen sollten. Und auch die hohe Produktionsqualität besticht – wobei es mir neben der wunderschönen Titelmelodie von Michael Kamen, die Ausstattung und die Sets vor allem die kinoreifen Spezialeffekte angetan haben, die auch über zwanzig Jahre später immer noch phantastisch aussehen (und auf wunderbare Art und Weise mit echtem Archivmaterial vermischt werden).

Episodenbild (c) FOX Inhaltlich ist die erste Folge der Serie aufgrund des Ansatzes, quasi die Vorgeschichte der Apollo-Missionen aufzurollen, naturgemäß noch etwas zerfahren. Wie schon erwähnt gilt es in erster Linie, uns einen groben Überblick über die Ausgangssituation bzw. die Vorgeschichte des Apollo-Programms zu geben, und uns zugleich die wichtigsten Figuren zumindest mal rudimentär vorzustellen – wobei, passend zum Ansatz eines Dokudramas, bei ihrem ersten Auftritt immer die Namen der Personen eingeblendet werden. Und ja, aufgrund der Fülle an wichtigen Beteiligten erfordert das doch ein bisschen Aufmerksamkeit vom Zuschauer. Zudem bleibt trotz der einstündigen Laufzeit aufgrund des langen Zeitraums, der in der ersten Folge abgedeckt werden muss, keine Zeit, um in die Tiefe zu gehen. Letztendlich machte man aus meiner Sicht aber einen sehr guten Job dabei, die wirklich wichtigen Meilensteine herauszupicken. Vor allem aber: Aufgrund der Fülle an Ereignissen, die hier aufgerollt werden, ist das Erzähltempo sehr hoch, was keine Langeweile aufkommen lässt.

Fazit: Die erste Episode dieses u.a. von Ron Howard und Tom Hanks produzierten Dokudramas über die Apollo-Missionen rollt die Vorgeschichte zu eben diesen auf. Beginnend mit dem ersten Flug in den Weltraum durch Yuri Gagarin, über die wichtigsten Meilensteine auf Seiten der NASA, bis hin zum Abschluss der Mercury- und Gemini-Missionen deckt "Zeigen wir's ihnen" dabei einen Zeitraum von rund fünfeinhalb Jahren ab. Dabei beleuchtet man nicht nur die Ausgangssituation und erklärt dem Zuschauer noch einmal, warum die von Präsident John F. Kennedy vorgegebene Aufgabe, bis Ende des Jahrzehntes einen Mann zum Mond zu fliegen, eine herkulische war, sondern stellt zugleich die wichtigsten Protagonisten vor, die uns durch den Rest der Serie begleiten werden. Aufgrund des langen Zeitraums, der hier binnen einer Stunde abgedeckt wird, ist die erste Folge zwar noch etwas zerfahren, insgesamt wirken die Ereignisse die man uns hier zeigt aber sehr gut ausgewählt. Zudem bestechen praktisch ab der ersten Sekunde die für damalige TV-Verhältnisse außerordentlich hohe Produktionsqualität (insbesondere im Hinblick auf die Spezialeffekte), sowie die hochkarätige Besetzung. Zusammen mit ein paar netten inszenatorischen Kniffen (wie z.B. die low key-Vorstellung von Neil Armstrong) sowie einigen wunderbaren Höhepunkten, die mir nicht zuletzt dank Michael Kamens angemessen heroischer Musik eine Gänsehaut bescherten, macht das insgesamt einen so mitreißenden wie neugierig machenden Auftakt dieses fulminanten Dokudramas über die Reise der Menschheit von der Erde zum Mond.

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1998 HBO)







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