SeaQuest DSV - 2x15: Der blinde Seher
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Episodenbild (c) Universal

Originaltitel: Dream Weaver
Episodennummer: 2x15
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 19. Februar 1995
Erstausstrahlung D: 18. Februar 1996
Drehbuch: Clifton Campbell
Regie: Oscar L. Costo
Hauptdarsteller: Roy Scheider als Captain Nathan Bridger, Jonathan Brandis als Lucas Wolenczak, Don Franklin als Commander Jonathan Ford, Rosalind Allen als Dr. Wendy Smith, Edward Kerr als Lt. James Brody, Michael DeLuise als Tony Piccolo, Ted Raimi als Lt. j.g. Timothy O'Neill, Marco Sanchez als Sensor Chief Miguel Ortiz, Kathy Evison als Helmswoman Lonnie Henderson Peter DeLuise als Dagwood.
Gastdarsteller: Mark Hamill als Tobias LeConte, Kent McCord als Commander Scott Keller, Melanie Adams als Stacy, Karyn Malchus als Alien, Christinna Chauncey als Second Alien u.a.


Kurzinhalt: Commander Scott Keller kehrt auf die SeaQuest zurück. Zusammen mit dem Astronomen und Physiker Tobias LeConte wartet man auf den Absturz eines Kometen – dessen Flugbahn dieser berechnet hat. Wenig später stürzt dieser plangemäß ins Meer – doch als die SeaQuest-Crew versucht, ihn zu bergen, erlebt sie eine Überraschung. Denn wie sich herausstellt, handelt es sich bei dem Kometen, der mit außerordentlich hoher Geschwindigkeit durchs All flog, vielmehr um ein Raumschiff. Dem Alien, das sich darin befand, gelingt es, an Bord der SeaQuest zu gelangen, wo es kurz darauf die Crew angreift, und einige von ihnen tötet. Nun muss man versuchen, es aufzuspüren und einzufangen, und dabei vor allem weitere Todesopfer zu vermeiden. Mit Hilfe eines Tricks – denn, wie sich herausstellt, können die Wesen menschliche Lebensformen quasi übernehmen – gelingt es dem Außerirdischen, der sich als Kopfgeldjäger entpuppt, dann aber doch, von der SeaQuest zu entkommen. Sein Ziel: Tobias LeConte…

Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) 20th Century Fox Wie schon mehrmals erwähnt, ist es mittlerweile über zwanzig Jahre her, dass ich die Serie gesehen habe (und auch das nur bis zur Premiere der dritten Staffel). Viel ist in all der Zeit nicht hängen geblieben – an die Episode mit dem Auftritt von Mark Hamill konnte ich mich jedoch noch ganz genau erinnern. Sie zählte damals – zusammen mit dem Piloten und dem Finale der zweiten Staffel – zu meinen absoluten Favoriten, und konnte diesen Eindruck auch nun bei der Zweitsichtung durchaus wieder bestätigen. Mit der größte Pluspunkt an "Der blinde Seher" war und ist für mich dabei der Auftritt von Mark Hamill. Ich weiß, die meisten zogen bei "Star Wars" Han Solo vor, ich war jedoch schon immer in erster Linie "Team Luke". Und da ihm keine vergleichbare Leinwandkarriere wie Harrison Ford beschienen war, freute ich mich in weiterer Folge über ein Wiedersehen mit ihm immer ganz besonders. Egal ob bei B-Filmen wie "Slipstream" und "Midnight Ride", als Christopher "Maverick" Blair in den PC-Spielen, oder bei 90er-Jahre-Serien wie "Flash" oder eben "SeaQuest" (wo die Dreharbeiten wohl zeitnah zu "Wing Commander III" gewesen sein dürften; zumindest sieht er hier fast 1:1 aus wie dort) – wo man ihm noch dazu mit "tiny little dots far, far away" eine kleine Anspielung auf seine bekannteste Rolle mit auf den Weg gegeben hat.

Im Gegensatz zum völlig verschwendeten William Shatner hat man Mark Hamill zudem mit einer gelungenen, passenden Rolle bedacht. Aufgrund seines Auftritts gleich zu Beginn vermutet man rasch, dass es mit Tobias irgendetwas auf sich haben muss. Die Offenbarung, dass es sich bei ihm um einen flüchtigen Außerirdischen (illegal alien?) handelt, der sich auf der Erde versteckt hält, kommt zwar nachdem die Fähigkeit der Aliens, Menschen zu übernehmen (was sich übrigens mit jenen aus "Die Angst im Nacken" deckt), zuvor an Lonnie Henderson etabliert wurde nicht mehr ganz so überraschend, dennoch fand ich sie gelungen, und die Idee durchaus interessant. Wenn man so will, haben wir hier also quasi einen erwachsenen "E.T." vor uns – nur, dass Tobias auf der Flucht ist, und eigentlich kein Interesse daran hatte, wieder zurückzukehren. Dies ändert sich allerdings nun, da er vom Kopfgeldjäger gefunden wurde – was der Episode dann schließlich das wunderschöne Ende beschert, in dem er Commander Scott dazu einlädt, ihn auf seiner Serie zu begleiten. Eben der war eine weitere wesentliche Stärke der Folge für mich. Mittlerweile fühlt man sich dieser wiederkehrenden Figur durchaus verbunden, und sein Wunsch zu interstellaren Reisen während seines Lebens ist angesichts seiner früheren Erlebnisse mit Außerirdischen durchaus verständlich – und bereitet eben auch dem schönen Finale (das wiederum das Staffelfinale vorbereitet) den Weg. Wenn man überhaupt etwas an "Der blinde Seher" kritisieren kann, dann ist das die Alien-Schlägerei am Ende, die doch eher unfreiwillig komisch rüber kam. Und auch der Mittelteil, wo sich der Kopfgeldjäger auf der SeaQuest herumtreibt. Zwar war auch die Sequenz grundsätzlich ganz launig, verlor aber einerseits dadurch an Wirkung, dass offensichtlich nur Rothemden sterben durften (deren Tod halt wiederum allen egal war), während Ortiz und Henderson überlebten – und andererseits durch die doch sehr deutlichen "Alien"-Anleihen – war nicht unbedingt der stärkste Teil der Folge. Insgesamt hat mir "Der blinde Seher" aber auch diesmal wieder sehr gut gefallen.

Fazit: Episodenbild (c) 20th Century Fox "Der blinde Seher" zählt zu meinen Lieblingsfolgen von "SeaQuest". Einerseits aufgrund des Auftritts von Mark Hamill, den ich einfach immer gerne sehe, und der uns hier in seinem "Christopher Blair"-Look aus "Wing Commander III" seine Aufwartung macht. Aber auch aufgrund der netten Story rund um einen außerirdischen Flüchtling, der hochwertigen Inszenierung (die sich insbesondere bei der Alien-Hatz auf der SeaQuest zeigt), und dem wunderschönen, ansatzweise berührenden Ausklang (auch wenn dieser zugegebenermaßen natürlich auch "Unheimliche Begegnung der dritten Art" erinnert). Und generell war "Der blinde Seher" durchgängig unterhaltsam. Klar erinnert der Mittelteil stark an "Alien" (während das Konzept wiederum etwas von "Predator" hat), und hält diesen Vergleich nicht stand. In erster Linie ist es aber die doch eher peinliche, unfreiwillig komische Alien-Rauferei am Ende, die eine höhere Wertung verhindert. Davon abgesehen hat mich "Der blinde Seher" aber auch bei dieser Zweitsichtung wieder überzeugt. Nichts Weltbewegendes, aber sehr charmant, und vor allem überaus kurzweilig!

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1995 Universal Television)







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