Jessica Jones - 3x08: Kamerafreundlich
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Episodenbild (c) Marvel Studios/Netflix

Originaltitel: AKA Camera Friendly
Episodennummer: 3x08
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 14. Juni 2019 (Netflix)
Drehbuch: Scott Reynolds
Regie: Stephen Surjik
Hauptdarsteller: Krysten Ritter als Jessica Jones, Rachael Taylor als Trish Walker, Eka Darville als Malcolm Ducasse, Benjamin Walker als Erik Gelden, Jeremy Bobb als Gregory Sallinger, Sarita Choudhury als Kith Lyonne, Tiffany Mack als Zaya Okonjo, Carrie-Anne Moss als Jeri Hogarth.
Gastdarsteller: Rebecca De Mornay als Dorothy Walker, John Ventimiglia als Detective Eddy Costa, Aneesh Sheth als Gillian, Jessica Frances Dukes als Grace, Rachel McKeon als Char, Tijuana Ricks als Thembi Wallace, Paco Lozano als Russell Costa, Scott Stangland als Joby, Ellen Mah als Mona Lee, Shehzad als Pavel u.a.


Kurzinhalt: Gregory Sallinger wurde zwar – aus Mangel an Beweisen – vorerst freigelassen, wird jedoch von der Polizei genau beobachtet. Dennoch scheint es ihm gelungen zu sein, seinen Bewachern zu entkommen. Zumindest schickt er Jessica ein Video, auf dem zu sehen ist, wie er zwei Männer verfolgt. Auf dem Video meint er zudem, dass noch am gleichen Tag, genau um 19:00 Uhr, ein Leben enden wird – und sie die Schuld dafür trägt. Offenbar ist der Mord als Rache dafür gedacht, dass sie ihn in der Turnhalle vor seinen Schülern bloßgestellt hat. Widerwillig bringt Eddy Costa Jessica zu Sallingers Apartment – wo sich herausstellt, dass es diesem tatsächlich gelungen ist, es ungesehen zu verlassen; was seiner Drohung Gewicht verleiht. Nun muss Jessica herausfinden, wer sein Opfer ist – und den Mord verhindern…

Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) Marvel Studios/Netflix "Kamerafreundlich" lebt in erster Linie vom Herzschlagfinale. Nachdem man eigentlich die ganze Folge lang den Eindruck hatte, Jessica hätte das im Griff, und dementsprechend erwartete, dass es ihr gelingen würde, den Mord zu verhindern, stellt sich schließlich heraus, dass sie von Gregory auf eine falsche Fährte geführt wurde. So wollte er sie einerseits genau so blamieren, wie sie das zuvor mit ihm getan hat, und andererseits sie bestrafen. Was ihm am Ende dann auch gelingt, wobei der Verlust für Trish natürlich noch um einiges schmerzhafter ist, als für Jessica. Ich muss gestehen, dass man Dorothy Walker an dieser Stelle aus der Serie schreiben würde, hatte ich nicht erwartet, und die AutorInnen haben dabei insofern sehr gute Arbeit geleistet, als mir Dorothy wohl noch nie so sympathisch war wie in dieser Folge, wo sie doch überaus charmant und lustig rüberkam (man nehme nur ihre Reaktion auf das Foto von Trish als maskierte Rächerin). Insofern hat mich diese Wendung durchaus getroffen.

Darüber hinaus mündet "Kamerafreundlich", für "Jessica Jones" eher ungewöhnlich, in einem echt effektiven Cliffhanger, der mich die nächste Folge schon sehnlichst erwarten lässt. Zwar gehe ich jetzt einfach mal davon aus, dass es Jessica gelingen wird, Trish davon abzuhalten, Gregory zu töten – weil sonst hätten sie es gleich am Ende dieser Folge zeigen können. Wie es danach weitergeht, darauf bin ich aber wirklich schon sehr gespannt. Abseits der letzten paar Minuten war ich von "Kamerafreundlich" aber leider nur bedingt begeistert. Solche Katz- und Maus-Spiele zwischen Killer und Ermittler gab es mittlerweile halt doch schon Zuhauf, und auch wenn man in diesem Fall moderne Technologien auf interessante Art und Weise einbindet (und mir gefiel, dass Jessica beim zweiten Video daran denkt, dieses mit einem anderen Handy aufzunehmen), würde ich es nicht zu den besten zählen, die das Genre zu bieten hat. Generell gelang es den ersten zwei Drittel der Folge irgendwie noch nicht so recht, Spannung zu erzeugen. Ich verstehe zwar, dass dieser Fokus auf irgendwelche vermeintlichen, unbekannten Opfer notwendig war, damit einen das Ende dann so richtig kalt erwischt; aber es sorgte halt dafür, dass ich in diesem Teil der Folge nur bedingt mitfieberte. Unklar war mir zudem, was Trish mit ihrer Foto-Aktion am Ende der letzten Folge beabsichtigte; oder war die etwa nur dazu gut, um einen weiteren Stolperstein für Costas Ermittlungen gegen Sallinger zu liefern? Und Jeri Hogarth ist mittlerweile wohl endgültig komplett auf der "bad guy"-Seite der Skala angelangt – was ich für die bislang angenehm ambivalent gezeichnete Figur doch etwas schade fand.

Fazit: Episodenbild (c) Marvel Studios/Netflix Die letzten paar Minuten waren zweifellos hochdramatisch, und hätten sich eigentlich eine bessere Wertung verdient. Allerdings darf man halt nichtsdestotrotz die Minuten zuvor – die noch dazu von der Laufzeit her klar in der Überzahl – nicht gänzlich vernachlässigen, und die waren halt eben "nur" ok. Einzelne Ideen und Elemente – wie das mit den Videos, die man nur 2x abspielen kann – waren zwar ganz nett, und ich bin generell ein Freund davon, wenn Widersacher auch mal Erfolg haben, da dies einfach nötig ist, damit sie kompetent und damit bedrohlich erscheinen. Aber insgesamt hatte mich das Katz- und Mausspiel zwischen Sallinger und Jones jetzt nicht übermäßig begeistert. Darüber hinaus finde ich Hogarths Entwicklung in den letzten Episoden bedauerlich. Und was genau sich Trish mit ihrem Fotoshoot am Ende der letzten Folge erwartete, ist mir leider auch immer noch nicht klar. Der Cliffhanger am Ende war aber zweifellos höchst effektiv, und man darf gespannt sein, was für Auswirkungen Dorothy Walkers Tod auf Jessica und Trish im Allgemeinen und ihre gemeinsamen Ermittlungen gegen Sallinger im Besonderen haben wird.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2019 Marvel/Netflix)




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