Jessica Jones - 3x05: Ich wünschte
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Episodenbild (c) Marvel Studios/Netflix

Originaltitel: AKA I Wish
Episodennummer: 3x05
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 14. Juni 2019 (Netflix)
Drehbuch: J. Holtham
Regie: Mairzee Almas
Hauptdarsteller: Krysten Ritter als Jessica Jones, Rachael Taylor als Trish Walker, Eka Darville als Malcolm Ducasse, Benjamin Walker als Erik Gelden, Sarita Choudhury als Kith Lyonne, Tiffany Mack als Zaya Okonjo, Jeremy Bobb als Gregory Sallinger, Carrie-Anne Moss als Jeri Hogarth.
Gastdarsteller: John Benjamin Hickey als Peter Lyonne, Aneesh Sheth als Gillian, Jamie Neumann als Brianna Gelden, Rachel McKeon als Char, Ivica Marc als Gor, Jonathan Castro als Cop #1, Leslie J. Frye als Female Bohemian Neighbor, David Cantor als Male Bohemian Neighbor, Becca Nevins als Female Prostitute, Jett Salazar als Male Prostitute u.a.


Kurzinhalt: Erik ist mit seinen Fähigkeiten auf einen Serienmörder gestoßen, der es nun sowohl auf ihn als auch auf Jessica abgesehen hat. Um ihn aufzuhalten, sieht sich Jessica – sehr zu ihrem Missfallen – dazu gezwungen, mit Trish zusammenzuarbeiten. Doch auch wenn sie diese um Hilfe gerufen hat, und Trish sofort darauf antwortete, sind die Differenzen zwischen ihnen beiden deshalb noch lange nicht einfach so ausgeräumt – und sorgen dafür, dass sich ihre Zusammenarbeit anfänglich doch eher problematisch gestaltet. Trish will sich ihrer Schwester unbedingt beweisen, und hat das Gefühl, dass diese ihr nichts zutraut. Jessica wiederum besitzt nun mal die größere Erfahrung – und die stärkeren Kräfte – und will verhindern, dass Trish etwas zustößt. Langsam finden die beiden aber zueinander – bis es zuletzt gar an Trish ist, zur Abwechslung mal Jessica das Leben zu retten. Währenddessen erfährt Jeri Hogarth das tragische Resultat ihrer Intrige: Mitch Yasdan hat sich das Leben genommen. Etwas, dass vor allem auch Malcolm schwer belastet…

Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) Marvel Studios/Netflix Etwas, dass mir bislang in der Serie – so sehr ich sie grundsätzlich auch schätzen mag – doch etwas zu kurz gekommen ist, sind Jessicas Ermittlungen, bzw. ihre Arbeit als Privatdetektivin. Die dritte Staffel scheint dies – zumindest, wenn man nach "Ich wünschte" geht – nun korrigieren zu wollen, denn vor allem auch in dieser Folge geht es kaum um etwas anderes. Jessicas übernatürliche Kräfte kommen natürlich ebenfalls zur Anwendung, in erster Linie sind sie und Trish hier jedoch auf ihren Grips und ihre "Private Eye"-Fähigkeiten angewiesen. Das gefiel mir schon mal ausgesprochen gut – nicht zuletzt, als dies halt auch genau jenes Element ist, dass "Jessica Jones" von den ganzen anderen Superheldenserien da draußen unterscheidet. Besonders "cool" fand ich dabei ja die Aktion, eine abgetrennte Hand durch seine Fenster zu schleudern (Fehdehand statt -handschuh?), und ihn so dazu zu bringen, sie an jenen Ort zu führen, wo er die Leichen(teile) verscharrt. Das war in der Tat clever gemacht. Nicht ganz so clever führten sich die beiden dann allerdings leider auf, als es so weit war. Vor allem, warum Trish sich ihm in den Weg stellt und damit den Vorteil aufgibt, dass Gregory nichts von ihr weiß, leuchtete mir nicht ein. Ansonsten war die Aktion aber klasse.

Die betreffenden Szenen werden dabei vom Buddy-Movie-Charakter zusätzlich aufgewertet. Zwar ist diese Klassifikation nicht ganz zutreffend, da sich Jessica und Trish ja eigentlich schon fast ihr Leben lang kennen, angesichts ihrer aktuellen Differenzen ist die Dynamik aber den klassischen Buddy-Movie-Konzept der ursprünglichen Abneigung, die sich dann über gegenseitigen Respekt letztendlich zu tiefempfundener Freundschaft entwickelt, grundsätzlich ähnlich. Denn auch hier müssen die beiden nun ihre Differenzen vorläufig hintanstellen, um gemeinsam gegen Sallinger vorzugehen – was ihnen vor allem zu Beginn mehr schlecht als recht gelingt. Pluspunkte sammelt "Ich wünschte" darüber hinaus für die Art und Weise, wie die Staffel mit Jeri Hogarth umgeht. Ja, sie ist sterbenskrank – deshalb aber noch lange kein besserer, guter Mensch. Klar hat Peter Lyonne seine Taten letztendlich selber zu verantworten – hätte er sich nichts zu Schulden kommen lassen, hätten Jeri/Malcolm auch nichts ausgraben können – und handelt es sich in der Art und Weise, wie er hier jetzt durch das Video und seinen Selbstmord versucht, Jeri die Schuld für alles zu geben, um eine klassische Täter/Opfer-Umkehr. Es ändert aber nichts daran, dass Jeri diese Aktion ja nicht etwa aus der Güte ihres Herzens oder ihrem Gewissen heraus gesetzt hat, sondern aus schierer Eifersucht, um Peter als Konkurrenten loszuwerden – in der Hoffnung, so wieder mit Kith zusammenzukommen. Was einerseits wieder beweist, dass die Motivation hinter Taten für deren Beurteilung entscheidend ist – und andererseits vermittelt, dass auch kranke Menschen Arschlöcher sein können. Die letzte wesentliche Stärke der Folge war dann Sallingers Angriff auf Erik am Ende, den ich dank des Verzichts auf einen (erkennbaren) Schnitt wirklich gut umgesetzt fand. Macht insgesamt eine runde und überwiegend gelungene Episode!

Fazit: Episodenbild (c) Marvel Studios/Netflix Dass Jessica Jones ja nicht nur eine Superheldin, sondern vor allem auch Privatdetektivin ist, gerät bei der Serie ja leider immer wieder mal in den Hintergrund. Umso schöner fand ich es, dass sich "Ich wünschte" nun in erster Linie auf diese Tätigkeit von ihr konzentrierte, und sie wieder einmal so richtig ermitteln durfte. Zusätzlich aufgewertet wird die Folge durch den Buddy-Movie-Charakter, da sich Jessica und Trish um Sallinger aufzuhalten wohl oder übel zusammenraufen müssen, Jeri Hogarths Intrige (deren tragischer Ausgang aber zumindest ich ihr nicht vorwerfe), sowie der in einer Einstellung inszenierte Angriff am Ende. Kritisch sehe ich in erster Linie Trishs für mich nicht ganz nachvollziehbare Aktion am Ende – statt Jessica gleich zu Hilfe zu eilen oder Sallinger zumindest nur zu verfolgen, stellt sie sich ihm in den Weg, und gibt damit auch ihren Vorteil auf, dass er von ihr bislang nichts wusste. Ansonsten war das aber eine wirklich gute Folge.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2019 Marvel/Netflix)




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