SeaQuest DSV - 1x14: Die Schatzinsel
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Episodenbild (c) Universal

Originaltitel: Greed for a Pirate's Dream
Episodennummer: 1x14
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 16. Januar 1994
Erstausstrahlung D: 30. Juli 1994
Drehbuch: David J. Burke & Robert Engels
Regie: James A. Contner
Hauptdarsteller: Roy Scheider als Captain Nathan Bridger, Stephanie Beacham als Dr. Kristin Westphalen, Stacy Haiduk als Lt. Cmdr. Katherine Hitchcock, Don Franklin als Commander Jonathan Ford, Jonathan Brandis als Lucas Wolenczak, John D'Aquino als Lt. Benjamin Krieg, Royce D. Applegate als Chief Manilow Crocker, Ted Raimi als Lt. j.g. Timothy O'Neill, Marco Sanchez als Sensor Chief Miguel Ortiz.
Gastdarsteller: Roscoe Lee Browne als Dr. Raleigh Young, Tony Denison als Bobby, Rya Kihlstedt als Jessie, David Marciano als Mack Stumpp, Sandy McPeak als Grant, Mark Fauser als Weapons Officer Phillips, Andre Dukes als Mars, Robin Wilson als Bartender, Richard Herd als Admiral Noyce, William Morgan Sheppard als The Professor, u.a.


Kurzinhalt: Seit einem knappen halben Jahr ist die von Dr. Raleigh Young entwickelte und von der SeaQuest abgeschossene Magma-Sonde nun aktiv. Diese soll die Bewegungen des Erdkerns abbilden und es damit möglich machen, Erdbeben und Vulkanausbrüche vorherzusagen. Nun tritt die Sonde auf der Insel Monito wieder an die Oberfläche – ein Zeichen, dass der dortige Vulkan kurz vor dem Ausbruch steht. Die Insel ist grundsätzlich unbewohnt, allerdings haben sich gerade vier Schatzsucher dort häuslich eingerichtet. Nach mehreren Wochen Arbeit scheinen diese nun kurz vor dem Durchbruch zu stehen, und vor der möglichen Entdeckung einem der größten Piratenschätze der Geschichte. Dementsprechend unwillig sind sie, die Insel zu verlassen – zumal Commander Ford, da die Sonde noch streng geheim ist, nicht mehr als vage Warnungen aussprechen kann. Letzten Endes hat aus seiner Sicht aber die Rettung von Leben höhere Priorität, als die Geheimhaltung der UEO, weshalb er der Insel zusammen mit Dr. Young und einem Sicherheitstrupp ein weiteres Mal einen Besuch abstattet. Doch gerade als sich der Leiter der Schatzsuche dazu bereit erklärt, die Insel mit seiner Gruppe zu verlassen, wird das Transport-U-Boot von einem von ihnen gesprengt…

Review: Episodenbild (c) 20th Century Fox "Die Schatzinsel" ist die erste Episode der Serie, die direkt an eine frühere Folge anknüpft. So wird im vorliegenden Fall die Geschichte rund um Dr. Youngs Magma-Sonde aus "Der Teufelsgraben" wieder aufgegriffen, und dem Zuschauer somit auch das Ergebnis des Experiments gezeigt. Dieses führt uns hier nun, wie der deutsche Titel schon verrät, zu einer Schatzinsel, wo die vier Glücksritter über die Ankunft der UEO, um die noch streng geheime Sonde sicherzustellen, alles andere als erfreut sind. Die sich aus dieser Grundidee entspinnende Story war dann zwar soweit ok und halbwegs kurzweilig, litt aber unter einigen Plotkonstrukten, die ich doch ziemlich erzwungen fand. Allen voran die streng geheime Sonde, die es Commander Ford eigentlich nicht erlaubt, den Schatzsuchern genaueres über die drohende Gefahr für die Insel zu erzählen. Bitte was? Das war wirklich nur dazu da, dass sich die Story wie vom Autorenduo gewünscht entwickeln kann, machte aber sonst keinen Sinn. Weil, ganz ehrlich: Was bitte schön soll an dieser Technologie so streng geheim sein? Noch dazu, dass die entsprechende Geheimhaltung wichtiger wird als Menschenleben? Das erschien mir doch sehr unplausibel. Aber ohne dies wäre die weitere Entwicklung der Episode – inklusive der Sprengung des U-Boots, die dann auch dazu führt, dass neben den Schatzsuchern auch Dr. Young und Commander Ford auf der Insel stranden – halt nicht möglich gewesen.

Immerhin, dass sich daraus ergebende Dilemma gefiel mir dann ganz gut. Das mit der Sprengung des U-Boots war natürlich, nachdem Mack davor schon entsprechende Äußerungen gemacht hat, wenig überraschend, aber dennoch hatte dieser Ablauf dann etwas: Wie der Leiter der Expedition sich von Commander Ford dann doch überreden lässt und seine Zustimmung gibt die Insel zu verlassen, nur damit sie dann alle im selben Boot sitzen – und damit die Sturheit der Schatzsucher nun auch das Leben jener, die sich über ihre Befehle hinweggesetzt haben um sie zu retten, bedroht. Sehr fein dann auch das Finale auf der SeaQuest, wo man – da man die auf der Insel gestrandeten nicht mehr rechtzeitig erreichen kann – nach einem Weg sucht, um den Vulkanausbruch überhaupt zu verhindern. Dort kann sich dann insbesondere Dr. Westphalen hervortun, die standhaft bleibt, und schließlich auch Captain Bridger von ihrem Plan überzeugt. Etwas unklar war mir allerdings, warum die Möglichkeit, sich bei einem Vulkanausbruch ins Meer zurückzuziehen, nicht besprochen wurde. Hätte möglicherweise nichts geholfen, oder vielleicht war die See dort auch einfach zu wild und sie wären rasch ertrunken. Aber dass man es so überhaupt nicht anspricht, fand ich seltsam – und machte das "Oh nein oh nein wir werden alle sterben!" – wenn sie eben direkt an einem Strand stehen – doch ein bisschen unfreiwillig komisch. Zuletzt fällt noch auf, dass dies die zweite Episode in Folge ist, bei der sich Roy Scheider überraschend rar macht. Vielleicht drehte er zu der Zeit einen Film und man hat sich daher bemüht, ihn Drehplantechnisch ein bisschen freizuschaufeln, aber so direkt hintereinander ist es halt schon recht augenscheinlich. Und da ich ihn nun mal für eine der größten Stärken der Serie halte, leidet "Die Schatzinsel" dementsprechend doch ein bisschen unter seiner Abwesenheit.

Fazit: Episodenbild (c) 20th Century Fox "Die Schatzinsel" knüpft nahtlos an den mittelmäßigen Eindruck der Episode davor – und witzigerweise auch jener Folge, deren Geschichte sie aufgreift ("Der Teufelsgraben") – an. Die Story war dabei soweit ganz kurzweilig, ohne jedoch jemals wirklich mitzureißen oder gar zu begeistern. Kritisch sah ich zudem Captain Bridgers neuerliche Abwesenheit, dass die Möglichkeit, ins Meer zu fliehen, nicht angesprochen wurde, sowie in erster Linie die sehr konstruiert wirkende Wendung, dass Commander Ford den Schatzsuchern nichts genaueres über die Gefahr, in der sie schweben, sagen darf – denn letzteres schien wirklich nur den Erfordernissen des Drehbuchs geschuldet zu sein, innerhalb der Story aber keinen rechten Sinn zu ergeben. Dafür gefiel es mir grundsätzlich, dass hier an eine frühere Folge angeknüpft wurde, die Insel-Location war gut gewählt, und vor allem die Tatsache, dass sich Dr. Westphalen hier insbesondere zum Ende hin dann wieder einmal ordentlich in Szene setzen konnte, hatte es mir angetan. Vor allem aber war die Episode trotz aller Kritikpunkte nie langweilig. Das allein ist schon einiges wert.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1994 Universal Television)




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