The Punisher - 2x01: Roadhouse Blues
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Episodenbild (c) Marvel Studios/Netflix

Originaltitel: Roadhouse Blues
Episodennummer: 2x01
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 18. Januar 2019 (Netflix)
Drehbuch: Steve Lightfoot
Regie: Jim O'Hanlon
Hauptdarsteller: Jon Bernthal als Frank Castle/Punisher, Ben Barnes als Billy Russo/Jigsaw, Amber Rose Revah als Dinah Madani, Josh Stewart als John Pilgrim, Giorgia Whigham als Amy Bendix.
Gastdarsteller: Alexa Davalos als Beth Quinn, Jagger Nelson als Rex Quinn, Teri Reeves als Marlena Olin, Michael Pemberton als Lieutenant Ferrara, Alex Notkin als Sergei Konchevsky, Avery Mason als Ringo, Peter Albrink als Johnny, Adrian Alvarado als Eddie, Lucas Kane als Drunk, Daniel Tirado als Paramedic, Kym Gomes als Maid, Ian Poake als Tech, Lenny Thomas als Customer, Khalil' La'Marr Pickett als Operator, Kiera O'Connor als Woman in Bar u.a.


Kurzinhalt: Nach dem Showdown gegen Billy, der seinen Gegner schwer deformiert und traumatisiert zurückließ, wandert Frank Castle unter dem Decknamen Pete Castiglione ziellos quer durch die USA, von einer Kleinstadt in die nächste, ohne sich irgendwo lange aufzuhalten. Bis es ihn – wegen der Musik – in eine Bar in Michigan verschlägt. Dort freundet er sich, nachdem er sie gegen einen ganz besonders aufdringlichen und hartnäckigen Kunden verteidigt hat, mit der Barkeeperin Beth Quinn an, woraufhin die beiden die Nacht miteinander verbringen. Am nächsten Morgen möchte sich Frank eigentlich davonstehlen, wird dabei jedoch von Beths Sohn Rex erwischt, woraufhin er die beiden reumütig zum Frühstück einlägt. Beth meint daraufhin, dass an diesem Abend wieder dieselbe Band bei ihnen auftreten würde. Und tatsächlich entschließt sich Frank dazu, doch nicht gleich weiterzuziehen, sondern der Bar einen weiteren Besuch abzustatten. Dort fällt ihm die Teenagerin Amy auf, die scheinbar vor jemanden flüchtet. Wie sich herausstellt, wird diese von einer Truppe professioneller Killer gejagt – und als Frank einschreitet, entwickelt sich das Ganze zu einem regelrechten Blutbad…

Review: Episodenbild (c) Marvel Studios/Netflix Die Kooperation zwischen Marvel und Netflix befindet sich in der Zielgeraden. Irgendwann demnächst wird noch die dritte Jessica Jones-Staffel veröffentlicht werden, die dann auch den entsprechenden Schlusspunkt setzen wird. Davor kommt jedoch auch der Punisher noch zu seinem zweiten – bzw. wenn man die zweite Daredevil-Staffel mit einrechnet mittlerweile eigentlich schon dritten – Auftritt. Nun war ich von Season 1 zwar soweit ganz angetan, jedoch auch nicht übermäßig begeistert. "Roadhouse Blues" war aber ein durchaus gelungener Auftakt. Einer der wenigen markanten Kritikpunkte (wer mein Geschreibsel mittlerweile schon länger verfolgt wird es vielleicht schon ahnen) ist der effekthascherische Einstieg, wo wir in medias res in die Handlung einsteigen, nur um danach in der Zeit zurückzuspringen und aufzurollen, wie es dazu kam. Sind die Netflix-Zuschauer mittlerweile wirklich so ungeduldig – nicht zuletzt aufgrund der riesigen Auswahl, die sich ihnen bietet – dass sie nicht mal dazu bereit sind, einer Serie eine gesamte Episode zuzugestehen, und man deshalb meinte, sie sofort mit einem knallharten Einstieg ködern zu müssen? Ich weiß es nicht. Ich persönlich hätte es aber halt vorgezogen, wenn wir einfach gemütlich (und chronologisch) in die Handlung der zweiten Staffel eingestiegen wären, ehe die Lage am Ende dann eskaliert.

Nicht allzu erfreut war ich auch darüber, dass uns die ständigen Flashbacks zu fröhlicheren Familientagen scheinbar auch in der zweiten Staffel erhalten bleiben werden. Ich hätte wirklich gedacht, das hätte sich spätestens mit "Nach Hause" erledigt, aber das war wohl zu optimistisch. Und generell war die Episode halt, nicht zuletzt aufgrund des Einstiegs, sehr vorhersehbar, was die Konfrontation in der Bar, aber auch die Verletzung von Beth betrifft – wobei ich zumindest positiv überrascht bin, dass sie erstmal nur (schwer) verletzt wurde, weil spätestens nach Franks Versprechen an sie hätte ich eigentlich mit ihrem sofortigen Ableben gerechnet Davon abgesehen hat mir die Folge aber gut gefallen. Vor allem gelang es "Roadhouse Blues" in der ersten Hälfte sehr gut, uns die gegenseitige Anziehung von Beth und Frank zu zeigen, und auch plausibel zu vermitteln (wobei es zweifellos hilft, dass sie von einer so attraktiven Darstellerin wie Alexa Davalos gespielt wird). Den Machern blieb hier nicht viel Zeit, um ihre Liebesgeschichte zu erzählen, damit das Ende dann auch die nötige emotionale Wirkung hat – und unter diesem Gesichtspunkt gelang ihnen dies in meinen Augen wirklich gut. Es ist offensichtlich, dass sich beide nicht zuletzt deshalb verbunden fühlen, da sie ähnliche einsam-verwundete Seelen sind. Davon abgesehen war es dann aber in erster Linie die coole und wieder gewohnt brutal-harte Action am Ende, die hervorstach. Schon allein die Kämpfe in der Toilette waren cool, so richtig ging's dann aber erst los, nachdem sie wieder in die Bar zurückkehrten. Wie gesagt, dass Beth verletzt wird, war natürlich sehr vorhersehbar. Zudem ist die Action zwar solide, jedoch nicht überragend inszeniert – und lebt in ihrer Linie von ihrer Brutalität. Trotzdem war das ein durchaus packender Ausklang, der Frank nun wohl in die Schusslinie dieses geheimnisvollen, mächtigen Kartells geraten lässt (die dann wohl Billy rekrutieren werden, um ihn zu stoppen?).
Fazit: Episodenbild (c) Marvel Studios/Netflix "Roadhouse Blues" macht im Großen und Ganzen einen guten Job wenn es darum geht, die Storyline der zweiten Staffel vorzustellen. Noch gibt es viele offene Fragen, denen es jedoch erfolgreich gelang, mein Interesse zu wecken. Noch wichtiger ist allerdings, dass es den Machern gelungen ist, binnen kürzester Zeit eine plausible Liebesgeschichte zwischen Frank und Beth zu erzählen, so dass man am Ende auch entsprechend mit ihnen mitfiebert. Für mich war das der entscheidende Punkt, dass die Episode so gut funktioniert hat, wie sie das für mich tat. Die Action am Ende war zudem packend umgesetzt, und vor allem auch wieder schön hart und brutal. Und der letzte Blick auf Billy lässt bereits erahnen, dass Season 2 auf einen neuerlichen Showdown der beiden hinauslaufen wird. Weniger angetan war ich allerdings vom unchronologischen Einstieg, der auch maßgeblich für die Vorhersehbarkeit der Folge (mit)verantwortlich war. In dieser lag dann auch der zweite große Knackpunkt der Episode. Und die neuerlichen Flashbacks zu Franks glücklichem Familienleben hätte ich auch nicht gebraucht; ich hoffe, das war nur ein einmaliger Ausreißer (um die Zuschauer nochmal schnell daran zu erinnern, was er verloren hat, und wie ihn dieser Verlust nach wie vor quält und prägt). Davon abgesehen fand ich "Roadhouse Blues" aber durchaus gelungen.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2018 Marvel/Netflix)




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