Daredevil - 3x07: Nachwirkungen
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Episodenbild (c) Marvel Studios/Netflix

Originaltitel: Aftermath
Episodennummer: 3x07
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 19. Oktober 2018 (Netflix)
Drehbuch: Sarah Streicher
Regie: Toa Fraser
Hauptdarsteller: Charlie Cox als Matt Murdock/Daredevil, Deborah Ann Woll als Karen Page, Elden Henson als Foggy Nelson, Joanne Whalley als Maggie Grace, Jay Ali als Ray Nadeem, Wilson Bethel als Benjamin Poindexter, Vincent D'Onofrio als Wilson Fisk.
Gastdarsteller: Geoffrey Cantor als Mitchell Ellison, Amy Rutberg als Marci Stahl, Sunita Deshpande als Seema Nadeem, Noah Huq als Sami Nadeem, Kate Udall als SAC Tammy Hattley, Lee Tergesen als Paxton Page, Matt Gerald als Melvin Potter, Stephen Rowe als Nicholas Lee, Matthew McCurdy als Agent Wellers, Joe Jones als Felix Manning, Karina Casiano als Betsy Beatty, Nandita Shenoy als Saanvi Nadeem, Kelly McAndrew als Shelby, Richard Prioleau als Agent Doyle, Antu Yacob als Carla, Bill Winkler als Warden Riggle, David Anthony Buglione als Agent Johnson, Christopher Piccione als Parolee u.a.


Kurzinhalt: Nach dem brutalen Angriff des falschen Daredevil auf die Redaktion des Bulletin stehen die Überlebenden unter Schock. Karen besucht ihren Verleger, um sich bei ihm dafür zu entschuldigen, dass sie mit ihrer Recherche gegen Wilson Fisk dieses Unheil über sie gebracht hat. Dieser fragt sie wiederum, ob sie die wahre Identität von Daredevil kenne. Erschüttert vom brutalen Angriff des Nachahmers, wendet sie sich in ihrer Verzweiflung sogar an ihre Eltern – wird jedoch von ihrem Vater brutal abgeschmettert. Foggy animiert die Nahtoderfahrung wiederum zu einer wilden Nacht mit seiner Freundin Marci, der er daraufhin einen Antrag macht. Im Gegensatz zu Karen ist Matts Motivation, Fisk zu stellen, ungebrochen. Und auch Matt ist nach wie vor bestrebt, dessen Treiben ein Ende zu setzen. Zuerst muss er jedoch verdauen, dass er dem falschen Daredevil nicht gewachsen war, und seinen Weg finden, seinen Gegner aufzuhalten. Zudem ist die Polizei nun hinter beiden seiner Identitäten her – weshalb er schließlich keinen anderen Weg sieht, als sich mit Agent Nadeem in Verbindung zu setzen…

Review: Episodenbild (c) Marvel Studios/Netflix "Nachwirkungen" beschäftigt sich, wie der Titel schon verrät, mit den Nachwehen des brutalen Angriffs des anderen Daredevil auf die Bulletin-Redaktion, der neben zahlreichen Journalisten unter anderem auch ihr Zeuge Jasper Evans zum Opfer fiel – womit Karen, Foggy und Matt nun wieder ganz am Anfang und ohne Beweis gegen Wilson Fisk dastehen. Ein bisschen mehr Inhalt und Vorwärtsbewegung hätte es zwar ruhig sein dürfen (das war wieder mal eine Folge wo ich den Eindruck hatte, dass man die Story ein bisschen gestreckt hat um die 13 Episoden voll zu bekommen), insgesamt fand ich "Nachwirkungen" aber schon ok, wobei vor allem einzelne Szenen hervorstachen, wie z.B. der Blick auf die klingendeln und aufleuchtenden Handys der Opfer in der Polizeistation. All diese Menschen, die versuchen, mit ihren Bekannten und Geliebten in Kontakt zu treten, noch nicht wissend, dass diese dem brutalen Angriff zum Opfer gefallen sind – das ging mir doch ziemlich nahe. Generell fanden die stärksten Momente auch diesmal wieder rund um Karen statt. Ihr Gespräch mit Mitchell, das nachfolgende Telefonat mit ihrem Vater (nicht gerade ein heißer Kandidat auf die Auszeichnung "Vater des Jahres") – irgendwie bekommt Karen in dieser Staffel eine nach der anderen reingewürgt. Was aber zumindest Deborah Ann Woll Gelegenheit gibt, ihre (bestechenden) Weinkünste unter Beweis zu stellen. Jedenfalls stach auch hier ihre Leistung für mich wieder einmal absolut hervor.

Weniger angetan war ich von der Offenbarung, dass es im Penthaus einen Geheimgang nach unten gibt. Zwar kann Fisk das Hotel trotz allem nicht verlassen, weil das die Fußfessel dann anzeigen würde, aber nach unten kann er sich so weit bewegen wie er will, ohne das es auffallen würde. Ganz ehrlich: Wie bescheuert kann und muss das FBI sein, dass es die Suite bevor man die Vereinbarung mit ihm schließt nicht auf Herz und Nieren überprüft?! Und dass das GPS-Signal diese starke Abschirmung durchdringt erschien mir auch unglaubwürdig. Immerhin, wie er da vor diesen ganzen Bildschirmen sitzt, hatte schon was – jetzt fehlt ihm nur noch die weiße Katze, dann ist die Blofeldizierung abgeschlossen. Alles rund um Foggy wiederum war zwar soweit ganz nett, aber auch nichts Besonderes. Die Reaktion, sich nach diesem Schock auf seine Freundin zu stürzen, war nachvollziehbar, wie auch der Heiratsantrag im postkoitalen Rausch. Matt wiederum muss seine sowohl direkte als auch indirekte (durch den Tod des Zeugen) Niederlage wohl erst einmal verdauen, bekommt dazu jedoch kaum Zeit, da ihm die Suche nach dem zweiten Daredevil zu Melvin Potter (der seinen Anzug anfertigte) und damit geradewegs in die Falle führt. Die kurze Kampfeinlage mit der Polizei war zwar ganz nett, aber jetzt nicht unbedingt ein Highlight (diesbezüglich hat "Daredevil" schon wesentlich beeindruckenderes gezeigt). Neben Karens Handlungsstrang gefiel mir an "Nachwirkungen" noch am besten, dass Agent Nadeem nun doch noch Umzudenken beginnt, und Daredevil wenn sich dieser am Ende mit ihm trifft durchaus zu glauben scheint. Das hätte ich mir zwar eigentlich schon am Ende von "Ein kalkulierbares Übel" erwartet und gewünscht, aber besser spät als nie. Damit scheint die Allianz gegen Wilson Fisk um ein weiteres Mitglied gewachsen zu sein. Ob die Staffel nun endlich so richtig aufdreht?

Fazit: Episodenbild (c) Marvel Studios/Netflix Mit "Nachwirkungen" sind wir genau in der Mitte der Staffel angekommen – und irgendwie spiegelt die Episode das auch durchaus wieder, wirkt sie doch wie ein Zwischenspiel. Es tut sich genau genommen nicht wirklich viel, sondern geht in erster Linie darum, wie alle Beteiligten mit dem erschütternd-brutalen Angriff auf den Bulletin am Ende der letzten Folge umgehen. Im Falle von Karen beschert uns das den einen oder anderen wirklich starken Moment, z.B. wenn sie vor den leuchtenden (und läutenden) Handys steht, ihren Chef im Krankenhaus besucht, oder mit ihrem Vater telefoniert. Karen hat's in dieser Staffel echt nicht leicht, und auch diese Szenen gaben Deborah Ann Woll wieder einmal Gelegenheit, ihre schauspielerischen Muskeln spielen zu lassen (gerade im Hinblick auf Schock und Trauer). Davon abgesehen war "Nachwirkungen" aber nicht wirklich etwas Besonderes. Positiv fand ich immerhin die Entwicklung am Ende, dass Nadeem nun doch Karen & Co. zu glauben scheint, dass Wilson etwas im Schilde führt. Bis zu dieser Zusammenkunft war der Matt-Handlungsstrang aber doch eher unspektakulär, und auch bei Foggy tat sich nicht viel. Sechs Episoden bleiben der Staffel noch, um dafür zu sorgen, dass sich "Daredevil" mit einem lauten Knall, statt einem leisen Wimmern, verabschiedet.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2018 Marvel/Netflix)




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