SeaQuest DSV - 1x05: Die vergessenen Kinder
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Episodenbild (c) 20th Century Fox

Originaltitel: Brothers and Sisters
Episodennummer: 1x05
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 17. Oktober 1993
Erstausstrahlung D: 07. Mai 1994
Drehbuch: Art Monterastelli
Regie: Bill L. Norton
Hauptdarsteller: Roy Scheider als Captain Nathan Bridger, Stephanie Beacham als Dr. Kristin Westphalen, Stacy Haiduk als Lt. Cmdr. Katherine Hitchcock, Don Franklin als Commander Jonathan Ford, Jonathan Brandis als Lucas Wolenczak, John D'Aquino als Lt. Benjamin Krieg, Royce D. Applegate als Chief Manilow Crocker, Ted Raimi als Lt. j.g. Timothy O'Neill, Marco Sanchez als Sensor Chief Miguel Ortiz.
Gastdarsteller: Kellie Martin als Cleo Walker, Christopher Pettiet als Zachery Thomas, George Marshall Ruge als Torrance, Jonathan Dohring als Matthew, Robert Dohring als Brawley, Kimble Jemison als Ensign u.a.


Kurzinhalt: Vor drei Jahren ist ein Waffendepot im Meer versunken. Nun soll die SeaQuest die Überreste zerstören, damit diese nicht in falsche Hände geraten. Bislang ging man davon aus, dass die Crew – die dort mit ihren Familien hauste – ums Leben gekommen sind. Als man sich dem Depot nähert, empfängt man allerdings Lebenszeichen. Commander Ford führt das Außenteam an, dass die überlebende Besetzung vom Depot schaffen soll – und ist überrascht, als man dort eine Gruppe Kinder antrifft. Offenbar sind diese die einzigen, welche die Katastrophe überlebt haben – waren jedoch nun drei Jahre lang auf sich allein gestellt. Einer von ihnen ist krank, und wird sofort zur Behandlung auf die SeaQuest gebracht. Die meisten anderen Kinder schließen sich ihrem Kameraden an, darunter u.a. auch die junge Teenagerin Cloe. Lucas ist froh darüber, mal jemandem in seinem eigenen Alter an Bord zu haben, und zeigt ihr das Schiff. Schon bald entwickelt sich zwischen den beiden zarte Bande. Lediglich eines der Kinder – ihr Anführer Zachary – weigert sich beharrlich, das Waffendepot, welches drei Jahre lang ihr zu Hause war, zu verlassen. Da sie – wenn auch unfreiwillig – von ihren Eltern im Stich gelassen wurden, hat er sämtliches Vertrauen in Erwachsene verloren. Doch nicht nur muss man ihn von Bord schaffen, um das Depot zerstören zu können, dieses wird zudem dem Druck des umliegenden Wassers nicht mehr lange standhalten können…

Review: Episodenbild (c) 20th Century Fox "SeaQuest DSV" ist ja generell auf Unterhaltung für die ganze Familie ausgerichtet. Bei "Die vergessenen Kinder" liegt jedoch der Schwerpunkt noch stärker als sonst auf Kinder und Jugendliche, die mit der Geschichte rund um die sechs Überlebenden, bzw. generell der Wahl der Protagonisten, ganz besonders angesprochen werden sollen. Das Ergebnis ist eine ziemlich harmlose und teilweise auch etwas inhaltsarme Episode, die Erwachsenen wohl eher wenig zu bieten haben dürfte. Dies gilt insbesondere für den Nebenstrang rund um Zachary. Bei allem Verständnis für das Trauma, dass er zweifellos von dem ganzen Erlebnis davongetragen hat, aber aus meiner Sicht ließ sich die SeaQuest-Crew doch etwas zu sehr und zu lang von ihm an der Nase herumführen. Auch die Lösung, die man am Ende für das Dilemma findet – nämlich ihn mit einer bestimmt auftretenden Respektsperson zu konfrontieren – hat mich nur bedingt überzeugt. Und das mit den Plastikbällen war zwar grundsätzlich nett, sorgte aber halt auch dafür, dass ich die Szene bzw. die Bedrohung irgendwie nicht so recht ernst nehmen konnte.

Dass die Handlung für eine komplette Episode zu dünn war, zeigt sich für mich auch im Handlungsstrang rund um Hitchcock und Krieg, die ja mal verheiratet waren. Alles rund um Kriegs unbedarft-unsensiblen Kommentar und ihre nachfolgende Aussprache im Fitnessbereich wirkte auf mich seltsam drangepappt und vom Rest losgelöst – so als wäre man während dem Dreh der Folge draufgekommen, dass sie zu kurz wird. Am besten kam bei mir noch die Story rund um Cleo und Lucas weg. Auch wenn ich mittlerweile das mittlere Alter erreicht habe und meine eigenen Jugendjahre schon lange her sind, habe ich dennoch ein Herz für Teenie-Romanzen. Und jene zwischen Lucas und Cleo fand ich doch ziemlich süß. Aus meiner Sicht haben jedenfalls sowohl Kellie Martin als auch Jonathan Brandis einen guten Job gemacht, das Gefühlschaos wenn man sich zum ersten Mal in jemanden verliebt einzufangen: Die Unsicherheit, das Zaghafte, das Unschuldige, die Romantik, die Schmetterlinge im Bauch – und so weiter. Und das Ende, als er ihr dann quasi ein Mixtape überreicht, war sowohl amüsant (einfach, weil das nur wenige Jahrzehnte später schon so veraltet ist; ich bezweifle, dass die heutige Jugend noch weiß, was das eigentlich ist) als auch schön nostalgisch. Aber auch die Szene mit der Gedenkminute konnte mir sehr gut gefallen – tatsächlich fand ich diese sogar ansatzweise berührend. Das mit dem Orden war mir dann allerdings doch etwas zu dick aufgetragen.

Fazit: Episodenbild (c) 20th Century Fox "SeaQuest DSV" ist ja generell als Unterhaltung für die ganze Familie – und darunter eben auch die kleineren – gedacht. Bei "Die vergessenen Kinder" hatte man diese für meinen Geschmack aber doch etwas zu sehr als Hauptzielgruppe im Auge. Während andere Episoden den Spagat zwischen sowohl für Kinder und Jugendliche taugliche als auch für Ältere funktionierende Unterhaltung gut hinbekommen haben, hat "Die vergessenen Kinder" Erwachsenen leider vergleichsweise wenig zu bieten. So ziemlich die einzige erwachsene Szene, zwischen Krieg und Hitchcock, wirkt seltsam aufgesetzt, wie ein nachträglicher Einfall, bzw. auch wie Füllmaterial, um die Laufzeit voll zu bekommen. Und alles rund um Zachary konnte ich halt irgendwie nicht so recht ernst nehmen. Das Ende mit der Gedenkzeremonie konnte mir dann zwar grundsätzlich gut gefallen, das mit dem Orden war dann aber doch etwas zu viel es Guten. Und so ist es in erster Linie der netten, gelungenen und von beiden auch sehr gut gespielten Teenie-Romanze zwischen Lucas und Cleo zu verdanken, dass "Die vergessenen Kinder" auch für Erwachsene gerade noch so ok ist.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1993 Universal Television)




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