Tödliche Nebel |
Ein weiteres Abenteuer der Gamma 1-Crew
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Freitag, 21 Dezember 2018 |
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Kurzinhalt: Mitten während der Silvester-Festivitäten werden die Raumstationen, die im Orbit der Erde kreisen, von einem seltsamen grünen Nebel angegriffen. Dieser paralysiert weite Teile der Crew, wobei er auch einzelne Besatzungsmitglieder quasi übernimmt, um sie zu steuern – damit sie, gegen ihren Willen, seine Anweisungen ausführen. Sprich: Der Nebel ist kein natürliches Phänomen, sondern wird von einem feindlichen, außerirdischen Bewusstsein gesteuert. Mit Ausnahme von Gamma Eins fallen alle Raumstationen dem Angriff zum Opfer – einzig Commander Halstead und seiner Crew gelingt es, die Attacke zurückzuschlagen. Danach versuchen es die Wesen, die den Nebel steuern, auf diplomatische Art: Sie laden einzelne Vertreter der Erde, darunter auch Halstead und Teile seiner Crew, dazu ein, sie auf dem Mars zu besuchen. Dort will man sie näher in ihre Pläne einweihen und versuchen, eine friedliche Einigung zu erzielen – denn letzten Endes hätte man ja nur das Beste für die Menschheit im Sinn. Doch als Commander Halstead und seine Begleiter auf dem Mars eintreffen, erwartet sie ein Alptraum… Review: DVD-technisch hat sich leider, trotz eines anderen Labels, von "Raumschiff Alpha" zu "Tödliche Nebel" nichts getan; nach wie vor ist die Umsetzung eher lieblos. Zwar gibt es diesmal zumindest ein paar nette Extras, aber davon hab' ich herzlich wenig, wenn a) die Bildqualität nicht einmal VHS-Niveau erreicht, b) der Ton nur auf Deutsch vorliegt und dementsprechend c) es wieder mal keine deutschen Untertitel gibt – auch nicht für den Einleitungstext. Auch die Gelegenheit, diesen zumindest im Booklet auf Deutsch abzudrucken, lässt man leider aus. Das größte Manko ist aber ohnehin die Bildqualität, die ich als wesentlich schwächer als bei "Raumschiff Alpha" empfand. Was insofern besonders schade ist, als "Tödliche Nebel" der ungleich bessere Film ist. Gut, ok, der Einstieg ist noch sehr trashig, und verlangt vom geneigten Zuschauer zweifellos, ein Auge zuzudrücken. Von der Idee einer solchen Übertragung von der Raumstation, über die Frage, nach welcher Zeit die Raumstationen eigentlich alle Silvester feiern, bis hin zur billigen Umsetzung des Ballets im All, dass keineswegs wie realistische Schwerelosigkeit aussieht, und wo die Fäden an denen die Schauspieler hängen wieder einmal klar ersichtlich sind. Allerdings fand ich die Bedrohung diesmal um einiges besser als beim Vorgänger. Zugegebenermaßen darf man zwar auch hier wieder insofern nicht allzu sehr nachdenken, als eine solche Raumstation ja eigentlich luftdicht verschlossen sein müsste – wie gelangt der Nebel also ins Innere (außer, wenn er Leute die draußen waren, als "Transportmittel" verwendet)? Davon abgesehen hat die Idee aber etwas Erschreckendes (hatte sie für mich auch schon – u.a. – bei der TOS-Folge "Tödliche Wolken"; die übrigens, wie zu erwähnen ist, erst im Jahr darauf produziert wurde), und wurde der Nebel auch sehr gut umgesetzt. Bereits in der ersten Hälfte gab es ein paar Szenen, die ich trotz des geringen Budgets sehr effektiv umgesetzt fand, wie z.B. der gruselige Moment, als die Rettungsmannschaft die Bewusstlosen erblickt. Der spannungstechnische Höhepunkt ist dann aber zweifellos der Angriff auf Gamma Eins. Das war wirklich klasse gemacht, und profitierte neben einer sehr guten Inszenierung auch von A.F. Lavagninos spannungssteigernden Musik. Nach diesem vorläufigen Höhepunkt schläft der Film zwar kurzzeitig wieder ein, das Finale auf dem Mars konnte mir dann aber ebenfalls wieder sehr gut gefallen. Zugegebenermaßen erinnern Motivation und Vorgehensweise der extragalaktischen Außerirdischen an die "pod people" aus den Körperfresser-Filmen, ich fand die Idee hier aber genau so erschreckend wie dort. Auch die Szene, wo die Unwilligen einfach so kurzerhand hingerichtet werden, war hart. Und auch die Flucht von Halstead und Co. war packend umgesetzt. Klar gibt es auch dort noch so manch unfreiwillig komisches Element; nicht zuletzt die Tatsache, dass das außerirdische Bewusstsein mit österreichischem Akzent spricht, was ich einfach nur köstlich fand. Und auch, wie Halstead & Co. am Ende aufgrund der Druckwelle der Explosion der Schwerkraft des Mars entkommen können… nun sagen wir mal, wissenschaftlich fundiert und/oder glaubwürdig wirkte das jetzt nicht unbedingt. Und auch die Modellaufnahmen, so charmant ich sie grundsätzlich auch finde, sind natürlich auch weiterhin klar und deutlich als solche zu erkennen. Trotz dieser Mankos – die er sich zudem ohnehin mit dem Vorgänger teilt – stellt "Tödliche Nebel" für mich aber in fast allen Belangen eine Steigerung zu "Raumschiff Alpha" dar. Fazit: Wie bei "Raumschiff Alpha" braucht man auch bei "Tödliche Nebel" wieder eine gewisse Trash-Toleranz, um den Film genießen zu können. Letzteres fiel mir hier jedoch dank einer besseren Story, einer effektiveren Bedrohung und einigen wirklich packenden Momenten doch um einiges leichter, als beim diesbezüglich eher enttäuschenden Vorgänger. Klar, vor allem zu Beginn muss man noch mindestens ein Auge zudrücken, in allen Weltraumaufnahmen – egal ob mit Modellen oder Menschen – sind die Fäden und teilweise auch das Baumeln deutlich zu erkennen, die eindeutig österreichische Stimme des extragalaktischen Bewusstseins fand ich auch eher unfreiwillig komisch, und die neuerlich eher lieblose DVD-Umsetzung (neben dem nicht untertitelten Einleitungstext sticht vor allem die Bildqualität negativ hervor) hilft dem Film auch nicht gerade. Aber der grüne Nebel hat für mich als Bedrohung sehr gut funktioniert, es gab einige eindringliche Momente (die "Leichen" auf der ersten Raumstation, die Hinrichtung auf dem Mars), und vor allem der Angriff des Nebels auf die Station Gamma Eins war wirklich spannend. Aber Fans von billigem SF-Trash sollten hier definitiv auf ihre Kosten kommen – und das auch nochmal eine ganze Ecke mehr als beim Vorgänger. Wertung:6 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1966 MGM)
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