Doctor Who - 11x04: Arachnids in the UK
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Episodenbild (c) BBC

Originaltitel:Arachnids in the UK
Episodennummer: 11x04
Bewertung:
Erstausstrahlung UK: 28. Oktober 2018
Erstausstrahlung D: -
Drehbuch: Chris Chibnall
Regie: Sallie Aprahamian
Hauptdarsteller: Jodie Whittaker als The Doctor, Tosin Cole als Ryan Sinclair, Mandip Gill als Yasmin Khan, Bradley Walsh als Graham O'Brien.
Gastdarsteller: Chris Noth als Robertson, Sharon D Clarke als Grace O'Brien, Shobna Gulati als Najia Khan, Tanya Fear als Dr. Jade McIntyre, Ravin J Ganatra als Hakim Khan, Bhavnisha Parmar als Sonya Khan, Jaleh Alp als Frankie Ellish, William Meredith als Kevin u.a.

Kurzinhalt: Ausnahmsweise mal zickt die TARDIS nicht herum, und so gelingt es der Doktorin wie versprochen, ihre drei Begleiter Ryan, Yaz und Graham nach Sheffield zurückzubringen – und das auch nur eine halbe Stunde, nachdem diese unbeabsichtigt von ihr mitgezogen und durch Raum und Zeit geschleudert wurden. Doch der Abschied fällt allen Beteiligten merklich schwer, weshalb Yaz sie kurzerhand zum Essen bei ihrer Familie einlädt. Dort fällt der Blick der Doktorin auf die Müllberge in der Wohnung. Yasmins Vater ist davon überzeugt, dass was den Müll von Sheffield betrifft irgendeine Verschwörung im Gange ist, weshalb er sich weigert, ihn abzuliefern. Als die Doktorin sich dazu bereit erklärt, ein Paket für sie abzuholen, dass bei einer Nachbarin abgegeben wurde, bricht sie schließlich – als die Bewohnerhin nicht antwortet, und da noch eine zweite Frau vor der Tür steht, die behauptet, seit zwei Tagen nichts von ihr gehört zu haben – kurzerhand in die Wohnung ein. Dort findet sie nicht nur lauter Spinnweben und die in ein Spinnennetz eingewobene Bewohnerin, sondern auch eine Riesenspinne. Doch diese ist erst der Anfang einer regelrechten Arachnoiden-Invasion, die über Sheffield herfällt…


Review: Episodenbild (c) BBC Arachnids in the UK" fängt stark an, und hört stark auf. Der Einstieg war wirklich nett, mit der Rückkehr nach Sheffield, tatsächlich nur eine halbe Stunde, nachdem sie aufgebrochen waren (was selbst die Doktorin ein bisschen zu überraschen scheint). Auch, dass sich die vier Reisenden mittlerweile näher gekommen sind, nach ihren drei gemeinsamen Abenteuern, und die Begleiter der Doktorin doch etwas zögerlich sind, wenn es darum geht, sie einfach so ziehen zu lassen, und in ihre gewöhnlichen Leben zurückzukehren, wird rasch deutlich. Schön fand ich dann auch sowohl den Besuch bei Yasmins Eltern, als die nachfolgende Szene in der Wohnung der Nachbarin, mit dem Spinnweben, dem grausigen Leichenfund, sowie dem ersten Auftritt einer Riesenspinne. Diese waren die gesamte Folge über – gerade auch für eine (selbst moderne) TV-Serie – wirklich sehr gut getrickst. Viel besser könnte man das selbst für einen wesentlich teureren Kinofilm kaum hinbekommen. Mit der gleichzeitig stattfindenden Szene rund um Graham im leeren Haus (einzig auf die Auftritte seiner verstorbenen Exfrau hätte ich verzichten können) beschert man "Arachnids in the UK" so insgesamt einen gefälligen und stimmungsvollen Einstieg.

In weiterer Folge trat dann aber Robertson immer stärker in den Mittelpunkt, und mit dem tat ich mir leider doch eher schwer. Und das weniger, weil er mir unsympathisch gewesen wäre – weil das war er zwar, aber es war ja offensichtlich, dass dies von Chris Chibnall auch genau so beabsichtigt war; Das war somit nicht das Problem – sondern weil er eine so extrem überzeichnete Karikatur war. Seltsam fand ich auch, dass er zwar einerseits eindeutig als Trump-Kopie angelegt ist, zugleich diesen aber nicht mag. Das wollte für mich ebenso wenig zusammenpassen, wie seine Behauptung, genau so jemanden wie ihn bräuchte man jetzt im Weißen Haus – weil ich dachte, das haben wir eh schon? Oder spielt die elfte "Doctor Who"-Staffel etwa in einem Paralleluniversum, wo Trump nicht der Präsident der Vereinigten Staaten ist? (Und wenn ja, wie komme ich bitte schön dort hin?) Jedenfalls, bei aller Liebe zu – meines Erachtens berechtigter – Trump-Kritik, aber das verfehlte die gewünschte Wirkung bei mir leider völlig. Einzig das mit der Toilettenpause im Terminplan fand ich lustig. Skeptisch sehe ich zudem die Offenbarung rund um die giftigen Abfälle – weil ganz ehrlich, das, in Verbindung mit riesigen Tieren, ist halt doch ein ordentliches Klischee. Und dass man die Spinnen mit Rapmusik in den Panikraum gelockt hat, traf halt auch nicht unbedingt meinen persönlichen Musikgeschmack (weil Beats gibt’s in anderen Musikrichtungen auch). Vor allem aber mangelte es dem Mittelteil völlig an Spannung, da die zum sterben verdammten Rothemden ebenso rasch ausgemacht waren, wie jene Figuren, denen natürlich nichts passieren wird. Immerhin, zum Ende hin dreht die Episode dann doch nochmal so richtig auf. Zuerst mit der durchaus bedrückenden Szene mit der Riesenspinne, die nicht mehr genug Luft zum Atmen bekommt (und von Robertson kurzerhand umgebracht wird). Vor allem aber mit der schönen Abschlussszene in der TARDIS, wo die Doktorin ihre potentiellen Begleiter ausdrücklich vor den Gefahren warnt, und auch davor, dass wenn sie zurückkommen, sie nicht mehr dieselben sein werden. Weil frühere Inkarnationen waren mir was die Rekrutierungen von BegleiterInnen betrifft teilweise auch mal etwas zu unvorsichtig. Und generell war das einfach ein sehr schöner Moment. Jetzt hoffe ich nur, dass die weiteren Abenteuer näher am Niveau von "Rosa" liegen werden, als bei "Arachnids in the UK".

Fazit: Episodenbild (c) BBC Sollte es mir zu denken geben, dass mir die bisherigen "reinen" Chris Chibnall-Folgen nur so halbwegs gefallen haben, und das bisherige Highlight, "Rosa", von einer Ko-Autorin mitverfasst wurde? Auch "Arachnids in the UK" fand ich leider wieder eher nur so mittelmäßig. Der Einstieg war noch ganz nett, interessant und atmosphärisch, im Mittelteil brach die Folge für mich aber doch ziemlich ein. Einerseits aufgrund mangelnder Spannung, der doch sehr überzeichneten Figur des Hotel-Bosses, dessen seltsame Verbindung zu Trump, und auch der sehr klischeehaften Auflösung rund um giftige Abfälle und daraus resultierende Riesentiere (B-Film-Trash lässt grüßen). Dafür war das Ende dann wieder überaus gelungen, zuerst mit der traurigen Szene rund um die große Spinne, und dann den netten abschließenden Moment in der TARDIS. Zudem waren die (CGI-)Spinnen echt verdammt gut getrickst – und die Folge damit für Arachnophobiker definitiv nicht geeignet. Davon abgesehen war "Arachnids in the UK" aber halt nicht wirklich was Besonderes.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © BBC)




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