Akte X - 11x10: Der Kampf (4) |
Episodennummer: 11x10 Bewertung: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Erstausstrahlung USA: 21. März 2018 Erstausstrahlung D: noch nicht bekannt Drehbuch: Chris Carter Regie: Chris Carter Hauptdarsteller: David Duchovny als Fox Mulder, Gillian Anderson als Dana Scully, Mitch Pileggi als Assistant Director Walter Skinner Gastdarsteller: Miles Robbins als William, Annabeth Gish als Monica Reyes, Barbara Hershey als Erika Price, A.C. Peterson als Mr. Y, Madeleine Arthur als Sarah Turner, Sarah Jeffery als Brianna Stapleton, Joel McHale als Tad O'Malley, William B. Davis als Cigarette Smoking Man u.a. Kurzinhalt: Scully wird von Monica Reyes kontaktiert, die ihr offenbart, dass William scheinbar aufgespürt wurde. Zwar ist sich Scully sicher, dass es sich um eine Falle handelt, doch Mulder kann und will die Hände nicht einfach in den Schoß legen und ihren Sohn seinem Schicksal überlassen, weshalb er aufbricht, um ihn zu retten. Als sich William jedoch tatsächlich nicht in besagtem Flugzeug befindet, richtet er ein Blutbad an, und setzt daraufhin seine Suche nach ihrem Sohn fort. Scully gibt ihm den entscheidenden Hinweis, der ihn zum Haus jener beiden Mädchen führt, mit denen sich William getroffen hat. Über sie gelingt es Mulder schließlich, William in einem Motel aufzuspüren. Doch der Raucher ist ihnen dicht auf den Fersen. Scully bekommt – auch aufgrund ihrer düsteren Zukunftsvisionen – zunehmend den Eindruck, dass Mulders Leben in erster Gefahr ist. Zusammen mit Skinner bricht sie auf, um ihn zu retten… Review: ![]() Zugleich waren meine Erwartungen nach den bisherigen, größtenteils katastrophalen Mythologie-Episoden des Revivals ziemlich im Keller. Umso überraschter war ich, dass sich so manche Befürchtung meinerseits nicht bewahrheiten sollte. Im Vorfeld des Starts dieser elften Staffel ließ Gillian Anderson mit der Ankündigung aufhorchen, dass sie nun endgültig fertig damit ist, Dana Scully zu spielen. Etwas, dass so darf man annehmen nicht nur die Fans, sondern auch Chris Carter überrascht hat. Nun muss ihr Ausstieg nicht notwendigerweise das Ende der Serie bedeuten – zumal es ja bekanntlich das Vorrecht der Frauen ist, ihre Meinung zu ändern. Vielleicht lässt sie sich, sei es von Geld, von kreativen Möglichkeiten (sprich, dass man sie Regie führen lässt), oder auch von den Fans, ja doch noch zu einer weiteren Rückkehr überreden. Und selbst wenn nicht, hat Carter in jüngsten Interviews deutlich gemacht, dass er selbst für den Fall, dass Anderson dabei bleibt, eine weitere Rückkehr der Serie nicht ausschließt. Er brennt – angesichts der Tatsache, dass "Akte X" das einzige ist, was seine Film- und TV-Karriere am Laufen hält, wenig überraschend – darauf, die Serie fortzuführen. Möglicherweise bleibt sie aber doch dabei, und erkennen die Verantwortlichen bei FOX, dass eine weitere Wiederbelebung ohne sie keinen Sinn macht – immerhin sind Mulder und Scully nun mal "Akte X", und man sollte meinen, sie hätten die Lektion aus den späteren Staffeln, die teilweise ohne den einen oder den anderen auskommen mussten, gelernt. Dann wäre "Der Kampf IV" vielleicht tatsächlich das Ende dieser Serie. Und wisst ihr was? Auch wenn die Folge ganz offensichtlich nicht als solche gedacht war, fand ich sie als Serien-Finale besser und befriedigender, als "Die Wahrheit". Einzig an die Brillanz und emotionale Wirkung der wunderschönen letzten Szene dort kam "Der Kampf IV" nicht heran. Davon abgesehen war ich aber – angesichts meiner Ablehnung der Mythologie-Folgen zuvor – selbst überrascht, wie gut sie mir gefallen hat. ![]() Dennoch hat mich "Der Kampf IV" positiv überrascht – gerade auch im Vergleich zu den enttäuschenden bis richtiggehend schwachen Revival-Mythologie-Episoden bislang. Der Hauptgrund, warum mir diese Folge so viel besser gefallen hat, ist wohl die Idee, die Suche nach William – und vonseiten Mulders zugleich nach Wiedergutmachung – in den Mittelpunkt zu stellen. Im Vergleich zur doofen "Es gab nie eine Alien-Verschwörung"-Geschichte aus der zehnten Staffel, sowie den ganzen doch eher abstrakten Weltverschwörungen, ist das einfach etwas, mit dem man sich identifizieren kann. Durch die Suche nach William besitzt "Der Kampf IV" genau jenes emotionale Gewicht, das den vorangegangenen Folgen dieses Quasi-Vierteilers nun mal gefehlt hat. Insofern drehte die Folge für mich dann – trotz einiger schon durchaus netter Einlagen (wie der kleinen Parkour-Szene) zuvor – in erster Linie in dem Moment auf, wo Mulder William findet. Die nachfolgende Szene war einfach nur wunderbar, und auch sehr blutige und brutale Ausgang dieser Begegnung stach für mich hervor. Schade fand ich dann zwar wiederum, dass wir als Skinner Scully in das, was er über Williams Herkunft weiß einweiht, nicht dabei sind – weil ihre Reaktion darauf hätte ich schon gern miterlebt – dafür bekommen wir aber immerhin kurz darauf auch nochmal einen wirklich schönen Moment zwischen ihr und ihrem Sohn. Und vor allem auch das Herzschlagfinale am Pier hatte es mir angetan. Einerseits mit dem vermeintlichen – hoffentlich! – endgültigen Ende des Rauchers (wobei der mittlerweile so oft von den Toten auferstanden ist, dass mich echt nichts mehr überraschen würde), und andererseits mit dem wirklich schönen, emotionalen Moment zwischen Mulder und Scully, das ich als langjähriger Fan der Serie überaus befriedigend fand. Vor allem aber war ich positiv überrascht, dass "Der Kampf IV" nicht in einem billigen Cliffhanger mündet. Klar bleiben ein paar – durchaus brennende – Fragen offen, und das endgültige Schicksal mancher Figuren ungeklärt. Aber am Ende der Episode scheint die düstere Zukunftsvision abgewendet und die Bedrohung durch die Pläne des Rauchers vereitelt worden zu sein. Und das ist weit mehr an Abschluss, als man das von "Akte X" gewohnt ist. Fazit: ![]() Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © FOX)
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