Viral |
Virenausbruch in einer amerikanischen Kleinstadt
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Samstag, 15 Juli 2017 |
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Kurzinhalt: In einigen Ländern der Welt ist ein gefährlicher Virus ausgebrochen, der von einem wurmähnlichen Parasiten übertragen wird. Die USA wurden bislang überwiegend verschont. In der High School einer amerikanischen Kleinstadt kommt es nun jedoch ebenfalls zu einem Ausbruch der Krankheit: Emmas beste Freundin Gracie scheint sich – möglicherweise von ihrer viel reisenden Mutter – angesteckt zu haben. Daraufhin wird nicht einfach nur die gesamte High School vorübergehend geschlossen, sondern gleich das gesamte Gebiet abgeriegelt. Beim Versuch, ihre Mutter vom Flughafen abzuholen, bleibt ihr Vater schließlich stecken, weshalb Emma und ihre große Schwester Stacey auf sich allein gestellt sind. Diese sieht zuerst noch keinen Grund zur Besorgnis, und will die sturmfreie Bude vielmehr nutzen, um mal so richtig die Sau rauszulassen. Zumindest, bis sie bei einer Party Zeuge eines weiteren Ausbruchs werden. Zusammen mit Emmas Nachbar und Freund-in-spe Evan kämpfen sie daraufhin ums Überleben… Review: ![]() Zugutehalten muss ich den Film in erster Linie, dass er viel Wert auf die Figuren legt, und sich viel Zeit nimmt, sie uns vorzustellen und – hoffentlich – sympathisch zu machen. Zumindest was das betrifft könnten sich einige andere Horrorfilme, wo die Charaktere scheinbar echt nur dazu da sind, um zu sterben, eine Scheibe abschneiden. Was insofern auch "Viral" zu gute kommen würde, als man es hier wiederum schon fast übertreibt. Im ersten Drittel macht das wirklich mehr den Eindruck von irgendeinem (klischeehaften) Teenie-Drama, als einem Horrorfilm. Trotzdem ist mir der Zugang immer noch lieber, als man vernachlässigt die Figuren. Zudem bietet man nach dem noch sehr gemächlich-unspektakulären Beginn in weiterer Folge ein paar packende Momente, wobei neben dem Showdown im Nachbarhaus vor allem noch die Operation hervorsticht. Die schauspielerischen Leistungen reichen von gut bis sehr gut. Und vor allem die Inszenierung war – rein optisch gesehen – wieder klasse, und bot neben einer wieder netten Farbgebung vor allem auch einige sehr nette Bilder, wie z.B. wenn Emma und Evan auf dem Dach sitzen, und man im Hintergrund die Hügel und den Rauch sieht. Das Niveau von "Nerve" mögen sie zwar nicht ganz erreichen, dennoch, das können sie. Preise für Originalität wird "Viral" indes keine bekommen. Zwar mag ein solcher Viren-Ausbruch im Horror-Genre nicht ganz so verbraucht sein wie anderes (wobei sich bei "Viral" wiederum einige Anleihen an Zombie-Filmen finden, von denen es wiederum nur so wimmelt wie von Sand am Meer; vor allem die erste "Fear the Walking Dead"-Staffel kam mir während des Schauens gleich mehrfach in den Sinn), letztendlich ist "Viral" aber eigentlich nur eine auf Teenies fokussierte (und zugeschnittene) Variante des deutlich düsteren, packenderen und auch insgesamt besseren "Carriers". Auch die Aktionen der handelnden Figuren laden wieder mehrfach zum Kopfschütteln ein. Schon allein die Idee, in so einer Situation auf eine Party zu gehen, ist sehr hirnrissig, und schien mir persönlich selbst unter dem Gesichtspunkt dummer Teenies nicht wirklich plausibel. Davon, dass sie sich damit den Schlamassel selbst eingebrockt haben und sich mein Mitleid demnach eher in Grenzen hielt, ganz zu schweigen. Zudem war "Viral" in einzelnen Teilbereichen sehr vorhersehbar, sowohl was bestimmte Entwicklungen als auch einzelne Szenen betrifft. Und aufgrund des noch sehr ruhig-gemächlich-unspektakulären Einstiegs brauchte der Film eben doch seine Zeit, um in Schwung zu kommen. Fazit: ![]() Wertung:5 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2017 Alive)
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