Hell or High Water |
Schwere Zeiten erfordern verzweifelte Maßnahmen
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Mittwoch, 22 Februar 2017 |
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Kurzinhalt: Nach dem Tod ihrer Mutter brauchen Toby und Tanner dringend Geld. Denn zwar wurde vor kurzem auf der Ranch, die sich seit langem in ihrem Familienbesitz befindet, Öl gefunden, doch wenn es ihnen nicht gelingt, das notwendige Geld für die Hypothek aufzutreiben, geht die Farm an die Bank – und diese profitiert dann vom entdeckten Ölvorkommen. Da die beiden nicht das nötige Geld haben, um die Bank auszuzahlen, wendet sich Toby mit einem verzweifelten Plan an seinen kriminellen Bruder: Was, wenn sie die Filialen just jener Bank ausrauben würden, die droht, ihnen die Farm wegzunehmen – und sie dann dieses Geld verwenden, um die Hypothek zurückzuzahlen? Und so beginnen sie eine Bankraub-Serie – die jedoch schon bald den kurz vor der Pension stehenden Marshall Marcus Hamilton und seinen Partner Alberto Parker auf den Plan ruft… Review: ![]() Zugleich sind aber auch beide Seiten nicht unfehlbar. Die Art und Weise, wie Hamilton seinen Kollegen wegen seiner Herkunft aufzieht, ist nicht unproblematisch, und der unvernünftige und leicht provozierbare Tanner strapaziert teilweise ebenfalls die Geduld – und das Verständnis – des Zuschauers. Wie der Film generell da und dort ein bisschen droht, in Klischees abzudriften. Dennoch hat "Hell or High Water" für mich mit steigender Laufzeit immer besser funktioniert, da zumindest mir die Figuren doch zunehmend sympathisch wurden, und ich somit als Zuschauer zwischen den Stühlen stand. Eben dies machte den Film für mich letztendlich sehr interessant, und verleiht vor allem auch der unweigerlichen Konfrontation beider Seiten des Gesetzes sowohl eine enorme Spannung als auch eine gewisse Tragik. Und auch die dem Showdown nachfolgende Szene fand ich dann sehr stark. Neben dem Drehbuch, das sich eben einer klassischen Einteilung in Gut und Böse verweigert, erweisen sich vor allem auch die schauspielerischen Leistungen als wesentliche Stärke des Films. Gut, ok, Jeff Bridges spielt sich zugegebenermaßen in einer für ihn sehr typischen Rolle, in der er auch wieder fleißig vor sich hinmurmelt, keinen Haxen aus, aber er ist halt letztendlich auch für genau diese Rollen von vornherein prädestiniert, insofern passt das schon. Und vor allem Chris Pine und Ben Foster als verzweifeltes Bruderpaar fand ich klasse. Vor allem die bereits angesprochene Epilogszene war dann schauspieltechnisch wirklich fein. Inszenatorisch kann sich der Film ebenfalls sehen lassen, und wartet vor allem mit ein paar netten Landschaftsaufnahmen des Mittleren Westens der USA auf. Und auch der Soundtrack von Nick Cave und Warren Ellis wertet den Film auf – jedoch zugleich, ohne zu viel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Insgesamt ist "Hell or High Water" jedenfalls ein packender Thriller mit nettem, realem, finanzmarktkritischem Hintergrund. Fazit: ![]() Wertung:8 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2017 Paramount Pictures)
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