Indiskretion
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Episodenbild (c) CBS

Originaltitel: Indiscretion
Episodennummer: 4x05
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 16. Oktober 1995
Erstausstrahlung D: 17. Oktober 1996
Drehbuch: Lisa Klink
Regie: Rene Auberjonois
Hauptdarsteller: Avery Brooks als Captain Benjamin Sisko, Rene Auberjonois als Odo, Michael Dorn als Lt. Commander Worf, Nana Visitor als Major Kira Nerys, Terry Farrell als Lieutenant Jadzia Dax, Colm Meaney als Chief Miles O'Brien, Siddig El Fadil als Doctor Julian Bashir, Cirroc Lofton als Jake Sisko, Armin Shimerman als Quark.
Gastdarsteller: Scott MacDonald als Goran'Agar, Stephen Davies als Arak'Taral, Jerry Roberts als Meso'Clan, Marshall Teague als Temo'Zuma, Roderick Garr als Regana Tosh, Michael H. Bailous als Jem'Hadar soldier u.a.

Kurzinhalt: Kurz vor dem Ende der Besetzung ist das cardassianische Schiff Ravinok, welches voller bajoranischer Gefangener war, spurlos verschwunden. Da sich ihr Mentor Lorit Akrem auf diesem befand, suchte Major Kira seither fieberhaft nach Hinweisen, was mit dem Schiff passiert sein könnte. Über einen Händler erhält sie nun eine neue Spur, die darauf hindeutet, dass die Ravinok auf einem unbewohnten Planeten in den Badlands abgestürzt sein könnte. Doch Kira ist nicht die einzige, die sich dafür interessiert, was damals mit dem Schiff passiert sind. Auch die Cardassianer sähen es gerne, wenn man das Schiff finden würde – und schicken daher den früheren Gul und nunmehrigen Legat Dukat los, um den Major auf ihrer Suche zu begleiten. Kira ist darüber zwar alles andere als erfreut, letztendlich bleibt ihr jedoch keine andere Wahl, als sich mit seinem Anwesenheit abzufinden. Als sie auf Dozaria landen, finden sie dort in der Tat das Wrack der Ravinok. Da rundherum einige Gräber angelegt wurden, besteht jedoch Hoffnung, dass einige von ihnen den Absturz überlebt haben. Während sie die Gräber genauer untersuchen weiht Dukat Kira schließlich ein, dass er so wie sie ebenfalls einen persönlichen Grund dafür hat, nach überlebenden zu suchen: Befanden sich doch seine bajoranische Geliebte und ihre gemeinsame Tochter, Ziyal, an Bord…

Denkwürdige Zitate: "Think what you must, But I believe the time will come when Cardassia and Bajor will grow to be not only allies but also close friends."
"Cardassia and Bajor, maybe. You and me? I doubt it."
(Ich auch, aber: Sag niemals nie.)

"So, what does he do now?"
"It's simple. He goes to Kasidy, admits that everything was his fault, and pledges his undying love."
(Könnte funktionieren…)

"This is going to hurt."
"It already hurts!"
(Kira und Garak, nachdem sich der Cardassianer auf einen scharfen Kristall gesetzt hat.)

"If I can't be with you, then I'd rather die."
(Ziyal zu ihrem Vater, als dieser die Waffe auf sie richtet.)


Review: Episodenbild (c) CBS Beginnen wir mit der – von mir in der kurzen Inhaltsangabe sträflich vernachlässigten – B-Story rund um Sisko und Yates, welche die Episode für mich doch eher wieder hinunterzog. Das sind genau diese völlig banalen, soapartigen Alltagsgeschichten, die ich nicht brauche. Der Wunsch dahinter dürfte wohl sein, die Story bzw. die Figuren so für die Zuschauer greifbarer zu machen, aber auch wenn ich grundsätzlich der Vertiefung von Charakteren gegenüber durchaus positiv gestimmt bin, so ist das doch nicht der Grund, weshalb ich gerade bei einer "Science Fiction"-Serie einschalte – weil solch klischeehafte Beziehungsdramen kann ich in jeder x-beliebigen, auf der Erde angesiedelten Serie genauso gut haben. Bei "Indiskretion" kam nun noch erschwerend hinzu, dass ich den Konflikt ungemein konstruiert fand und Siskos Problem nicht wirklich nachvollziehen konnte. Wenn es darum ginge, direkt bei ihm einzuziehen, ok, das wäre etwas Anderes. Aber wenn sie sich einfach ein Quartier auf der Station nimmt? Das ist gerade mal so, als würde unser Partner in die gleiche Stadt ziehen. Worin da genau der große Schritt sein soll, der ihn so verängstigt, erschloss sich mir nicht. Die Begründung für seine zurückhaltende Reaktion am Ende war dann zwar soweit ganz nett, und die Beratungsszene im Quark's durchaus lustig insgesamt war mir das aber zu übertrieben, konstruiert – und vor allem auch ungemein vorhersehbar.

Ungleich besser konnte mir dafür die Haupthandlung rund um Kira und Dukat gefallen. So halte ich die beiden ja aufgrund ihrer problematischen Vergangenheit ja generell schon mal als überaus interessante Paarung. "Indiskretion" setzte dabei den Trend der letzten Staffeln fort, Dukat aus dem reinen eindimensionalen schnurrbartzwirbelnden Bösewicht-Eck heraus zu manövrieren (neben seinen ehrlichen Gefühlen für seine bajoranische Geliebte und seine Entscheidung am Ende sticht dabei vor allem auch sein Wissen über die bajoranischen Todesriten hervor, und das schwierige Verhältnis zwischen ihm und Kira wieder etwas zu entspannen. Gerade auch die Szene, wo er sich auf den Kristall setzt und Kira daraufhin gar nicht anders kann, als in schallendes Gelächter auszubrechen, sticht dabei hervor. Humor und Lachen verbinden nun einmal, und lassen einen plötzlich nicht mehr nur einen Gegner, sondern vielmehr einen "Menschen" – oder sagen wir besser, ein Lebewesen – sehen; was letztendlich immer der essentielle erste Schritt ist, um scheinbar unüberbrückbare Differenzen zu überwinden. Besonders interessant wurde es dann natürlich, als Dukat die wahren Hintergründe seiner Beteiligung an der Mission offenbarte – und dabei auch zugab, seine Tochter Ziyal wenn sie noch lebt töten zu wollen, um seine Position in der neuen cardassianischen Regierung nicht zu gefährden. Bei Dukat konnte man sich nun wirklich nicht sicher sein, wie er letztendlich entscheiden konnte, weshalb ich das Finale (damals bei der Erstsichtung; ich erinnere mich nämlich noch daran, dass Ziyal in den letzten Staffeln noch eine größere Rolle spielt) sehr spannend fand. Toll auch, dass wir hier unseren ersten Blick auf die Breen erhaschen konnten – wenn deren Design auch etwas an Prinzessin Leias Kopfgeldjäger-Verkleidung aus "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" erinnert. Und auch die Umsetzung der Suchaktion auf dem Planeten konnte mir sehr gut gefallen, wobei neben den netten Landschaftaufnahmen generell vor allem auch die Einstellung des Sonnenuntergangs hervorstach.

Fazit: Episodenbild (c) CBS Alles rund um Dukat und Kira konnte mir sehr gut gefallen. Der Cardassianer macht hier wieder einen deutlichen Schritt aus der Bösewicht-Ecke heraus, wobei seine ursprünglichen Absichten gegenüber seiner Tochter – auch wenn er diese letztendlich eh nicht umsetzt – zugleich dafür sorgt, dass er die ihn so auszeichnende Ambivalenz und Zwielichtigkeit nicht gänzlich verliert. Dennoch ist das Verhältnis zwischen ihm und Kira am Ende wohl einiges entspannter, als es zuvor war, und auch im Auge des Zuschauers sollte er von so manchen Offenbarungen und Momenten hier profitieren. Und vor allem die letzte Szene mit seiner Tochter war dann sehr spannend und überaus dramatisch – nicht zuletzt, da man Dukat an dieser Stelle bei der Erstsichtung alles zutraut. Neben dem Inhalt und den schauspielerischen Leistungen konnten auch die Inszenierung, die Sets und die Locations gefallen. Positiv fand ich auch, dass wir hier unseren ersten Blick auf die zuvor sowohl in TNG als auch DS9 mehrmals erwähnten Breen erhaschen konnten. Einzig die eher schwache B-Handlung rund um Ben und Cassidy zog "Indiskretionen" für mich leider ein wenig herunter.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)




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