Star Wars - Rebellion: My Brother, My Enemy
Janek Sunber macht Jagd auf Luke Skywalker Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 10 Juli 2016
 
Titel: "Star Wars - Rebellion: My Brother, My Enemy"
Bewertung:
Autoren: Thomas Andrews & Rob Williams
Zeichnungen: Michel Lacombe & Brandon Badeaux
Tusche: Michel Lacombe & Brandon Badeaux
Farben: Wil Glass
Lettering: Michael Heisler
Cover: Brandon Badeaux
Umfang: 128 Seiten
Verlag: Dark Horse (E)
Veröffentlicht: 14. Februar 2007 (E)
ISBN: 978-1-8457-6460-9 (E)
Kaufen: Taschenbuch (E)
 

Kurzinhalt: Nach ihrem Wiedersehen auf Kalist VI ist der imperiale Lieutenant Janek Sunber immer noch fassungslos, dass sich Luke Skywalker den Rebellen angeschlossen hat. Zwar kommen ihm angesichts der Taten von Luke und auch seinem weiteren Jugendfreund Biggs zunehmend Zweifel, ob er auf der richtigen Seite steht – dennoch trifft er sich mit Darth Vader, um ihm Informationen über Luke Skywalker zu geben. Nach dem brutalen Verhör eines gefangenen Rebellen schickt er dann jedoch seinem alten Freund eine Nachricht, dass er zu den Rebellen überlaufen will. Doch hat er es sich wirklich anders überlegt, oder handelt es sich vielmehr um eine Falle? Und auch in ihrem Versteck droht den Rebellen Gefahr. Denn während seiner Gefangenschaft wurde Jorin Sol einer Gehirnwäsche unterzogen – weshalb er dem Imperium den Standort der Flotte verrät…

Review: Neben dem oben kurz zusammengefassten fünfteiligen, auch für den Sammelband titelspendenden Comic, ist mit "Crossroads" auch noch ein kurzer Prolog enthalten, der die Geschichte rund um Sunber und Skywalker sowie die Ereignisse auf Jabiim und Kalist VI noch einmal kurz aufrollt, und aus der Sicht von Tal Hesz erzählt – und damit auch seine Geschichte abschließt. Soweit ganz nett und schön gezeichnet, mit gerade mal 10 Seiten aber zu kurz, um einen Einfluss auf die Gesamtwertung zu haben. Viel interessanter war da schon die fünfteilige Reihe "My Brother, My Enemy", der die Ereignisse aus dem letzten Sammelband der "Empire"-Reihe nun fortführt. Inhaltlich erreichte er dabei jedoch in meinen Augen nicht ganz dessen Qualität. So fand ich das Geschehen diesmal insofern vorhersehbar, als ich nie wirklich in Betracht gezogen haben, dass Janek Sunber tatsächlich vor hat, zu den Rebellen überzulaufen – was seinen letztendlichen Verrat wenig überraschend machte. Zudem fällt es einem angesichts der ganzen Gräueltaten des Imperiums halt zunehmend schwerer, zu verstehen, wie gute Männer wie er guten Gewissens ihm treu bleiben können. Ich meine, die Zerstörung Alderaans müsste sich ja eigentlich herumgesprochen haben, oder? Man sollte meinen, dass spätestens diese Männer wie Janek Sunber zum Umdenken bewegen würde. Und gerade auch, wenn er hier dann Luke Skywalker die Zerstörung des Todessterns aufgrund der dabei verloren gegangenen Leben – auch wenn dort zugegebenermaßen auch viele "gute" Offiziere ums Leben kamen – vorwirft, fällt es mir leider zunehmend schwer, seinen Standpunkt nachzuvollziehen. Da eben dies für mich der Reiz u.a. von "The Wrong Side of the War" war, fand ich das eben schon ein wenig schade. Und auch den inneren Konflikt von Jorin Sol fand ich nur bedingt interessant – ich für meinen Teil fand, dafür kennen wir die Figur einfach nicht gut genug, um dabei so richtig mit ihr mitzufiebern.

Dennoch will ich jetzt nicht den Eindruck erwecken, die Handlung sei schlecht. Ich fand sie nur halt im Vergleich zu "The Wrong Side of the War" nicht mehr so packend, dramatisch (mit dem ersten Wiedersehen zwischen Luke und Janek, und wie dieses ausgeht) und interessant (da es dort in meinen Augen besser gelang, den Leser beide Sichtweisen nachvollziehen zu lassen). Gut zu unterhalten verstand "My Brother, My Enemy" aber durchaus. Und vor allem die immer wieder eingestreuten, kurzen Rückblenden zum Leben auf Tatooine werteten diesen für mich deutlich auf. Was die künstlerische Gestaltung betrifft, zeigt sich ebenfalls ein überwiegend positives Bild. Zwar stand hierbei nicht mehr das gleiche Team wie bei "The Wrong Side of the War" bzw. der "Empire"-Reihe generell hinter dem Zeichenbrett, aber vor allem die Illustrationen von Brandon Badeaux konnten mir sehr gut gefallen. Die Farben von Wil Glass kamen zwar für meinen Geschmack nicht ganz an die Arbeit von Michael Atiyeh heran, war aber ebenfalls sehr gelungen, und vor allem auch seinen Zugang zu deutlich knalligeren Farben fand ich interessant. Lediglich zwei Comics fielen für mich im direkten Vergleich ab, und das war "Crossroads" sowie der dritte der fünf "My Brother, My Enemy"-Bände. Diese wurden nämlich nicht von Brandon Badeaux, sondern von Michel Lacombe gezeichnet, dessen Stil ich zwar ok, aber nicht unbedingt sonderlich beeindruckend fand. Und vor allem auch innerhalb einer Reihe bzw. einer durchgehenden Geschichte ziehe ich es eigentlich generell vor, wenn das künstlerische Team nicht wechselt und somit eine einheitliche Optik gewahrt bleibt. Denn so stach der dritte Teil doch etwas heraus, und fügte sich optisch nicht so recht in die anderen ein (bei "Crossroads" allein wäre das weitaus weniger dramatisch gewesen). Wirklich schlecht waren allerdings auch seine Comics nicht – nur traf Badeaux halt einfach mehr meinen persönlichen Geschmack.

Fazit: "My Brother, My Enemy" war ein durchaus guter Start in die "Rebellion"-Comicreihe, die quasi unmittelbar an "Empire" anknüpft – an deren Abschluss "The Wrong Side of the War" jedoch weder inhaltlich noch künstlerisch ganz heranreichte. Dafür fand ich die Handlung dort einfach noch einen Tick spannender und dramatischer, und konnte ich vor allem auch beide Seiten des Konflikts besser nachvollziehen, während es hier zunehmend schwer fällt, sich auf Janek Sunbers Seite zu schlagen. Optisch zeigt sich insofern ein etwas durchwachsenes Bild, als mir die von Brandon Badeaux gezeichneten Ausgaben sehr gut gefallen konnte, während jene von Michel Lacombe für mich doch ein bisschen abfielen. Und gerade auch, dass dieser just den Mittelteil der Reihe zeichnete und damit den gewohnten Stil kurzzeitig durchbrach, fand ich ein wenig störend. Trotz dieser Kritikpunkte bietet "My Brother, My Enemy" insgesamt aber gute "Star Wars"-Comic-Unterhaltung aus der Ära der Rebellion.
Christian Siegel

Bewertung: 3/5 Punkten




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