Deadpool |
Wird der Film Marvels schrägem Helden gerecht?
Kategorie:
Filme -
Autor: Michael Spieler - Datum:
Donnerstag, 11 Februar 2016 |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kurzinhalt: Der ehemalige Soldat der Special Forces Wade Wilson verdingt sich als Söldner und hat kein schlechtes Leben mit seiner Freundin Vanessa, als bei ihm Krebs im Endstadium diagnostiziert wird. Es taucht ein Anwerber auf, der ihm Heilung verspricht und darüber hinaus die Verleihung von Fähigkeiten. Er lässt sich auf das Experiment ein und wird zu Deadpool - lebending und mit beschleunigter Selbstheilung, aber entstellt… Review: ![]() Die Sprüche sind auch leider fast schon der gesamte Inhalt des Films und obwohl diese dann schon auch ziehen und unterhalten, laufen sie immer nach dem selben Muster ab und werden recht schnell alt. "Deadpool" fehlt leider eine eigentliche Geschichte. Es wurde versucht, das nicht als Origin-Story zu verkaufen, indem diese Expositionselemente in Rückblenden erzählt wurden, doch es läuft am Ende auf das Selbe hinaus. Leider passiert das ganz und gar ohne eine weitere sinnvolle Einbettung in das Fox-Marvel-Universum. Sicher, es schließen sich Deadpool zwei X-Men an, um gegen die Bösewichter - mit der unklarsten Motivation aller Superheldenverfilmungen ever - anzutreten, doch ist völlig unklar, zu welchem Zeitpunkt in der X-Men-Welt das überhaupt spielen soll. Vielleicht ist es auch egal. Leider befürchte ich, dass dieser Hang zur Gleichgültigkeit auf den Film zurückfällt: Er hat keine Konsequenz. Es bleibt blutiges Gemetzel auf Tarantino-Niveau, ohne die geringste Wendung oder Spannung. Ich konnte mich dem Eindruck nicht verwehren, dass man hier 108 Minuten lang Ryan Reynolds dabei zusieht, wie er sich einen runterholt. Was im Hinblick auf Deadpool schon auch wieder ironisch ist. Nichts gegen ein gesundes Maß an Selbstvertrauen, aber das war kaum von Arroganz zu unterscheiden, die bei mir einfach Sympathiepunkte kostet. Da hilft auch keine Nacktkampfszene. ![]() Fazit: "Deadpool" kommt dem Charakter aus den Comics wohl sehr nahe und sein berühmtes loses Mundwerk beherrscht den Film. Abseits davon haben wir eine Rache"geschichte", viel Blut und fliegende Körperteile, gepaart mit wenigen Mutanten aus der B-Riege und ihren Fähigkeiten. Die teils als solche deutlich zu erkennende CGI-lastige Kulisse (lustig der ausrangierte Helicarrier) ist austauschbar, so auch die Horden an Spießgesellen. "Deadpool" könnte tatsächlich als ebenso austauschbarer Superheldenfilm durchgehen, wäre da nicht das kleine Detail der verschwindenden vierten Wand zum Zuschauer, der Selbstwahrnehmung von Deadpool als Figur im eigenen Film und der sich daraus ergebenden Komik. Fans wird Ryan Reynolds' zweiter Versuch mit "Deadpool" garantiert gefallen, mir hingegen hatte der am Ende zu wenig Substanz unter dem immerhin großartigen Quatsch. Wertung:7 von 10 Punkten
Michael Spieler
(Bilder © 2016 20th Century Fox)
Mitreden! Sagt uns eure Meinung zum Film im SpacePub! Weiterführende Links: "Deadpool" - Gewinnspiel
Kommentar schreiben
|