Star Wars - Empire: The Imperial Perspective
Vier Comic-Geschichten aus Sicht des Imperiums Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 06 Dezember 2015
 
Titel: "Star Wars - Empire: The Imperial Perspective"
Bewertung:
Autoren: Jeremy Barlow, Paul Alden, Welles Hartley & Ron Marz
Zeichnungen: Patrick Blaine, Raul Trevino, Davidé Fabbri & Brian Ching
Tusche: Patrick Blaine, Raul Trevino, Christian Dalla Vecchia & Brian Ching
Farben: Studio F, Raul Trevino, Davidé Fabbri & Brad Anderson
Lettering: Sno Cone Studios & Michael David Thomas
Cover: Doug Wheatley
Umfang: 144 Seiten
Verlag: Dark Horse (E)
Veröffentlicht: Oktober 2004 (E)
ISBN: 978-3-593-07128-8 (E)
Kaufen: Taschenbuch (E)
 

Kurzinhalt: Kurz vor der Schlacht von Yavin sucht der imperiale Sturmtruppler TK-622 auf dem Todesstern nach einem Saboteur, der zudem bereits mehrere Anschläge auf Commander Akobi verübt hat. Nach der Zerstörung des Todessterns verschlägt es Darth Vader auf den imperialen Stützpunkt auf den Planeten Vaal, von wo aus er nach Coruscant aufbricht, um Imperator Palpatine vom Ausgang der Schlacht zu berichten. Auf Maridun kämpt eine Kompanie von Sturmtruppen gegen die dortigen Rebellen. Erschüttert muss Lt. Janek Sunber mit ansehen, wie einige seiner Vorgesetzten zunehmend die Nerven verlieren, und die Lage der imperialen Garnison mit ihren Befehlen nur noch weiter verschlimmern. Doch dank der Unterstützung eines Generals bekommt er die Gelegenheit, seinen Mut und sein taktisches Geschick unter Beweis zu stellen. Und auf der Void-Station wird Darth Vader von einer Gruppe Falleen in eine Falle gelockt, die sich für die Vernichtung der Hauptstadt ihres Heimatplaneten an ihm rächen wollen…

Review: "The Imperial Perspective" umfasst sechs Einzelausgaben der "Empire"-Reihe, die vier separate Geschichten erzählen, wobei sich die dritte davon, "To the Last Man", gleich auf drei Einzel-Comics verteilt. Den Anfang macht jedoch "What Sin Loyalty?", der kurz vor bzw. in weiterer Folge dann während der Schlacht von Yavin angesiedelt ist. Eben dies verlieh der Geschichte für mich schon einen gewissen Reiz – vor allem dann auch die letzten paar Bilder, wo dem Sturmtruppler bewusst wird, dass die Rebellen mit ihrem Angriff erfolgreich sind, und die Station gleich explodieren wird. Auch optisch machte der Comic einiges her. Der künstlerische Stil, die atmosphärischen Bilder, die satten, teils leuchtenden Farben und starken Schattierungen, die detaillierten Zeichnungen… besser kann man's eigentlich kaum machen. Insgesamt war "What Sin Loyalty" somit für mich das Highlight dieser Sammlung. "The Savage Heart" weiß künstlerisch ebenfalls durchaus zugefallen, wenn mir auch der Stil des Comics davor noch eine Spur besser gefallen hat, da die Zeichnungen dort doch noch einen Tick detaillierter waren, und generell der Stil von Raul Trevino etwas eigenwillig ist. Dennoch fand ich die Zeichnungen und die Farbgebung durchaus gelungen. Inhaltlich sieht es allerdings insofern nicht mehr ganz so gut aus, als wir zwar mitterleben, was Darth Vader nach der Zerstörung des Todessterns gemacht hat, die ganz großen, faszinierenden Erkenntnisse dabei aber leider ausbleiben. Da war einfach nichts, wo ich sage, das musste ich unbedingt wissen. Ganz nett und unterhaltsam war er aber durchaus, wobei mir vor allem alles rund um Vader und das Rudel gefallen konnte.

"To the Last Man" erzählt eine interessante Geschichte rund um einen jungen Lieutenant, der auf dem Schlachtfeld schnell in den Rängen aufsteigt und mit dessen Hilfe es letztendlich gelingt, die Mission auf Carida zu einem erfolgreichen Abschluss zu führen. Wirklich gedankt wird es ihm nicht, denn als einziger Überlebender der Kommandoebene kann niemand seine Beförderungen im Feld bestätigen, weshalb er letztendlich erst recht wieder auf den Rang eines Lieutenants zurückgestuft wird. Dies ist jedoch nicht der einzige Aspekt, wo er langsam beginnt, am Imperium Zweifel zu hegen. Auch die feigen und teils überforderten Kommandanten, die seinen Trupp fast in ein Gemetzel geführt hätten, sowie das unnötig blutrünstige Vorgehen gegen die Rebellen stoßen ihm sauer auf. Durch seine Bedenken und generell sein ehrenvolles und kluges Vorgehen wird deutlich gemacht, dass nicht alle im Imperium schlecht und böse sind. Künstlerisch war "To the Last Man" hingegen leider nicht unbedingt ein Highlight. Zwar sehr detailliert gezeichnet und optisch durchaus solide, waren mit die Bilder etwas zu hell, und die Farben nicht kräftig genug. Einen wirklichen Vorwurf kann ich dem künstlerischen Team hier jedoch nicht machen – ihr Zugang traf halt einfach meinen persönlichen Geschmack nicht so recht. "Target: Vader" war dann ein optisch beeindruckender, jedoch inhaltlich ein bisschen dürftiger Ausklang des Sammelbands. Die starken Farben und Kontraste waren wieder deutlich mehr nach meinem Geschmack, und auch die Zeichnungen waren überaus detailliert. Insgesamt sahen die Bilder jedenfalls teilweise phantastisch aus. Die Story selbst war jedoch nichts Besonderes, und ließ es vor allem auch an Spannung vermissen, da man natürlich von vornherein wusste, wie das ganze ausgehen wird.

Fazit: Im Gegensatz zu "Betrayal", wo eine zusammenhängende Geschichte erzählt wurde, oder auch "Darklighter", wo sich alles um Lukes Jugendfreund Biggs drehte, besteht der dritte Sammelband aus vier unterschiedlichen und voneinander unabhängigen Erzählungen, von denen drei aus je einer und eine aus drei Einzelausgaben besteht. Die Qualität schwankt dabei sowohl inhaltlich als auch künstlerisch teilweise, insgesamt konnte "The Imperial Perspective" aber besser gefallen als die ersten beiden Sammelbände der "Empire"-Reihe. Optisch stachen dabei für mich vor allem die erste und die letzte Geschichte hervor. Inhaltlich fand ich ebenfalls die erste sowie die auf mehrere Ausgaben verteilte dritte Erzählung besonders gelungen. "The Savage Heart" fiel hingegen in beiden Aspekten ein bisschen ab, während "To the Last Man" visuell und "Target: Vader" wiederum inhaltlich mit den anderen hier enthaltenen Comics nicht ganz mithalten konnte. Insgesamt bekommt man mit "The Imperial Perspective" aber sechs durchaus empfehlenswerte Comics geliefert, die allesamt rund um die Schlacht um Yavin angesiedelt sind, und teilweise direkt auf diese Bezug nehmen.
Christian Siegel

Bewertung: 2/5 Punkten




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