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Kurzinhalt: Nachdem die Tholianer die U.S.S. DaVinci sowie die U.S.S. Defiant angegriffen haben, wurde letztere in die Interphase zurückgeschleudert. Commander Gold und seine Crew versuchen daraufhin, das Schiff wieder ind en Normalraum zurückzuführen – beginnen allerdings schon bald, unter den Auswirkungen der Interphase zu leiden. Wenn es ihnen nicht bald gelingt, diese zu verlassen, drohen sie so wie die Crew der U.S.S. Defiant den Verstand zu verlieren. Währenddessen muss der Ingenieur Kieran Duffy als hochrangigster Offizier widerwillig das Kommando über die U.S.S. DaVinci übernehmen. Von der Sternenflotte erhält er die Anweisung, einen interstellaren Konflikt mit den Tholianern mit allen Mitteln zu verhindern. Dann starten diese auf einmal einen Angriff mit ihrem Energienetz…
Review: Wie die Inhaltsangabe wohl schon verrät, gliedert sich die Handlung von "Interphase II" in zwei Handlungsstränge. Jener auf der U.S.S. Defiant konnte mir dabei ganz klar besser gefallen. Die Auswirkungen der Interphase auf die Crew waren gut beschrieben (wobei mir vor allem die Episode mit Gomez in der Jeffriesröhre in Erinnerung geblieben ist), die Erzählung sehr stimmungsvoll, und das Geschehen durchaus spannend. Zudem gefiel mir, dass man nicht einfach darauf wartete, von der DaVinci gerettet zu werden, sondern es geschafft hat, dass sich die Defiant aus eigener Kraft aus der Interphase herausbewegt. Beim zweiten Handlungsstrang gefiel mir in erster Linie das spannende Finale rund um das Energienetz der Tholianer. Ich bin mir zwar nicht sicher, ob dessen neue Anwendung so viel effizienter ist wie die alte – immerhin wird die Defiant auch hier mehrere Minuten vorgewarnt, und hätte sich unter anderen Umständen problemlos mittels Warp aus der Gefahrenzone begeben können – dennoch kam an dieser Stelle durchaus Spannung auf. Gut fand ich an der Story auf der DaVinci auch, dass man sich auf eine weitere Figur, die bisher eher nur im Hintergrund in Erscheinung getreten ist konzentrierte, und Kieran Duffy so deutlich mehr Profil verlieh. Weniger gut fand ich hingegen, dass seine Charakterentwicklung doch ein wenig klischeehaft ist; der Offizier, der unerwartet und widerwillig auf einmal das Kommando übernehmen muss, um im Zuge dessen über sich hinauswächst, das ist halt nun mal nicht wirklich etwas Neues. Dafür fand ich aber den Ausgang des Geschehens, wo das eBook neben Scotty auch noch mit einem weiteren – für mich völlig unerwarteten – Gastauftritt aufwarten kann, sehr gelungen. Zugleich bestätigte das Ende jedoch auch meine Vermutung, dass sich "Interphase" nicht mit der "Enterprise"-Episode rund um die U.S.S. Defiant in Einklang bringen lassen würde. Zwar ist den Autoren hier kein Vorwurf zu machen, da sie das nicht wissen und auch sonst nichts dafür konnten, dennoch verbannt es ihre Geschichte ins Reich der Fan-Mythen und Legenden. Darauf sollte man sich im Vorfeld einstellen.
Fazit: Wie von mir bereits im Vorfeld befürchtet, lässt sich "Interphase" mit der "Enterprise"-Doppelfolge "Die dunkle Seite des Spiegels" nicht in Einklang bringen. Dafür kann das Autorenduo zwar nichts, dennoch sollte einem dies bewusst sein, ehe man sich diesen eBook-Zweiteiler vorknöpft. Davon abgesehen hat mich aber auch "Interphase II" gut unterhalten. Die Handlung an Bord der U.S.S. Defiant fand ich dabei doch noch eine Spur gelungener als jene auf der DaVinci, da ich dort Kieran Duffys inneren Konflikt etwas klischeehaft und 08/15 fand. Dafür konnte mich jedoch das Ende – welches auch mit einem kleinen Cameo-Auftritt aufwarten kann – dann wieder voll und ganz überzeugen. Insgesamt setzt das Ingenieurskorps mit "Interphase II" jedenfalls ihren Erfolgslauf fort.
Bewertung: 3.5/5 Punkten
Christian Siegel
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