Slipstream |
B-Movie mit Bob Peck, Bill Paxton und Mark Hamill
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Montag, 15 Dezember 2014 |
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Kurzinhalt: In einer nahen Zukunft ha der Klimawandel dazu geführt, dass heftige Winde – Slipstreams genannt – über die Erdoberfläche ziehen und diese teilweise unbewohnbar machen. Der Großteil der Menschheit hat sich daher in unterirdische Behausungen zurückgezogen, um vor dem Slipstream in Sicherheit zu sein. Lediglich mit leichten Flugzeugen, die auf dem Slipstream reiten, ist es noch möglich, größere Strecken zurückzulegen. Matt Owens ist einer dieser Piloten; er schlägt sich als Glücksritter durch und fliegt von einer Kolonie zur nächsten. Als er eine Kneipe besucht, stößt er zufällig auf die beiden Gesetzeshüter Tasker und Belitski, die einen flüchtigen Mörder in Gewahrsam genommen haben. Als Matt erfährt, dass auf diesen ein Kopfgeld ausgesetzt wurde, beschließt er, ihnen ihre Beute wegzuschnappen und das Kopfgeld selbst einzustreichen. Doch auf dem Weg zu jener Kolonie, wo Byron abgegeben werden soll, freundet er sich zunehmend mit diesem an – und erfährt schließlich auch dessen überraschendes Geheimnis… Review: ![]() Auch bei "Slipstream" zähle ich ihn zu den großen Stärken. Als Tusker ist er dabei in der Rolle des Bösewichts zu sehen, der er sich Ende der 80er/Anfang der 90er ja zunehmend annahm (siehe "Midnight Ride" oder auch sein Voice-Acting für die "Batman"-Zeichentrickserie, wo er den Joker gab), und zeigt eine charismatische, spielfreudige Performance. Generell würde ich die schauspielerischen Leistungen zu den (überschaubaren) Stärken des Films zählen. Bill Paxton ist hier zwar eher im Crazy-Modus, und übertreibt da und dort ein wenig, aber wenigstens füllt er seine Rolle sehr lebhaft aus. Absolut wunderbar ist dafür Bob Peck als Byron, dessen Geheimnis an dieser Stelle nicht verraten werden soll, da es für mich anno dazumal ein so schöner "WTF?"-Moment war. Die Entwicklung seiner Figur – und wie Peck sie darstellt – zählt mit zum Besten, was der Film zu bieten hat. Nicht zu viel erwarten sollte man sich allerdings von den Auftritten von Robbie Coltrane, Ben Kingsley und F. Murray Abraham, mit denen auf dem Cover groß geworben wird. Letztendlich handelt es sich in allen drei Fällen um kurze Gastauftritte, die es ihnen kaum erlauben, groß hervorzustechen. Nichtsdestotrotz werten diese großen Namen das Ensemble – und den Film – auf; teilweise fragt man sich, wie es Lisberger wohl geschafft hat, sie für dieses SF-B-Movie zu gewinnen. Zuletzt möchte ich auch noch die Leistungen von Kitty Aldridge und Susan Leong positiv erwähnen. Die Besetzung kann sich jedenfalls durchaus sehen lassen – was man über den Rest des Films nur bedingt sagen kann. Fast wirkt es so, als hätten die Darsteller schon ziemlich das komplette Budget verschlungen, dass Lisberger zur Verfügung stand. Denn abseits davon wirkt der Film doch ziemlich billig; ein klassisches B-Movie der späten 80er-frühen 90er halt. Jedenfalls: Wer sich optisch ähnlich beeindruckendes erwartet wie bei Lisbergers wohl berühmtesten Film, "Tron", den wird "Slipstream" – abseits einzelner kurzer Momente, wie den Nachtaufnahmen mit starkem Blaustich (das war in den abnehmenden 80ern voll im Trend; siehe "Near Dark") unweigerlich enttäuschen. ![]() Fazit: "Slipstream" hätte ein nettes kleines SF-B-Movie sein können, wenn man den Film noch etwas besser ausgearbeitet, das Drehbuch verfeinert, und vor allem auch Lisberger etwas mehr Geld gegeben hätte, als er es hier zur Verfügung hatte. Denn die zur Verfügung gestellten Geldmittel reichten offenkundig hinten und vorne nicht aus, um Lisbergers Vision einer dystopischen Zukunft überzeugend zu vermitteln. Die Besetzung kann sich für ein so billiges B-Movie zwar durchaus sehen lassen, wenn die bekannteren Namen auch nur in kurzen Gastauftritten in die Kamera winken. Aber vor allem die drei Hauptrollen Bob Peck, Bill Paxton und Mark Hamill konnten mich überzeugen. Schade, dass der Film zu viele unterschiedliche Ideen unter einem Hut wirft – die kein stimmiges Ganzes ergeben wollen –und diese dann leider auch nur sehr oberflächlich behandelt. Jedenfalls schafft es der Film aufgrund des zerfahrenen Drehbuchs, eines suboptimalen Schnitts, dem teils eher willkürlich wirkenden Handlungsverlaufs und vor allem auch dem mickrigen Budget nicht, das vorhandene Potential auszuschöpfen – weshalb er letztendlich mehr Kuriosität als Geheimtipp ist. Wertung:4 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1993 VCL Video)
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