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Kurzinhalt: Nach ihren ersten Angriffen im Verborgenen fallen die Nirn nun zum ersten Mal offen über eine große Kolonie der Menschen her. Sie wollen nichts weniger als die gesamte Menschheit auszulöschen. Die Menschen haben ihren Schiffen und Waffen nichts entgegenzusetzen, weshalb Horatio Connor die Amma um Hilfe ersucht. Doch die Abstimmung geht denkbar knapp gegen eine Einmischung aus – die Menschen sind auf sich alleine gestellt. Mit dem Mut der Verzweiflung versammelt man im Sonnensystem der Erde eine große Flotte, um sich den Nirn entgegenzustellen. Der alles entscheidende Kampf ums Überleben der Menschheit beginnt…
Review: "Verzweifelte Missionen" war ganz nett. Der sechste Band der "Foregone"-Reihe vermittelt ein gelungenes, überzeugendes Gefühl der Verzweiflung und der Ausweglosigkeit, die weite Strecken der Erzählung bestimmen. Die Weltraumkämpfe sind gut und teilweise auch recht packend beschrieben, und die Handlung entwickelt sich flott vorwärts und offenbart keine Leerläufe, was auch dafür sorgt, dass beim Lesen keine Langeweile aufkommt. Ein absolutes, ultimatives Highlight ist für mich aber leider auch "Verzweifelte Missionen" nicht. Dafür waren sowohl die Entscheidung der Amma als auch der "Twist" während der finalen Schlacht zu vorhersehbar. Nicht wirklich überzeugt hat mich auch, dass die Menschen, die ja angeblich im Vergleich zu den Amma technologisch um einiges rückständiger sind, dort siegen wo die Amma gescheitert sind – und eine wirkungsvolle Waffe gegen die Nirn entdecken. Irgendwie fällt es mir schwer zu glauben, dass den Amma keine ähnliche Idee gekommen sein soll. Zudem gibt es in "Verzweifelte Missionen" wieder einen Todesfall innerhalb der Familie der Nightingale zu beklagen, der mich aber einerseits nicht emotional berühren konnte, und den ich andererseits vor allem deshalb skeptisch sehe, weil es den Frauenanteil der ohnehin überwiegend von Männern beherrschten Welt von "Foregone" neuerlich reduziert. Wie überhaupt auffällt, dass Frauen in diesem abschließenden Teil der ersten Staffel keine sonderlich große oder gar wichtige Rolle mehr spielen. Die Apokalypse zu verhindern und die Welt retten, das ist bei "Foregone" Männersache. Auch das kann man kritisch sehen. Insgesamt will ich mich aber nicht zu sehr beschweren: Denn auch wenn "Verzweifelte Missionen" nichts Besonders war, so bot er doch einen unterhaltsamen und damit gelungenen (vorläufigen?) Abschluss der Geschichte.
Fazit: Das von mir insgeheim erhoffte Highlight ist zwar ausgeblieben, dennoch konnte mich "Verzweifelte Missionen" gut unterhalten. Die Ausweglosigkeit der Situation aus Sicht der Menschen wird gut vermittelt und für eine angenehm düstere Grundstimmung verwendet. Weniger überzeugt hat mich dann allerdings der Weg, mit der es den Menschen doch noch gelingt, sich gegen die Nirn zu wehren – es erschien mir einfach unglaubwürdig, dass die Amma daran noch nicht gedacht haben sollen. Zudem war die Geschichte doch ziemlich vorhersehbar. Und der Tod einer Figur konnte zumindest bei mir keine sonderliche emotionale Wirkung entfalten. Dank der flott erzählten und hochdramatischen Geschichte ist "Verzweifelte Missionen" aber durchaus kurzweilig.
Bewertung: 3/5 Punkten
Christian Siegel
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