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Kurzinhalt: Kurz vor einer wichtigen Abstimmung wir der Senator Jheramahd Greyshade ermordet. Sein Tod ruft die Senatswache auf den Plan, die kurz darauf zusammen mit zwei Jedi – Meister Obi-Wan Kenobi und sein Padawan Anakin Skywalker – von Kanzler Palpatine damit beauftragt werden, dessen Nachfolger und Cousin Simon Greyshade zu beschützen, bis die Abstimmung über die Bühne ist. Schon bald zeigt sich, dass Palpatines Vorsicht begründet war, wird doch auch auf Simon ein Anschlag verübt, der von den Jedi vereitelt werden kann. Währenddessen versucht Sagoro Autem von der Nachtwache, Licht ins Dunkel zu bringen, und die Hintermänner der Verschwörung aufzuspüren. Seine Spur führt ihn dabei schon bald in seine eigene Familie, genauer gesagt zu seinem Bruder…
Review: "Honor and Duty" fasst insgesamt vier Ausgaben der "Republic"-Comicreihe zusammen, die thematisch miteinander verknüpft sind. Die ersten drei Teile erzählen eine zusammenhängende Geschichte, die letzte ist dann ein paar Jahre später angesiedelt und schließt die Handlung rund um Sagoro Autem ab. Was mir leider so ziemlich als erstes ins Auge gestochen sind, sind die widersprüchlichen Zeitangaben. So steht vor dem ersten Comic als Einleitung, dass die Handlung in etwa drei Jahre vor "Die Rache der Sith" angesiedelt ist, was ihn kurz vor "Angriff der Klonkrieger" ansiedeln würde. Im ersten Bild des Comics steht als Beschreibung wiederum "8 Jahre nach der Schlacht von Naboo"; das wäre um ganze zwei Jahre früher, da zwischen den beiden Filmen 10 Jahre liegen. Der letzte Comic wird dann mit dem Hinweis, dass er kurz nach den Ereignissen aus "Die Rache der Sith" spielt, eingeläutet, und im Comic selbst erwähnt Sagoro Autem, dass seit den Ereignissen aus den ersten drei Comics fünf Jahre vergangen sind. Das wäre dann wieder in sich schlüssig. Ergo: Den Hinweis mit den drei Jahren vor "Die Rache der Sith" sollte man geflissentlich ignorieren, und die ersten drei Teile in 24 BBY (also 24 Jahre vor der Schlacht von Yavin) und den abschließenden Teil in 19 BBY ansiedeln. Erbsenzählerei? Vielleicht. Aber mich hatte es halt irritiert.
Was die Handlung selbst betrifft, hinterlässt "Honor and Duty" einen eher mäßigen Eindruck. Die Verschwörung wirkt sehr typisch und 08/15, Anakin Skywalker und Obi-Wan spielen eher nur eine Nebenrolle und können sich daher – insbesondere was die Interaktion der beiden betrifft – nur spärlich in Szene setzen, und jene Figuren der Senatswache auf denen der Schwerpunkt liegt, allen voran Sagoro Autem, waren in meinen Augen nicht interessant genug. Eher entbehrlich fand ich auch die Familienintrige rund um Autems Bruder, und wie dieser dessen Sohn austrickst. Das hatte teilweise Seifenopfern-Niveau. Der fünf Jahre später spielende abschließende Teil des Comics erzählt dann zwar eine eher schlichte, aber doch recht gefällige Geschichte, und kommt somit etwas besser weg. Lediglich eine sehr vorhersehbare Wendung am Ende fiel mir hier negativ auf. Künstlerisch sieht die Sache schon wieder etwas positiver aus. Die ersten drei Ausgaben bestechen vor allem mit den knallig-satten Farben sowie den dynamischen Zeichnungen. Lediglich der eine oder andere schlichte, einfarbige Hintergrund stach mir negativ ins Auge. Das wahre Highlight ist aber dann die letzte Geschichte. Zwar muss ich gestehen, dass mich der schon fast fotorealistische Stil, der teilweise den Eindruck eines Filmcomics vermittelt – so als hätte man Standbilder aus den Filmen genommen und einen Filter drübergelegt – zu anfangs etwas irritiert hat; zumal es auch einen starken Bruch mit den Comics davor darstellte. Allerdings hatte ich mich rasch daran gewöhnt, und muss sagen: Das sah einfach nur phantastisch aus. Einzig die Maske des einen Kopfgeldjägers hätte man etwas anders umsetzen können, damit sie nicht gar so an Jason Vorhees erinnert. Davon abgesehen war der letzte Band optisch aber echt ein Schmankerl.
Fazit: Gleich zu Beginn hat mich die falsche Zeitangabe bei der Einleitung irritiert. Zwar nur eine Kleinigkeit, aber doch etwas störend. Viel schwerer wiegt aber natürlich, dass die Handlung selbst nicht unbedingt ein Reißer ist. Autems familieninterne Angelegenheiten fand ich eher mäßig und teilweise auf Seifenopfern-Niveau, und die Verschwörung selbst war viel zu gewöhnlich und ohne jegliche Besonderheiten. Erschwerend kommt noch hinzu, dass Obi-Wan und Anakin nur eine recht kleine Rolle im Geschehen einnehmen; was grundsätzlich nicht problematisch wäre, wenn man die daraus entstehende Lücke mit mindestens so interessanten Figuren füllen würde, aber dies war in meinen Augen bei "Honor and Duty" nicht der Fall. Einzig der eine oder andere nette Dialog sticht hervor. Der letzte Teil, der fünf Jahre später angesiedelt ist, ist zwar inhaltlich auch nichts Besonderes, kann aufgrund des höheren Erzähltempos und der dramatischeren Handlung aber schon besser gefallen. Wirklich überzeugen kann "Honor and Duty" aber in erster Linie optisch. Während die ersten drei Ausgaben zwar ganz nett, aber nichts Besonderes ist, sticht auch hier in erster Linie der abschließende Band hervor, dessen künstlerischer Stil mich nach kurzer Eingewöhnungsphase richtiggehend begeistert hat. Letztendlich ist es auch diesem Aspekt zu verdanken, dass sich "Honor and Duty" trotz der eher enttäuschenden Handlung doch noch über eine durchschnittliche Wertung freuen kann.
Bewertung: 2.5/5 Punkten
Christian Siegel
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