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Originaltitel: |
Indiana Jones and the Last Crusade |
Produktionsland/jahr: |
USA 1989 |
Bewertung: |
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Studio/Verleih: |
Lucasfilm/Paramount Pictures |
Regie: |
Steven Spielberg |
Produzenten: |
U.a. Robert Watts, Frank Marshall & George Lucas |
Drehbuch: |
Jeffrey Boam, Menno Meyjes & George Lucas |
Filmmusik: |
John Williams |
Kamera: |
Douglas Slocombe |
Schnitt: |
Michael Kahn |
Genre: |
Abenteuer/Action |
Kinostart Deutschland: |
14. September 1989 |
Kinostart USA: |
24. Mai 1989 |
Laufzeit: |
117 Minuten |
Altersfreigabe: |
Ab 12 Jahren |
Trailer: |
YouTube |
Kaufen: |
Blu Ray, Blu Ray (Box), DVD, DVD (Box), Soundtrack
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Mit: Harrison Ford, Sean Connery, Julian Glover, Alison Doody, Denholm Elliott, John Rhys-Davies, Michael Byrne, River Phoenix u.a.
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Kurzinhalt:
Solange er sich zurückerinnern kann, war Indy's Vater vom Gedanken besessen, den heiligen Gral aufzuspüren – jenen Kelch, in dem das Blut Jesu Christi aufgefangen wurde, und der seinem Besitzer das ewige Leben verspricht. Nun erfährt er von einem reichen Mann namens Walter Donovan, dass dieser vor kurzem auf neue Hinweise bezüglich des Standorts des heiligen Grals gestoßen ist, und Henry Jones engagiert hatte, um diesen nachzugehen. Doch dann ist er während Nachforschungen in Venedig auf einmal spurlos verschwunden. Indy hält den Gral zwar für eine Legende, willigt jedoch ein, nach Venedig zu reisen, um sich dort mit Henry Jones' Forschungspartnerin, Dr. Elsa Schneider, zu treffen. Dadurch, dass er den Spuren seines Vaters nachgeht, hofft er, herauszufinden, wo sich dieser nun aufhält. Nachdem man in einer Gruft einen weiteren entscheidenden Hinweis auf den Aufenthaltsort des heiligen Grals entdeckt hat, erfährt Indiana, dass sein Vater im Schloss Grünwald an der österreichisch-deutschen Grenze festgehalten wird. Zwar gelingt es ihm, ihn zu befreien, allerdings fällt den Nazis sowohl das Graltagebuch seines Vaters als auch jene Karte in die Hände, mit deren Hilfe sich – zusammen mit dem in Venedig gefundenen Hinweis – der Standort des Grals finden lässt. Nachdem es Indy und seinem Vater gelungen ist, aus Deutschland zu entkommen, reisen sie nach Iskenderun, um den Nazis zuvor zu kommen…
Review:
Nachdem "Indiana Jones und der Tempel des Todes" sowohl bei Kritikern als auch beim Publikum nicht mehr ganz so gut angekommen ist wie das erste Indy-Abenteuer, beschlossen Steven Spielberg und George Lucas, auf Nummer sicher zu gehen, und zur Erfolgsformel des ersten Teils – und damit den Wurzeln der Reihe – zurückzukehren. So sind die Gegner hier wieder Nazis, es geht um ein heiliges Relikt aus dem christlichen Glauben, wir sehen Indy wieder auf der Uni, und auch Marcus und Sallah haben erneut einen Auftritt (ersterer tritt sogar deutlich prominenter in Erscheinung). Wenn man wollte, könnte man dies kritisieren. Allerdings ist das Ergebnis derart unterhaltsam, dass ich mich nicht ernstlich darüber beschweren kann. Um den zweiten potentiellen Kritikpunkt gleich aus der Welt zu schaffen: Ja, wie sie aus Marcus auf einmal einen völlig inkompetenden "comic relief"-Charakter machen, ist schon ziemlich schade, machte er auf mich im ersten doch eher den Eindruck eines etwas älteren Indiana Jones. Ich will es aber einfach mal darauf zurückführen, dass ihm die Sonne nicht gut getan hat, und es gut sein lassen.
"Jäger des verlorenen Schatzes" ist zweifellos der beste Film der "Indiana Jones"-Reihe – allerdings halte ich "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug" für den unterhaltsamsten (und nein, das muss nicht notwendigerweise immer ein und dasselbe sein). Bereits der Einstieg weiß zu gefallen. Anfangs denkt man noch, dieser grabraubende Kerl mit Fedora-Hut und Indy-ähnlicher Kleidung wäre Indiana Jones, bis wir sein Gesicht erblicken und erkennen, dass es sich um einen Fremden handelt. Unmittelbar darauf spricht sein Pfadfinder-Freund Indy an, und wir erkennen, dass es sich um eine Rückblende zu seiner Jugend handelt – was dann sogleich mit der nun endlich folgenden Einblendung des Jahres bestätigt wird. Die nachfolgende Sequenz ist ein tolles Mini-Movie mit einigen tollen Einstellungen (einige davon auch durchaus lang, wie z.B. die erste Verfolgung über den Zug), einen charismatisch aufspielenden River Phoenix, sowie einem wunderbaren Ausklang, mit einem verlierenden Indy, der jedoch durch diese Episode seine Bestimmung findet. Das einzige was man hier kritisieren könnte ist, dass etwas gar zu viele von Indy's Markenzeichen auf dieses eine Erlebnis zurückzuführen sind, wie seine Angst vor Schlangen, die Peitsche, und auch der Hut. Man kann auch argumentieren, dass wir all dies nicht unbedingt wissen mussten. Der Einstieg ist aber so unterhaltsam, und blendet so prima in die Gegenwart über – mit Indy's Titelmelodie, die heroisch aufgespielt wird, als er in die Kamera lächelt… und mit der Faust eine gewischt bekommt – dass ich darüber gerne hinwegsehe.
Was mir auch sehr gut gefällt, ist die Wahl des McGuffin, dem man diesmal hinterherjagt. Die Bundeslade war mir damals als ich "Jäger des verlorenen Schatzes" zum ersten Mal gesehen habe völlig unbekannt. Und die Sankara-Steine waren ohnehin eine Erfindung von George Lucas und seinen Drehbuchautoren. Aber der heilige Gral, von dem hatte ich – nicht zuletzt dank König Artus – natürlich schon gehört. Es ist auch ein wunderbares Konzept, die Schale die Unsterblichkeit verspricht, wenn man aus ihr trinkt – und wurde zudem hier grandios umgesetzt. Ja, der Gral macht unsterblich – doch das ist mit einem hohen Preis verbunden, kann man ihn doch nicht aus der Höhle herausbringen. Ich liebe die Tatsache, dass es einen Haken gibt. Jedenfalls finde ich den heiligen Gral von allen Gegenständen, nach denen Indy gesucht hat, für den faszinierendsten. Ich besaß damals auch das PC-Adventure zum Film, dem neben einer gewöhnlichen Beschreibung auch ein Abdruck von Henry Jones Gralstagebuch beilag – und habe den damals regelrecht verschlungen. Bis heute hat die Sage vom heiligen Gral für mich nichts an Faszination eingebüßt, und insgesamt bin ich der Meinung, dass es von allen McGuffins der "Indiana Jones"-Reihe der beste war.
Eine weitere ganz wesentliche Stärke ist für mich die Idee, Indiana Jones zusammen mit seinem Vater auf ein Abenteuer zu schicken. Nicht falsch verstehen… das erste Drittel, mit dem Prolog, den Szenen an der Uni (wo Indy vor seinen Studenten aus dem Fenster flüchtet), alles in Venedig – inklusive einer tollen Anspielung auf "Jäger des verlorenen Schatzes" (wo auch von John Williams kurz das entsprechende musikalische Thema angespielt wird), den Ratten, dem Feuer und dem Sarg, sowie der Verfolgungsjagd mit dem Boot – bietet ebenfalls schon tolle Unterhaltung. Und dennoch dreht "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug" meines Erachtens erst dann so richtig auf, als Vater und Sohn zusammentreffen. Einerseits liegt dies an den Dialogen. Jeffrey Boam hat den Figuren zahlreiche köstliche Gags auf den Leib geschrieben, angefangen bei Henry Jones' Erleichterung, dass es sich bei der Vase die er seinem Sohn übergezogen hat um eine Fälschung gehandelt hat, über die herrliche Antwort "She talks in her sleep" (und der damit einhergehenden Erkenntnis, dass Vater und Sohn mit der selben Frau geschlafen haben) auf Indy's Frage woher er wusste, dass Elsa zu den Nazis gehört, Henry Jones lapidarem "They got us" nachdem er selbst den Heckflügel des Flugzeugs abgeschossen hat, bis hin zu " Those people are trying to kill us!" "I know, Dad!" "This is a new experience for me." "It happens to me all the time.". Und das ist wirklich nur ein kleiner Auszug. Die Dialoge sprühen nur so über vor Witz, und generell ist der Ton gerade auch im Vergleich zu "Tempel des Todes" wieder deutlich lockerer. Insgesamt ist "Der letzte Kreuzzug" wohl der lustigste "Indy"-Film, und jener, bei dem die komödiantischen Aspekte am ausgeprägtesten sind – was wohl auch ein wesentlicher Grund dafür sein dürfte, dass ich ihn insgesamt für den unterhaltsamsten der vier halte. Jedoch: All der Humor geht nie auf Kosten der Spannung oder der Dramatik. Es ist von vornherein klar, was auf dem Spiel steht, und das große Ziel wird nie aus den Augen verloren.
Aber es ist natürlich nicht nur das Drehbuch – ein Hauptgrund, warum die gemeinsamen Szenen von Indiana Jones und seinem Vater so toll sind, liegt natürlich bei den Schauspielern. Wir erinnern uns: Ursprünglich wollte Steven Spielberg ja gerne einen Bond-Film drehen, ehe George Lucas seinem Freund erzählte, dass er da etwas noch besseres hätte. Und tatsächlich lassen sich in den "Indiana Jones"-Filmen durchaus einige Ähnlichkeiten mit James Bond finden (wie die kurzen Abenteuer gleich zu Beginn). Wer wäre demnach besser dazu geeignet, den Vater von Indiana Jones zu spielen, als James Bond höchstselbst? Sean Connery ist einfach nur großartig in der Rolle. Wunderbar trocken, aber mit einem feinen, immer wieder durchscheinenden Humor. Harrison Ford ist als Indiana Jones ebenfalls wieder einmal großartig. Noch besser als die beiden individuell ist aber ihr Zusammenspiel. Wie die beiden sich vor der Kamera ergänzen und jeder dem anderen abwechselnd immer wieder die Bühne überlässt (bildlich gesprochen), ist einfach nur großartig. Ich halte die beiden jedenfalls für eines der besten Duos der Filmgeschichte.
Doch trotz allen Humors ist nicht alles nur Jux und Tollerei. Denn hinter dem Gezanke zwischen Vater und Sohn steckt ein durchaus ernster Kern. Das ist ein weiterer Aspekt, der mit an "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug" so gut gefällt: Es geht mindestens so sehr um die Versöhnung zwischen Vater und Sohn wie um den Gral. Bei allen anderen Indy-Filmen stehen in erster Linie die Mysterien und die McGuffins – bzw. die Jagd danach – im Mittelpunkt. "Der letzte Kreuzzug" nimmt diese aber eher als Ausgangsposition für eine sehr menschliche Geschichte. Es gibt so viele wundervolle Szenen zwischen den beiden. Z.B. als Henry seinen Sohn fragt, worüber er denn mit ihm reden will, und diesem nichts einfällt. Der kurze anerkennende Blick von Indy an seinen Vater, als dieser mit Hilfe des Regenschirms die Vögel aufscheucht und damit das zweite Flugzeug ausschaltet. Und dann ist da natürlich noch der grandiose Abschluss – aber zudem komme ich dann gleich noch zu sprechen. "Der letzte Kreuzzug" hat aber auch abseits der beiden Joneses noch einige nette Figuren zu bieten. Walter Donovan ist zwar einer der unscheinbareren Bösewichte, aber die Wendung dass er mit den Nazis zusammenarbeitet hat mich damals bei der Erstsichtung doch ziemlich überrascht. Bei Marcus tut es mir zwar leid, dass man ihn auf comic relief reduziert, dennoch muss ich anerkennen, dass dies recht gut funktioniert. Auch über das Wiedersehen mit Sallah habe ich mich gefreut. Die interessanteste Figur neben Henry Jones Senior und Junior ist für mich aber Elsa. Ja, sie ist ein Nazi, aber dennoch kein eindimensionaler Bösewicht. Bei der Bücherverbrennung kann sie die Tränen nur schwer zurückhalten, und im weiteren Verlauf ist sie von Donovans skrupellosen Methoden zunehmend angewidert. Großartig auch die Szene zwischen ihr und Indy in Berlin, wo sie ihn ziehen lässt. "All I have to do is squeeze". "And all I have to do is scream." Eine tolle, angenehm vielschichtige Figur, von Allison Doody wunderbar gespielt.
Die Action ist wieder einmal toll inszeniert und ungemein abwechslungsreich. Ich finde es wirklich beeindruckend, wie es innerhalb der Reihe gelungen ist, sich diesbezüglich immer wieder etwas Neues einfallen zu lassen, und sich nie zu wiederholen. Egal ob der Einstieg auf dem Zug, die Verfolgungsjagd mit dem Booten in Venedig, die Flucht mit dem Motorrad oder alles rund um den Panzer, jede Szene ist einzigartig und läuft anders ab. Auch innerhalb der Actionszenen gibt es wieder zahlreiche Ideen und kurze Momente, damit diese über ein reines "es fahren minutenlang zwei Autos hintereinander her" hinausgeht. Bei der Bootsverfolgungsjagd z.B. die enger werdende Lücke, oder die Schiffsschraube. Beim Motorrad unter anderem die Fahnenstange, die Indy zu einer Lanze umfunktioniert. Und vor allem die letzte große Actionszene des Films, rund um den Panzer, sprudelt dann nur so über vor Ideen, um das ganze interessant und abwechslungsreich zu machen, wie z.B. als Indy auf dem Abschussrohr hängen bleibt, oder wie er seinen Vater mit der Peitsche fängt, damit dieser nicht unter die Ketten gerät.
Besonders interessant finde ich an "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug" auch, wie vergleichsweise ruhig das Finale verläuft. In jedem modernen Blockbuster würde jetzt die größte, spektakulärste, beeindruckendste Actionszene des Films kommen. Bei "Der letzte Kreuzzug" steht aber vielmehr das menschliche im Vordergrund. So großartig ich den Film insgesamt finde, aber ab jener Szene, wo Indy & Co. in die Schlucht des sichelförmigen Mondes einreiten, ist der Film für mich absolut perfekt. Mir gefällt, dass es am Ende weniger darum geht, den Gral an sich zu finden, als vielmehr Indy's Vater zu retten, der von Donovan kaltblütig angeschossen wird. Die drei Prüfungen selbst finde ich auch phantastisch, und sehr gut ausgedacht und umgesetzt. Ich finde es zudem sehr interessant, wie man hier den Einstieg des ersten Films wiederspiegelt, und damit über die Trilogie hinweg quasi den Kreis schließt. Auch alles rund um den alten Ritter finde ich phantastisch. Auch hier wieder: In einem handelsüblichen Blockbuster wäre das ein minutenlanger Kampf zwischen Indy und dem den Gral bewachenden Ritter geworden. Stattdessen hebt dieser sein Schwert über seinen Kopf, kann es aber in weiterer Folge aufgrund seines hohen Alters dort nicht halten. Es geht nicht darum, dass Indy der größte, stärkste, kräftigste ist – vielmehr ist sowohl über die drei Prüfungen als nun auch bei der Auswahl des Grals sein Grips gefragt. Was mir hier auch gut gefällt ist, wie tragisch sich Elsas Figur entwickelt. Zuerst stellt sie sich eindeutig auf die Seite von Indy, indem sie Donovan verrät und ihm einen falschen Kelch in die Hand drückt (die darauffolgende schnelle Alterung hat mir als Kind den einen oder anderen Alptraum beschert), was vom Ritter schließlich mit einem herrlich trockenen "He chose… poorly." Kommentiert wird. Doch dann packt sie die Gier, und sie scheint wie besessen zu sein von dem Gedanken, den Gral – entgegen der Warnung des Ritters – aus der Schlucht zu schaffen.
Im nun folgenden Finale geht es nicht darum, die Welt zu retten. Es geht nicht mal darum, den Gral zu erreichen, bzw. ihn vor den Nazis in Sicherheit zu bringen. Im Mittelpunkt steht vielmehr die Versöhnung zwischen Vater und Sohn – und das in einer für mich ungemein berührenden Szene, die für mich auch heute noch nichts an Wirkung eingebüßt hat. Wie Indy über der Klippe hängt, "I can reach it" und sein Vater schließlich meint: "Indiana. Let it go." Einfach nur phantastisch. Es kommt in Filmen ja des Öfteren vor, dass Kinder ihre Eltern die ganze Zeit beim Vornamen nennen weil sie mit ihnen zerstritten sind, und am Ende sagen sie dann auf einmal "Mum" oder "Dad". Das ist oftmals so offensichtlich, so vorhersehbar, so kitschig und so aufgesetzt. Ich weiß nicht warum, aber bei "Der letzte Kreuzzug" finde ich diese eigentlich vom Grundgedanken her sehr ähnliche Szene einfach nur wundervoll. Und auch der Ausklang des Geschehens ist perfekt. Ich gehöre ja nicht zu den großen Kritikern des vierten Teils und fand ihn ebenfalls sehr unterhaltsam (und auf einem Niveau mit "Tempel des Todes"), aber der Reihe ein ähnlich passendes, einprägsames letztes Bild zu schenken, wie dies hier mit dem Ritt in den Sonnenuntergang der Fall ist, hat man dort verabsäumt. Das war einfach perfekt.
Wie bei den Vorgängern können die für die Dreharbeiten ausgewählten Landschaften, die Ausstattung (vor allem den Gral finde ich phantastisch, da so vergleichsweise schlicht) und die Sets absolut überzeugen bzw. beeindrucken. Neuerlich ist man sich nicht zu schade, für vergleichsweise kurze Szenen wie den Aufenthalt in Berlin – der zudem mit der denkwürdigen Begegnung zwischen Indiana Jones und Adolf Hitler aufwarten kann – große Sets zu bauen und viele Statisten zu engagieren. Steven Spielbergs Inszenierung ist ebenfalls wieder phantastisch, wobei es zugegebenermaßen in den ersten beiden Filmen mehr denkwürdige Einstellungen und beeindruckende Bilder gegeben hat, wie z.B. Indy's Silhouette die sich im Schatten abzeichnet. Aber vor allem die Action ist wieder einmal sehr packend und großartig inszeniert, und auch die stilleren und/oder berührenden Momente setzt er perfekt um. Und wie schon bei den beiden Vorgängern ist die letzte große Stärke die Filmmusik von John Williams. Der "Raiders March" zählt nach wie vor zu den ikonischsten Themen der Filmgeschichte, und kann von mir gar nicht oft genug gehört werden. Neben dieser bekannten Melodie hat er aber auch wieder zahlreiche neue Kompositionen geschaffen. Seine Filmmusik zu "Der letzte Kreuzzug" klingt dabei etwas verspielter und fröhlicher als zuletzt, womit er dem amüsanteren, lockeren Grundton des Films auch musikalisch perfekt einfängt. Davon abgesehen hat es mir vor allem das Leitmotiv angetan, das er für den Gral komponiert hat. Einfach nur ein wunderschönes Stück Musik. Ich liebe einfach diese Art von Filmmusik, die Figuren, Gegenständen, Orten etc. ein ganz besonderes musikalisches Motiv gibt, dass über den Film hinweg dann immer wieder neu interpretiert wird – und keiner macht dies in meinen Augen besser als John Williams. Seine Filmmusik macht letztendlich das zweite Meisterwerk der "Indiana Jones"-Reihe perfekt.
Fazit:
Nachdem der "Tempel des Todes" das Niveau von "Jäger des verlorenen Schatzes" nicht ganz halten konnte, gelingt es "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug" nun wieder, an den großartigen ersten Teil der Reihe anzuknüpfen. Hierbei gehen Steven Spielberg und George Lucas auf Nummer sicher, und übernehmen zahlreiche Elemente aus dem ersten Teil, nachdem sie im unmittelbaren Vorgänger ja eher versucht hatten, sich von diesem zu distanzieren. Dadurch mag "Der letzte Kreuzzug" nicht unbedingt übertrieben originell sein – aber wen stört das schon, wenn das Ergebnis derart unterhaltsam ist? Hauptverantwortlich hierfür ist das grandiose Zusammenspiel von Harrison Ford und Sean Connery als Indiana Jones und sein Vater Henry. Zudem sprudelt das Drehbuch nur so vor amüsanten Dialogen und großartigen Gags über. Generell ist der Ton diesmal ein deutlich lockererer, und sind die komödiantischen Aspekte bei "Der letzte Kreuzzug" innerhalb der Reihe am stärksten – jedoch ohne dabei die Spannung zu reduzieren. Eben dies macht den Film für mich zum amüsantesten und auch unterhaltsamsten der Indy-Abenteuer. Gut gefallen hat mir auch die Wahl des McGuffin, den ich insgesamt für den besten der Reihe halte. Und auch dass hier weniger die Jagd nach dem Gral als vielmehr die Versöhnung zwischen Vater und Sohn im Mittelpunkt des Geschehens steht, gefällt mir ungemein gut. Die Action ist erneut großartig inszeniert und ungemein einfalls- und abwechslungsreich (selbst im dritten Film konnte ich immer noch keine Wiederholung einer früheren Sequenz ausmachen), Sets, Ausstattung und Drehorte wieder einmal beeindruckend, und die Filmmusik von John Williams neuerlich wunderschön und mit vielen großartigen neuen Themen. Die größte Stärke des Films sind für mich aber die letzten 15-20 Minuten, mit den drei Prüfungen, dem Gral, und so weiter. Der Ritt in den Sonnenuntergang bietet schließlich einen perfekten Abschluss. Insgesamt würde ich "Jäger des verlorenen Schatzes" zwar noch einen Hauch stärker einschätzen. Dennoch ist auch "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug" ein phantastisches, großartiges Abenteuer, und ein weiteres filmisches Meisterwerk von Steven Spielberg.
Wertung:10 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Paramount Pictures)
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