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Kurzinhalt: Die Vizebürgermeisterin gibt ein wichtiges Interview rund um das Verschwinden des Bürgermeisters, als es plötzlich zu einem Stromausfall kommt. Eine Kontrolle der Videoaufzeichnung fördert dann schreckliches zu Tage. Währenddessen schnüffelt eine Boulevard-Journalistin ebenfalls rund um das geheimnisvolle Verschwinden des Bürgermeisters herum – und stößt auf eine brisante, unheilverkündende Videoaufzeichnung. Sarah Dolan wiederum versucht, von ihrem Vater mehr über die Versetzung ihres Vorgesetzten zu erfahren. Und Flynn Elliott sieht sich einem Schrecken aus seiner Vergangenheit gegenüber…
Review: Grundsätzlich hat mir auch "Die vierte Macht" wieder gut gefallen. "Gotham Noir" ist weiterhin sehr gut geschrieben, und schafft es in bestimmten Szenen, eine bedrohliche Atmosphäre aufzubauen und mir einen kalten Schauer über den Rücken zu jagen. Vor allem die Momente, in denen sich die Schatten "ausdehnen", haben es mir diesbezüglich angetan. Das war wirklich phantastisch umgesetzt. Auch sein Gespür für interessante Figuren bzw. seine Tendenz, selbst kleinste Figuren noch ausführlicher zu charakterisieren so dass wir sie zumindest ansatzweise kennenlernen, gefällt mir nach wie vor sehr gut. Am besten gefiel mir an "Die vierte Macht" aber – gerade auch angesichts meiner Kritik an Band drei der Reihe – dass wir hier nun endlich im Ansatz ein paar Antworten erhalten, und die verschiedenen mysteriösen Ereignisse langsam eine Verbindung zueinander erkennen lassen. Dennoch erweckte "Die vierte Macht" auf mich leider irgendwie den Eindruck eines Zwischenspiels. Inhaltlich tut sich nicht wirklich viel. Zudem wirkte die Handlung diesmal recht zerfahren und auf zu viele Protagonisten verteilt. Hier rächt sich ein wenig der "Heftroman"-Charakter. Als Teil eines großen Romans wäre ein solcher Mittelteil in dem die Geschichte kurz ein wenig Pause zu machen scheint, um Luft zu holen, das bisherige zu verarbeiten und die zukünftigen Ereignisse vorzubereiten, nicht so negativ auf, da es nicht so hervorsticht. Hier macht dies eben einen Band der Reihe aus, der dann halt im Vergleich zu den Vorgängern doch leicht abfällt.
Fazit: Auch "Die vierte Macht" bot wieder gute Mystery-Unterhaltung, kam meines Erachtens aber nicht ganz an die vorangegangenen Bände heran. Einerseits, da die Geschichte doch etwas zerfahren wirkt und sich auf zu viele verschiedene Figuren verteilt. Und andererseits, da sich die Handlung nicht wirklich weiterzubewegen scheint und sich inhaltlich kaum etwas tut. Vielmehr ist man damit beschäftigt, die bisherigen Ereignisse aufzurollen, zu besprechen, und deren Verbindung ansatzweise zu erklären – womit wir auch schon beim größten Pluspunkt sind: Denn endlich gibt es ein paar Antworten und beginnt man ansatzweise zu verstehen, was hier vor sich geht. Zudem ist auch der vierte Band wieder gut beschrieben und überzeugte mich vor allem mit Christian Humbergs Angewohnheit, selbst die kleinsten Nebenfiguren noch vergleichsweise gut zu charakterisieren, sowie einigen sehr spannenden, stimmungsvollen Momenten. Fans der Reihe können somit trotz kleinerer Schwächen auch bei "Die vierte Macht" wieder bedenkenlos zugreifen.
Bewertung: 3/5 Punkten
Christian Siegel
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