Inside Wikileaks – Die fünfte Gewalt |
Starker Hauptdarsteller, schwacher Rest
Kategorie:
Filme -
Autor: Marcel Wetzel - Datum:
Donnerstag, 31 Oktober 2013 |
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Kurzinhalt: Mit den einfachsten Mitteln, die jedem Internetnutzer zur Verfügung stehen, entwerfen Julian Assange und Daniel Berg mit Wikileaks eine Plattform, die es Menschen erlaubt, Daten an die Öffentlichkeit zu bringen, welche die dunklen Machenschaften von Regierungen und Industrie offenlegen, und dabei gleichzeitig anonym zu bleiben. Als ihnen jedoch die größte Sammlung vertraulicher Geheimdienstdokumente in der US-Geschichte zugespielt wird, geraten die beiden aneinander. Dürfen diese Dokumente veröffentlicht werden, obwohl hierdurch Unmengen an Menschenleben gefährdet werden würden? Kann und sollte man in der heutigen Gesellschaft die Geheimnisse lüften? Review: ![]() Leider lag er mit seiner Ahnung diesmal richtig. Der Charakter des Julian Assange wird hier über den kompletten Film leider nur sehr einseitig beleuchtet und durchgehend als Egozentriker hingestellt, der für seinen Ruhm auch gewillt ist, über Leichen zu gehen. Mag ja durchaus sein, dass diesbezüglich die Ausführungen des Buchautors Daniel Domscheit-Berg, auf dessen Buch "Inside Wikileaks" der Film größtenteils basiert, auch wahr sind. Trotzdem wird im Verhältnis hierzu die Tatsache, dass Assange mit seiner Plattform Wikileaks so einiges an Unrecht ans Tageslicht gebracht hat, was ansonsten verborgen geblieben wäre und die Spielregeln für Journalisten, Regierungen und Konzerne im 21. Jahrhundert grundlegend verändert hat, geradezu unter den Teppich gekehrt. Da kann auch die Tatsache den Film nicht mehr retten, dass Cumberbatch in puncto schauspielerischer Leistung mal wieder Überdurchschnittliches abliefert. Dabei wird auch deutlich, warum Cumberbatch überhaupt diese Rolle angenommen hat. Nicht etwa, weil es ihm um 100%ige Genauigkeit ankam, was die Fakten zu Wikileaks oder seinem Gründer angeht, sondern weil Assange ein Mann der Gegensätze ist, der geradezu besessen und oftmals blind für die Konsequenzen seines Handelns durchs Leben geht. Daniel Brühl in seiner Rolle als Daniel Berg als zweite Hauptrolle bleibt im direkten Vergleich zu Cumberbatch leider etwas zu blass, wobei aber gerade das Spiel der beiden Charaktere miteinander einen gewissen Reiz auf das Publikum ausübt, da sich zu Beginn eine Freundschaft zwischen den beiden entwickelt, die im Laufe des Films erste Risse bekommt, um am Ende gänzlich zu zerbrechen. ![]() Fazit: Leider fokussiert sich der Film zu sehr auf den Charakter Julian Assange statt ein angemessenes Verhältnis herzustellen zwischen ihm und seiner Enthüllungsplattform Wilileaks. Und während Ersterer sehr einseitig als Egozentriker dargestellt wird, der über Leichen geht, hält der Film bezüglich Wikileaks keinerlei neue Erkenntnisse oder Hintergrundinformationen bereit, die man nicht eh schon wusste oder sich in fünf Minuten durch Lektüre des Wikipedia-Artikels anlesen könnte. Hinzu kommt ein überzeugender Benedict Cumberbatch als Julian Assange, aber auch ein genauso blasser Daniel Brühl als Assanges Freund und Partner Daniel Berg. Insgesamt dürfte es sich nur für Cumberbatch-Fans lohnen, ein Kinoticket zu lösen. Alle anderen warten am besten auf den Release fürs Wohnzimmerkino. Wertung:5 von 10 Punkten
Marcel Wetzel
(Bilder © 2013 Constantin Film)
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