Die Zeitfalle
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Originaltitel: 2013-10-08 23:45:00
Episodennummer: 1x12
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 24.11.1973
Erstausstrahlung D: 23.03.1976
Drehbuch: Joyce Perry
Regie: Hal Sutherland
Hauptdarsteller: William Shatner als Captain James T. Kirk, Leonard Nimoy als Mr. Spock, DeForest Kelley als Dr. Leonard McCoy, James Doohan als Scotty, George Takei als Hikaru Sulu, Nichelle Nichols als Lt. Uhura
Gastdarsteller: James Doohan als Kor, Kaz, Xerius & Gabler, Nichelle Nichols als Devna, Magen & Kali, George Takei als Kuri u.a.

Kurzinhalt: Die U.S.S. Enterprise untersucht das sogenannte Delta-Dreieck, in dem in den letzten Jahrhunderten immer wieder Schiffe spurlos verschwunden sind. Während sie den Raumbereich sondiert, enttarnen plötzlich drei klingonische Schiffe, und greifen die Enterprise an. Eines der angreifenden Schiffe verschwindet kurz darauf. Captain Kirk beschließt daraufhin, genau jene Koordinaten anzupeilen, an denen das Schiff verschwunden ist – und findet sich plötzlich in einer Art anderen Dimension wieder. Dort trifft man auf einen Friedhof aus Raumschiffen – und auch auf das klingonische Schiff, dass von Kor befehligt wird. Kurz nach ihrer Ankunft werden Kor und Kirk vor eine Versammlung zitiert, deren Teilnehmer von allen möglichen Welten schaffen. Sie sind die Verwalter dieses Raumsektors. So wie die U.S.S. Enterprise und die Klingonen hat es sie einst in diese Art Zeitfalle verschlagen, seither sind sie dort gefangen – und haben beschlossen, das Beste daraus zu machen, nämlich eine Zivilisation zu gründen, die dem Frieden gewidmet ist. Konflikte zwischen den einzelnen Besatzungen sind daher verpönt, und die Captains für ihre Crew verantwortlich. Kirk und Kor denken jedoch gar nicht daran, sich ihrem Schicksal einfach so zu ergeben – und suchen nach einem Weg, der Zeitfalle zu entkommen…

Denkwürdige Zitate: "Your logic is excellent, Captain."
(Kirk erhält von Spock das wohl denkbar höchste Lob.)

"I cannot tell you how impressed I am by your splendid spirit of co-operation."
(Spock zu den Klingonen, als er sie "umarmt".)

Review: ImageIn "Die Zeitfalle" verschlägt es in Enterprise in eine Art galaktische Version des Bermuda-Dreiecks – eine Inspirationsquelle, welche die Episode angesichts des Namens der Anomalie auch gar nicht groß zu verheimlichen versucht. Das Ergebnis ist eine ganz unterhaltsame Folge mit einigen netten Ideen – aber auch ein paar Schwachpunkten. Gut gefallen hat mir das Konzept dieses Bermuda-Dreiecks im All, sowie was sich dahinter verbirgt. Inwiefern es sich wirklich um eine Zeitfalle handelt, war mir zwar nicht ganz klar – teilweise klingt es eher wie eine andere Dimension – aber das Tat dem Unterhaltungswert der Episode noch keinen Abbruch. Gut gefallen hat mir auch Zivilisation, die sich aus allen möglichen Völkern zusammensetzt. Im Konzil finden sich u.a. ein Vulkanier, ein Mensch, ein Tellarite, ein Gorn, ein orionisches Sklavenmädchen, eine der intelligenten Pflanzen aus der Folge "Das Superhirn", und noch so einige mehr. Gemeinsam gefangen im Delta-Dreieck haben sie es geschafft, eine Zivilisation aufzubauen, deren oberstes Gut – und Ziel – der Frieden ist. Hier schwingt eine für "Star Trek" ganz typische Message mit – wie auch in der Tatsache, dass die Enterprise und die Klingonen der Zeitfalle nur entfliehen können, wenn sie zusammenarbeiten.

Genau dort sind wir dann aber auch schon beim ersten Kritikpunkt: Ich weiß schon, die Klingonen sind die ewigen Erzfeinde aus TOS. Aber ich hätte es schön gefunden, wenn sie sie einmal in einem anderen Licht gezeigt hätten. Ich hätte es so schön gefunden – gerade auch bei Kor, den mit Kirk eine gemeinsame, problematische Geschichte verbindet – wenn die beiden im Zuge dieser gemeinsamen Mission ihre Differenzen beigelegt und wenn schon nicht Freunde geworden doch wenigstens danach gegenseitigen Respekt füreinander empfunden und das Kriegsbeil begraben hätten. Aber nein, Kor muss natürlich die Enterprise-Crew unbedingt wieder hintergehen und eine Bombe auf dem Schiff legen. Der Episode nicht vorzuwerfen, aber es fällt halt auf: Der Kontinuitätsfehler rund um das erste Warp-Schiff, die Bonaventure. Bei der Animation haben sich auch wieder ein paar Fehler eingeschlichen. Einer der auffälligsten und seltsamsten war für mich jener mit dem dreieckigen Bildschirm aus dem Besprechungsraum. In der klassischen Serie ist es ja so, dass jede Bildschirmseite das gleiche anzeigt. Hier sehen wir aber in einer Einstellung das klingonische Schiff, das quasi von einem Bildschirm in den nächsten fliegt (wobei das Ganze zu allem Überfluss auch mit der Perspektive überhaupt nicht zusammenpasst). Zudem fällt auf, dass beim Countdown die 3 nicht angezeigt wird. Zuerst sehen wir die 4, dann bleibt das Feld leer, und auf einmal steht die 2 da. Am schwersten wiegt für mich aber das mit Spocks Gedankenverschmelzung. Wundert man sich zuerst noch über sein seltsames Verhalten, wenn er die Klingonen plötzlich "umarmt", erfährt man danach dass er dabei quasi im Vorbeigehen eine Gedankenverschmelzung durchgeführt hat. So ein Blödsinn. Und warum Kirk Spock und Scotty losschickt um die Bombe zu holen, statt jemanden der vor Ort bzw. in der Nähe ist dorthin zu schicken, soll mir auch mal jemand erklären.

Fazit: ImageDie Grundidee rund um den Bermuda-Dreieck-Verschnitt im Weltall sowie den darin gefangenen Schiffsfriedhof sowie die von den Gefangenen gegründete friedliche Zivilisation hat mir gut gefallen. Auch die Idee, dass die beiden verfeindeten Captains, Kirk und Kor, zusammenarbeiten müssen, wenn sie eine Chance haben wollen der Zeitfalle zu entkommen, war eine gute Idee. Schade fand ich hingegen, was man daraus gemacht hat, nämlich ein klischeehaftes Finale, bei dem die Föderation wieder mal die Guten und die Klingonen die Bösen sind. Auch einige Animationsfehler sind mir wieder einmal negativ aufgefallen. Mein größter Kritikpunkt ist aber die Gedankenverschmelzung durch kurze Berührung. Bereits in der klassischen Serie wurde diese Fähigkeit der Vulkanier ja zunehmend zu einer Allzweckwaffe, aber das war einfach nur mehr lächerlich, und zieht die Episode unnötig herunter. Trotz dieser Mankos war "Die Zeitfalle" insgesamt ganz unterhaltsam und kann sich dank der vorhandenen Stärken immerhin noch über eine durchschnittliche Wertung freuen.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Filmnation/NBC/Paramount)




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