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Kurzinhalt: Die Crew der T.S. Eliot hat in Erfahrung gebracht, dass sich auf der Raumstation NG27 Zombies befinden sollen. Angeblich wurden diese vom Anführer der Aufständischen, Che, auf die Station geschmuggelt, um Chaos zu verursachen. Die Zombies bedeuten für alle Menschen auf NG27 eine große Gefahr. Deshalb beschließt die Mannschaft der T.S. Eliot, zur Station zurückzufliegen – auch wenn man nicht weiß, in welchem Zustand sich diese befindet, und was sich dort genau nach dem Aufstand zugetragen hat. Gleich nach ihrer Ankunft stellt sich ihnen eine Gang in den Weg, gegen die sie sich aber durchsetzen können. Kurz darauf ist Kipling endlich wieder mit Tasha vereint, die in Che's Abwesenheit so etwas wie das neue Sprachrohr der Aufständischen geworden ist. Gemeinsam begibt man sich auf die Suche nach den Zombies…
Review: Von kleinen Details und einer ungefähren allgemeinen Vorstellung davon was passiert ist abgesehen, war das Weltuntergangsereignis "Omega" bisher doch eher ein Rätsel. In "Nur eine Kugel" gibt es nun gleich zu Beginn des eBooks einen kurzen Rückblick auf die damaligen Ereignisse, genauer gesagt auf ein einschneidendes Erlebnis aus Rins Leben. Eben diesen kurzen Rückblick fand ich enorm faszinierend und interessant. Die Beschreibung der Mission, deren wahres Ziel, wie Rin sich entscheiden muss ihren Befehlen zu folgen oder aber auf ihr Gewissen zu hören – und dabei wiederum möglicherweise das Leben von noch viel mehr Menschen zu riskieren… all das war für mich mit Abstand der beste Teil des eBooks. Ein tolles Kapitel, und ich hoffe sehr, dass diesem Rückblick aus Sicht von Rin schon bald ähnliche, nur halt aus der Perspektive der anderen Crewmitglieder der T.S. Eliot, folgen werden. Denn dadurch erfahren wir natürlich nicht nur mehr über "Omega", sondern auch über die Figuren selbst.
Der Rest des eBooks war ebenfalls wieder unterhaltsam, konnte aber meines Erachtens an "Kapitel 2" nicht mehr ganz anknüpfen. Zum ersten Mal innerhalb dieser noch recht jungen Reihe kehren wir zu einem bereits bekannten Ort zurück. Die Ereignisse, die sich dort zutragen, sind zwar spannend beschrieben, und lassen die Handlung auch wieder ein paar Schritte voranschreiten. Im Vergleich zu den anderen drei Bänden hat mir diesmal aber irgendwie das neue gefehlt. Neue Figuren, neue Schauplätze, neue Offenbarungen, neue Hintergründe über die Welt von "Homo Sapiens 404". Die Handlung ist diesmal doch etwas action- und spannungsorientierter. Es half auch nicht, dass ich nach einem ganz bestimmten Wort schon genau wusste, wie das Ganze ausgehen würde, und es mich daher nicht so hart traf, als wenn sich Claudia Kern dieses doch etwas abgenutzten Stilmittels (genauer kann ich aus Spoiler-Gründen nicht werden) nicht bedient hätte. Dafür weiß ihr Schreibstil nach wie vor zu gefallen, wenn meinem persönlichen Empfinden nach die Anspielungen in "Nur eine Kugel" auch vergleichsweise zurückgefahren wurden. Dennoch ist es vor allem die damit einhergehende besondere Sprache, die "Homo Sapiens 404" für mich nach wie vor auszeichnet.
Fazit: An "Nur eine Kugel" hat mir am besten die Rückblende zum Zombie-verursachten Weltuntergang gefallen, der uns einerseits endlich einen kleinen Einblick in die damaligen Ereignisse verschafft hat, und durch den wir andererseits auch wieder ein wenig mehr über Rin erfuhren. Dem Rest des eBooks gelang es meines Erachtens dann nicht mehr ganz, daran anzuknüpfen – zumal mir diesmal ein wenig der "Weltentdeckungs"-Aspekt gefehlt hat, da wir an einen bekannten Ort zurückkehren und insgesamt wenig Neues über die Welt in "Homo Sapiens 404" erfahren. Auch der Ausgang des Geschehens war mir zu einem bestimmten Zeitpunkt – aufgrund der Verwendung eines typischen Plotkonstrukts – schon klar. Trotz dieser kleinen Mankos bot aber auch "Nur eine Kugel" wieder gute Unterhaltung – nicht zuletzt, da Claudia Kerns mit kulturellen Anspielungen gespickter Sprachstil nach wie vor zu gefallen weiß.
Bewertung: 3.5/5 Punkten
Christian Siegel
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