Torchwood 3: Langsamer Verfall |
Solide Kost mit ernster Thematik
Kategorie:
Literatur & Comics -
Autor: Tobi Thandor - Datum:
Samstag, 07 September 2013 |
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Klappentext: Fünf Teenager sind bei einem Kampf in einem Nachtclub ums Leben gekommen. Zwischen den Toten finden Jack und seine Leute ein außerirdisches Gerät. Am nächsten Morgen wird die Leiche eines Weevils gefunden, dessen Gesicht und Hals offensichtlich von menschlichen Zähnen abgenagt wurden. Obwohl die Arbeit bei Torchwood der Job ihres Lebens ist, stellt er für Gwens Beziehung mit Rhys eine große Belastung dar. Sie versucht, ihrem Liebesleben mit Hilfe außerirdischer Technologie mehr Würze zu verleihen, doch Rhys hat eine andere Idee. Er will erst einmal sein eigenes Leben auf die Reihe bekommen – mit besserer Musik, gesünderem Essen und vielleicht dem einen oder anderen Pfund weniger. Glücklicherweise hat ein Freund ihm die Klinik von Doktor Scotus zum Abnehmen empfohlen… Review: Im dritten Teil der Reihe ist das Leitmotiv von der eher ernsteren Sorte. Vordergründig geht es, wie der Titel schon andeutet, um den langsamen Verfall, dem wir alle ausgesetzt sind. Streng genommen beschäftigt sich das Buch von Autor Andy Lane aber mit dem Tod, was insbesondere in der Serie ein wiederkehrendes Thema ist. Der langsame Verfall macht sich in mehreren Ebenen bemerkbar, die in die Handlung geschickt eingewebt werden. Da haben wir beispielsweise Jack Harkness, der für den Leser ohne Serienkenntnisse nach wie vor ein Mysterium ist. Erneut wird man nur mit kleinen Brotkrumen an Information über ihn versorgt, bekommt aber erstmals eine Idee über sein zuvor bereits oft angedeutetes hohes Alter. Jack nimmt somit gleich eine besondere Form des Verfalls ein – womit ich an der Stelle aber nicht noch mehr verraten möchte. Besonders offen kommt der Verfall in der Beziehung von Gwen und Rhys zum Tragen. Ihre Beziehung ist schon lange über den Status des frisch verliebt seins hinaus, Routine und Alltag lasten schwer auf beider Schultern. Was also tun, um wieder Frische hineinzubringen? Oder um ein womögliches Ende zu verhindern? Dafür haben beide ihre eigenen Methoden, die auch bereits im Klappentext wunderbar angedeutet werden. Gwens außerirdisches Spielzeug ist jedoch eher eine Randnotiz, während Rhys Sorge um seinen Körper später ein Mittelpunkt der Handlung darstellt. Einen besonderen Rahmen für die Thematik des langsamen Verfalls hat sich Andy Lane für Toshiko einfallen lassen: Sie untersucht verschiedene außerirdische Artefakte auf ihre Herkunft und Funktion und kann nach und nach das Puzzle zusammensetzen. Obwohl Toshikos Nachforschungen keinen Bezug zur laufenden Handlung haben, möchte man als Leser ebenfalls das Puzzle gelöst wissen. Am Ende präsentiert uns der Autor eine gleichsam melancholische wie nachdenklich stimmende Auflösung. Die Handlung kann indes mit der Qualität, mit der Lane uns sein Leitmotiv näher gebracht hat, nicht mithalten. Es wird ein typischer Torchwood-Fall aufgezogen, bei dem die Verstrickung von außerirdischen Kräften aufgeklärt werden muss. Das wird mit gewohnt hohem Tempo erzählt, das Zusammenspiel zwischen den Charakteren und den typischen Humor von Torchwood beherrscht Lane auch ohne Zweifel. Einzig der Plot selbst schwächelt etwas, da er wenig außergewöhnlich wirkt. Das fällt dann natürlich besonders nach dem sehr starken zweiten Teil der Buchserie auf. Fazit: Der ständige Wechsel zwischen dem oft humorvollen Tonfall der Torchwood-Protagonisten und der recht melancholischen Stimmung, die mit dem Leitmotiv einhergeht, ist dem Autor in jedem Fall sehr gut gelungen. Sicher kein einfaches Unterfangen bei diesem heiklen Thema. Einzig bei der Handlung müssen Abstriche gemacht werden, da Andy Lane auf dieser Ebene zu wenig originell wirkte. Sie dient als Transportmittel für seine Botschaft, wirkt für sich genommen aber nur mäßig spannend. Schade, das Potential für einen weiteren Kracher war da, so ist es aber eher solide Kost. Bewertung: 3/5 Punkten
Tobi Thandor
Weiterführende Links: "50 Jahre Doctor Who" - Special
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