Star Trek Into Darkness
Die Fortsetzung zum Reboot im Dreifach-Review Kategorie: Filme - Autor: Flügel | Wetzel | Siegel - Datum: Donnerstag, 12 September 2013
 
Star

 
Star Trek Into Darkness
Originaltitel: Star Trek Into Darkness
Produktionsland/jahr: USA 2013
Bewertung:
Studio/Verleih: Skydance Productions/Bad Robot/Paramount Pictures
Regie: J.J. Abrams
Produzenten: U.a. J.J. Abrams, Bryan Burk, Roberto Orci, Alex Kurtzman & Damon Lindelof
Drehbuch: Roberto Orci, Alex Kurtzman & Damon Lindelof
Filmmusik: Michael Giacchino
Kamera: Dan Mindel
Schnitt: Maryann Brandon & Mary Jo Markey
Genre: Science Fiction/Action
Kinostart Deutschland: 08. Mai 2013
Kinostart USA: 17. Mai 2013
Laufzeit: 132 Minuten
Altersfreigabe: Ab 12 Jahren
Trailer: YouTube
Kaufen: Soundtrack, Filmroman
Mit: Chris Pine, Zachary Quinto, Benedict Cumberbatch, Zoe Saldana, Karl Urban, Simon Pegg, Anton Yelchin, John Cho, Alice Eve, Peter Weller, Bruce Greenwood u.a.



Kurzinhalt: Nach einem Terroranschlag wird die Enterprise zurück auf die Erde beordert. Dort angekommen wird schnell klar, dass der Schuldige jemand aus den eigenen Reihen ist. Weil der Täter in den Raum des klingonischen Imperiums geflohen ist, werden Kirk und seine Crew auf eine inoffizielle Mission geschickt, um diesen zu stellen. Dabei kann jeder Fehltritt einen Krieg mit den Klingonen auslösen. Als sich die Ereignisse überschlagen, muss Kirk Opfer bringen, um die einzige Familie die ihm bleibt, zu beschützen: seine Crew…

Review von Björn Flügel: Nach dem qualitativ eher minderwertigen, aber nichtsdestotrotz ausgesprochen erfolgreichen "Star Trek"-Reboot von 2009 ging ich ohne allzu hohe Erwartungen ins Kino, um mir den 2. Teil von J.J. Abrams' Neufassung der Roddenberry'schen Zukunftsvision anzusehen. Mein Fazit stelle ich gleich voran: Es ist Mr. J.J. tatsächlich gelungen, sein eher unbefriedigendes Reboot von 2009 zu toppen. Hier erreicht "Star Trek" endlich echte Blockbuster-Qualitäten, woran fast alle bisherigen Filme deutlich gescheitert sind. Welche Konsequenzen das für das Franchise hat, ist gegenwärtig nicht absehbar, aber ich bin davon überzeugt: "Star Trek" lebt! Nach 4 Jahren hatte ich das Gefühl, an einen bekannten Ort zurückzukehren. Die Darsteller sind jetzt schon bekannt, das 2009 noch befremdlich wirkende Design der Enterprise wirkt nun schon vertraut, und irgendwie weht immer wieder der typische Star-Trek-Wind umher. Mal als laues Lüftchen, mal als Sturm. Diesmal habe ich wirklich das Gefühl, einen "Star Trek"-Film vorgesetzt zu bekommen, denn in Ansätzen stellt Mr. J.J. unter Beweis, dass er seine Hausaufgaben gemacht hat. So zitiert er nicht einmal unpassend einige großartige ST-Momente, er wirft zumindest einige ethische Grundfragen z.B. im Zusammenhang mit der obersten Direktive oder im Hinblick auf die moralisch fragwürdigen Befehle der Enterprise auf, und besinnt sich auf die vertrauensvolle Zusammenarbeit der Crew. Das geschieht zwar zugegebenermaßen alles sehr oberflächlich, ist aber doch zumindest ausreichend. Hier ist der Zusammenhalt der Enterprise-Mannen wesentlich deutlicher spürbar als noch 2009. Und in diesem Zuge dürfen die Schauspieler endlich unter Beweis stellen, wie viel sie von ihrem alter ego begriffen haben.

Die Schauspieler wachsen in 'Into Darkness' endlich so richtig in ihre Rollen.Chris Pine liefert eine brillante Performance als Kirk ab, die sich sehr stark an den frühen Jahren von William Shatner orientiert, wo er versucht, in die Rolle des Captains des Flaggschiffes der Föderation hineinzuwachsen. Zachary Quinto überzeugt abermals als Spock, der sich seit den Ereignissen des letzten Films spürbar weiterentwickelt hat und teilweise neue Einblicke in das Gefühlsleben eines (Halb-) Vulkaniers gewährt. Simon Pegg ist endlich als Scotty im ST-Universum angekommen, seine Szenen fand ich herrlich und eines James Doohan durchaus würdig. John Cho nutzt die Chancen, die einem George Takei in der Originalserie nur selten gegeben wurden, um einen ernstzunehmenden und ehrgeizigen Offizier darzustellen, der definitiv sein eigenes Kommando verdient hätte - Sollten "The Adventures of Captain Sulu" noch auf irgendeiner Agenda stehen, empfiehlt sich hier John Cho! Zoë Saldaña nimmt ihre Aufgaben ebenso gewissenhaft wie Nichelle Nichols wahr, zeigt aber auch, was aus ihrer Rolle zu machen ist, und dass Uhura zu weitaus mehr brauchbar ist, als nur ein paar Knöpfe zu drücken oder die Ansagen des Computers zu wiederholen. Auch ihre Beziehung zu Spock gewinnt mehr Boden und macht das Szenario glaubwürdiger als 2009, als uns das einfach so als gegeben aufgetischt wurde.

Karl Urban ist für mich in der Rolle als Pille die Reinkarnation von DeForest Kelley. Auch wenn er hier recht wenig zu tun hat, wirken seine Sprüche einfach nur authentisch. Es ist allerdings schade, dass er hier am altbekannten Triumvirat Kirk-Spock-McCoy so wenig teilhat. Ein Ärgernis ist hingegen, wie abermals mit Chekov umgegangen wird. Er ist kaum mehr als eine Witzfigur, und ich würde mir fast wünschen, dass Mr. J.J. ihn nicht weiter berücksichtigen würde. In der Originalserie taucht er auch erst in der 2. Staffel auf, insofern wäre er hier eigentlich noch verzichtbar. Benedict Cumberbatch begeistert als Schurke, schauspielerisch sehe ich ihn auf einer Stufe mit dem bisherigen Nonplusultra unter den "Star Trek"-Schurken, Ricardo Montalban – auch wenn das Drehbuch ihm nur selten solche großartige Szenen gewährt. Nichtsdestotrotz fesselt er ab seiner ersten Szene durch sein diabolisches Charisma und ist im weiteren Verlauf des Films omnipräsent. Bruce Greenwood fasziniert erneut als Pike, die Dialoge zwischen ihm und Kirk zählen zweifelsohne zu den Höhepunkten des Films. Diese väterliche Figur trägt auch maßgeblich dazu bei, dass Kirks Charakter authentischer wird. Er ist nun mal ein Jungspund, der gerade seine ersten Erfahrungen im All sammelt, und dass ihm das Kommando der Enterprise quasi nicht in die Wiege gelegt wurde, sondern auch er sich erst seiner Verantwortung bewusst werden muss, macht die Figur und das ganze Szenario glaubwürdiger. Das Engagement von Peter Weller als Admiral Marcus sehe ich als Verschwendung an, seine Rolle erscheint immens oberflächlich und schemenhaft. Der Hintergrund seiner Figur hat durchaus Potenzial, genutzt wird es allerdings nicht. Gleiches gilt für Alice Eve als Carol Marcus, die in dem Geschehen eigentlich gar keine Rolle spielt, obwohl ihr Charakter durchaus zu mehr brauchbar wäre.

Optisch weiß 'Into Darkness' immer wieder zu beeindrucken - wenn nur die Lensflares nicht wären.Handwerklich gibt es kaum etwas zu mäkeln. Die Effekte, die Stunt-Choreographien und die Kameraführung sind allererste Sahne. Die Lens Flares haben mich auch 2009 nicht besonders gestört, und auch hier fand ich sie unaufdringlich, aber für ST-Verhältnisse sicher immer noch ungewohnt. Der Soundtrack von Michael Giacchino ist wieder einmal klasse, das ist echte "Star Trek"-Musik, die in jeder Hinsicht überzeugen kann und auch losgelöst vom Bild ein Genuss ist. "Star Trek Into Darkness" ist der erste ST-Film in 3D. Einen wirklichen Mehrwert hat diese Technik allerdings nicht. Eher lieblos kommen die Effekte herüber, die Chancen nutzt man eigentlich nicht. Allenfalls der Abspann ist ein dreidimensionaler Leckerbissen, doch bis dahin wären die entsprechenden Sequenzen entbehrlich gewesen. In Sachen Action präsentiert sich der Film topmodern und gewährt dem Zuschauer kaum eine Verschnaufpause. Irgendwann hat man sich an den Actionszenen allerdings einfach sattgesehen. Und dennoch setzt Mr. J.J. immer noch einen drauf.

Einige große Gefühlsmomente leiden darunter, dass es unmittelbar darauf wieder einmal ballert und sich irgendjemand den Kopf einschlagen muss. Und wenn Mr. J.J. schon Anleihen bei "Der Zorn des Khan" nimmt, hätte er sich auch die Zeit nehmen müssen, um eine gewisse Szene gegen Ende des Films auszukosten. Ja, er weiß, wie man mit den Gefühlen des Zuschauers spielt, doch warum tut er das denn nicht? Warum werden die großen Gefühlsmomente im Wesentlichen nur abgehakt? Ich will ja nicht großartig spoilern, aber eine Sterbeszene in der ersten Stunde des Films war recht gelungen, aber wiederum eine andere Sterbeszene – und gerade diese – war ein gehöriger Griff ins Klo. Gerade in letztens genannter habe ich vergeblich auf Scottys Dudelsack gewartet… Hier hätte Mr. J.J. den Zuschauer auf eine Achterbahn der Gefühle schicken können, dabei herausgekommen ist lediglich eine Dampferfahrt auf der Donau. Und das ist das generelle Problem: Jede einzelne Szene ist für sich grandios, aber im Zusammenhang fallen sie wie ein Kartenhaus in sich zusammen, so dass in der Quintessenz der ganze Film nicht mehr funktioniert. Zumal offensichtlich ist, dass so manche Szene nur wegen ihres Actiongehaltes eine Daseinsberechtigung hat. Beispielsweise fand ich den Ausflug zu den Klingonen ziemlich überflüssig, auch weil John Harrisons dortige Gefangennahme absolut unglaubwürdig verläuft. Solche Manöver blähen den Film unnötig auf und lenken vom eigentlichen Handlungsfaden ab, die Folge ist, dass Mr. J.J. durch den Rest des Films hastet, um den ganzen Stoff doch noch unterbringen zu können.

Fazit: "Star Trek Into Darkness" ist deutlich besser als sein Vorgänger. Er ist auch ein echter "Star Trek"-Film, zumindest thematisch und in einzelnen Szenen. Schade, dass Mr. J.J. sich nur selten die Zeit nimmt, um diesen Joker auszuspielen. Insgesamt gelingt ihm ein guter Blockbuster, der zwar oberflächlich ist, aber dennoch an einigen Stellen verblüfft und mitreißt. Und man muss einfach honorieren, dass er sich redlichst bemüht, das Franchise massentauglich zu machen und damit neue Fans heranzuziehen, ohne ein nerdiges Image aufzubauen. Und auch zeigt er, dass er allmählich begreift, worum es in "Star Trek" überhaupt geht und welches Potenzial darin steckt. Ich bin guter Hoffnung für den nächsten Film, denn wenn noch einmal so eine Schippe drauf kommt, dürfte "J.J.'s Star Trek III" der ultimative Film werden. Hoffen wir mal, dass der Abspann – explizit die Ankündigung der 5-jährigen Forschungsmission – nicht nur ein leeres Versprechen bleibt.

Wertung:7 von 10 Punkten
Björn Flügel


Review von Marcel Wetzel: Kirk und Spock sind sich in 'Into Darkness' nicht immer so grün wie des Spitzohrs Blut.Bisher musste man sich, wenn man sich von der Handlung des Films überraschen lassen wollte, informationstechnisch mehrere Wochen vor Kinostart eines neuen Star Trek-Films komplett abschotten. Nicht so bei diesem Teil. Keiner der veröffentlichten Trailer/Teaser/Sonstwas zeigen einem wirklich, wohin die Reise geht, sondern verraten zwar so viel, dass sich jeder eine Version der Handlung zusammenspinnen kann, im Endeffekt verläuft die Handlung dann aber eben doch komplett in eine andere Richtung. Ohne hierzu groß etwas zu verraten, sei jedoch gesagt, dass Fans der alten Star Trek-Filme hier oftmals etwas mehr Freude an "Star Trek Into Darkness" haben dürften, weil auch dieser Teil vielfach mit Elementen der "Originalfilme" spielt. Man erkennt einfach viele Orte oder Zitate aus früheren Star Trek-Teilen wieder und fühlt sich sofort irgendwie zu Hause.

Zu den Schauspielern kann man (manche mögen das anders sehen) auch nur eine einzige Lobeshymne anstimmen. Chris Pine ("Das gibt Ärger", "Unstoppable - Außer Kontrolle"), der im vorherigen Film den ein oder anderen nicht ganz als Kirk überzeugen konnte, hat sich in "Star Trek Into Darkness" zu einem wahren, echten James Tiberius Kirk weiterentwickelt, mit dem man sehr gut leben kann. Zwar reißt er sich nicht, wie damals William Shatner, bei jeder Gelegenheit das Hemd vom Leib und präsentiert seinen nackten Oberkörper, aber die Figur Kirk ist ja dann doch etwas vielschichtiger gestrickt. Zachary Quinto („Heroes“, „Der große Crash“) zeigt auch hier wieder einen, seinen, "echten Spock", so wie man ihn sich vorstellt und wünscht, wobei diesmal vor allem die menschliche, und somit emotionale Seite des Charakters Spock im Vordergrund steht (Bromance anyone?). Auch das schafft Quinto scheinbar mühelos ausdrücken und darstellen zu können. Zoe Saldana ("Avatar - Aufbruch nach Pandora", "Colombiana") macht wie schon im ersten Teil als Uhura wieder eine wortwörtlich gute Figur und auch Simon Pegg ("Mission: Impossible - Phantom Protokoll", "Shaun of the Dead") scheint an seiner Rolle als Scotty durchaus gefallen gefunden zu haben, so wie er seine Rolle als schottischer Schrauber während der ihm zur Verfügung stehenden Zeit auf der Leinwand abfeiert. Für einen guten Film sind aber nicht nur die Helden wichtig, sondern auch die Bösen, denen sie gegenüberstehen. Im Gegensatz zum doch etwas eindimensional konstruierten Bösewicht aus dem ersten Teil lag J. J. Abrams ("Lost", "Super 8") mit seiner Wahl, Benedict Cumberbatch ("Sherlock", "Abbitte") in diesem Film als Gegenspieler zu Kirk und Co. auflaufen zu lassen goldrichtig. Egal was Cumberbatch auf der Leinwand veranstaltet, durch seine Präsenz schafft er es, den Zuschauer zu fesseln. Bei seinen mit sonorer Stimme vorgetragenen Monologen hängt man an seinen Lippen, bei Actionszenen geht man mit. Ebenfalls positiv fiel mir vor allem die orchestrale Musik auf, die sich zu jeder Zeit stimmig in das Gesamtbild einfügte und den Film, ohne in unpassenden Situationen zu aufdringlich zu sein, abrundete.

Optisch weiß 'Into Darkness' immer wieder zu beeindrucken - wenn nur die Lensflares nicht wären.Das Einzige, was mir an diesem Film etwas störend im Gedächtnis geblieben ist, sind die von Abrams so heiß und innig geliebten Lensflare-Effekte, die schon beim "Star Trek" Reboot 2009 vielfach zum Einsatz kamen. In „Into Darkness“ könnte man deren Verwendung wohlwollend als ausufernd bezeichnen, da die Darsteller oftmals in einem Meer aus Lensflare-Effekten zu baden scheinen. Mir jedenfalls ging deren exzessive Verwendung an einigen wenigen Stellen auf die (Seh-) Nerven. Ansonsten bleibt nur zu sagen, dass Abrams so ziemlich alle Register zog, die die CGI-Industrie aufzubieten hat. Sowohl die Effekte, als auch die (oft computergenerierten) Kamerafahrten sind wirklich unglaublich gut anzuschauen und lassen das geneigte Publikum mit einem Wow-Gefühl zurück.

Fazit: "Star Trek Into Darkness" ist ganz großes Kino und ein Film für Star Trek-Fans jeder Generation aber auch für solche, die es (noch) nicht sind. Gut zwei Stunden lang wird dem Zuschauer jede Menge Action geboten, sowie Charaktere, die sich gegenseitig bestens ergänzen und miteinander spielen. Dazu hat "Star Trek Into Darkness" mehr Plottwists als irgendein Film der letzten Jahre, an den ich mich erinnern würde. Wer sich mit dem Reboot der Serie an sich und der Tatsache, dass 2009 in "Star Trek" eine neue Zeitlinie eröffnet wurde irgendwie arrangieren kann, der wird an dem Besuch des Films wahrlich seine Freude haben.

Wertung:9 von 10 Punkten
Marcel Wetzel


Review von Christian Siegel: Zu Beginn ein paar Warnhinweise für dieses Review: Ich bin seit meiner Kindheit großer Fan von "Star Trek" – und sah und bewerte "Star Trek Into Darkness" auch dementsprechend, und sehe daher manches vielleicht etwas kritischer als der unbedarfte Ottonormalzuschauer, dem "Star Trek" immer zu altbacken war und für den J.J. Abrams Reboot der erste Kontakt zum Franchise darstellte. Auch sei erwähnt, dass ich mein Bestes tun werde, um nichts zu spoilern – aber gerade auch vieles, dass mir weniger gut gefallen konnte, steht mit eben solchen unmittelbar in Verbindung. Ich werde möglichst vage bleiben, aber der eine oder andere "Star Trek"-Fan mit entsprechendem Vorwissen – der sich "Into Darkness" ohnehin nicht entgehen lassen wird – könnte vielleicht dadurch von mir hie und da in die richtige Richtung geschubst werden, und dann im Kino ein oder zwei Überraschungen weniger erleben. Zuletzt sei um meine Meinung besser einschätzen zu können darauf hingewiesen, dass ich den "Star Trek"-Reboot ok fand, mehr aber auch nicht. Die Besetzung war klasse, es gab ein paar schöne kleine emotionale Momente, der Film hatte einiges an Charme, war toll getrickst, und hatte einen wundervollen Score von Michael Giacchino. In erster Linie waren es der ziemlich schwache Bösewicht, das mich nicht wirklich überzeugende Design des Schiffsinneren sowie einige Plotlöcher in der Größe des bajoranischen Wurmlochs, die mir das Vergnügen zumindest ansatzweise verdorben haben. Allerdings war ich selbst überrascht, als mir kürzlich auffiel, dass ich den Film nach meinen zwei Kinobesuchen 2009 (1x hierzulande auf deutsch, 1x in den USA im O-Ton) bis zum letzten Wochenende nicht mehr gesehen habe. Wenn ich nach 3+ Jahren immer noch nicht den Drang verspüre, einem Film einen neuerlichen Besuch abzustatten, und dies eigentlich nur mache weil die Fortsetzung ansteht, ist das nie ein gutes Zeichen. Und es macht deutlich, dass der Reboot bei mir, trotz aller Stärken, doch auch irgendwie einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen hat.

Benedict Cumberbatch ist der beste 'Star Trek'-Bösewicht seit einer Ewigkeit, und mit Abstand das beste am Film.Trotzdem bin ich mit vorsichtigem Optimismus in "Star Trek Into Darkness" gegangen – und habe den Kinosaal etwas mehr als zwei Stunden später leider doch etwas ernüchtert und ziemlich enttäuscht verlassen. Damit wir uns nicht falsch verstehen – "Star Trek Into Darkness" ist beileibe kein schlechter Film. Aber vor allem zum Ende hin ging ihm aufgrund einiger Schwächen meines Erachtens ordentlich die Luft aus. Bevor wir uns ausführlich den Kritikpunkten zuwenden, seien aber zuerst noch jene Aspekte erwähnt, die mir gut gefallen konnten. Hier sticht vor allem eines hervor, und das ist Benedict Cumberbatch. "Star Trek" litt ja unter einem wenig beeindruckenden Bösewicht, und zumindest in dieser Hinsicht stellt "Into Darkness" zweifellos eine große Steigerung dar. Ich kenne (und schätze) ihn ja bereits aus "Sherlock", mit seiner Leistung hier dürfte er aber (so er das will) wohl endgültig den Durchbruch in Hollywood schaffen. Er ist in seiner Rolle ungemein charismatisch und bedrohlich, und schafft es, ihr seinen Stempel aufzudrücken. Seine Leistung ist einfach nur phantastisch, und für mich ist er – bzw. seine Figur – ganz klar das Beste an diesem Film.

Der Rest der Besetzung ist ebenfalls wieder sehr gut. Die neue Crew kann mir nach wie vor sehr gut gefallen. Nachdem Chris Pine sich in "Star Trek" stark an Shatner orientierte und teilweise eine Imitation abgeliefert hat (was keine Kritik sein soll) versucht er nun, sich die Figur zu eigen zu machen. Zwar wird er sich bei mir wohl nie mit Shatner messen können, dennoch macht er seine Sache sehr gut. Auch Zachary Quinto besticht hier erneut als Spock. Auch diesmal darf er – wie Nimoy in der Serie – das eine oder andere Mal kurz seinen sonst verdrängten Gefühlen freien Lauf lassen; noch mehr brilliert er aber meines Erachtens in jenen Szenen, als er sie gerade noch so im Zaum hält, und man nur in den Augen erkennt, wie es in ihm brodelt. Zoe Saldana bekommt diesmal als Uhura noch einmal deutlich mehr zu tun als beim Vorgänger, und gefällt mir in ihrer Rolle – vor allem auch in den gemeinsamen Momenten mit Spock – nach wie vor sehr gut. An der Darstellung von Pille in diesem Film fand ich zwar das eine oder andere schade, nichts davon lag jedoch im Bereich von Karl Urban, den ich nach wie vor für eine phantastische Wahl für McCoy halte. Und nachdem ich bei "Star Trek" nicht viel von Scotty in Simon Peggs Darstellung entdecken konnte, erinnert er von der Darstellung her diesmal schon mehr an den großartigen James Doohan. Einzig mit Anton Yelchin als Chekov konnte ich mich nicht so recht anfreunden, und John Cho bekommt als Sulu kaum Gelegenheit, zu glänzen. Nicht unterschlagen werden dürfen auch die Auftritte von Peter Weller und dem als Pike zurückkehrenden Bruce Greenwood, die es beide schafften, mit vergleichsweise wenigen Szenen einen positiven Eindruck bei mir zu hinterlassen.

Die Effekte sind absolut beeindruckend - mit der Zeit wurde es mir aber etwas zu viel des Guten.Die Effekte sind – so man sie in all den Lens Flares (mit denen es Abrams diesmal völlig übertreibt; hoffen wir, dass er hier einfach nur seine "Sucht" nochmal ausleben wollte, ehe er sich "Star Wars" zuwendet) erkennen kann – absolut makellos. Optisch kann "Star Trek Into Darkness" zweifellos überzeugen, und bietet einige imposante Bilder, wobei für mich vor allem alles rund um den Jupiter hervorstach. Ich würde zwar im direkten Vergleich "Oblivion" als noch eine ganze Ecke beeindruckender einstufen, dennoch bietet "Into Darkness" einiges an Schauwerten. Auch die Filmmusik von Michael Giacchino fand ich wieder einmal phantastisch. Ich bin der Meinung: Alles, was der Film an Emotionen verströmen kann, ist in erster Linie ihm zu verdanken. Man muss dem Film zudem attestieren, nie langweilig zu werden (warum und wieso, und dass dies auf einen Aspekt zurückzuführen ist, der mir wiederum weniger gefallen konnte, dazu gleich). Bereits der Einstieg bietet gute Unterhaltung, so richtig dreht der Film dann aber meines Erachtens auf, nachdem man John Harrison gefangen genommen hat. Der Teil von seiner Verhaftung bis zum Tod eines Verräters war für mich das Herzstück des Films. Davor und danach waren es in erster Linie ein paar wirklich phantastische, tolle Einzelszenen, die mich begeistern konnten.

Leider aber – und damit sind wir schon bei meinem ersten Kritikpunkt – blieb diesen Momenten aufgrund des hohen Erzähltempos oftmals kaum Zeit, um bei mir die gewünschte Wirkung zu entfalten. "Star Trek Into Darkness" verfügt über das Pacing eines handelsüblichen Blockbusters – soll heißen, man rast leider weitestgehend mit Warpgeschwindigkeit durch die Handlung. J.J. Abrams hält sich nie allzu lange mit der einen oder anderen Szene auf, sondern stürzt sich viel lieber gleich in den nächsten Witz, die nächste (halbherzige?) Anspielung, und/oder die nächste Actionszene. Dadurch hatten leider viele Szenen meines Erachtens nicht genügend Luft, um Atmen zu können. Eben diese Actionszenen fand ich dann leider auch nicht immer so überzeugend. Teilweise wurde mir persönlich da schon wieder zu sehr auf den Putz gehauen, war es mir zu viel des Spektakels - frei nach dem Motto "werfen wir mal alles an die Wand, und schauen wir, was kleben bleibt". Zumal J.J. Abrams die Action kaum zelebriert, sondern sich auch hier eher dem heutzutage typischen Inszenierungsstils der schnellen Schnitte beugt. Vor allem im letzten Drittel wurde ich dieses ständigen "Lärms" zunehmend überdrüssig. Das Ganze mit dem ständigen "herumfliegen" durch die Enterprise, eine Explosion nach der anderen – es war mir einfach viel zu viel, und vor allem beim Showdown am Ende wollte ich dann eigentlich nur mehr, dass sie es jetzt dann mal gut sein lassen. Es war nur mehr Tschinnbummkrach, ohne Sinn, ohne Seele. Generell war mir persönlich "Into Darkness" zu viel an Schauwerten. Die Effekte an sich waren ja toll, aber mit der Zeit begruben sie meinem Empfinden nach zunehmend den Plot unter sich. Das Ergebnis ist ein Effekte-Overkill, der dem Film die Seele aussaugte wie ein Vampir das Blut seines Opfers. Angesichts des wenig tiefsinnigen Plots könnte man also kritisch als Fazit festhalten: Viel Lärm um nichts.

Kirk und Spock erfahren, welches Geheimnis John Harrison verbirgt.Letzteres drängt sich für mich auch ob der einen oder anderen "überraschenden" Wendung auf. Letzten Endes denke ich aber, dass sich J.J. Abrams mit der Geheimniskrämerei selbst keinen Gefallen getan hat, und eine Erwartungshaltung aufbaut, der der Film dann – zumindest bei mir – nicht gerecht wird. Wenn dann endlich einmal die große Auflösung kommt, ist es kein Schock, kein WTF-Moment. Es hatte für mich eher so einen "No Na"-Charakter, und generell schien im Kino jetzt niemand sonderlich groß überrascht gewesen zu sein. So gesehen wäre es vielleicht besser gewesen, man hätte kein so großes Tamtam darum gemacht, und hätte stattdessen von vornherein mit offenen Karten gespielt. Generell fand ich "Star Trek Into Darkness" leider sehr vorhersehbar. Vor allem eine Szene die wohl der emotionale Höhepunkt des Films sein sollte litt darunter, dass ich nicht nur schon genau wusste, was passieren würde (übrigens auch genau, unter welchen Voraussetzungen, und dass es quasi unter umgekehrten Vorzeichen stattfinden würde), sondern auch, wie es danach weitergeht. Dadurch ist dieser Moment bei mir leider gänzlich wirkungslos verpufft. Und mit dem Original welchem diese Szene nachempfunden ist kann sie ohnehin nicht im Entferntesten mithalten. Schon allein, weil man sich dort die Zeit nahm, um quasi den ganzen Film über darauf hinzuarbeiten, und auch die Szene selbst viel länger und ruhiger war.

Generell muss man sich am Ende die Frage stellen: Wo hört die Hommage auf, und fängt das Plagiat an? "Star Trek Into Darkness" ist ja nicht einmal so ehrlich, sich von vornherein als Remake zu titulieren, und vom Plot her ist es das ja zugegebenermaßen auch nicht. Dadurch fand ich die jeweiligen Szenen die an frühere Filme erinnern aber nur umso aufdringlicher, unpassender und erzwungener. Anstatt "Into Darkness" mit der Seele und dem Kern von "Star Trek" zu füllen, hauen Abrams & Co. eine – mehr oder weniger gelungene, und teilweise ohnehin eher lieblos wirkende – Anspielung nach der anderen heraus, jedoch scheinbar ohne zu verstehen, was viele Menschen die mit der Serie und den Filmen aufgewachsen sind so fasziniert hat. Ich weiß nicht, ob diese ständigen Anspielungen als Hommage gedacht waren, oder einfach nur die Fans "besänftigen" sollten – im Sinne von "es kommt ein Tribble vor, also ist es 'Star Trek'" – aber meines Erachtens hat sich Abrams damit und auch den Vergleichen die sich aufdrängen keinen Gefallen getan. Wie sagte Spock doch einmal so schön: "Das Original ist nun mal eben doch besser als die Kopie". Zumal einige dieser Anspielungen mich teilweise auch irgendwie aus der Handlung herausrissen. Hier ist vor allem die "Shatner-Imitation" von Spock zu nennen, die ich an dieser Stelle einfach nur völlig deplaziert fand. Im beste Falle war das "nur" unfreiwillig komisch; im schlechtesten Fall war diese Wirkung tatsächlich so beabsichtigt – und das am vermeintlichen emotionalen Höhepunkt des Films (der jedoch ob des klaren Ausgangs des Geschehens bei mir wie erwähnt ohnehin wirkungslos verpuffte). Da muss man sich doch die Frage stellen: War es das wirklich wert? Für eine solche Anspielung die (potentielle) Wirkung der Szene zu opfern, und sie – zumindest meinem persönlichen Empfinden nach – der Lächerlichkeit preis zu geben?

Mehr als die actiongeladene Rettungsmission zu Beginn steht man uns an 'to boldly bo' leider nicht zu.Jedenfalls stellte sich mir nach dem Film die Frage, wozu man denn eigentlich ein Reboot macht, wenn man dann in vielerlei Hinsicht ohnehin nur altbekanntes neu aufwärmt. Generell halte ich die Richtung, die "Star Trek Into Darkness" einschlug, für bedauerlich. Der Reboot hätte so viel Potential geboten, man hätte so viele Wege einschlagen können, dass ich es schade und als vertane Chance empfinde, dass man sich gerade hierfür entschieden hat. Zumal vom "Trek" bei "Star Trek" leider wieder einmal jede Spur fehlt. J.J. Abrams zitiert zwar auch bei "Into Darkness" am Ende wieder brav das Motto der Serie, verpasst es aber erneut, es auch umzusetzen – wodurch es auf mich den Eindruck eines reinen, schon fast zynischen Lippenbekenntnisses macht, und das Mantra der Serie für mich annähernd zu blankem Hohn verkommt. Anstatt ständig darüber zu reden, "mutig ins All dorthin vorzustoßen, wo noch niemand zuvor gewesen ist", sollte man es vielleicht endlich wieder einmal tun. Wie heißt es doch so schön: "Die Botschaft hör' ich wohl, allein mir fehlt der Glaube."

Diesbezüglich fällt mir – und ich hoffe ihr nehmt mir das jetzt nicht als Spoiler krumm – vor allem auch auf, dass "Star Trek Into Darkness" genau so endet wie Teil 1. Das heißt nicht nur, dass man das dort gegebene "Versprechen" nun nicht nur wieder nicht einlöst und es uns vielmehr am Ende dieses Films nun erneut vor die Nase hält, sondern auch, dass am Ende von Teil 2 alle genau dort stehen, wo sie schon am Ende von Teil 1 waren. Wodurch sich mir die Frage aufdrängt: Wozu war das alles jetzt eigentlich überhaupt gut? Einige mögen nun einwenden, dass der Reset-Knopf immer schon Bestandteil (und einer der wesentlichen Knackpunkte) von "Star Trek" war, und während das gegenüber der Serien (insbesondere TOS und TNG) durchaus richtig ist, muss ich hier was die Filme betrifft widersprechen. Vielleicht mit Ausnahme von "Am Rande des Universums" – und selbst dort könnte man argumentieren, dass die Figuren "wachsen" und eine Entwicklung durchmachen – sowie "Der Aufstand" brachten die Filme immer einen gewissen Wechsel des Status Quo. Nicht so hier. Wodurch vor allem die Entwicklungen im ersten Drittel rückwirkend betrachtet eher unnötig scheinen. Letzten Endes denke ich – wenn ich auch verstehen kann, warum man sich bei "Star Trek" dazu entschlossen hat, und die altbekannte Crew am Ende versammelt auf der Brücke stehen haben wollte – wäre es besser gewesen, wenn Kirk am Ende des Vorgängers das Kommando über die Enterprise noch nicht übernommen hätte; das war mir ohnehin ein Dorn im Auge, immerhin kommt er gerade frisch von der Akademie. Normalerweise muss man sich schon die Ränge hocharbeiten und Erfahrung sammeln, bevor einem die Sternenflotte ein Raumschiff anvertraut. Und dann noch dazu das Flaggschiff! Das war ohnehin schwer zu schlucken.

Zoe Saldana drängt den eigentlichen dritten im Bunde, McCoy, teilweise doch in den Hintergrund.Meine letzten zwei Kritikpunkte betreffen dann – unter anderem – Pille. Während Kirk, Spock und McCoy in der Serie und auch den Filmen immer ein Triumvirat gebildet haben, wird mir Pille im Reboot bisher zu sehr in den Hintergrund gerückt. Er bekommt zwar ein paar Szenen, um sich zur Geltung zu bringen, aber dieses Zusammenspiel zwischen den dreien fehlte mir etwas. Es war zwar da, aber für meinen Geschmack zu wenig. Da bekam ja selbst Uhura mehr zu tun, bzw. schien stärker in die Handlung involviert zu sein! Außerdem fand ich, dass man es diesmal mit seinen ständigen Metaphern übertrieben hat. In der klassischen Serie hat McCoy viel in dieses Trio eingebracht – er war u.a. deren moralisches Gewissen – in "Into Darkness" verkommt er aber zu einem Sprücheklopfer. Generell war es mir des Humors und der "dummen" Sprüche teilweise etwas zu viel – und konnten sie bei mir (im Gegensatz zu "Iron Man 3" und – so ehrlich will ich schon sein – zu einem großen Teil des Publikums) oftmals nicht zünden. Vor allem bei einigen Kommentaren von McCoy wähnte ich mich teilweise in der ZDF-Gaudi-Synchro der klassichen "Star Trek"-Serie. Humor ist gut und schön, aber bei "Into Darkness" war es mir der Gags teilweise doch zu viel.

Fazit: Auch wenn ich nicht sein größter Fan war, fand ich den Reboot insgesamt bis auf die Logiklöcher recht vielversprechend, ganz nett, und unterhaltsam. "Star Trek Into Darkness" war jetzt auch nicht unbedingt schlecht, aber insgesamt war ich von ihm schon ziemlich enttäuscht. Der Einstieg ist noch recht gelungen, danach verliert der Film etwas den Fokus, der Mittelteil ist dann wohl das Herzstück des Films – aber am Ende fiel er meines Erachtens leider zunehmend in sich zusammen. Dies lag einerseits daran, dass "Into Darkness" für mich kaum Überraschungen bereit hielt, und vor allem auch die weitere Entwicklung oftmals sehr absehbar war – wodurch einzelne vermeintlich emotionale Szenen bei mir wirkungslos verpufften. Neben der Vorhersehbarkeit lag dies aber auch daran, dass sich der Plot mit Warpgeschwindigkeit bewegt und so bestimmte einzelne Höhepunkte kaum die Zeit hatten, um bei mir einen Eindruck zu hinterlassen, und die gewünschte Wirkung zu entfalten. Neben dem hohen Erzähltempo fiel mir vor allem auch der Effekte-Overkill mit der Zeit zunehmend negativ auf. Vor allem das letzte Drittel litt enorm darunter, dass ich dem ständigen Tschinnbummkrach-Spektakel einfach nur mehr überdrüssig war. "Star Trek Into Darkness" ist cineastisches Fast Food, und hat vor allem im letzten Drittel viel von dem Kredit verspielt, den er sich zuvor erarbeiten konnte – bis ich zuletzt einfach nur mehr froh war, dass es vorbei ist.

Chris Pine und Alice Eve blicken in eine ungewisse Zukunft.Überhaupt fand ich es nach dem Ende von "Star Trek", dass so viele Möglichkeiten bot, etwas schade, dass man sich gerade hierfür entschlossen hat. Wozu ist ein Reboot denn eigentlich gut, wenn dann in entscheidenden Bereichen erst recht nur altbekanntes wieder aufgewärmt wird? Was vor allem dann negativ auffällt, wenn man - wie es bei "Star Trek Into Darkness" meiner bescheidenen Meinung nach der Fall ist - zu keinem Zeitpunkt die Qualität des großen Vorbilds erreicht. Was bleibt, sind einzelne gute bis großartige Szenen, umgeben von viel Lärm und seelenlosem Effekt-Spektakel. Und vermutlich liegt genau darin für mich einer der Hauptgründe, warum mich "Into Darkness" so enttäuscht und so frustriert hat. Es steckte so viel Potential in diesem Film: Die Besetzung ist nach wie vor großartig, die Handlung wendungsreich (wenn auch teilweise sehr absehbar), Benedict Cumberbatch ist der beste "Star Trek"-Bösewicht seit einer halben Ewigkeit (und wohl das beste an diesem Film), J.J. Abrams präsentiert einige beeindruckende Bilder, und Michael Giacchino steuert wieder einen wunderbaren Soundtrack bei. Aber letztendlich gingen all diese positiven Aspekte für mich im Lärm und den vorhandenen Schwächen weitestgehend unter. Das Endergebnis ist zwar kein schlechter Film – aber für mich dennoch die erste große Enttäuschung des heurigen Kinojahres.

Wertung:4 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2013 Paramount Pictures)


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Weiterführende Links:
"Star Trek Into Darkness" - Special
"Star Trek Into Darkness" - Gewinnspiel
Review zu "Star Trek"






Kommentare (9)
RSS Kommentare
1. 10.05.2013 19:52
 
Klingt für mich eher nach nem Film den man sich eher auf Blue Ray ansieht als im Kino :)  
Der Effekte wegen kommt sowas daheim einfach besser raus. 
und dann kann man sich auch noch mal Teil 1 zeitnah anschauen. 
bin jedenfalls mal gespannt wieviel Sterne ich vergeben werde :p  
hat aber noch ein halbes Jahr Zeit.
 
Martin
2. 14.05.2013 09:07
 
Fazinierend zu sehen, wie die Meinungen auseinandergehen. Ich war anfangs doch sehr skeptisch dem Reboot gegenüber, aber ich habe den ersten Film sofort ins Herz geschlossen und mir auch immer und immer wieder angeschaut. Into Darkness hat mich dann vollständig umgehauen und ich saß am Ende im Kino und hätte beinahe gerufen "Nochmal!" :zzz
 
Ulrike
3. 14.05.2013 14:33
 
Interessanterweise ist es mir genauso gegangen wie dir, Christian - mir ist überhaupt nicht aufgefallen, dass ich den ersten gar nicht mehr gesehen hatte und mir ist auch gar nicht der Gedanke gekommen, ihn mir noch mal anzuschauen, bevor ich mir diesen hier anschau, obwohl ich das sonst bei Filmreihen immer mache... Am Tag des Kinobesuchs ist mir dann eingefallen, dass ich mir den ersten doch noch mal anschauen hätte sollen, aber da war es zu spät... :) 
 
Aber ich bin ja auch kein Riesen-Trekkie, vielleicht liegt's also eher daran als am Film selbst. :)
 
4. 20.05.2013 15:39
 
Die neue Reihe fing ja mit dem Vorgänger schon nicht optimal an. Anstatt den Weg zu gehen, den Comicverfilmungen wie Batman Begins und (wohl oder übel) auch Amazing Spider-Man gegangen sind, und wirklich eine neue Reihe zu starten, wo einige Dinge anders verlaufen und die Charaktere ganz andere Hintergrundgeschichten haben und Entwicklungen durch machen und somit sowohl dieses neue Universum, als auch das alte zwei von mehreren Multiversen bilden, musste man die neue Reihe ja unbedingt mit einer Zeitreise starten, nur damit das ganze noch immer in Verbindung mit dem alten Kram steht und die Star Trek Fans (ich weigere mich, die andere Bezeichnung zu nutzen :p) nicht noch mehr angepisst sind, als ohnehin schon. 
 
Mit dieser Zeitreise hat man letztlich bloß einen leicht veränderten Anfang der ersten Serie (hab sowohl die, als auch die anderen nicht gesehen, weshalb ich es auf diese Stelle beschränken will) geschaffen und der ganze Kram, der nach der ersten Serie noch kam nach und nach, stand nach dem vorigen Film somit noch bevor, was sich mit dem neuen ja bestätigt hat. Außerdem liest man nicht grade wenig, dass manche Darsteller wie Pine die alten wie Shatner unter anderem in der Bewegung nachmachen müssen, was sie schon etwas einschränkt, auch wenn es längst nicht so ist wie bei Brandon Routh in Superman Returns. 
 
Außerdem finde ich den Nimoy in den beiden neuen einfach nur deplatziert. Diese Idee ist ja nicht mal konsequent. Entweder gleich die ganze alte Crew (zumindest die, die noch leben) oder gar nicht. So ist das letztlich eine Idee, die nur reingeworfen wurde, damit die alten Fans sagen können "Was, Leonard "Fu***ing Spock" Nimoy kommt vor? Wie geil ist das denn?". :grin
 
5. 22.05.2013 17:33
 
Ich hatte doch einen Beitrag geschrieben! War da etwas vorhanden, was den Besitzern hier nicht gepasst hat oder was?
 
6. 23.05.2013 15:29
 
Lieber Illuminat, bitte sachlich bleiben und nicht gleich Verschwörungstheorien stricken, wenn mal was schief läuft. ;) Dein letzter Beitrag ist zwischen all den Spam-Kommentaren, die bei uns täglich massenhaft eintrudeln, leider untergegangen. Deshalb wurde dein Text erst heute mit 3 Tagen Verspätung freigeschaltet. Kam bisher noch nie vor und sollte auch weiterhin die Ausnahme bleiben. Sorry und vielen Dank für den Hinweis! :)
 
Martin W.
7. 23.05.2013 15:59
 
Dann entschuldige ich mich mal herzlich! ;)  
 
Ist aber schon mal passiert! Und zwar hatte ich mal einen Kommentar geschrieben gehabt, in dem es um "Die Tribute von Panem" ging, und zwar bei "Die Topfilme 2012". Der wurde letztlich aber überhaupt nicht freigeschaltet.
 
8. 24.05.2013 14:10
 
Lieber Illuminat, wir müssen die sich täglich anhäufenden Spam-Lawinen größtenteils per Hand rausfiltern. Das ist arbeitsintensiv und zeitaufwendig. Es passiert sehr selten, aber manchmal wird da leider auch ein Kommentar gelöscht, der eigentlich nicht unter Spam einzuordnen ist. Genau das wird bei deinem Beitrag zu "Die Topfilme 2012" wahrscheinlich passiert sein. Der Text lässt sich nicht mehr wiederherstellen, was uns natürlich sehr leid tut.  
 
In solchen Fällen bitte immer schnellstmöglich bescheid sagen, so dass wir der Sache sofort nachgehen können. Der direkte Draht zur Redaktion ist eine E-Mail an: info@fictionbox.de 
 
Zu meiner gestrigen Aussage, dass eine dreitägige Verzögerung bei der Kommentarfreischaltung bisher nie vorkam, stehe ich trotzdem weiterhin. Denn in der Regel dauert die Freischaltung bei uns maximal einige Stunden, in Ausnahmefällen höchstens bis zu 1 Tag. Das ist zwar auch nicht optimal, aber bei der Masse an Spam ist es mit unserer derzeit verwendeten Software leider erstmal nicht anders machbar.
 
Martin W.
9. 14.07.2013 10:31
 
@Illuminat: Ich habe eigentlich nichts gegen die Reboot-idee und fand den Ansatz von der idee her, die Vergangenheit einfach zu ändern und so mehr Freiheiten zu haben, nicht einmal so schlecht. Das Problem ist, dass a) dies viele sachen die hier nun anders verlaufen erst recht nicht erklärt, was das ganze irgendwie sinnlos macht, und b) man die daraus entstandene Freiheit nicht nutzt, sondern sich stattdessen erst recht wieder ans alte Universum "anbiedert". Sie hätten es nach dem ersten Teil einfach gut sein und wirklich in "neue Welten" aufbrechen sollen. Hoffentlich ist es bei Star Trek Into Fire dann endlich soweit.
 

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