Safe Haven – Wie ein Licht in der Nacht |
Küstenkitsch in Postkartenszenerie
Kategorie:
Filme -
Autor: Michael Spieler - Datum:
Donnerstag, 07 März 2013 |
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Kurzinhalt: Eine junge Frau will in einem kleinen Küstenort einen Neuanfang wagen. Sie mietet sich ein altes, halb verfallenes Haus im Wald, freundet sich mit ihrer Nachbarin an und bekommt einen Job als Kellnerin im örtlichen Hafenrestaurant. Nach und nach verliebt sie sich in den Ort und auch in den Betreiber des Tante-Emma-Ladens und seine zwei Kinder. Dem Witwer geht es nicht viel anders, doch als die beiden zueinander finden, droht sie ihre Vergangenheit einzuholen… Review: Nicholas Sparks. Nicht mehr nur Romanautor, sondern fleischgewordene Schmachtfetzenmanufaktur beglückt uns mit seiner neuesten Romanverfilmung, für die erneut Lasse Hallström ("Der Hypnotiseur") im Regiestuhl Platz nahm. Beide hatten schon 2010 mit "Das Leuchten der Stille" das Vergnügen und wenn man sich Hallströms Filmografie ansieht, wird klar, dass Schmachtfetzenautor und Schmachtfetzenregisseur sehr gut zusammenpassen. So gibt es denn auch in "Save Haven" den zu erwartenden Kitsch im Überfluss und das auf den Schultern der Hauptfigur lastende dunkle Geheimnis, das in einer kurzen und heftigen Konfrontation aufgedeckt wird. Julianne Hugh ("Rock of Ages") spielt diese Hauptfigur der Katie als prototypische amerikanische Schönheit, wie auch Josh Duhamel ("Movie 43", "Transformers 3") den Alex als All-American-Guy. Nach dem Einstieg in den Film mit Katies Flucht aus ihrem alten Leben dümpelt der Streifen gute 90 Minuten vor sich hin, zeigt die Abwehrhaltung Katies und die, durchaus als süß durchgehenden, Bemühungen von Alex. Ein Plotdevice, in dem es um ein Loch im Fußboden/die Farbe des Fußbodens des alten Hauses geht, hätte Sparks auch mit der Frage 'Warum liegt hier eigentlich Stroh?', enden lassen können. So offensichtlich und plump passt diese Anbahnung gar nicht recht zum Rest des eher sachten Filmes. Passend zum Film haben sich auch diverse Barden der modernen amerikanischen Schrammelmusikszene auf den Soundtrack verirrt. Die Musikauswahl reicht vom Colbie Caillat/Gavin DeGraw-Duett zum unausweichlichen "Go Your Own Way" von Lissie. So finden sich auch im Score von Deborah Lurie sehr viel Lagerfeuergitarre, ein melancholisches Klavier und das gelegentliche gesellige Banjo. In den Nebenrollen finden wir ein nerviges & ein weniger nerviges Kind, Colbie Smulders ("The Avengers", "How I Met Your Mother") als mit Weisheiten um sich feuernde Nachbarin von Katie und David Lyons ("Revolution"), den sie verfolgenden Polizisten Tierney. Lyons spielt hier genauso unsympathisch, wie den Monroe in "Revolution" - jemanden auf den das Publikum sehr, sehr leicht seine Antipathien richten kann und soll. Denn obwohl Katie eindeutig irgendetwas getan hat, das sie verfolgt, ist sie unmöglich eine böse Person. Wenn die Macher versucht haben hier Graustufen reinzubringen, hat es nicht funktioniert. Küstenkitsch mit einer Spur übertriebenen Dramas in Postkartenszenerie - das ist "Safe Haven". Fazit: Meine durchaus vorhandene romantische Ader findet in Safe Haven nur wenig Verwertbares. Allein die Ausgangssituation beider Charaktere ist so Hollywood-stereotyp, dass sich die Balken biegen. Er, alleinerziehender Witwer, der seit dem Tod seiner Frau in eine Melancholie verfallen, sich niemandem wirklich öffnet und die schöne Unbekannte, die ihm sofort den Kopf verdreht und selbst eine Schale aus mysteriöser Unnahbarkeit präsentiert. Die Punkte gibt es für die schönen Bilder. Wertung:4 von 10 Punkten
Michael Spieler
(Bilder © 2013 Senator Filmverleih)
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