Herkules in New York |
Arnold Schwarzeneggers "Schauspiel"-Debüt
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Freitag, 01 Februar 2013 |
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Kurzinhalt: Herkules ist das ewig gleiche, triste Leben im Olymp leid. Er möchte los ziehen, etwas von der Welt sehen, und Abenteuer erleben! Sein Vater Zeus, Herkules' ständiger Aufsässigkeit überdrüssig, schickt ihn auf die Erde. Dort werde er, so denkt sich der Göttervater, seine Lektion schon lernen. Und tatsächlich fällt es Herkules zu Beginn schwer, sich in die Gesellschaft einzugliedern, weshalb er in eine Schlägerei nach der anderen gerät. Dann trifft er aber auf Pretzie, der ihn unter seine Fittiche nimmt. Im Central Park in New York trifft er dann schließlich auf Athleten, die von Herkules übermenschlicher Kraft beeindruckt sind. Schon bald wirft er ein Auge auf die schöne Helen(a?), deren Vater Professor Camden wiederum von Herkules sehr angetan ist. In weiterer Folge steigt Herkules auch ins Wrestling-Geschäft ein. Doch schon bald wird es Zeus zu bunt – seinem undankbaren Sohn scheint es auf der Erde doch tatsächlich zu gefallen! So hat er sich das nicht gedacht – unverzüglich solle Herkules zurückkehren! Doch dieser denkt gar nicht daran – fühlt er sich doch auf der Erde und bei seinen neuen Freunden sehr wohl. Zeus schickt Nemesis los, um ihn in den Olymp zurückzubringen – doch seine Frau Juno hat ganz andere, deutlich finstere Pläne, was mit Herkules geschehen soll… Review: ![]() Und trotzdem wäre es falsch, das Scheitern des Films nur auf seinen breiten Schultern abzuladen. So muss man zuerst einmal anmerken, dass ein schlechter Darsteller auch immer ein Zeichen für einen schlechten Regisseur ist. Es ist nicht nur Arnolds Schuld – er hätte halt einen Regisseur gebraucht, der ihn führt, der ihm genau zeigt und sagt, was er will, und was Arnold tun soll. Wenn du etwas nicht gut machst, brauchst du jemanden, der dir zeigt, wie du es besser machst. Generell ist Arnolds schwache schauspielerische Leistungen nur die Spitze des Eisberges. Der komplette Film ist eine einzige Katastrophe. Die anderen Darsteller mögen zwar grundsätzlich besser sein, aber gerade auch auf dem "Olymp" finden sich selbst da einiges unfreiwillig komische Szenen, z.B. wenn die SchauspielerInnen den Film teilweise etwas zu ernst zu nehmen scheinen und "Herkules in New York" mit "Shakespeare" verwechseln. Vor allem Ernest Graves als Zeus bietet einige diesbezügliche Schmankerln. Auf der Erde wiederum macht der zweite Arnold im Gepäck, nämlich Arnold Stang, von dem was der andere zu wenig (oder gar nicht) macht, wiederum zu viel. Mit teils völlig überzogener Mimik und Gestik klamaukt sich Herr Stang von einer Szene in die nächste. Ich halte ihn zwar dennoch für den talentiertesten Darsteller aus der Runde, und er sorgt für die wenigen ansatzweise guten Momente des Films, dennoch scheint er teilweise Arnolds mangelndes Schauspiel krampfhaft überkompensieren zu wollen, wodurch manchmal der Eindruck entstehen kann, sie würden in zwei völlig unterschiedlichen Filmen spielen. ![]() Denn das Hauptproblem des Films ist die grauenhafte, billige Inszenierung. "Herkules in New York" sieht nicht wie ein Low-, sondern vielmehr ein Non-Budget-Film aus. Regie-Einfälle wie die "first person"-Faust mögen ansatzweise originell sein, wurden aber derart schlecht umgesetzt, dass es nur mehr peinlich ist. Auf dem Olymp sind im Hintergrund immer wieder Verkehrsgeräusche zu hören, wie auch am Tor zur Hölle, wo man sogar einen Hund bellen und Autos hupen hören kann; davon, dass es mehr wie ein Tor zu einem Park wie ein Tor zur Hölle aussieht, ganz zu schweigen. Es gibt immer wieder völlig aus dem nichts kommende Tag- und Nacht-wechsel, wie z.B. beim Ausbruch des Bären aus dem Zoo. Wenn die Wächter bemerken, dass er aus dem Gehege ausgebrochen ist, ist es so stockfinster als sei es mitten in der Nacht, doch als dieser dann durch den Central Park streift, ist es wieder hellichter Tag. Der Bär ist generell der Tiefpunkt des Films überhaupt – oder der Höhepunkt, je nachdem wie man es sehen will. Denn der Kampf zwischen Arnie und dem Bären – ganz eindeutig ein Mann in einem Grizzly-Kostüm der sich bewegt wie er meint dass sich ein Gorilla bewegen würde – ist legendär, und eine Szene für die Ewigkeit. Glaubt mir, wenn ihr sie einmal gesehen habt, werdet ihr sie nie wieder vergessen. Ganz große Klasse – aus Trash-Sicht – ist auch das "Wagenrennen" quer durch New York. Und auch der Showdown bietet einiges an unfreiwilligem Unterhaltungswert. Nicht vergessen werden darf auf die – sich ständig wiederholende – Filmmusik von John Balamos, mit starkem griechischem Einschlag, die mir mit der Zeit ordentlich auf die Nerven gegangen ist. So gesehen ist sie eine äußerst passende Vertonung des Films! Fazit: ![]() Wertung:2 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Eurovideo)
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