Einfache Leute
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Episodenbild (c) Warner Bros.

Originaltitel: A View from the Gallery
Episodennummer: 5x04
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 11. Februar 1998
Erstausstrahlung D: 28. November 1998
Drehbuch: J. Michael Straczynski & Harlan Ellison
Regie: Janet Greek
Hauptdarsteller: Bruce Boxleitner als President John Sheridan, Tracy Scoggins als Captain Elizabeth Lochley, Jerry Doyle als Michael Garibaldi, Mira Furlan als Delenn, Richard Biggs als Doctor Stephen Franklin, Bill Mumy als Lennier, Stephen Furst als Vir Cotto, Jeff Conaway als Security Chief Zack Allan, Patricia Tallman als Lyta Alexander, Peter Jurasik als Londo, Andreas Katsulas als G'Kar.
Gastdarsteller: Raymond O'Connor als Mack, Lawrence LeJohn als Bo, Joshua Cox als Lt. Corwin u.a.

Kurzinhalt: Die beiden Wartungsarbeiter Mack und Bo sind sogenannte Springer, die immer dort tätig werden, wo gerade Not am Mann ist. Sie sind mittlerweile ein eingespieltes Team, und verstehen sich prächtig miteinander. Eines Tages wird die Station von der Vorhut außerirdischer Invasoren angegriffen. Die Crew von Babylon 5 setzt alles daran, sie zurückzuschlagen und die Feinde so davon zu überzeugen, keinen Großangriff zu starten, sondern sich vielmehr ein leichteres Ziel zu suchen. Und auch wenn der Kampf in erster Linie im Weltraum rund um die Station stattfindet, werden die beiden doch immer wieder mitten ins Geschehen hineingezogen. So behebt Mack in der Kommandozentrale eine Störung der Sensoren, die es ihnen dann erlaubt, einen Kampfjäger des Gegners abzuschießen, bevor dieser das Wurmloch erreicht. Bo wiederum wird von Byron und seinen Telepathen sein größter Wunsch erfüllt, setzen sie ihn doch ins Bewusstsein eines der Starfury-Piloten und lassen ihn so kurz einen Teil der Schlacht miterleben. Und auch als ein Enterkommando auf die Station gerät, finden sie sich im Zentrum des Geschehens wieder. Während all dieser Ereignisse kreuzen sie auch immer wieder die Pfade der bekannteren Besatzungsmitglieder der Station…

Denkwürdige Zitate: "He's a good man."
"Yep. A good man."
"I hear he was dead once."
"Well, nobody's perfect."
(Nur einer der amüsanten Dialoge zwischen Mack und Bo.)

"The Centauri love this stuff?"
"They're nuts for it."
"Man, no wonder their hair sticks straight up!"
(Wäre natürlich auch eine Erklärung.)

"I spent my years in one shelter after another. But sooner or later, you can leave the shelter, and walk out into the daylight. You do not have that luxury. You carry your shelter with you, every day. You did not grow up. You grew old."
(G'Kars Worte an Londo treffen den Nagel wohl auf den Kopf.)


Review: Episodenbild (c) Warner Bros. Als ich "Einfache Leute" zum ersten Mal gesehen habe, war ich nicht nur ziemlich begeistert (woran sich übrigens in all den Jahren seither auch nichts geändert hat), sondern ich fand den Zugang, uns einen Blick auf ein paar normale Wartungsarbeiter werfen zu lassen und so eine Episode mal aus einer gänzlich anderen Perspektive zu erzählen (was JMS zuvor ja u.a. auch schon mit "36 Stunden auf Babylon 5" getan hat), sehr originell. Was daran liegt, dass ich mich damals an die vom Konzept her ähnliche TNG-Folge "Beförderung", obwohl ich sie definitiv damals im Fernsehen gesehen hatte, nicht mehr erinnern konnte. Letztendlich sehe ich beide Episoden, die sich trotz einer ähnlichen Grundidee letztendlich vom Zugang her doch auch ausreichend voneinander unterscheiden, als gleichwertig an – wobei "Einfache Leute" jedenfalls amüsanter war als das TNG-Gegenstück. Schon allein der Einstieg bzw. die Vorstellung von Bo und Mack ist genial. Da stehen sie scheinbar nebenan vor einem Panel, dass sie grad reparieren, und dann steigt Mack von seinem Stockerl runter und es offenbart sich ihr völlig konträres Erscheinungsbild: Der eine kleine und eher rundlich, der andere groß und schlank. Schon allein das sorgt für den ersten Lacher – dem noch zahlreiche weitere folgen sollten (wie z.B. der Dialog über Spoo, oder die selbstironischen Gags rund um den "Staubsauger" oder die White Star-Schiffe als "gerupfte Hühner".).

Etwas, das mir persönlich an "Einfache Leute" (wie auch schon "Beförderung") sehr gut gefallen konnte, zugleich aber wohl sein umstrittenster Aspekt ist, ist die Tatsache, dass wir die Invasion der Außerirdischen nur am Rande miterleben. Ich verstehe jeden, den dies gestört hat, und der gerne mehr von diesen mysteriösen Angreifern gesehen und über sie erfahren hätte – ich persönlich zähle mich aber nun mal nicht dazu. Denn letztendlich waren die außerirdischen Invasoren (die Erinnerungen an "Thirdspace" weckten, auch dort galt es ja quasi eine Vorhut zurückzuschlagen) der gewöhnlichste und damit auch am wenigsten interessante Aspekt der Folge. Zumal es ja auch nicht so ist, als würde "Einfache Leute" überhaupt keine Action auffahren, gibt es doch ein paar packende und gut getrickste Szenen von der Raumschlacht. Das Design der fremden Schiffe gefiel mir dabei ebenso wie die Idee, dass sie aufgrund ihrer unterschiedlichen Atmosphäre in grünen Feuerbällen explodieren. Jedenfalls hat es mich – wie auch bei Steven Spielbergs "Krieg der Welten", der ja dem gleichen Konzept folgt, und diesem bis zuletzt treu bleibt – überhaupt nicht gestört, dass wir sobald wir Bo und Mack das erste Mal erblicken (davor wirkte "Einfache Leute" nämlich noch wie eine ganz gewöhnliche, konventionelle Episode), nur mehr das sehen, hören und erleben, was auch sie hören und erleben. Auch, dass sie "zufälligerweise" auf all diese Hauptfiguren treffen, und sie immer insofern zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind, dass wir das Geschehen rund um den Angriff miterleben, war für mich kein Problem, auch wenn man dies natürlich konstruiert finden kann (und es genau genommen ja auch ist). Bei einer ganz ernsten Episode hätte es mich vielleicht (mehr) gestört, aber da "Einfache Leute" ja in erster Linie auf Humor setzte, konnte ich damit leben.

Episodenbild (c) Warner Bros. Wobei die Folge trotz aller amüsanter Dialoge, Anspielungen und Selbstironie doch auch ein paar nachdenklichere Momente beinhaltet, die für mich dann auch zu ihren Highlights zählten. Wie die kurze Szene, als Byron Bo seinen Wunsch erfüllt und er sich kurz in einer Starfury wiederfindet – und daraufhin erkennt, dass die Kämpfe alles andere als glorreich, sondern vielmehr chaotisch und erschreckend sind. Oder auch der wundervolle Dialog zwischen ihm und Doktor Franklin, wo dieser uns nicht nur wieder einmal an seiner unerschütterlichen moralischen Vorstellungen teilhaben lässt, sondern wir auch endlich erfahren, warum er denn eigentlich Arzt geworden ist (ein wichtiger Moment, der zudem von Christopher Franke wieder einmal wundervoll vertont wurde). Wie JMS diese Gelegenheit generell dazu nutzt, um uns ein paar Hintergrundinformationen zu vermitteln, die er bisher nirgends vernünftig untergebracht hatte (wie z.B., warum man das Sprungtor nicht einfach abschaltet). Für einen weiteren Höhepunkt sorgten dann auch Londo und G'Kar, deren Einschätzung als seltsames Paar nicht nur sehr treffend ist, sondern auch schön wiederspiegelt, wie sehr sich sowohl die beiden Figuren an sich als insbesondere auch ihre Beziehung zueinander im Verlauf der Serie gewandelt hat. Und generell war der Dialog wieder einmal wunderschön geschrieben und gespielt – und erlaubte uns zudem auch wieder einen Einblick in Londos durchaus tragische Vergangenheit.

Und dann ist da natürlich auch noch jener gänsehauterzeugende Moment, als sich Bo und Mack über ihr ach-so-schwieriges Leben beschweren, und wie sie nun die Drecksarbeit erledigen und wieder hinter allen aufräumen dürfen, und man gerade dabei ist, lauthals zu lachen – ehe ihr und unser Blick auf die Reihe von Leichen fällt, uns JMS damit wieder einmal an den Preis des Krieges erinnert (was angesichts des "Welcome to Babylon 5"-Schild, dass über ihnen prangert, nur umso aussagekräftiger wird), und einem das Lachen im Hals stecken bleibt. Grandios! Die letzte wesentliche Stärke sind dann die schauspielerischen Leistungen von Lawrence LeJohn und Raymond O'Connor. Selten bis nie haben mich einmalige Gaststars bei "Babylon 5" ähnlich beeindruckt. Ihre leitfüßige Interaktion vermittelt einem plausibel das Gefühl, dass sie sich auch wirklich schon seit Ewigkeiten kennen. Zwei Kritikpunkte habe ich dann aber doch auch noch vorzubringen. Der erste ist die überflüssige Bemerkung rund um Ivanova. Damals bei der Erstsichtung, wo ich die ganzen Hintergründe noch nicht kannte, fand ich das ja witzig. Heutzutage sehe ich es als das, was es ist: Ein billiger, kindischer Schlag unter die Gürtellinie in Richtung Claudia Christian. Bei allem verständlichen Frust, aber ich finde nicht, dass JMS das nötig hatte. Vor allem aber störe ich mich an der Art und Weise, wie er hier wieder einmal auf manipulative Art und Weise versucht, über Bo und Mack als Mittelsmann zwischen den Figuren und den Zuschauern die Akzeptanz gegenüber Lochley zu erhöhen, indem man die beiden zuvor skeptisch über die neue Kommandantin sprechen lässt, ehe Mack dann am Ende meint: "You're ok in my book." Das ist einfach nur verkrampft und billig. Lass uns doch bitte unsere eigene Meinung bilden, lieber Joe!

Fazit: Episodenbild (c) Warner Bros. Für mich ist "Einfache Leute" eines der Highlights aus der fünften Staffel, und zugleich auch eine der besten "Stand Alone"-Episoden der Serie. Auch wenn die Grundidee an die TNG-Folge "Beförderung" erinnern mag, gefiel mir das Konzept – und auch die Umsetzung – hier ungemein gut. Insbesondere, da wir nach dem ersten Schwenk auf Mack und Bo das Geschehen auch wirklich fast ausschließlich nur mehr aus ihrer Perspektive erleben. Einige mag die Tatsache, dass wir von der Raumschlacht nicht mehr zu sehen bekommen (wobei "Einfache Leute" mit entsprechenden Effekten eh nicht geizt), die betreffende Handlung eher im Hintergrund verläuft und wir über die angreifenden Aliens kaum etwas erfahren, stören. Ich empfand diesen Zugang jedoch vielmehr als sehr erfrischend. Zumal uns JMS auch das Klischee erspart, die beiden dann am Ende die Station retten zu lassen. Natürlich leisten sie einen wichtigen und wesentlichen Beitrag, sie werden aber keineswegs zu Helden hochstilisiert. Auch die schauspielerischen Leistungen von Lawrence LeJohn und Raymond O'Connor, bei denen man merkt, dass sie sich in ihre Rollen so richtig hineingetigert haben, stechen für mich überaus positiv hervor. Zudem ist "Einfache Leute" nach längerem auch wieder eine sehr amüsante Folge – wobei JMS die Episode auch um ein paar ruhige, nachdenkliche Momente anreichert, wobei vor allem die Szene mit den Leichen im Gang hervorsticht. Aber auch das Gespräch mit Dr. Franklin oder den Dialog zwischen G'Kar und Londo fand ich brillant. Kleinere Kritikpunkte mögen eine noch bessere Wertung verhindern, insgesamt ist "Einfache Leute" in meinen Augen aber eine herrliche, teils köstliche, teils nachdenkliche, aber dabei immer unterhaltsame, und vor allem vom Konzept her außergewöhnliche Folge, die ich immer wieder gerne sehe.

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel


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Hintergründe zur Produktion:
Die Idee, eine Geschichte über die Leute im Hintergrund zu drehen, stammt vom konzeptuellen Berater der Serie, Harlan Ellison – wofür er auch einen Drehbuch-Credit bekam. Laut JMS hat er diesen fünf Jahre lang mit der Frage, was mit dem kleinen Mann sei, genervt. Im Gegenzug soll wiederum Mack Gerüchten zufolge einige Persönlichkeitsmerkmale von Harlan beinhalten. Das Drehbuch selbst ist im Zeitraum von wenigen Stunden, nämlich von 16:00 Nachmittags bis 03:00 in der Früh, geschrieben worden – wobei später noch ein paar Szenen hinzugefügt wurden, da die Episode sonst zu kurz gewesen wäre.

Quelle: "Babylon 5: The Scripts of J. Michael Straczynski - Volume 12"


Vom Skript zur Folge:
Im Drehbuch fehlt noch die Szene, in der Bo die Krankenstation aufsucht und Dr. Franklin ihm erzählt, warum er Arzt geworden ist. Den Kommentaren aus den Script Books ist zu entnehmen, dass zudem auch die – hier bereits vorhandene – Szene mit Byron erst während der Dreharbeiten hinzugefügt wurde. Grund dafür ist, dass die beiden Darsteller von Mack und Bo ihren Text derart oft geübt hatten, dass sie die Dialoge deutlich schneller abspulten, als von JMS ursprünglich gedacht.

Quelle: "Babylon 5: The Scripts of J. Michael Straczynski - Volume 12"


Stimmen zur Episode:
Episodenbild (c) Warner Bros.
  • Regisseurin Janet Greek über die beiden Gaststars: „Das Casting war ungemein wichtig. Viele talentierte Leute kamen, um vorzulesen, und wir entschieden uns für zwei Personen die in erster Linie Schauspieler, und erst in zweiter Linie Comedians waren. Einige recht berühmte Komiker kamen zum Vorsprechen, aber Joe und ich wollten beide, dass es sehr bodenständige Leute waren, und so nahmen wir diese beiden Kerle, und ich denke, das hat wirklich wunderbar funktioniert. Und sie waren zum Schießen! Beide waren enorm talentiert, und insbesondere Ray, der kürzere von ihnen, war ein richtiger Komiker, und hatte einen herrlich trockenen Sinn für Humor. Es hat einfach großen Spaß gemacht, mit ihnen zu arbeiten. … Ich liebte auch, wie lustig sie zusammen aussehen. Ich mochte die Anfangsszene wo ich Ray auf eine Box stellte so dass er in etwa gleich groß aussieht wie Lawrence. Wenn wir sie zum ersten Mal sehen, arbeiten sie an einer Konsole die hinter all diesen Truppen ist die durchgehen, und als die Truppen vorbeiwaren, zoomte ich an sie heran. Sie unterhielten sich, und dann auf einmal, steigt Ray von der Box herunter und du erkennst, dass er im Vergleich zu Lawrence sehr klein ist. Das hat mich sehr amüsiert.”

  • Richard Biggs über die Szene im Medlab: „Die Szene wurde am Freitag geschrieben und ich musste sie am Montag gleich in der Früh spielen. Es war solch eine emotionale, persönliche Szene, ich wollte wirklich so viel wie möglich an ihr arbeiten, und ihr so viel Aufrichtigkeit wie möglich verleihen. Es sagt wirklich ungemein viel über seinen Charakter aus und darüber, wie er fühlt und was er tun würde. Dr. Franklin hat oft gesagt, dass er für seine Patienten sterben würde, er würde sterben um ihre Geheimnisse zu bewahren, und so sagt es viel über die Figur aus und wie leidenschaftlich er ist, und wie ernst er das nimmt, was er tut.”

  • Andreas Katsulas über die fünfte Staffel: „Eines der brillanten Dinge daran für die wir Joe dankbar sein sollten ist, dass er mehr Zeit dafür hatte um sich auf kleine Offenbarungen über all die Figuren zu konzentrieren. In der vierten Staffel musste er die Geschichte fertig bekommen, musste sie rausquetschen, da wir dachten, es sei das Ende. Dieses Jahr konnte er wieder einen Gang herunterschalten und die Figuren stärker ausarbeiten, und ich finde, das ist großartig. Ich bin sehr zufrieden damit, wie sich die fünfte Staffel entwickelt hat.”

  • Peter Jurasik über Londos Kindheitserinnerungen: „Es sagt zweifellos viel darüber aus, wer Londo ist, warum er so ist wie er ist, und wie er auf Dinge reagiert. Aber es sagt auch etwas über die Gesellschaft der Centauri aus, und darüber, wie es ist, in einem royalen Umfeld aufzuwachsen. Der Vater meines Schwagers war ein königlicher Maler für die indische Regierung. Er malte für diese Familie, und einige seiner Bilder hängen im Britischen Museum – er ist recht renommiert – und wuchs in diesem Umfeld auf. Ich hatte mal Gelegenheit, mich ein bisschen mit ihm zu unterhalten, und es ist tatsächlich eine ganz eigene Welt, und auch die Kinder sind davon nicht ausgenommen. In der Welt der Centauri ist es genau so, es herrscht diese dünne Luft am königlichen Hof, an dem Londo aufgewachsen ist. Wenn dann wiederum G'Kar in der gleichen Szene über seine Kindheit spricht, versuchte ich in dieser Szene Londo so zu spielen dass deutlich wird, dass er gar nicht glauben kann, dass dies wahr ist. Es ist für ihn so, als würde jemand etwas erfinden, so als würde man sagen "Aliens landeten gestern Nacht in meinem Garten und wir setzten uns gemeinsam in den Jacuzzi und dann gingen wir hinein, aßen ein Omelette, hatten Frühstück, und lasen die Zeitung". Man denkt sich, wovon zum Teufel spricht er da? Genau so ergeht es Londo in dem Moment, da er aus dieser imperialen Welt kommt, und seine Reaktion auf G'Kar ist: "Ich kann mir das, worüber du da sprichst, nicht einmal vorstellen. Willst du damit sagen, du hattest keine Verpflichtungen?"”

  • Quelle: "Babylon 5: Season by Season-Guides - Volume 5: The Wheel of Fire"


    Kommentare von JMS
    Episodenbild (c) Warner Bros.
  • Wie in früheren Bänden erwähnt, als Sheridan Sinclair als Kommandant von Babylon 5 ersetzt hat, nutzte ich bewusst die vorhersehbare Zurückhaltung und Zweifel des Publikums, indem ich die Figuren um Sheridan herum ähnliche Zweifel über ihn aussprechen ließ und andeutete, dass er gegen unsere etablierten Helden arbeiten könnte. Als ich Lochley vorstellte, entschloss ich mich zu einem ähnlichen Ansatz, indem ich unsere Figuren Zweifel anmelden ließ über sie, und darüber, welche Rolle sie im Erd-Bürgerkrieg gespielt hat, bzw. auf welcher Seite sie war. Nachdem ich diese Karte nun schon zum zweiten Mal ausspielte, wollte ich nicht zu plump und offensichtlich dabei sein, und dachte, dass es nicht schaden könnte, ein paar Figuren zu zeigen die Lochley akzeptieren, oder zumindest eine ehrliche Unterhaltung darüber führen, wer sie ist, und wie sie dazu kam, das Kommando über B5 zu übernehmen. Da es zudem so viele Gerüchte im Internet gab, dachte ich mir dass dies ebenfalls eine gute Gelegenheit wäre um auch dies anzusprechen, und im Prinzip zu sagen "Schaut, was passiert ist, ist passiert, wir müssen weitermachen, und hier sind wir jetzt."

    Hätten diese Gespräche zwischen unseren Hauptfiguren stattgefunden, so denke ich, hätte es mehr Gewicht gehabt und wäre erfolgreicher gewesen. Aber, rückblickend, diese Worte in den Mund von Figuren zu legen die wir noch nie gesehen hatten, und zu denen wir somit auch noch kein Vertrauen aufgebaut haben, ist vermutlich diesem Zweck zuwidergelaufen, aus dem Grund dass es sich genau wie das anfühlte, was es in Wahrheit ja auch war. Nämlich: Mein Versuch, dem Zuschauer eine positive Meinung von jemandem aufzuzwingen. Nirgendwo ist dies offensichtlicher als im letzten Akt, wo Mack Lochley sein Gütesiegel gibt. Die zwei größten Verstöße die Drama begehen kann sind, offensichtlich und/oder langweilig zu sein. In diesem Fall wurde ersterer Fehler begangen, und die Schuld daran liegt einzig und allein beim Autor. Bastard.

  • Quelle: "Babylon 5: The Scripts of J. Michael Straczynski - Volume 12"

  • Über die Ivanova-Gerüchte-Szene.
    Das war nie als Seitenhieb gegen Claudia gedacht, sondern gegen die Leute, die sich für nichts anderes als Gerüchte interessieren, Ärger anfangen und Fehden anheizen.

  • Quelle: Der deutsche Lurker’s Guide für Babylon 5

    Zusammengestellt und übersetzt von Christian Siegel
    (Bilder © Warner Bros.)







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