07:00 - 08:00
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Originaltitel: 7:00 A.M. - 8:00 A.M.
Episodennummer: 8x16
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 05.04.2010
Erstausstrahlung D: 26.04.2010 (Sky)
Drehbuch: Manny Coto & Brannon Braga
Regie: Brad Turner
Hauptdarsteller: Kiefer Sutherland als Jack Bauer, Mary Lynn Rajskub als Chloe O'Brian, Mykelti Williamson als Brian Hastings, Freddie Prinze Jr. als Cole Ortiz, Katee Sackhoff als Dana Walsh, John Boyd als Arlo Glass, Annie Wersching als Renee Walker, Cherry Jones als Präsidentin Allison Taylor, Anil Kapoor als Präsident Omar Hassan
Gastdarsteller: Bob Gunton als Ethan Kanin, Nazneen Contractor als Kayla Hassan, Necar Zadegan als Dalia Hassan, Mido Hamada als Samir Mehran, Graham McTavish als Mikhail Novakovich

Kurzinhalt: Dana Walsh ahnt, dass ihre Deckung schon bald auffliegen könnte, und ist im Begriff, die CTU zu verlassen. Da gelingt es Chloe in der Tat von Tarims Handy zurückzuverfolgen, von dem in der CTU er Informationen zugespielt bekam. Sofort stürmt Cole los, und es gelingt ihm, Dana daran zu hindern, die CTU zu verlassen. Sie ist bereit, ihnen den Aufenthaltsort von Präsident Hassan mitzuteilen – wenn ihr die Präsidentin Immunität gewährt. Diese lässt sich wohl oder übel auf den Deal ein, und wenig später brechen Jack und Renee auf, um Präsident Hassan zu befreien. Doch die Terroristen haben bereits mit ihrem Tribunal begonnen, welches sie auch ins Internet übertragen. In wenigen Minuten werden sie das Urteil vollstrecken. Der CTU läuft die Zeit davon…


Review: ImageFolge 16 bringt – spät, aber doch – das erste richtige Highlight dieser Staffel. Bereits der Einstieg verströmte Hochspannung: Dana Walsh versucht, die CTU zu verlassen, braucht dafür aber eine Freigabe von Hastings. Während sie sich diese besorgt, findet Chloe heraus, dass es sich bei ihr um eine Verräterin handelt. Ihre Zugangskarte wird gesperrt, doch sie ermordet den Portier kaltblütig und tritt die Flucht an – wird jedoch just von ihrem Verlobten, Agent Cole, aufgehalten. Unglaublich, aber wahr: In den entsprechenden Szenen konnte mich sogar Freddie Prinze Jr., von dem ich als Schauspieler sonst nicht unbedingt viel halte (vorsichtig ausgedrückt), gefallen. Die Wut seiner Figur hat er sehr überzeugend rübergebracht. Vielleicht hat er ja unmittelbar bevor gedreht wurde ein paar alte Reviews von mir gelesen, wo ich ihn schon mal als "Meister der Talentlosigkeit" und den "Mann mit den zwei Gesichtsausdrücken" verunglimpft habe. Wie auch immer er es angestellt hat: In dieser Folge strafte er mich jedenfalls lügen…

Der Rest der Folge stand diesem packenden Einstieg in nichts nach. Präsidentin Taylor widerstrebt es zwar, Dana Walsh für ihre Taten Immunität zu gewähren, letztendlich hat sie aber doch keine andere Wahl – ist Dana doch ihre letzte Chance, um Präsident Hassan aus den Fängen seiner Verräter zu befreien. Diese wiederum beginnen mit ihrem Tribunal, dass auch (mehr oder weniger) live im Internet übertragen wird. "24" gelingt es hier prächtig, Spannung aufzubauen – und das ganz ohne große Bedrohung, die gleich hunderttausenden von Menschen das Leben kosten würde. Ganz im Gegenteil, solche eher persönliche Bedrohungen funktionieren meines Erachtens ohnehin immer besser. Trotz seines etwas paranoiden Verhaltens (wobei, wie vor einigen Folgen schon aufgeworfen: Mit seinen Verdächtigungen hatte er ja überwiegend recht, siehe Tamir) ist uns Präsident Hassan sympathisch geworden. Zudem hier auch mehr auf dem Spiel steht als "nur" ein Menschenleben – scheint er doch die einzige Hoffnung auf Frieden zu sein. Dementsprechend wichtig ist die Rettungsmission der CTU, und dementsprechend spannend eben auch die Episode. Wie sich Jack und Renee durch das Wohnhaus kämpfen, schließlich die richtige Wohnung finden, dort das versteckte Abteil, und wie man alle Terroristen ausschaltet – dass war schon ungemein packend und mordsspannend umgesetzt. Und dann natürlich, der große Schock: Bei der Internet-Übertragung handelt es sich um eine Aufzeichnung, mit knapp 2-minütiger Zeitverzögerung. Dementsprechend ist Jack zu spät: Präsident Hassan ist tot. Wie Jack seine Leiche sieht, war eine durchaus berührende Szene. Man konnte seine Verzweiflung hier sehr gut nachvollziehen. Wirklich eine traurige Wendung und ein tragischer Abschluss der Episode, der schließlich in die bewegende Szene mündete, als Präsidentin Taylor Dalia und Kayla über Hassans Tod informiert.

ImageFolge 16 ist eine jener Episoden, zu denen sich auf der DVD eine erweiterte Fassung befindet (die erste war eigentlich schon Nr. 13, dort fiel es mir aber erst nach Sichtung der Folge auf). Ich kann allerdings nur allen raten, sich die Episode – zumindest bei der Erstsichtung – nur in der normalen Version anzusehen. Denn wo diese mit Präsidentin Taylor, die Hassans Familie tröstet, auf dem dramaturgischen Höhepunkt endet, fügt die erweiterte Fassung diesem Schlusspunkt noch einen dürftigen, überflüssigen Epilog nach, in dem sich Argo mit Dana Walsh trifft. Eigentlich dachte ich ja, erweitert würde bedeuten, dass zwischendurch die eine oder andere Szene oder ein kurzer Satz dazukommen. Aber die nachgetackterte Szene hier war absolut überflüssig, und hat die Dramaturgie des Endes sogar ansatzweise gestört. Da es a) nicht zur regulären Folge gehört und ich b) mir den Blödsinn ja selber eingebrockt habe, gibt’s dafür keinen Punkteabzug – aber als Wort der Warnung wollte ich euch diesen Hinweis noch mitgeben.

Fazit: In der 16. Folge der 8. Staffel gelingt es den Machern endlich so richtig, an frühere Erfolge anzuknüpfen. Zwar gibt es immer noch ein bisschen Platz nach oben, aber die Episode war ungemein spannend, sehr dramatisch, und bot ein schockierend-berührendes Ende. Viel mehr kann man von "24" eigentlich nicht verlangen.

Wertung: 4.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)




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