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Originaltitel: 9:00 P.M. - 10:00 P.M.
Episodennummer: 8x06
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 01.02.2010
Erstausstrahlung D: 22.03.2010 (Sky)
Drehbuch: Manny Coto & Brannon Braga
Regie: Brad Turner
Hauptdarsteller: Kiefer Sutherland als Jack Bauer, Mary Lynn Rajskub als Chloe O'Brian, Mykelti Williamson als Brian Hastings, Freddie Prinze Jr. als Cole Ortiz, Katee Sackhoff als Dana Walsh, John Boyd als Arlo Glass, Annie Wersching als Renee Walker, Cherry Jones als Präsidentin Allison Taylor, Chris Diamantopoulos als Rob Weiss, Anil Kapoor als Präsident Omar Hassan
Gastdarsteller: Bob Gunton als Ethan Kanin, Nazneen Contractor als Kayla Hassan, T. J. Ramini als Tarin Faroush, Clayne Crawford als Kevin Wade, Callum Keith Rennie als Vladimir Laitanan, David Anders als Josef Bazhaev, Jürgen Prochnow als Sergei Bazhaev

Kurzinhalt: Renee ist es gelungen, Vladimirs Vertrauen zu gewinnen. Er ist nun davon überzeugt, dass sie in diesem Geschäft ihre einzige Chance dazu sieht, ihr Leben wieder gerade zu rücken. Doch Vladimir verfällt ihr zusehends; ihm wäre nichts lieber, als wenn sie bei ihm bleiben und wieder für ihn arbeiten würde. Davon will Renee aber natürlich nichts wissen – sie ist nur an diesem Geschäft interessiert. Vladimir willigt ein, sich mit ihrem Käufer – einem Deutschen namens Ernst Meier, in dessen Rolle natürlich Jack Bauer schlüpft – zu treffen, gibt jedoch dann ohne ihr Wissen an seine Männer den Auftrag, diesen zu töten, sobald die Überweisung der Anzahlung abgeschlossen ist. Währenddessen trifft sich Dana Walsh mit Kevin, und gibt ihm eine Zugangskarte. Sie wird ihm dabei helfen, aus einem Polizeilager mehr als 100.000 Dollar Drogengeld zu stehlen…


Review: ImageDie Handlung rund um Renee und ihre Undercover-Mission hat sich erneut sehr interessant entwickelt. So konnte sie zwar nun Vladimirs Vertrauen gewinnen, doch dieser ist nach wie vor am Deal nicht wirklich interessiert, da ihm nukleares Material als zu heißes Eisen erscheint. Viel verlockender wirkt da auf ihn schon der Gedanke, dass Renee ja vielleicht zu ihm zurückkommen könnte. Dieses Geschäft ist ja lt. Ihrer Aussage ihre letzte Chance – nimmt er ihr dieser Weg, hat sie ja praktisch keine andere Wahl, als bei ihm zu bleiben; so zumindest sein Gedankengang. Zwar kann ich diesen grundsätzlich nachvollziehen, trotzdem fällt es mir schwer, zu glauben, dass er sich auf ein derart gefährliches Spiel einlassen würde. Mal ganz abgesehen davon, dass der Käufer vielleicht nicht ganz allein arbeitet und noch Männer im Hintergrund hat, die sich weder über die verlorenen 5 Millionen Euro noch über dessen Tod sonderlich freuen, und nach Vergeltung streben, würde ich doch davon ausgesehen dass sich solch ein Verhalten in Gangsterkreisen rumsprechen würde. Dementsprechend schwer dürfte er es haben, bei seinem nächsten Geschäft einen willigen Käufer zu finden. Sehr überlegt wirkt sein Befehl jedenfalls nicht. Aber gut, er denkt wohl nicht mit seinem Kopf…

Einen ähnlichen Vorwurf muss sich Jack von mir gefallen lassen. Renee nun abzuziehen, da es ihr gelungen ist, Vladimirs Vertrauen zu gewinnen – was auch bedeuten würde, dass alles, was sie bis dahin durchgemacht hat, umsonst gewesen wäre – ist eine Schnapsidee. Sehr riskant fand ich auch, dass Renee und Jack am Telefon nicht in ihren Rollen bleiben und das Gespräch führen, dass man sich zwischen ihr und ihrem Käufer erwarten würde. Was, wenn jemand mithört? Im ersten Moment kam es mir auch saudämlich vor, dass Renee den Sender im Ohr vernichtet, andererseits war ihr zu dem Zeitpunkt wohl schon klar, wo das mit Vladimir hinführt, und dass er diesen bei einer genaueren… öhm… "Inspektion" ihres Körpers finden könnte. Witzig dann, Kiefer Sutherland dabei zu erleben, wie er versucht, deutsch zu sprechen. Zwar konnte man alles soweit verstehen, aber sein Akzent – boah. Auch auf seinen Namen "Meier" wäre ich nie im Leben gekommen, so wie er ständig ausgesprochen wurde; ich dachte eher, er würde "Mir" heißen (so wie die Raumstation). Bei der Übergabe stieg dann endlich auch die Spannung wieder so richtig an – wenn auch schon recht klar war, dass Jack noch ein Ass im Ärmel hat.

ImageDass ich mich in meinem Review wieder einmal in erster Linie auf die Handlung dieser beiden konzentriere, liegt überwiegend daran, dass sonst nicht viel passiert ist. Einzig die Story rund um Dana Walsh hat wieder einen kleinen Satz nach vorne gemacht, und schickt sich an, zum ersten nervigen Handlungsstrang seit mehreren Staffeln zu werden. Ich könnte jetzt schon drauf wetten, dass es Kevin und sein Partner nicht dabei belassen werden, sich nur das Geld zu schnappen, und dass der Überfall gehörig schief gehen wird. Alles andere, was es so an Szenen gab, wie rund um Hassan und die Verhaftung eines seiner Delegierten, oder auch die Unstimmigkeiten in der russischen Verbrecherfamilie, fiel dann unter "Füllmaterial". Das eine oder andere nette war darunter (wie Chloe's Kommentar an Arlo, oder wie Sergei seinen Sohn erschießt), aber insgesamt fehlt es momentan – abseits von Renee und Jack – etwas an überzeugenden, interessanten Nebenhandlungen.

Fazit: Die Undercover-Mission von Renee sorgt nach wie vor für einiges an Spannung, sowie für so manche tolle Szene. Auch Jack als der (deutsche!) Käufer hatte so seine Momente. Die restlichen Handlungen sind aber zur Zeit doch etwas gar unauffällig, fallen eher in die Kategorie "Füllmaterial", und tragen nicht nur nichts zum Gelingen der Episode bei, sondern drücken das Niveau sogar ein wenig – allen voran die (aus Zuschauersicht) besorgniserregend verlaufende Story rund um Dana Walsh und ihren erpresserischen Ex.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)




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