Soldiers of Fortune
Fortuna war ihnen leider nicht hold… Kategorie: Filme - Autor: Ulrike Waizenegger - Datum: Mittwoch, 29 August 2012
 
Soldiers of Fortune
(Soldiers of Fortune, USA 2012)
 
Soldiers of Fortune
Bewertung:
Studio/Verleih: Pandastorm Pictures/Ascot Elite Home Entertainment
Regie: Maxim Korostyshevsky
Produzenten: U.a. Robert Crombie, Jeff Most & Natalya Smirnova
Drehbuch: Alexandre Coscas, Robert Crombie & Joe Kelbley
Filmmusik: Joseph LoDuca
Kamera: Masha Solovyova
Schnitt: Timothy Alverson, Igor Litoninskiy & Danny Saphire
Genre: Action/Komödie
DVD-Release (Deutschland): 07. August 2012
Kinostart (USA): 03. August 2012
Laufzeit: 99 Minuten
Altersfreigabe: Ab 18 Jahren
Trailer: YouTube
Kaufen: Blu Ray, DVD
Mit: Christian Slater, Sean Bean, Ving Rhames, Colm Meaney, Dominic Monaghan, James Cromwell, Freddy Rodriguez, Ryan Donowho, Charlie Bewley, Oksana Korostyshevskaya, Sarah Ann Schultz, Gennadi Vengerov u.a.


Kurzinhalt: Ein paar Millionäre beschließen, sie wollen das Leben von Soldaten im Krieg hautnah erfahren. Zu diesem Zwecke heuern sie echte Soldaten an, die ihnen alles über Taktiken und das Kriegswesen im Eilverfahren anlernen sollen, damit das Kriegsspiel starten kann. Doch so viele Millionäre auf einem Haufen weckt die Aufmerksamkeits eines Geheimdienstchefes und aus dem geplanten Spiel wird schnell bitterer Ernst…

Review: Die Schauspieler kassieren keine Gage, sondern SchmerzensgeldAuf den ersten Blick klingt dieser Inhalt doch eigentlich recht interessant. Dazu größtenteils recht geläufige Cast-Namen. Die bekannten Gesichter liefern auch üblich gute schauspielerische Leistungen. Dominic Monaghan als kleiner versnobter Millionär hat mir persönlich recht gut gefallen. Herrlich waren auch Slaters Gesichtsausdrücke, die klar zeigten, was der Soldat, den er spielt, von diesen Millionärs-Möchtegern-Soldaten hält. Cromwell wieder mit seiner bekannt ruhigen, fast schon stoischen Art. Hat auch zu seiner Rolle gepasst, denn er war jemand, der im Leben wohl wirklich so ziemlich fast alles gesehen und erlebt hat. Bei Colm Meaney hatte ich ja fast noch ekelhaft gegelte Haare erwartet, die hätten auch ganz gut zu seiner Rolle gepasst. Er hätte vielleicht sogar noch ein klein bisschen mehr aus seiner Rolle rausholen können. Ich hatte jedenfalls den Eindruck, da war noch Spielraum und Potential, aber letztlich trotzdem gute schauspielerische Leistungen. Sean Bean schien mir fast schon in den Hintergrund gedrängt in diesem Film. Aber in seinen Szenen war er immer voll da ohne aber den anderen die Show zu stehlen.

Aber auch die besten Schauspieler können scheinbar herzlich wenig dagegen tun, wenn in dem Film grottenschlechte Schauspieler sind. Mir persönlich sind jedenfalls die beiden weiblichen "Hauptrollen" extremst negativ aufgefallen und gelinde gesprochen auf den Keks gegangen. Korostyshevskaya wirkte auf mich als hätte sie ein paar Schönheits-OPs zu viel gehabt, bei denen nicht nur die Falten wegoperiert wurden, sondern auch jegliches etwaiges Talent, das sie vielleicht mal gehabt hat. Schultz war schauspielerisch zwar etwas besser, aber auch ihre Schreck-Reaktionen waren wirklich schlecht gespielt. Hinzukommt bei ihr leider auch noch, dass ihre Rolle schlecht geschrieben war. Am Anfang bekommt man ein bestimmtes Bild von ihr präsentiert, was aber im Laufe des Films hint und vorne nicht mehr stimmte. Die Pyrotechniker dieses Films hatten mit Sicherheit eine helle Freude an all den Explosionen. Zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Überall flogen die Fetzen und zugegeben, diese Explosionen sahen durchaus echt gut gemacht aus. Wobei scheinbar ein Großteil des Budgets in eben jene Explosionen ging, denn manche waren viel zu übertrieben und unrealistisch. Aber Hauptsache es knallte und Dinge flogen in die Luft. Die Statisten und Stunt-Leute, die von den Explosionen "erfasst" wurden, waren übrigens ähnlich schlecht wie Korostyshevskaya. Man nehme eine riesige Explosion und nach einer Schrecksekunde denkt der Betreffende dann auch endlich mal daran sich zur Seite zu schmeißen. Und das dann mit wild umherfliegenden Armen.

Selbst die Action kann hier nichts mehr rettenNett anzusehen wiederum waren die ab und an eingestreuten Landschaftsaufnahmen, vor allem von der Insel. Gab einem etwas die Möglichkeit mal kurz durchzuatmen von dem schlechten Skript, das offenbar Begriffe wie Logik und Realismus nicht kannte. Nur mal ein Beispiel an Logikfehler, die ich heutzutage echt nicht mehr in Film-Produktionen erwarte: ein Boot rast los in einem relativ engen Kanal, gerade breit genug, dass das Boot navigieren kann. Ein Water-Scooter hinterdrein. Schnitt, Szenenwechsel. Der Water-Scooter ist auf einmal vorne. Wie das geschehen sein soll ist ein absolutes Rätsel, außer es wurde irgendwo ein Zauberstab geschwungen, der die zwei Wasser-Gefährte mal schnell hat Plätze tauschen lassen. Und das ist nur einer von vielen krass offensichtlichen Kontinuitätsfehlern.

Wie bereits angesprochen, war das Skript alles andere als Gold wert. Rollen waren schlecht geschrieben, die bösen, bösen Taliban, die in der Anfangsszene gezeigt werden, werden als strohdumm und langsam dargestellt, Hauptsache die amerikanischen Soldaten sind die Helden. Darüber hinaus ist der Film gänzlich vorhersehbar. Spannung ist gleich null. Je nach Persönlichkeit des Zuschauers wird man entweder Lachen oder Heulen bei diesem Film. Solch eine lausige Produktion. Die musikalische Untermalung ist auch ähnlich umwerfend wie alles andere. Sie ist zumindest nicht nerv-tötend. Aber mitreißend ist sie auch nicht. Und FSK 18 ist mir ebenfalls nicht klar. Schließlich noch kurz ein paar Worte zu den DVD-Extras: Genauso lachhaft wie der Film, insofern herrscht wenigstens eine Einheit. Behind the Scenes ist völlig ohne Kommentar, einfach nur Szenen aus dem Film bei denen man die Filmcrew beim Drehen sieht. Na vielen Dank auch, jetzt weiß ich sehr viel mehr über den Film. Die Interviews sind zum Teil mitten im Satz abgeschnitten. Bei den Film-Trailern wurden Filme ausgesucht, die scheinbar dem Niveau des Hauptfilms der DVD gleichten. In Zukunft werde ich um Filme mit dem Filmverleiher-Namen "Pandastorm Pictures" einen weiten Bogen machen.

Fazit: Zumindest die Pyrotechniker bekommen etwas zu tun, wenn schon sonst niemand…Ich habe schon lange nicht mehr einen solch schlechten Film gesehen. Bei DEM Cast (Christian Slater, Sean Bean, Colm Meaney, James Cromwell, Dominic Monaghan, u.v.a.) hatte ich eigentlich einen erstklassigen Action-geladenen Film erwartet. Statt dessen wurde man überhäuft mit Logiklöchern, die selbst einem Blinden auffallen, Explosionen, die an jeglicher Realität vorbeigehen und schlussendlich war der ganze Film ständig vorhersehbar, was ihn auch sehr langweilig machte. Letztlich hatte man eigentlich die Wahl entweder zu Heulen, weil der Film so grausam schlecht war, oder herzhaft über jeden neuen Schwachsinn zu lachen. Letzteres machte den Film schließlich durchhaltbar. Wäre ich nicht gebeten worden ein DVD-Review zu schreiben, ich hätte den Film sehr wahrscheinlich nicht zu Ende geschaut. Diese DVD kann man getrost in den Regalen stehen lassen und sein Geld für etwas Besseres ausgeben. Gnaden-Punkte bekommt der Film von mir für die schönen Landschaftsaufnahmen, die man zwischendrin serviert bekommen hat, und für die oben genannten Schauspieler, die meines Erachtens echt versucht haben, aus einem saumäßig schlechten Skript doch noch irgendetwas rauszuholen. Es aber leider trotzdem nicht geschafft haben.

Wertung:2 von 10 Punkten
Ulrike Waizenegger
(Bilder © 2012 Pandastorm Pictures)


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