Im Namen des jungen Tiru |
Produktionsnummer: 2x03 Bewertung: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Erstausstrahlung USA: 01.12.1967 Erstausstrahlung D: 01.02.1988 Drehbuch: D.C. Fontana Regie: Joseph Pevney Hauptdarsteller: William Shatner als Captain James T. Kirk, Leonard Nimoy als Mr. Spock, DeForest Kelley als Dr. Leonard McCoy, James Doohan als Scotty, George Takei als Hikaru Sulu, Walter Koenig als Pavel Chekov, Nichelle Nichols als Lt. Uhura Gastdarsteller: Julie Newmar als Eleen, Tige Andrews als Kras, Michael Dante als Maab u.a. Kurzinhalt: Die Enterprise befindet sich im Orbit des Planeten Capella IV, mit dessen Bewohnern über Schürfrechte für die Föderation verhandelt werden soll. McCoy kennt die Capellaner bereits von einem früheren Aufenthalt, und kennt sie als kriegerisches und stolzes Volk mit vielen Traditionen und Sitten, die es zu respektieren gilt. Nachdem sie auf den Planeten heruntergebeamt haben, muss Kirk, Spock und McCoy allerdings erkennen, dass auch die Klingonen einen Vertreter geschickt haben, um mit dem Anführer der Capellaner, Akaar, über die Schürfrechte zu verhandeln. Der Tiru Akaar scheint die Föderation zu favorisieren, doch ein junger Capellaner namens Maab, der den Klingonen den Vorzug zu geben scheint, fordert ihn zu einem Kampf auf Leben und Tod heraus. Im darauffolgenden Kampf kommt Akaar ums Leben, und Maab krönt sich zum neuen Tiru. Als solcher ist er bereit, mit einer neuen, geläuterten Perspektive auf die beiden Angebote zu sehen – bis Jim Kirk Eleen, die schwangere Frau von Akaar, rettet und damit gegen die Tradition der Capellaner verstößt. Da die Enterprise durch einen gefälschten Notruf vom Planeten weggelockt wurde, und das Landeteam somit auf unbestimmte Zeit auf dem Planeten festsitzt, fliehen Kirk, Spock und McCoy zusammen mit Eleen in die Berge. Doch Maab und seine Schergen verfolgen sie unerbittlich… Denkwürdige Zitate: "How did you arrange to touch her, Bones, give her a happy pill?" "No, a right cross." "Never seen that in a medical book." "It's in mine from now on." (Dieser köstliche Dialog tröstet mich immerhin ansatzweise über die nicht gerade frauenfreundliche "Watschn"-Szene hinweg) "McCoy. Bring our child." "Our child?" "I'll explain later." "That should prove very interesting." (Herrlicher Dialog, der den Witz des Triumvirats wieder mal gelungen auskostet) "Fortunately, this bark has suitable tensile cohesion." "You mean it makes a good bowstring." "I believe I said that." (Worin liegt eigentlich die Logik, sich undeutlich auszudrücken?) Review: ![]() Auch danach gibt es noch den einen oder anderen gelungenen Moment. Mir gefällt die Abwandlung von "spricht mit gespaltener Zunge", die McCoy im Gespräch mit den Capellanern benutzt ("wir hören seine Worte nicht"). Generell darf McCoy neben seiner – mittlerweile wohlbekannten – fürsorglichen Art diesmal, dank seiner Kenntnisse der capellanischen Kultur auch die eine oder andere neue Seite zeigen, wie z.B. ein Gespür und Verständnis für fremde Sitten und Bräuche. Darüber hinaus bekommen wir ihn aber natürlich in erster Linie wieder als Arzt zu sehen, der das Wohlbefinden seiner Patienten – im vorliegenden Fall der resoluten Eleen – über alles andere stellt. Letztere wird von Julie Newmar – der ersten Catwoman! – sehr überzeugend und gefällig gespielt; wenn ihr auch leider das Drehbuch teilweise keinen Gefallen tut. Mir ist bekannt, dass das ursprünglich von Dorothy Fontana geschriebene Drehbuch von Gene Roddenberry überarbeitet wurde, insofern möchte ich ihr keine Vorwürfe machen… aber ganz egal, wer dafür verantwortlich ist, ich fand dass man bei dieser Figur viel an Potential verschenkt hat, und sie im Endeffekt als deutlich schwächer und unterwürfiger präsentiert wird, als ich mir das gewünscht hätte. Dass McCoy ihr eine "gsunde Watschn" verpasst um sich das Recht zu erwerben, sie behandeln und ihren Bauch berühren zu dürfen mag man zwar dank der amüsanten Umsetzung – inklusive des köstlichen Dialogs zwischen Pille und Kirk später in der Höhle – noch halbwegs verzeihen können; und natürlich ist die Kultur der Capellaner eine andere als unsere. Trotzdem zucke ich bei dieser Szene unweigerlich immer etwas zusammen. Positiv finde ich an Eleen aber am Ende ihren Versuch, Maab durch eine Lüge von ihrem Kind wegzulocken, damit dieses überleben kann – und natürlich auch die Menschen nicht entdeckt werden. ![]() Auch die Handlung von Scotty fällt etwas negativ auf, und kann ihren Charakter als Lückenfüller nicht wirklich verbergen. Die ganze Chose rund um das falsche Notsignal wurde offensichtlich nur als Beschäftigungstherapie für Scotty & Co. eingebaut, bzw. um zu erklären, warum sich Kirk & Co. nicht einfach zurück an Bord beamen lassen. Und auch wenn Scotty mit seiner Erkenntnis glänzen kann, dass es sich um eine Finte handelt (nur um dann erst recht noch weiterzusuchen… ?!?!), ist dieser Teil der Episode wenig spannend und/oder interessant. Doch auch auf Capella IV ist nicht alles eitel Wonne. Nach der Intro-Sequenz fragte ich mich gleich mal wieder, wann Kirk eigentlich diese Logbucheinträge aufzeichnet. Vor dem Intro wurde der Sicherheitsmann "erschossen", dann sehen wir die Enterprise im Orbit, hören Kirks Logbucheintrag, und als wir wieder zum Planeten zurückschwenken bricht das Rothemd gerade tot zusammen. Zugegeben, das ist nur eine Kleinigkeit; aber etwas geschickter hätte man das wohl schon umsetzen können. Gleiches gilt übrigens für die angesichts der später folgenden Außenaufnahmen höchst ungeschickt umgesetzten Studioaufnahmen der Planetenoberfläche, wo der Himmel eine gänzlich andere Farbe zeigt. Auch der Showdown am Ende ist nicht optimal in Szene gesetzt, und beinhaltet den einen oder anderen Moment, der nur haarscharf an der Grenze zur Peinlichkeit vorbeischrammt. Nur zwei Beispiele dafür, dass die Inszenierung dieser Episode leider vergleichsweise doch eher zu wünschen übrig lässt – obwohl mit Joseph Pevney ja eigentlich ein erfahrener "Star Trek"-Regisseur hinter der Kamera stand, der sowohl zuvor als auch danach zahlreiche Episoden sehr gelungen inszeniert hat (u.a. auch "Griff in die Geschichte"). Einfälle wie der Einsatz der Kommunikatoren als Waffen – lösen diese doch eine Sonarentladung aus, die sogar eine Gesteinsformation zu sprengen vermögen; Deus Ex Machina, ich hör dir trapsen! – zementieren den leicht unterdurchschnittlichen Eindruck, den "Im Namen des jungen Tiru" bei mir hinterlassen hat, dann endgültig ein. Fazit: ![]() Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)
Mitreden! Sagt uns eure Meinung zur Episode im SpacePub!
Weitere Star Trek News
Kommentar schreiben
|