The Dark Knight Rises |
Der triumphale Abschluss Nolans' Batman-Trilogie
Kategorie:
Filme -
Autor: M. Wetzel | M. Spieler - Datum:
Mittwoch, 25 Juli 2012 |
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Kurzinhalt: Acht Jahre nach den Geschehnissen in „The Dark Knight“ ist die Welt in Gotham wieder in Ordnung. Die Kriminalität ist dank des Dent Acts auf einem historischen Tiefststand, Batman wird immer noch für den Mord an Harvey Dent gesucht und Bruce Wayne führt ein zurückgezogenes Leben auf seinem Anwesen. Bis sich ein maskierter Mann namens Bane zusammen mit der Liga der Schatten anschickt, Gotham bis auf die Grundmauern zu zerstören. So ist Bruce Wayne, der nach so langer Zeit des Einsiedlerlebens nicht mehr derselbe ist wie vor acht Jahren, gezwungen, als Batman zurückzukehren, wenn er die Stadt retten will…
Marcel Wetzel
Review von Marcel Wetzel: Die Latte legt hoch. Und wer die letzten beiden Batman-Filme gesehen hat, der hofft auf einen würdigen Abschluss der Reihe, fürchtet sich aber gleichzeitig davor, dass das Team um Nolan in dieselben Fallen tappt wie schon einige vor ihnen und so eine eigentlich fast perfekte Filmreihe durch ein durchschnittliches, vielleicht sogar schlechtes Ende zerstört. Um eines vorwegzunehmen: Dies ist nicht der Fall. Im Gegenteil, der Film macht so ziemlich alles richtig, was man nur richtig machen kann und vor allem die Handlung hat ein paar Wendungen, die nicht unbedingt vorherzusehen sind. Am meisten überrascht dabei Anne Hathaway ("Der Teufel trägt Prada", "Plötzlich Prinzessin") in ihrer Rolle als Catwoman. War man wie ich anfangs nicht gerade begeistert, als man hörte, dass sich Nolan ausgerechnet Hathaway für die Rolle ausgesucht hat, so wird man vom genauen Gegenteil überzeugt. Sie kann den Charakter nicht nur ausfüllen, sondern schafft es durch ihr Schauspiel, wirklich jede Facette dieser etwas anderen Dame darzustellen und dabei nie so zu übertreiben, dass man es ihr nicht abnehmen würde. Auch Bane als Gegner für Batman ist für den Abschluss der Trilogie richtig gewählt. Er verbringt die meiste Zeit des Filmes zwar damit, in kaltblütiger Manier Menschen zu bedrohen, Reden zu schwingen oder zwischendrin mit einer bedingungslosen, brachialen Gewalt auszurasten, meist begleitet von markigen aber durchaus passenden Onelinern. Allerdings schafft es Tom Hardy ("Inception", "Warrior") dabei zu jeder Zeit, Bane Leben einzuhauchen, auch wenn er im Laufe des Films in seiner Art doch manchmal etwas zu repetitiv wirkt und leider nicht ganz an die Brillianz von Heath Ledger als Joker in "The Dark Knight" herankommt. Christian Bale ("Prestige – Die Meister der Magie", "American Psycho") als Batman zeigt wie eigentlich erwartet auch in diesem Teil der Trilogie, warum er der bisher vielleicht beste Batman überhaupt ist. Sei es als leidender Einsiedler in seinem Anwesen oder wie die Momente, in denen er sich selbst verachtet für seine eigenen Unzulänglichkeiten, zu jeder Zeit liefert Bale eine seiner besten schauspielerischen Leistungen ab. Mit „The Dark Knight Rises“ zeigt Regisseur Christopher Nolan ("Inception", "The Dark Knight") ein weiteres Mal, warum er ein so Großer im Filmgeschäft Hollywoods ist. Anstatt auf pure Action zu setzen, wobei auch diese Szenen und vor allem die Kampfszenen meiner Meinung nach das Beste sind, was man in den letzten Jahren zu sehen bekam, zeigt er bei "The Dark Knight Rises" auch eine fast besessene Detailverliebtheit und legt mindestens ebenso großen Wert auf die Darstellung der emotionalen Beziehungen der Charaktere untereinander. So schafft er es nicht nur auf zurückhaltende Art und Weise die beiden vorangegangenen Filme mit in die Story einzuflechten, sondern auch, dem gesamten Geschehen einen gewissen Grad an Realität zu verleihen, sodass man sich jederzeit mit den Figuren identifizieren kann und von ihren Handlungen und Gefühlen berührt wird. Auch wenn es dabei um einen superreichen Weiberhelden geht, der sich des Nachts ein Leibchen überstreift und auf Verbrecherjagd geht. Das Einzige, was man an dem Film bemängeln könnte, ist die musikalische Untermalung des Geschehens auf der Leinwand. Sie besteht hauptsächlich aus unspektakulär dahinplätschernden Stücken, die sich nicht merklich voneinander unterscheiden, zu passender Zeit unterstützt durch Trommeln, wenn es gerade hoch hergeht oder Geigen, in Momenten, in denen die emotionale Komponente eine Rolle spielt. Fazit: "The Dark Knight Rises" bietet alles, was man sich von dem Abschluss dieser fast perfekten Trilogie nur wünschen kann. Angefangen von einer Handlung, die nicht nur einfach geradlinig dahinplätschert, sondern mehr als eine unvorhersehbare Wendung bietet, über perfekt gedrehte Actionszenen bis hin zu für einen Superhelden-Film überraschend vielschichtigen Charakteren und deren Darsteller, die ihren Job nicht hätten besser machen können. Gekrönt von einem nahezu perfekten Ende. Wertung:9 von 10 Sternen
Marcel Wetzel
Review von Michael Spieler: Ihr starrt doch nicht tatsächlich in euer internetfähiges Gerät und lest diese Zeilen? Der Abschluss von Christopher Nolans "Dark Knight"-Trilogie steht in den Startlöchern und es ist schönes Wetter. Also Erstens: raus mit euch an die Sonne, und Zweitens: ab Donnerstag in das Lichtspielhaus eures geringsten Misstrauens. Am Ende aller Superlative bleiben kaum adäquate Worte, um fast drei Stunden des großartigsten Filmmaterials, das jemals auf IMAX-Rollen gebannt wurde, zu beschreiben. Nolans Mischung aus kantigen Charakteren, denen die besten Schauspieler ihre unvergleichbare Tiefe verleihen, einer real wirkenden Comicbuchwelt und besten Spezialeffekten - unterlegt mit Hans Zimmers Score - haben das Genre insgesamt umgebaut. Vom oberflächlichen Knallerbsenimage ist nichts mehr übrig, denn die Filme funktionieren neben Superheldensteifen eben auch als ernstzunehmende Dramen. Batmans Gegner am Ende dieser Trilogie ist wohl gewählt. Bane, gespielt von Tom Hardy ("Das Gibt Ärger", "Inception"), fordert den maskierten Rächer zum ersten Mal auf der körperlichen Ebene tatsächlich heraus. In "Batman Begins" und "The Dark Knight" musste sich Batman vor allem gegen die intellektuellen Fähigkeiten seiner Gegner zu Wehr setzen, gewann aber sonst jeden Faustkampf, sei es gegen die Ganoven des Joker oder die Kämpfer der Gesellschaft der Schatten. Bane ist jedoch nicht nur Muskelmasse und nicht blöd. Er weiß genau wie er die Schwächen anderer für sich nutzen kann. Sei es eine zu Papier gebrachte Beichte oder die Angst der Menschen vor der Zerstörung. Obwohl man Hardy stets hinter der Maske sieht, zeigt er deutlich dessen Entschlossenheit, die nie zu unkontrollierbarer Wut wird. Das bereits bekannte Ensemble wird dieses Mal von ein paar Neuzugängen verstärkt. Zum einen wäre da Selina Kyle, die katzenhafte Diebin, (Anne Hathaway, "Zwei an einem Tag") die Bruce Waynes Aufmerksamkeit schnell auf sich lenkt, Miranda Tate (Marion Cotillard, "Contagion", "Midnight in Paris"), Vorstandsmitglied von Wayne Enterprises, die die Stadt mit sauberer Energie versorgen will und John Blake (Joseph Gordon-Levitt, "50/50", "Inception"), ein junger Polizist, in dem Gordon sein jüngeres Selbst wiedererkennt und dessen unerschütterliches Vorgehen ihn bald zum wichtigsten Mann für den Commissioner macht. Im Grunde hat sich Nolan mit Hardy, Cotillard und Gordon-Levitt drei seiner "Inception"-Darsteller in das Projekt herübergeholt. Hans Zimmer hat für den dritten Teil ein neues Theme geschaffen, dass auch schon durch den Trailer hallt und Gänsehaut verursacht, auch wenn bestimmte Szenen, aus denen der Sprachteil stammt, etwas belustigend wirken, v.a. weil Mundbewegungen irgendwie nicht ganz zu dem skandierten Text passen. Durchweg viele Trommeln und schwermütige Geigen wechseln zwischen "jetzt geht’s los"-Momenten und solchen, in denen Hoffnung aussichtslos erscheint. Es gibt so leider kaum Unterschiede zwischen den einzelnen Tracks, wodurch der Score auf mich - mit Ausnahme des Mantras - recht eintönig erscheint. Fazit: Nolan und seiner Besetzung gelang ein meisterhafter Abschluss, der wohl tiefschürfensten Comicverfilmung bis jetzt. Dabei ist dieser Batman mehr als nur "Grittyness", dem Merkmal mit dem er sich optisch zwar deutlich von seinen Vorgängern unterscheidet, dass aber tatsächlich die geringsten Konsequenzen hat. Die Dialoge und Handlung sind einfach so viel besser. Es soll ja Ende der Woche wieder regnen und gewittern also lasst euch nicht zweimal bitten – geht ins Kino! Wertung:10 von 10 Punkten
Michael Spieler
(Bilder © 2012 Warner Bros. Pictures)
Mitreden! Sagt uns eure Meinung zum Film im SpacePub! Weiterführende Links: Review zu "Batman Begins" Review zu "The Dark Knight" Review zu "Inception"
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