Star Wars: Episode III - Die Rache der Sith |
Der krönende Abschluss der "Star Wars"-Saga!
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Freitag, 27 Juli 2012 |
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Kurzinhalt: Nach drei Jahren hartem Kampf sind die Klonkriege immer noch in vollem Gange – zuletzt ist es den Separatisten sogar gelungen, einen Angriff auf Coruscant zu starten! Dabei wurde der Kanzler des republikanischen Senats, Palpatine, von General Grievous, dem Anführer der Separatisten-Armee, gefangen genommen. Anakin Skywalker, mittlerweile zum Jedi-Ritter geschlagen, und sein Freund und Mentor Obi-Wan Kenobi kämpfen sich nun inmitten dieser riesigen Schlacht zu General Grievous Schiff durch, um den Kanzler aus den Fängen der Separatisten zu befreien. Nach der gelungenen Rettungsaktion wird insbesondere Anakin als Held gefeiert – und vom Kanzler darum gebeten, ihn von jetzt an im Jedi-Rat zu vertreten. Doch der Rat reagiert darauf mit Beunruhigung, trauen sie doch dem Kanzler, dem es gelungen ist weit über seine reguläre Regierungsperiode hinweg im Amt zu bleiben und immer mehr Macht für sich zu gewinnen, nicht über den Weg. Man bittet deshalb Anakin, ein genaues Auge auf den Kanzler zu werfen – was diesen wiederum verstört. Ebenfalls geplagt wird Anakin von dunklen Vorahnungen, in denen er sieht, wie Padme bei der Geburt ihres gemeinsamen Kindes stirbt. Schließlich offenbart sich Palpatine Anakin gegenüber als Darth Sidious – der dunkle Lord der Sith, den die Jedi nun schon seit Jahren suchen. Dieser verspricht ihm, dass er die Macht hat, Padme zu retten. Nun steht Anakin die schwerste Entscheidung seines Lebens bevor: Verrät er Palpatine, droht er sich damit der letzten Chance zu berauben, seine geliebte Frau zu retten. Ein Dilemma, dass Anakin schließlich in einem schicksalshaften Moment endgültig auf den Pfad der dunklen Seite führt… Spoiler-Warnung! Das nachfolgende Review geht sehr detailliert auf die Handlung ein und bespricht alle wesentlichen Ereignisse und Wendungen des Films! Wenn ihr diesen noch nicht gesehen haben sollten, empfehle ich euch daher, erst beim Fazit weiterzulesen. Review: Nachdem mich "Angriff der Klonkrieger" nach meiner Enttäuschung über "Die dunkle Bedrohung" ja halbwegs versöhnlich gestimmt hatte, sah ich "Die Rache der Sith" schon mit großer Vorfreude entgegen. Sind wir uns ehrlich: in Wahrheit war genau das jener Film, auf den wir gewartet hatten, als George Lucas die Prequel-Trilogie zum ersten Mal angekündigt hat. Nach der Kinoveröffentlichung von "Episode II" beschloss ich dann, mir ein "Episode III"-Moratorium aufzuerlegen: Ich würde es soweit als möglich vermeiden, Berichte über Inhalt des Films und/oder die Dreharbeiten zu lesen, sowie mir Bilder oder Szenen des Films vorab anzusehen. Auch die Trailer habe ich bewusst und so gut als möglich gemieden (wenn ich im Kino unverhofft mit einem konfrontiert wurde, was sich angesichts meiner zahlreichen Besuche in Lichtspielhäusern nicht vermeiden lässt, habe ich einen auf Gollum gemacht und die Hände an die Ohren gelegt – "Ich hör nicht zu, ich hör nicht zu!"). Natürlich war es trotz aller Vorsicht unmöglich, nicht über die eine oder andere Information zu stolpern, und da ich die Vorgeschichte in Romanform las wusste ich schon ungefähr, wo die Reise hingehen wird – dennoch habe ich "Die Rache der Sith" so unvorbereitet gesehen wie wenige Filme vor oder nach ihm. Eine Taktik, für die ich bei der Mitternachtspremiere schließlich belohnt wurde. Ohne genau zu wissen, was mich erwarten würde, wurde ich von "Die Rache der Sith" überwältigt. Eine Begeisterung, an der auch die sieben Jahre die mittlerweile seit dem Kinorelease vergangen sind, kaum etwas geändert haben. Bereits der Einstieg ist absolut atemberaubend, und weckt Erinnerungen an den ersten "Star Wars"-Film. Dort setzte einen die erste Einstellung mit dem über uns hinwegfliegenden, immer länger werdenden Raumkreuzer, in Erstaunen – ein Effekt, an den die späteren "Star Wars"-Filme in meinen Augen nie mehr ganz anknüpfen konnten. Bis zu "Die Rache der Sith". Mit der ungemein imposanten (und langen, ohne erkenntlichen Schnitt) Einstellung, wo wir zuerst die beiden Raumjäger verfolgen, ehe diese in Richtung Coruscant hinabtauchen und den Blick auf eine gewaltige Raumschlacht freigeben, wie man sie bisher noch in keinem Film erleben konnte, gelang es in meinen Augen endlich, dem geneigten Kinobesucher eine ähnlich begeisterte Reaktion zu entlocken wie damals beim ersten "Krieg der Sterne"-Film. Auch abseits der Action im Vordergrund gibt es in diesen Szenen so viel zu sehen und zu entdecken. In diesen ersten 10 Minuten spielt sich allein im Hintergrund mehr ab als in so manchem Blockbuster während des gesamten Films! Ein echter Augenöffner, und ein ungemein spektakulärer Einstieg. Bei allem Lob für die Bilderpracht muss ich jedoch auch festhalten, dass mir diese Raumschlacht, selbst als Fan derartiger Actionszenen, schon fast wieder eine Spur zu lang geraten ist. Es war eine gute Idee, den letzten Star Wars-Film mit einem großen Knall zu beginnen, und sicher war es auch sehr wichtig, endlich Anakins in der alten Trilogie von Obi-Wan so hochgelobte Flugkünste zu zeigen – denn die versehentliche Zerstörung des Droidenkontrollschiffs in "Episode I" und/oder sein Sieg beim Podrennen zählen diesbezüglich nur bedingt, und auch in "Episode II" hatte er bis auf den Einstieg mit dem Speeder keine Gelegenheit, uns seine entsprechenden Fähigkeiten zu beweisen. Doch trotzdem… insbesondere wenn man bedenkt, wie viel an Material George Lucas in diesem Film noch unterbringen musste, wie viel (Vor-)Geschichte es zu erzählen galt, hätte man hier eventuell ein paar Minuten abzweigen können, um dafür ein bis zwei andere Szenen noch einbauen (z.B. die Anfänge der Rebellion, oder Qui-Gon's Gespräch mit Yoda) oder auch ein paar Momente länger bei einem Augenblick verweilen zu können, um den Eindruck einer (zu) dicht gedrängten und etwas überhastet-gehetzten Erzählweise ein wenig zu verringern. Vor allem die Szenen mit diesen komischen kleinen Droiden-Dingern, die sich an der Hülle von Obi-Wan's Raumjäger heften und diesen auseinandernehmen, erschienen mir überflüssig und etwas zu lang. Ansonsten jedoch gibt es am Einstieg nichts zu bemängeln. Nachdem es Obi-Wan und Anakin dann geschafft haben, auf das Schiff von General Grievous zu gelangen, zeigt uns George Lucas ein weiteres wesentliches Element, dass mir (und vielen anderen) in den Prequels bisher überwiegend gefehlt hat: Die Freundschaft zwischen Anakin und Obi-Wan. Es ist herrlich zu sehen, wie die beiden sich mit ihren sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten und Kampfstilen perfekt ergänzen und sich gemeinsam zu Palpatine durchschlagen, ohne dass sie die feindlichen Kampfdroiden großartig behindern könnten. Die gegenseitigen neckischen Kommentare (auch bzw. vor allem dann nach der Befreiung des Kanzlers, als Obi-Wan sich vor dem Treffen mit den Politikern drückt) tun ihr übriges um dem Zuschauer klar zu machen: Dies sind nicht einfach nur (ehemaliger) Lehrer und Schüler, Jedi-Meister und Jedi-Ritter, dies sind zwei sehr gute Freunde, die den jeweils anderen schätzen. Dies ist wichtig, um Obi-Wan's Gefühle am Ende, als er sich gezwungen sieht gegen Anakin anzutreten, nachvollziehen zu können. Doch nicht nur Obi-Wan und Anakin zeigen an diesem Punkt des Films ihr Können, auch eine andere beliebte Star Wars-Figur hat in diesen Momenten ihren ganz großen Auftritt: R2D2. Einigen mögen seine Einlagen (wie schon bei "Angriff der Klonkrieger") etwas zu übertrieben erscheinen, ich fand es jedoch höchst amüsant – insbesondere die Szene, in der er zwei Kampfdroiden mit Öl bespritzt und dieses dann mittels seiner Schubdüsen anzündet. Und auch ein wenig später, als Obi-Wan, Anakin und Palpatine bei ihrer Flucht von Grievous Schiff in einem Kraftfeld gefangen werden (übrigens eine weitere köstliche Szene zwischen Obi-Wan und Anakin, als doch tatsächlich der sonst so impulsive junge Skywalker seinen ehemaligen Meister zu Geduld ermahnt) sorgt sein recht plötzliches Erscheinen für Erheiterung. Doch ich greife schon ein wenig vor, denn ehe Obi-Wan und Anakin den Kanzler befreien können, gilt es noch Count Dooku auszuschalten – und zwar im ersten, aber bei weitem nicht letzten, tollen Lichtschwertkampf dieser Star Wars-Episode. Anfangs kann sich Dooku noch relativ gut gegen die beiden Jedi behaupten, und schließlich gelingt es ihm sogar, Obi-Wan für eine Weile außer Gefecht zu setzen. Interessanterweise gerät er erst dann so richtig in Bedrängnis: Er stachelt Anakin an, dieser lässt seinem Zorn freien Lauf, und nur kurz darauf muss sich der Graf geschlagen geben – Anakin hat ihm mit einer überraschenden und schnellen Bewegung beide Hände abgehackt. Völlig wehrlos kniet der dunkle Lord der Sith nun vor Anakin – und nachdem George Lucas ganze zwei Episoden lang sein Bestes getan hat, um Palpatines geheime Identität nicht zu offensichtlich zu machen und nur hie und da eine kleine Andeutung zu präsentieren, darf der spätere Imperator in dieser Szene endgültig seine Maske fallen lassen, als er zuerst Anakin zu seinem glorreichen Sieg gratuliert und ihm anschließend befiehlt: "Töte ihn." Dooku's Gesichtsausdruck ob dieses Verrats seines Meisters ist einfach göttlich – und es kommt natürlich, wie es kommen muss: Nach kurzem Zögern gibt Anakin seiner Wut nach und köpft den wehrlosen Grafen. Einigen ging dieses Ableben des großen Gegners aus der vorangegangenen Episode zu schnell – ich sage, es war notwendig… denn sein Tod ist eine Schlüsselstelle der Star Wars-Saga. Schon lange verfolgt Palpatine Anakin's Werdegang, seine Ungeduld, seinen Zorn… trotzdem musste er sicher gehen, dass der junge Skywalker auch tatsächlich bereit ist, diesem Weg zu folgen. Sein Abschlachten der Tusken in Episode II (an das in dieser Szene durch leises Geheul der Sandleute im Hintergrund erinnert wird) hätte ja auch nur ein kurzer Moment der Schwäche sein können, den Anakin partout nicht mehr wiederholen will. Doch indem er Dooku tötet, beweist Anakin Palpatine, dass er sich im jungen Jedi-Schüler nicht getäuscht hat. Erst nach diesem Beweis seiner Loyalität und seines Hangs zur dunklen Seite konnte sich Palpatine ihm offenbaren. Nur kurz darauf jedoch muss der zukünftige Imperator einen Rückschlag einstecken, als Anakin trotz seiner Einwände Obi-Wan partout nicht zurücklassen will. Hier wird Palpatine deutlich, wie stark die Bindung zwischen den beiden Jedi ist – und dass er Anakin unbedingt von seinem früheren Meister isolieren muss, wenn er ihn auf seine Seite ziehen will. Doch genug der Interpretation, gehen wir weiter in der Handlung: Anakin, Obi-Wan und Palpatine werden bei ihrem Fluchtversuch von General Grievous gestellt, und können schließlich auf der Kommandobrücke erneut ihr glänzendes Zusammenspiel beweisen, als sie sich erfolgreich einer Übermacht an Kampfdroiden stellen. Selbst General Grievous bleibt schließlich nur noch die Flucht. Auch diese Kampfszenen wurden von George Lucas wieder sehr gut choreographiert und rasant inszeniert, und wissen zu gefallen. Nach der Flucht des Generals muss Anakin erneut seine Flugkünste unter Beweis stellen, als er den schwer beschädigten Kreuzer heil auf Coruscant (bruch)landen muss – was ihm natürlich auch gelingt. Erst jetzt, nach fast einer halben Stunde atemberaubender und rasanter Nonstop-Action, kehrt langsam etwas Ruhe ein. Bei ihrer Rückkehr ins Senatsgebäude erhaschen wir einen kurzen Blick auf Jar Jar, der bei "Die Rache der Sith" nun endgültig – und dankenswerterweise – ein Schattendasein fristet, und danach nur mehr kurz beim Begräbnis am Ende im Hintergrund zu sehen ist. Das einzige Wort, dass er in "Episode III" sprechen darf, ist ein demütiges "Sorry" – das ich so wie viele andere "Star Wars"-Fans als Entschuldigung seiner Existenz aufgefasst habe. Und so froh ich grundsätzlich auch darüber bin, dass wir ihn im wohl wichtigsten Teil der "Prequel"-Reihe so gut wie gar nicht mehr zu Gesicht bekommen, etwas seltsam wirkt es angesichts der wichtigen Rolle, die er in den beiden Vorgängern gespielt hat, schon. All jene, die mit der Romanze zwischen Padme und Anakin in Episode II wenig bis gar nichts anfangen konnten, sollten nun die nächsten fünf Filmminuten für eine kurze Pinkelpause nutzen – denn wem "Angriff der Klonkrieger" schon zu schmalzig war, wird vor allem die Szene am Balkon hassen. Ja selbst ich, der ich doch mit der romantischen Geschichte im "Star Wars"-Vorgänger kaum Probleme hatte, fand den Dialog dort ("Du bist so wunderschön." "Das ist nur, weil ich dich so liebe." "Nein, es ist weil ich DICH so sehr liebe." "Heißt das, du bist blind vor Liebe?") recht schmerzhaft. Die Szene zuvor, als Padme Anakin ihre Schwangerschaft gesteht, fand ich jedoch recht gelungen (auch wenn ich mich wundere, warum sich Anakin so gar nichts dabei denkt, wenn er Padme hochhebt und sie umarmt – man sollte meinen, da sollte er ihren Bauch eigentlich schon bemerken). Und da sofort nach dieser unsäglichen "Ich liebe dich mehr"-Szene die ersten Schattenwolken die Idylle trüben, mag ich George Lucas diesen kurzen Moment der Schwäche (oder eher: des schwachen Dialogs) zu verzeihen. Denn ab Anakin's Albtraum über Padme's Tod fand ich ihre gemeinsamen Szenen wieder großartig. Wie Padme ihn darum bittet, doch ehrlich mit ihr zu sein und er ihr dann schließlich seinen Traum schildert. Wie er ihr verspricht, dass er dies nicht zulassen wird – es ist dieser Moment, an dem Anakin's Fall so richtig beginnt. Vor allem auch deshalb, da ihm die Jedi scheinbar bei diesem Problem nicht helfen können. So wendet sich Anakin zwar an Yoda – doch außer dem Rat, los zu lassen, kann selbst dieser ihm nichts bieten. Und Loslassen ist eben genau das, was Anakin nicht tun kann bzw. will. In diesem Moment der Unsicherheit, Enttäuschung und Angst beginnt nun Palpatine mit der letzten Stufe seines Masterplans zur erneuten Herrschaft der Sith: Langsam, aber stetig, isoliert er Anakin von den Jedi, um ihn endgültig auf die dunkle Seite zu ziehen. Zuerst bittet er ihn darum, sein Vertreter bei den Jedi zu werden – was ihm einen Platz im Jedi-Rat sichert. Hier folgt zugleich die nächste Enttäuschung für Anakin: Zwar akzeptiert der Rat Palpatine's Entscheidung, doch der Titel des Meisters wird Anakin verwehrt – was diesen erzürnt. Nur kurz darauf machen die Jedi ihren zweiten großen Fehler, der Anakin geradewegs in Palpatine's Arme treibt: Obi-Wan bittet ihn im Namen des Rates darum, Palpatine für die Jedi auszuspionieren. Für Anakin ist dies Hochverrat, und dass ihn gerade die Jedi zu dieser unmoralischen und abscheulichen Tat bitten (noch dazu bei jemandem, der Anakin immer unterstützt hat und den er als einen Freund, Mentor und Förderer schätzt), erschüttert seinen Glauben an die Jedi. Auftritt Palpatine: In einer der besten Szenen des Films in der Loge einer Oper macht Palpatine nun den nächsten Schritt. Er erzählt Anakin, scheinbar ganz beiläufig, die Legende des Sith-Meisters Darth Plagueis – der ein derart großes Verständnis von der Macht erlangte, dass er verhindern konnte, dass diejenigen, die ihm nahe standen, starben. Anakin's Interesse ist sofort geweckt – denn immer noch macht ihm die Vision von Padme's Tod schwer zu schaffen. Die Aussicht, sie retten zu können, sowie seine Enttäuschung bezüglich des Jedi-Rates, lassen ihn die dunkle Seite vergleichsweise verlockend erscheinen. Doch nicht allen Jedi ist Anakin ähnlich feindlich gesinnt wie z.B. Meister Windu. Auch wenn Yoda ihm bezüglich seiner Visionen nicht wirklich helfen konnte, hat er immer noch großen Respekt vor dem kleinen grünen Jedi-Meister – und insbesondere seine Freundschaft zu Obi-Wan ist trotz seiner Enttäuschung über die Entscheidungen des Jedi-Rates ungebrochen. Doch Yoda wird, wie viele andere Mitglieder des Jedi-Rates auch, von den Klonkriegen vereinnahmt. Als die Wookies auf Kaschyyyk angegriffen werden, beschließt er, ihnen gemeinsam mit einer Armee von Klonkriegern zu Hilfe zu eilen. Und auch Obi-Wan wird kurz darauf auf eine wichtige Mission geschickt: General Grievous wurde auf Utapau gesichtet. Der Jedi-Meister soll ihn stellen und verhaftet, bzw. gegebenenfalls vernichten – eine Mission, die eigentlich Anakin gerne ausgeführt hätte. Trotzdem ist der Abschied zwischen den beiden Freunden am Raumhafen sehr harmonisch – und dem Star Wars-Fan wird klar, dass dies der letzte Moment ist, den die beiden in Freundschaft verbringen. Denn nachdem Anakin von seinen Jedi-Freunden endgültig isoliert wurde, scheint sein Schicksal besiegelt. Bevor es soweit ist, folgen wir jedoch den beiden Jedi-Meistern auf ihre Missionen, und besuchen einerseits den Wookie-Planeten Kaschyyyk (womit sich in gewisser Weise der Kreis schließt, war dieser doch ursprünglich schon für den Showdown in "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" geplant), wo Yoda gegen die Armee der Separatisten in den Kampf zieht, und andererseits nach Utapau, wo sich Obi-Wan schließlich General Grievous stellt. Ihr Kampf verblasst zwar angesichts der anderen, besseren Action-Highlights des Films ein wenig, und vor allem auf die wenig packende Verfolgungsjagd hätte ich verzichten können, Grievous Ende hat mir dafür aber sehr gut gefallen. Vor allem, da durch Obi-Wans Bemerkung ("Sowas von unzivilisiert") eine weitere Anspielung auf "Eine neue Hoffnung" ihren Weg in "Die Rache der Sith" gefunden hat. Währenddessen geht nun auf Coruscant Palpatine's Plan in die entscheidende Phase: Er offenbart sich Anakin als der dunkle Lord der Sith, den die Jedi nun schon seit 13 Jahren suchen. Anakin ist schockiert und fühlt sich bestimmt auch ein wenig von seinem guten Freund verraten – und macht, zumindest noch zu diesem Zeitpunkt, das Richtige, und berichtet Mace Windu von seiner Entdeckung. Daraufhin folgt eine (weitere) der besten Szenen des Films: Im verlassenen Jedi-Tempel muss Anakin nun eine Entscheidung treffen - denn wie ihm Palpatine mitteilt, wenn Mace Windu ihn tötet, ist Anakins letzte Hoffnung, Padme doch noch zu retten, verloren. Mit dieser schweren Entscheidung ringend wandert sein Blick zu Padme's Quartier – zur gleichen Zeit steht auch sie am Fenster, und blickt zum Jedi-Tempel… und da ist sie wieder: Nach 5 Stunden durchwachsener bis guter Prequel-Unterhaltung, gibt es nun endlich den ersten Moment, der an die Magie und den Zauber der alten Trilogie erinnert. Hier verlässt sich George Lucas allein auf die Macht seiner (herrlichen) Bilder, und John Williams großartiger, von Traurigkeit geprägter Musik, um einen entscheidenden Moment in seiner Saga zu erzählen. Es gibt keinen unnötigen Dialog, es wird nicht alles bis ins kleinste Detail erklärt und bis zum Erbrechen vorgekaut. Es ist ein einziger, magischer Moment… und eine jener Szenen, die mir in ihrer Schönheit und Eleganz nach dem Kinobesuch am längsten in Erinnerung geblieben ist. Es kommt schließlich so, wie es kommen muss: Anakin kann den Gedanken, Padme zu verlieren, einfach nicht ertragen, und fliegt zu Palpatine's Quartier. Dort tobte kurz zuvor noch ein Kampf – das inzwischen dritte Lichtschwertduell – als Mace Windu und drei weiteren Jedi-Meister den Kanzler zur Rede gestellt haben, und dieser daraufhin sein Lichtschwert zückte. Von allen Duellen, die "Episode III" zu bieten hat, wohl das schlechteste. Einerseits aufgrund der Tatsache, wie schnell Palpatine sich den drei Begleitern Mace Windus entledigt, andererseits aufgrund des hektischen Inszenierungsstils, der wohl Palpatines Schnelligkeit vermitteln und ihr rasches Ableben ansatzweise plausibilisieren soll, bei mir aber eher für Verwirrung und Frust gesorgt hat. Generell ist Palpatines Kampfstil zwar angenehm untypisch, wirkt aber mit seinen stechenden Bewegungen auch etwas unpraktisch und anfällig für Konter. Sei's wies sei… Meister Windu muss sich Palpatine im Lichtschwertduell schließlich geschlagen geben. Erschöpft und scheinbar geschlagen liegt er in einer Ecke des zerstörten Fensters – und genau in diesem Moment betritt Anakin den Raum. Nun zieht ihn Palpatine endgültig auf seine Seite: Er wirft Machtblitze auf Windu, die jedoch vom Jedi-Meister abgewehrt und teilweise zu ihm zurückreflektiert werden. Langsam aber sicher entstellt sich sein Gesicht. "Er will mich umbringen!" "Bitte hilf mir." "Wenn er mich umbringt, ist sie verloren." Palpatines Lügen, Anakin's Enttäuschung ob des Jedi-Ordens, seine Verzweiflung wegen Padme's bevorstehendem Tod – all dies kulminiert in dieser einen Szene, in der sich Anakin schließlich zwischen der Loyalität gegenüber den Jedi oder gegenüber Palpatine (und, so glaubt er, auch Padme) entscheiden muss. Dieser Moment ist wirklich großartig inszeniert und Anakin's innere Zerrissenheit wird hier auch von Christensen perfekt dargestellt – und schließlich interveniert er zu Gunsten Palpatines, der Windu daraufhin kurzerhand tötet. So gut diese entscheidende Szene auch dargestellt wurde – Anakin's darauffolgende Unterwerfung kam viel zu schnell und wirkte auf mich überhastet und unglaubwürdig. Im einen Moment fragt er noch "Was habe ich getan?", und nachdem Palpatine ihm antwortet "Du erfüllst deine Bestimmung" meint er auf einmal (sinngemäß): "Ich werde alles tun was ihr von mir verlangt." Zwar versucht man kurz darauf, diesen Schritt noch genauer zu begründen ("Ich kann ohne sie nicht leben"), trotzdem hätte ich mir für diesen entscheidenden Moment in der Star Wars-Geschichte erhofft, dass sich Anakin doch ein wenig mehr Zeit für diese Entscheidung nimmt. Natürlich stellt sich die Frage, was für Optionen er zu diesem Zeitpunkt noch hatte, und ob er die Entscheidung in Wirklichkeit nicht bereits traf, als er den Jedi Tempel verließ, um Palpatine zu Hilfe zu eilen – trotzdem, ein paar zusätzliche Sekunden nur, in denen Anakin's Zerrissenheit deutlich wird, die sich schließlich in Verzweiflung wandelt, als er sich seinem Schicksal hingibt, hätten diesem Moment wirklich gut getan. Doch die Mängel in dieser Szene sind schnell vergessen, als Palpatine seinem neuen Schüler den Namen Darth Vader verleiht und ihn in sein Gewirr von Lügen und Halbwahrheiten verstrickt, bis dieser schließlich davon überzeugt ist, dass die Jedi nun Feinde der Republik sind und allesamt ausgeschaltet werden müssen, um der Galaxis Frieden und Freiheit zurück zu geben. Und so begibt sich Darth Vader zum Jedi-Tempel… und wie schon bei "Der Herr der Ringe – Die Rückkehr des Königs", als Aragorn mit seiner kleinen Streitmacht Minas Tirith verlässt, ist dies der Wendepunkt – ab diesem Zeitpunkt macht der Film nahezu alles richtig. Die Szene bei den Jünglingen – absolut herzzerreißend, und perfekt inszeniert. Hätte man tatsächlich gezeigt, wie sich Anakin durch die jungen Schüler säbelt, wäre das nur eine weitere Actionszene geworden. Was oft insbesondere bei Horrorfilmen gilt, gilt auch hier: Weniger ist manchmal mehr. Als Darth Vader sein Lichtschwert zündet weiß man genau, was passiert… und in diesem Augenblick lief es mir kalt den Rücken runter und ich dachte nur "Nein, das darf nicht wahr sein, das kann er doch nicht tun". Diese Szene war so brutal, so grausam… wirklich noch zu zeigen, wie Anakin einen nach dem anderen abschlachtet, hätte diesen Effekt nur reduziert. Noch bewegender jedoch war für mich die Ausführung der Order 66: In allen Winkeln der Galaxis erhalten die Klonkrieger diesen Befehl von Kanzler Palpatine, und wenden sich daraufhin gegen die Jedi-Ritter und -Meister, mit denen sie in den letzten drei Jahren Seite an Seite gekämpft haben. Die Verzweiflung, die Ungläubigkeit in den Augen der Jedi, als einer nach dem anderen von den Klontruppen niedergemetzelt wird… Yoda's Zusammenbruch auf Kashyyyk, als er diese Erschütterung der Macht spürt… absolut herzzerreißend, und für mich ganz klar der bewegendste Moment der gesamten Star Wars-Saga – dem immerhin noch zwei weitere ähnlich berührende Szenen folgen werden. Yoda und Obi-Wan gelingt es, den Klontruppen zu entkommen, und man trifft sich auf dem Schiff von Senator Bail Antilles von Alderaan, der nur kurz zuvor mit ansehen musste, wie ein Jüngling von den Klonkriegern richtiggehend hingerichtet wurde. Das Schiff, auf dem man sich trifft, dürfte Star Wars-Fans bekannt sein: Es ist die "Tantive IV", jenes spätere Rebellenschiff, dass gleich am Anfang von "Eine neue Hoffnung" vom imperialen Sternenzerstörer gestellt und von Vader's Truppen auf der Suche nach den Plänen des Todessterns geentert wird – die erste große Verbindung zur klassischen Trilogie (wenn man von Chewbacca's Gastauftritt auf Kashyyyk mal absieht), der nun noch viele weitere folgen sollen. Yoda und Obi-Wan beschließen, zum Jedi Tempel zurückzukehren um das Signal, dass die Jedi auffordert zurückzukehren, in ein Warnsignal umzuprogrammieren – um zu verhindern, dass eventuell noch überlebende Jedi in die Falle tappen. Im Tempel bietet sich ihnen jedoch ein Bild des Grauens, und als Obi-Wan die Sicherheitsaufzeichnungen abruft, kann er nicht glauben, was er sieht. Beiden ist klar, dass es an ihnen liegt, die Herrschaft der Sith zu beenden, ehe sie richtig begonnen hat. Da Obi-Wan nicht stark genug ist, um sich Palpatine zu stellen, muss er sich – wenn auch widerwillig – mit dem Gedanken anfreunden, seinen ehemaligen Schüler und guten Freund entgegenzutreten und ihn zu töten. Währenddessen kommt es im Senat zu einem weiteren Moment, dem die Star Wars-Fans schon mit freudiger Erwartung entgegensahen: Palpatine ruft die Gründung des ersten galaktischen Imperiums aus – und wird von der großen Mehrheit der Senatoren bejubelt. Padme Amidala's kurzer, trauriger und ungläubiger Kommentar dazu ("So geht die Freiheit zugrunde – mit donnerndem Applaus.") ist perfekt; hier und auch an anderen Stellen wird die "Star Wars"-Saga ungewöhnlich politisch (siehe Anakins späteres "Wenn du nicht für uns bist, bist du gegen uns"). Nun geht es Schlag auf Schlag, und nur kurz darauf folgt bereits die nächste großartige Szene: Während Darth Vader auf Mustafar die Anführer der Separatisten, unter ihnen der Vizekönig der Handelsföderation, gnadenlos abschlachtet, trifft sich Obi-Wan mit Padme, da er von ihr zu erfahren hofft, wohin sich Anakin begeben hat. Auch diese Szene glänzt wieder mit tollen schauspielerischen Leistungen und erstaunlich guten Dialogen – wobei vor allem jene Szene hervorsticht, als Obi-Wan Padme fragt, ob Anakin der Vater des Kindes ist und ihr daraufhin versichert: "Es tut mir leid." Es mag sich jetzt nicht sonderlich überragend anhören, doch im Kontext dieser Szene (wo man doch vermuten muss, dass Obi-Wan bei dieser Entschuldigung auf mehr anspielt als nur seinen Entschluss, Anakin zu töten – wie z.B. dass er nicht für die beiden da war, oder auch dass er bei Anakins Ausbildung versagt hat, und sie für seine Fehler nun den Preis zu zahlen hat) und dank der tollen Performance von Ewan McGregor und Natalie Portman sowie der großartigen Musik wird die Szene zu etwas besonderem. Padme beschließt, nach Mustafar zu reisen, um Anakin mit Obi-Wan's Vorwürfen zu konfrontieren und hofft, dass Anakin diese entkräften wird. Doch als sie schließlich auf dem Planeten ankommt, muss sie erkennen, dass sich Anakin tatsächlich verändert hat, und nicht mehr die Person vor ihr steht, in die sie sich verliebt hat… der sie damals in der Arena auf Geonosis ihre Liebe gestanden hat… die sie im geheimen auf Naboo geheiratet hat. Der Moment ihrer Erkenntnis – einfach nur großartig. Generell ist diese Szene auf Mustafar wohl die beste zwischen den beiden aus der gesamten Trilogie. Wie Anakin zu ihr sagt "Ich habe das für dich getan" – wie brutal dies auf sie wirken muss, mit dem Wissen ob seiner Taten im Jedi-Tempel im Hinterkopf. Dann die Kopie seiner Rede aus "Das Imperium schlägt zurück", als er ihr anbietet, gemeinsam mit ihr über die Galaxis zu herrschen. Padme's resignierendes und todunglückliches "Ich erkenne dich nicht wieder. Du brichst mir das Herz!". Nicht nur für sie, auch für den geneigten Zuschauer ist diese Szene absolut herzzerreißend. Und dann steht da plötzlich Obi-Wan in der Luke des Raumschiffs, und Anakin fühlt sich von seiner großen Liebe verraten. "Lügnerin!", schreit er sie an – und dann erleben wir den ersten Einsatz des Würgegriffs. Was George Lucas ohne weiteres als coolen Moment hätte inszenieren können, hat stattdessen etwas unheimlich schmerzhaftes und tragisches an sich. Gut, ok, wem die Romanze zwischen den beiden noch nie sonderlich gefallen hat, wird hier längst nicht so mitfühlen wie ich – aber mich haben diese Szenen wirklich getroffen. Obi-Wan befiehlt Anakin, Padme los zu lassen, die beiden wechseln ein paar Worte – und dann ist es endlich soweit. Nach jahre-, ja fast jahrzehntelangem Warten beginnt das Duell: Obi-Wan Kenobi gegen Anakin Skywalker/Darth Vader. Die Erwartungshaltung der Fangemeinde diesem Kampf gegenüber war unvorstellbar und fast unerreichbar hoch – und trotzdem ist es George Lucas, Ewan McGregor und Hayden Christensen irgendwie gelungen, mich nicht zu enttäuschen, sondern meine Erwartungen sogar teilweise noch zu übertreffen. Um dies zu erreichen, haben Hayden und Ewan fast drei Monate für diese Sequenz trainiert und die verschiedenen Choreographien einstudiert – bis sie die Bewegungen in fast unvorstellbarer Geschwindigkeit ausführen konnten. George Lucas wiederum hat ebenfalls sein Bestes gegeben, um das Duell ansprechend zu inszenieren. Weder ist die Action so schnell geschnitten, dass man von der mühsam einstudierten Choreographie nichts mehr mitbekommen würde, noch verharrt er zu lange in einer Einstellung, so dass sich diese zu deutlich offenbart. Das Duell ist rasant, spannend, mitreißend… einfach atemberaubend. Dazu dann noch der wunderschöne Hintergrund des Lavaplaneten, der einen herrlichen Kontrast zu den blauen Lichtschwertern bietet, und natürlich John Williams großartige Musik, die das Duell begleitet. Ein sehr emotionales Duell, eine atemberaubende Bilderpracht, rasante Action… "das Duell" bietet wohl ohne jeden Zweifel den besten Lichtschwertkampf der gesamten Star Wars-Saga. Während Anakin und Obi-Wan auf Mustafar ihr legendäres Duell ausfechten, stellt sich Yoda dem Imperator, um seine Herrschaft im Keime zu ersticken. Sein Auftritt, als er die beiden Wachen von Sidious gegen die Wand schleudert, hat bei meinen bisher 3 Kinobesuchen immer für die meisten Lacher während des Films gesorgt – und auch danach hat Yoda noch ein paar wirklich coole/witzige Sprüche auf Lager. Beim Kampf zwischen den beiden zeigt George Lucas schließlich wieder sein Gefühl für beeindruckende und einprägsame Bilder – vor allem jene Einstellung, als sich die Kanzel des Imperators, auf der die beiden kämpfen, langsam in die Senatshalle erhebt, ist höchst beeindruckend. Der eigentliche Kampf danach entwickelt sich allerdings etwas seltsam – vor allem, warum Yoda im Endeffekt dann flieht war für mich aus dem Verlauf der Auseinandersetzung nicht nachvollziehbar. Beide erschienen gleichwertig, dann stürzt Yoda und flüchtet durch die Rohre kriechend wie ein geschlagener Hund. Hat er eingesehen, dass er unterlegen ist? Blieb ihm nach dem Sturz einfach nicht mehr genug Zeit um Palpatine rechtzeitig wieder zu erreichen und den Kampf fortzuführen? Hat er die herannahenden Klontruppen gespürt und eingesehen, dass ein Kampf gegen Sidious und seine Truppen zugleich aussichtslos ist? Hier hätte ich mir doch noch ein bis zwei erklärende Zeilen gewünscht, warum Yoda es für nötig erachtet hat, zu fliehen – immerhin steht das Schicksal der gesamten Galaxis auf dem Spiel. Seine traurige und enttäuschte Erkenntnis "Versagt ich habe" gehört dann jedoch eindeutig wieder zu den gelungensten Momenten des Films – vor allem, da nach diesem Kommentar Yoda's Warnung in "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" ("Unterschätze niemals die Macht des Imperators") eine völlig neue Bedeutung bekommt. Yoda mag gegen Palpatine unterlegen gewesen sein (oder es zumindest nicht geschafft haben, ihn zu besiegen), doch auf Mustafar wendet sich langsam aber sicher das Blatt, und Obi-Wan erhält die Oberhand. Nach einer Surfeinlage, die von vielen kritisch eingeschätzt wird, mir aber durchaus gefallen konnte – vor allem angesichts ihres Wortwechsels – landet Obi-Wan schließlich auf einer Erhebung. Nun ist Anakin in der deutlich schlechteren Position - und Obi-Wan macht dies ihm gegenüber auch deutlich (übrigens der einzige Punkt im Film, wo die Synchro meines Erachtens etwas gepatzt hat – dort wirkt es so, als würde sich Obi-Wan grundsätzlich für überlegen halten – dabei geht es ihm nur um diese bestimmte Situation –"I'm on the higher ground"). Er scheint ihn fast anzuflehen, aufzugeben, da er die drohende Niederlage seines ehemaligen Schützlings schon ahnt – ein letzter verzweifelter Versuch, das Duell zu beenden, ohne Anakin töten zu müssen. Doch blind vor Hass und in Selbstüberschätzung hört Anakin natürlich nicht auf den gut gemeinten Rat seines früheren Meisters, und greift an – und Obi-Wan hackt ihm beide Beine sowie den gesunden Arm ab. Die darauffolgende Szene fand ich wirklich herzzerreißend. Obi-Wans Schock, seine Verzweiflung und seinen Schmerz… "Du warst der Auserwählte"… wie er Anakin sagt dass er ihn wie einen Bruder geliebt hat – und was ist Anakins Erwiderung darauf? "Ich hasse euch!" Einfach nur brutal – wie auch das darauffolgende Bild des (ver)brennenden Anakin – und der Film ist ab 10? Jedenfalls hätte ich George Lucas eine derart grafische Darstellung dieser Szene nicht (mehr) zugetraut. Was immer man an den anderen beiden Prequels kritisieren mag – bei "Episode III" hat er den künstlerischen Interessen vor allen anderen Aspekten Vorrang eingeräumt. Wenig später folgen zwei der umstrittensten Szenen des Films. Zuerst etwas, dass ich bereits nach "Episode II" befürchtet hatte: Padme stirbt – was leider zu einem enormen Kontinuitätsfehler mit "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" führt, als Leia von ihrer richtigen Mutter erzählt. Erstaunlicherweise hat mich jedoch diese Entwicklung gar nicht gestört – und das, obwohl ich doch sonst der erste bin, der sich lautstark über Kontinuitätsfehler beschwert. Vielleicht liegt es ja daran, dass ich es bereits geahnt hatte und daher in gewisser Weise darauf vorbereitet war und mich mit dem Gedanken langsam abfinden konnte, dass Leias Erinnerungen an ihre richtige Mutter eben nicht ihre Erinnerungen an ihre richtige Mutter sind. Vor allem jedoch kann ich George Lucas deshalb keinen Vorwurf machen, da ich ihn verstehen kann: Aus dramaturgischen Gründen war es notwendig, dass Padme in "Episode III" stirbt. Ihre Figur braucht einfach einen gewissen Abschluss – sie weiterleben zu lassen und dann in "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" aus Leia's Mund damit quasi aus zweiter Hand von ihrem Tod zu erfahren - das hätte für solch eine Hauptfigur einfach nicht funktioniert. Außerdem bietet ihr Tod einen emotionalen Höhepunkt und macht "Die Rache der Sith" noch einmal deutlich tragischer. Zudem erhält durch ihren Tod auch die Geburt der Zwillinge, die sonst nur fröhlich-optimistisch gewesen wäre, einen tragischen Unterton. Ein absoluter Geniestreich war es auch, die Geburt der Zwillinge (und den damit einhergehenden Tod von Padme) neben die (Wieder-)Geburt von Darth Vader (und damit dem endgültigen Tod von Anakin Skywalker?) zu stellen, und damit die Wirkung beider Szenen so noch zu verstärken. Trotzdem waren viele mit der Art und Weise, wie Vader's Geburt von George Lucas in "Die Rache der Sith" dargestellt wurde, nicht zufrieden. Zu große Ähnlichkeiten mit Frankensteins Monster, ein Vader der wie ein treuherziger Ehemann nach Padme fragt – und schließlich sein verzweifelt-verärgertes "Neeeeeiiiiiiin" als er von ihrem Tod erfährt – komplett mit dazugehöriger (klischeehafter) Pose. Ich kann verstehen, wenn einige diese Punkte kritisieren – Gott weiß, ich habe seither auch schon unzählige Male auf den "No"-Button gedrückt (http://nooooooooooooooo.com/). Dennoch ist es etwas anderes, ob man nur dieses Wort herausnimmt, oder es im Kontext der Szene sieht – wo es meines Erachtens durchaus gepasst hat. Ich kann mir schon vorstellen, dass es für viele ungewohnt war bzw. nicht das war, was einige erwartet hatten, als doch tatsächlich das Monster Darth Vader fast liebevoll nach seiner Frau fragt – solche Gefühle mag man mit Anakin in Verbindung bringen, aber mit Vader? Das passt einfach nicht in das Bild, dass man bisher von einem der größten Bösewichte in der Filmgeschichte hatte. Für mich macht dies die Figur allerdings nur noch einmal interessanter und besser. Nun nähern wir uns mit großen Schritten dem (emotionalen) Finale, und bis dahin gibt es noch einige Lücken in der Star Wars-Geschichte zu füllen. In einem relativ kurzen Satz erfährt Obi-Wan, dass Yoda offenbar mit Qui-Gon sprechen kann. Auch hier gefällt mir der eher subtile Ansatz, der den Zuschauer quasi dazu zwingt, seine Hirnzellen einzuschalten und die sich daraus ergebenden Lücken selbst zu füllen, sehr gut – denn natürlich sind diese Übungen der erste Schritt zur Unsterblichkeit, die sowohl Obi-Wan als auch Yoda im Verlauf der alten Star Wars-Trilogie erlangen konnten – womit die Frage, warum sich einige Jedi auflösen und andere nicht, endlich geklärt wäre. Herrlich finde ich in diesem Zusammenhang auch die sich dadurch ergebende Ironie: Die ganze Zeit wollte Anakin nichts anderes, als seine Frau vor dem Tod zu bewahren, und der Hauptgrund für seinen Übertritt auf die dunkle Seite dürfte wohl Sidious Köder der Unsterblichkeit gewesen sein. Doch nicht nur, dass Padme, wenn Anakin nichts getan und auf der hellen Seite der Macht verblieben wäre überlebt hätte, stellt sich nun noch dazu heraus, dass nicht die dunkle, sondern die helle Seite den Schlüssel zur Unsterblichkeit bereithält. Interessant finde ich in diesem Zusammenhang auch, dass es einem Sith-Meister (die ja offenbar hauptsächlich auf sich selbst konzentriert und nach innen gerichtet sind) angeblich gelungen ist, mit Hilfe der dunklen Seite andere vor dem Tod zu bewahren, und einem Jedi-Meister (die ja angeblich so selbstlos sind), mit Hilfe der hellen Seite für sich selbst Unsterblichkeit zu erlangen. Zudem stellt sich mir die Frage, ob nicht vielleicht Palpatine sogar von Qui-Gons Fähigkeit wusste – sagt er Anakin doch, dass es einem gelungen wäre, den Tod zu überlisten. Natürlich deutet er dabei an, dass es ein Sith gewesen sei – doch die versteckte Wahrheit in seinen Worten macht diese nur noch perfider. Doch zurück zur Handlung des Films: Nur kurz nach dem Gespräch zwischen Obi-Wan und Yoda, wo sie ihre weitere Vorgehensweise erörtern, weißt Bail Antilles den Captain der Tantive IV an, den Speicher des Protokolldroiden zu löschen – mal abgesehen davon, dass diese Szene unheimlich witzig ist (und dadurch C-3PO, der die ersten Worte in "Eine neue Hoffnung" gesprochen hat, auch die letzten Worte zur Saga beisteuern darf), wird hiermit die nächste Lücke, die viele Fans in den vorangegangenen Prequels kritisiert hatten, geschlossen – nämlich, warum sich C-3PO denn so überhaupt nicht an Tatooine und seinen Master Anakin erinnern kann. Sehr emotional dann das Begräbnis von Padme, wo eine leicht abgewandelte Version von "Qui-Gon's Funeral" (welches bereits kurz zuvor bei der Geburt der Zwillinge und Vader's Wiedergeburt zum Einsatz kam – ebenfalls eine sehr interessante Entscheidung von George Lucas) den traurigen Höhepunkt des Films perfekt unterstützt, und dem einen oder anderen Besucher wohl schon ein kleines Tränchen entlocken dürfte. Toll auch, wie die Kamera langsam auf den Glücksbringer schwenkt, den Anakin ihr einst in "Die dunkle Bedrohung" geschenkt hat – und welchen sie nun in den Händen hält. Und: Der aufmerksame Zuschauer erkennt, dass man ihr eine Attrappe auf den Bauch geschnallt hat, um Darth Vader im Glauben zu lassen, Padme wäre tatsächlich vor der Geburt gestorben. Auch hier gefällt mir wieder die Subtilität der Szene, die Aufmerksamkeit belohnt. Nach der Beerdigung wird schließlich endgültig die Brücke zur alten Trilogie geschlagen: Vader und der Imperator beobachten von ihrem Sternenzerstörer aus den Baubeginn des Todessterns (bei dieser Szene hat übrigens auch Tarkin einen Gastauftritt), Bail Antilles bringt Leia nach Alderaan, und Obi-Wan übergibt Luke an die Lars'. Das letzte Bild der Prequel-Trilogie zeigt dann schließlich Owen und Beru Lars, wie sie, Luke in den Händen haltend, in den Zwillingssonnenuntergang auf Tatooine blicken, untermalt von Williams' Gänsehautgarant "Binary Sunset" – der der Star Wars-Saga dadurch sowohl ihren ersten als auch ihren letzten magischen Moment beschert. Besser hätte Lucas sowohl die Prequel-Trilogie als auch "Die Rache der Sith" gar nicht abschließen können. Interessant finde ich dabei auch, wie perfekt "Episode III" in "Eine neue Hoffnung" überleitet. Einen derart flüssigen Übergang gab es bisher wohl noch von keinem "Star Wars"-Film auf dem nächsten. Gerade auch angesichts der Tatsache, wie fremd die Prequel-Trilogie lange Zeit wirkte, und wie wenig sie zur klassischen Trilogie zu passen schien, schon eine interessante Entwicklung, die rückwirkend auch gleich wieder versöhnlicher stimmt. Damit wäre meine (sehr detaillierte) Betrachtung der Handlung abgeschlossen, wollen wir uns nun noch kurz etwas allgemeineren Aspekten zuwenden. Die schauspielerischen Leistungen reichen allesamt von gut bis hervorragend – wobei man sich hier natürlich in Erinnerung rufen sollte, dass die Star Wars-Filme noch nie für außergewöhnliche darstellerische Leistungen bekannt waren. Im Gegensatz zu "Die dunkle Bedrohung", wo ich doch einige Schwachstellen ausgemacht habe, bin ich mit den Leistungen in "Die Rache der Sith" im Großen und Ganzen zufrieden. Ian McDiarmid stiehlt natürlich in jeder Szene den anderen die Show – zumindest bis zu seiner "Verwandlung". Bis dahin war seine Leistung wirklich perfekt und die wohl beste des Films. Einfach herrlich, wie er Anakin langsam auf seine Seite zieht, die subtilen Anspielungen, die Mimik – großartig. Nachdem Palpatine dann jedoch sein wahres ich offenbart und das (teilweise leider wenig überzeugende) Make-Up zur Schau stellt, verfällt mir McDiarmid leider etwas zu sehr ins Overacting – vor allem sein penetrant verrückter Lacher wird in Kombination mit den hasserfüllten Grimassen mit der Zeit einfach zu viel. Hayden Christensen hat mir ja bereits in "Episode II" recht gut gefallen – doch in "Die Rache der Sith" hat er meines Erachtens wirklich eine Glanzleistung abgeliefert. Seine innere Zerrissenheit kommt wirklich herrlich zur Geltung (bis in der oben angesprochenen und kritisierten "Unterwerfungs"-Szene – wobei George Lucas hier Christensen gar nicht die Möglichkeit gegeben hat, seine Entscheidung glaubwürdiger darzustellen, dafür war die Zeit einfach zu kurz), und auch den Fall zur dunklen Seite spielt er sehr glaubhaft. Natalie Portman hat in diesem Film zwar nicht mehr allzu viel zu tun, weiß aber vor allem in den Schlüsselstellen des Films zu gefallen. Die meines Erachtens beste Leistung vollbringt jedoch Ewan McGregor, der vor allem beim Duell am Ende seine Verzweiflung und die Frustration ob seines eigenen Versagens bei Anakin herrlich zum Ausdruck bringt. Außerdem orientiert er sich bei seiner Darstellung in "Die Rache der Sith" noch deutlicher an Alec Guiness, bis er schließlich fast eine regelrechte Imitation abliefert, welche es wirklich glaubhaft macht, dass diese beiden Schauspieler ein und dieselbe Figur verkörpern. Abschließend möchte ich auch noch die Leistung von Yoda positiv hervorheben – so seltsam das auch klingen mag. Hier muss ich ILM nämlich wirklich mal ein Kompliment aussprechen. Waren die CGI-Kreaturen in "Die dunkle Bedrohung" und/oder "Angriff der Klonkrieger" teilweise wenig überzeugend und vor allem darstellerisch überwiegend unterlegen, hat man bei Yoda in "Die Rache der Sith" ganze Arbeit geleistet. Zwar wäre mir alles in allem immer noch eine Mischung aus Puppe und CGI (in den Kampfszenen) lieber gewesen, da es einfach echter wirkt, allerdings kann ich mit dem Yoda aus Episode III schon ganz gut leben (auch wenn er Gollum meines Erachtens immer noch nicht das Wasser reichen kann). Vor allem die Szene, als er die Erschütterung der Macht aufgrund der Order 66 spürt und beinahe zusammenbricht, war wirklich gut gemacht – oder gab es da etwas tatsächlich jemandem, der in dieser Szene mit unserem kleinen gründen Freund nicht mitgelitten hat? Womit wir auch schon bei den digitalen Effekten wären. Hier gibt es meines Erachtens, im Gegensatz zu den Vorgängern (wo mich doch einige Szenen und insbesondere einige CGI-Kreaturen nicht wirklich überzeugen konnten) nicht viel zu kritisieren. Die Anfangsschlacht ist einfach bombastisch und sieht auch nicht besser oder schlechter aus, als wenn man Modelle verwendet hätte. Auch die Figuren und Kreaturen wirken hier nun endlich überwiegend realistisch. Diesbezüglich ein Highlight ist sicherlich General Grievous; was immer man von ihm als Figur halten mag (ich persönlich halte ihn für wichtig für die Handlung, da die Separatisten nach Dookus Tod noch einen Anführer gebraucht haben; ob man diese Lücke unbedingt mit einem Spezialeffekt füllen musste, darüber kann man zugegebenermaßen geteilter Meinung sein – aber füllen musste man sie), wie auch schon die Droiden wirkt er absolut realistisch und glaubwürdig. Auch davon abgesehen wissen die meisten Kreaturen diesmal zu gefallen und zu überzeugen. Die einzige größere Ausnahme ist Obi-Wans Reittier auf Utapao; leider ein Rückschritt in alte "Anakin reitet auf einer Riesenzecke"-Tage – das Vieh sah für mich einfach in keiner Sekunde überzeugend aus und war für mich ein deutlicher Störfaktor (auch aufgrund der mit der Zeit doch sehr nervenden Töne, die es von sich gibt). angesichts der tollen Effekte den Rest des Films über wollte diese schlechte Leistung einfach überhaupt nicht ins Bild passen und fiel umso stärker (und störender) auf; lässt sich aber zugleich genau deshalb auch leichter entschuldigen bzw. wohlwollend darüber hinwegsehen. Nichtsdestotrotz sind es auch bei der 3. Episode der Prequel-Trilogie in erster Linie die wunderbaren, originellen und wirklich real aussehenden Landschaften sind, die zu begeistern vermögen. Diesbezüglich ist "Die Rache der Sith" auch ungemein abwechslungsreich, mit vielen verschiedenen Umgebungen und Landschaften – ehe auf Mustafar mit den Lavamassen sicher in gewisser Weise die optische Krönung folgt. Neben den Spezialeffekten weiß auch das Design erneut zu überzeugen. In "Episode III" finden sich vermutlich mehr interessante Kreaturen, Schiffe, Gerätschaften usw. als in den meisten seither erschienenen SF-Blockbustern zusammengenommen. Auch die (überwiegend digitalen) Sets sind großartig gestaltet und glaubwürdig umgesetzt. Besonders hervorheben möchte ich auch noch das Sounddesign. Zwar ist dieses bei "Star Wars" ja immer ausgesprochen gut gelungen, aber – mit Ausnahme der Rufe von Obi-Wans Reittier – fiel es mir bei "Episode III" besonders positiv auf. Vor allem einige oftmals ganz leise eingebaute Details, wie die zuvor schon erwähnten Rufe der Sandleute, oder auch ein ganz dezentes Vader-Atmen, welches in jener Szene zu hören ist, als Anakin sich Palpatine unterwirft, tragen ungeheuer viel zur Atmosphäre des Films bei. John Williams hat sich mit seinem Soundtrack zu "Die Rache der Sith" in meinen Ohren selbst übertroffen. Abwechslungsreich, bombastisch, melancholisch, leise, düster… Williams haucht George Lucas' Bilder durch seine tolle Komposition zusätzliches Leben ein und unterstützt jede Szene absolut perfekt. Meines Erachtens seine beste Leistung seit "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" (wenn er nicht gar diesen sogar noch übertrifft), wobei sich die ganz großen Highlights neben "Battle of the Heroes" diesmal erstaunlicher- und untypischerweise eher in kleineren Stücken finden lassen; wie während der (ansonsten grauenhaften) Balkon-Szene, oder natürlich auch jenem magischen Moment, als sich Anakin und Padme quer über Coruscant hinweg entgegensehen. Schade nur, dass George Lucas stellenweise erneut Musik aus früheren Filmen recycelt. Mein größter Kritikpunkt ist jedoch, dass bei Darth Vaders Marsch zum Jedi-Tempel nicht der "Imperial March" gespielt wurde. Aus meiner Sicht der einzig wirklich grobe Schnitzer des Soundtracks; der jedoch wohl eher George Lucas als John Williams anzulasten sein dürfte. Davon abgesehen wieder einmal eine phantastische Filmmusik! Die Synchronisation der beiden vorangegangenen Prequel-Episoden bot ja durchaus Anlass zur Kritik – was die Synchronisation von "Die Rache der Sith" betrifft, kann ich jedoch Entwarnung geben: Diesmal hat man sich wirklich angestrengt, und von der Übersetzung der "I'm on the higher ground"-Szene und dem Festhalten an der Prequel-Tradition, "Lightsaber" nicht mit Lichtschwert, sondern Laserschwert zu übersetzen, gibt es hier absolut nichts zu kritisieren. Palpatine's Sprecher macht seine Sache wirklich sehr gut, und verringert sogar ein wenig den Eindruck des Overactings. Auch Padme Amidala gefällt mir insgesamt in der Synchronisation sogar ein wenig besser – da die Sprecherin einfach etwas mehr Emotion in die Stimme einfließen lässt als es Natalie Portman tat. Ja selbst C-3PO, dessen neue Stimme mich in den vorherigen Prequels noch ungemein gestört hat, klingt diesmal sehr nach der Stimme aus der OT. Auch Philip Moog liefert als Obi-Wan wieder mal eine Glanzleistung ab. Und nicht vergessen darf man auch den für seine Leistung in "Angriff der Klonkrieger" vielgescholtenen Wanja Gerick, der diesmal mit deutlich tieferer Stimme spricht, und dessen Performance ebenfalls nichts zu wünschen übrig lässt. Rainer Schöne hat für seine 2 Sätze als Darth Vader einige Kritik innerhalb der Fangemeinde einstecken müssen – die ich jedoch absolut nicht nachvollziehen kann. Meines Erachtens macht auch er seine Sache sehr gut – ich denke, einige sind einfach Heinz Petruo's Stimme aus der OT zu sehr gewöhnt, und empfinden die neue Stimme deshalb als störend und/oder schlecht. Jedenfalls finde ich die Synchronisation diesmal wirklich außerordentlich gut gelungen – stellenweise etwas besser als die Original-Fassung, stellenweise etwas schlechter – insgesamt jedoch auf jeden Fall gleichwertig. Nach dieser ausführlichen Betrachtung des Films ist es Zeit, zum Fazit zu kommen und meine Meinung zum Film in ein paar Sätzen zusammenzufassen: Für mich ist "Die Rache der Sith" ohne jeden Zweifel ein Meisterwerk, und George Lucas' krönender Abschluss der Star Wars-Saga. Mein erster Gedanke, nachdem ich den Film zum ersten Mal gesehen hatte, war, dass ich Lucas nun sämtliche zuvor begangene Fehler in der Prequel-Trilogie verzeihe. Vergesst Jar Jar, vergesst diesen unsäglichen Furzwitz oder Anakin, der einfach mal so aus Versehen das Droidenkontrollschiff zerstört. Vergesst C-3PO, der während der Schlacht auf Geonosis irgendwie neben sich liegt. All diese Momente verblassen ob der Perfektion, welche "Episode III" vor allem in der letzten Stunde verströmt. Mich kümmern diese schwachen Momente, diese Fehler nicht mehr, denn alles in allem, trotz des Ärgers und trotz der Enttäuschung – dank "Die Rache der Sith" war es das alles im Endeffekt wert. Natürlich ist auch der 3. Teil der Prequel-Saga nicht perfekt – was denke ich auch aus meinem ausführlichen Review deutlich hervorgeht. Aber die letzte Stunde ist einfach so großartig, dass ich George Lucas die Fehler und Schwächen zuvor einfach nicht im Geringsten vorwerfen kann. Doch "Die Rache der Sith" ist nicht nur ein versöhnlicher Abschluss für die Prequel-Reihe, denn was für mich nach "Die dunkle Bedrohung" noch unvorstellbar war ist spätestens dank "Episode III" endlich eingetreten: Die alte Trilogie wird durch die neuen Teile deutlich aufgewertet. Darth Vader war bisher "nur" ein cooler Bösewicht – und auch wenn bereits in "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" gezeigt wurde, dass Vader kein einfacher eindimensionaler Schurke ist, wurde dieser Eindruck durch die Prequel-Reihe noch einmal deutlich verstärkt. Nun kennt man seinen (tragischen) Hintergrund, und wenn Darth Vader in "Eine neue Hoffnung" an Bord der Tantive IV das erste Mal ins Bild schreitet, sieht man nun kein einfaches oberflächliches Monster mehr. Vielmehr erinnert man sich an den Jungen auf Tatooine, der doch allen nur helfen wollte. An den jungen Mann, der sich unsterblich in eine Senatorin verliebt hat. An den fehlgeleiteten Mann, der sich schließlich von der dunklen Seite der Macht verführen ließ, der Jünglinge getötet, die große Liebe seines Lebens verraten und seinem früheren Freund und Meister ein wutentbranntes und hasserfülltes "ICH HASSE EUCH!" entgegengebrüllt hat. Vader ist nicht einfach nur mehr ein Bad Guy in coolem Outfit – dank der Prequel-Trilogie ist er endgültig zu einer tragischen Figur geworden, für die man mindestens so viel Mitleid empfindet, wie man sie ob seiner Taten verabscheut und verachtet. Doch nicht nur Darth Vader profitiert von den Episoden I - III; insbesondere Obi-Wan wurde ebenfalls stark aufgewertet. Denn sind wir uns mal ehrlich… sicher war sein früher Tod in "Eine neue Hoffnung", als man die Filme zum ersten Mal gesehen hat, ein Schock – einfach da man nicht damit gerechnet hat, dass ein Hauptcharakter des Films so früh den Löffel abgeben wird. Doch haben wir mitgefühlt? Konnten wir Luke's Schmerz und seinen Verlust nachvollziehen? Also ich zumindest konnte das nicht – einfach da man bis zu diesem Zeitpunkt noch viel zu wenig Zeit mit diesem komischen alten Mann verbracht hat, als dass man ihn schon so hätte ins Herz schließen können. Aber jetzt, mit der gesamten Prequel-Trilogie im Hinterkopf? Obi-Wan hat sich in der neuen Trilogie zu einem meiner absoluten Lieblingscharaktere entwickelt. Mit Kenntnis der gesamten Prequel-Trilogie im Hinterkopf, geht mir sein Duell mit Vader generell und insbesondere sein Tod bei meinen neuerlichen Sichtungen von "Eine neue Hoffnung" deutlich näher als zuvor. Generell erhält dieser Kampf viel mehr Gewicht; durch die höhere emotionale Wirkung wird auch die vergleichsweise lahme Inszenierung ansatzweise ausgeglichen. Bleibt nur noch die Frage aller Fragen zu beantworten: Ist "Die Rache der Sith" so gut wie die Episoden der alten Trilogie? Oder gar besser? Es fällt mir schwer, dazu ein endgültiges Urteil zu fällen – denn meines Erachtens lässt sich die 3. Episode der Prequel-Reihe mit keinem einzigen der bisherigen Star Wars-Filmen vergleichen. Diese waren einfach allesamt vornehmlich auf Unterhaltung ausgelegt – ja selbst "Das Imperium schlägt zurück", trotz eines deutlich düsteren Ansatzes. Sowohl die alten Trilogie als auch "Die dunkle Bedrohung" und "Angriff der Klonkrieger" boten in erster Linie beeindruckende, imposante Science Fiction/Fantasy-Abenteuer bzw. "Space Operas", und luftig-lockere Popcorn-Unterhaltung. Für "Die Rache der Sith" gilt das nicht. Spätestens nach der ersten Stunde ist es eindeutig nicht mehr George Lucas' vornehmliches Ziel, den Zuschauer gut zu unterhalten. Er möchte eine Geschichte erzählen, eine tragische Geschichte, wobei er mit der Zeit kompromisslos in Drama-Gefilde abgleitet. "Die Rache der Sith" ist ernst, sehr ernst, und düster… sehr düster. Er will nicht einfach nur gut unterhalten, man soll ab einem gewissen Zeitpunkt in der Geschichte nicht mehr mit einem großen Grinser im Kinosaal sitzen (von kurzen auflockernden Momenten einmal abgesehen), sondern man soll mitfiebern und vor allem mitfühlen, wenn sich die große Tragödie des Anakin Skywalker vor einem entfaltet. Und eben das gelingt "Die Rache der Sith" mit Bravour. Er ist zweifellos der emotionalste aller "Star Wars"-Filme, und steht schon allein deshalb für mich ganz klar auf einer Höhe mit der klassischen Trilogie. Denn was er an Magie und Faszination nach wie vor vermissen mag, macht er durch die komplexere Handlung und die emotionale Wirkung locker wieder wett. Es wäre für George Lucas ein leichtes gewesen, diesen letzten Star Wars-Film, der so viele Elemente aufweist auf den die Fans schon seit Jahren warten, als oberflächliche Coolness-Orgie zu inszenieren. Doch das tat er nicht. Ich hatte eigentlich erwartet, dass wenn das auch von mir lang ersehnte Duell zwischen Obi-Wan und Anakin beginnt, ich mit einem großen Grinsen im Kino sitzen würde, doch das war nicht der Fall. Obwohl ich auf dieses Duell nun schon seit Ewigkeiten gewartet habe, wollte ich nicht, dass es dazu kommt. Ich wollte nicht, dass sich die beiden bekämpfen. Ich wollte, dass sie sich zusammensetzen, über alles reden, und gemeinsam dem Sonnenuntergang entgegenfliegen – metaphorisch gesprochen. Gleiches gilt für den Moment, als Vader seine Maske bekommt und sein erstes Atmen durch den Kinosaal hallt. Dies war kein cooler Moment, ich fühlte dabei keine Freude – mir tat Anakin einfach nur leid, ich habe ihn bedauert und mit ihm mitgefühlt. Dass sich George Lucas dazu entschlossen hat, einen ernsten Film zu machen, statt einen weiteren reinen Popcorn-Film abzuliefern – dafür gebührt ihm meines Erachtens große Anerkennung und uneingeschränktes Lob. Fazit: In gewisser Weise fühle ich mich bei "Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith" an "Der Herr der Ringe – Die Rückkehr des Königs" erinnert: Der Film ist, als Ganzes betrachtet, nicht perfekt… doch die Kritikpunkte verblassen ob der schieren Perfektion, die George Lucas ab einem gewissen Punkt in der Geschichte abliefert. "Die Rache der Sith" war der erste Prequel-Film, bei dem ich so richtig mitgefiebert habe, und der erste Star Wars-Film, der mich wirklich berühren konnte. Und schon allein deshalb verdient er es ohne Wenn und Aber, in einem Atemzug mit den Filmen der alten Trilogie genannt zu werden – wobei sich "Episode III" meines Erachtens mit den bisherigen "Star Wars"-Filmen eigentlich gar nicht wirklich vergleichen lässt. Er ist nicht in erster Linie ein packendes, spannendes und überwiegend unbeschwertes Popcorn-Abenteuer, das den Zuschauer hauptsächlich in seinen Sessel drücken und ihn von der ersten bis zur letzten Minute phänomenal unterhalten will. Stattdessen erinnert "Die Rache der Sith" vielmehr an ein Drama bzw. eine Tragödie. Wir sollen mit den Figuren mitfühlen und -leiden, und das Ergebnis ist ein Film, der in seiner emotionalen Intensität jeden Film und Moment der klassischen Trilogie weit in den Schatten stellt. Das macht ihn nicht unbedingt in seiner Gesamtheit besser… aber eben anders, und innerhalb der "Star Wars"-Saga unvergleichlich. Insgesamt betrachtet ist "Die Rache der Sith" für mich ein filmisches Meisterwerk, und war vor allem damals bei meiner Erstsichtung ein überwältigendes Filmereignis, wie ich es seit dem abschließenden Teil der "Herr der Ringe"-Trilogie nicht mehr im Kino erleben durfte. Er ist ein mehr als "nur" ein würdiger, versöhnlicher Abschluss der bis dahin doch eher durchwachsenen Prequel-Trilogie – nämlich der krönende Abschluss der "Star Wars"-Saga! Wertung:10 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)
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