Die Höhle der vergessenen Träume |
Werner Herzog's Dokumentation über die Chauvet-Höhlen
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Sonntag, 06 November 2011 |
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Kurzinhalt: 1994 wurde in Frankreich ein sensationeller historischer Fund gemacht: die "Chauvet"-Höhlen, in denen man Höhlenmalereien entdeckt hat, bis zu 35.000 Jahre alt sind. Um die Zeichnungen sowie die natürliche Schönheit zu bewahren, ist der Zugang für die Öffentlichkeit gesperrt – selbst für Wissenschaftler wird die Höhle immer nur ein paar Tage im Jahr geöffnet. Dem Filmemacher Werner Herzog gelang es, die französische Regierung dazu zu bewegen, ihm mit einem kleinen Filmteam Zugang zu den Höhlen zu gewähren – und damit auch uns Normalsterblichen einen Einblick in ihre Schönheit zu gewähren… Review: ![]() Alles, was sich in der Höhle abspielt, ist demnach ungemein beeindruckend, eine faszinierende Reise in unsere Vergangenheit, und eine Erinnerung sowohl an den künstlerisch-schöpferisch-kreativen Geist der Menschheit als auch an die Schönheit der Natur. Doch um eine Spielfilm-taugliche Laufzeit zu erhalten, hat Werner Herzog rundherum auch noch einige Interviews etc. eingebaut, die einen Einblick in die Erforschung dieser Höhlen geben. Einiges davon ist zwar durchaus interessant – vor allem, wenn Werner Herzog ein paar kurios-skurrile Gestalten ins Zentrum seiner Aufmerksamkeit rückt – trotzdem können die entsprechenden Stellen aus meiner Sicht den Eindruck von Füll-Material nicht ganz vermeiden. Ganz schlimm und teilweise unfreiwillig komisch wird es dann aber, wenn Werner Herzog versucht, Spirituelles einzubringen. Meines Erachtens kann man keinem Menschen Spiritualität oder eine spirituelle Erfahrung aufzwingen. Wenn überhaupt, dann muss jeder für sich diese Erfahrungen machen – und für jeden von uns wird sie etwas anderes sein. Herzog scheint teilweise verkrampft zu versuchen, eine solche beim Zuschauer auszulösen und/oder uns an seiner teilhaben zu lassen. Diesbezüglicher Tiefpunkt ist dann der Nachschlag in Form eines aufgesetzten Post Scriptums, in dem er über das Kunstverständnis von Albino-Krokodilen sinniert. So positiv die nachdenklichen Eindrücke, mit denen uns Werner Herzog wieder in die "Gegenwart" entlassen wollte, auch sein mag, mit diesem Kommentar – bei dem fast das komplette Kino in verlegen bis schallendes Gelächter ausgebrochen ist – mag er zwar zum wiederholten Mal seinen Ruf als Regie-Exzentriker bestätigen, reduziert jedoch die Wirkung dieser warnenden Message, da sie ihr an Ernsthaftigkeit und damit Aussagekraft nimmt. Aus meiner Sicht ein schlechter Tausch… Fazit: ![]() Wertung:6 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Ascot Elite)
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