Der Angriff
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Episodenbild (c) MGM/Showtime

Originaltitel: First Strike
Episodennummer: 3x20
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 15. Juni 2007
Erstausstrahlung D: 20. Februar 2008
Drehbuch: Carl Binder
Regie: Andy Mikita
Hauptdarsteller: Joe Flanigan als Major John Sheppard, Torri Higginson als Dr. Elizabeth Weir, Rachel Luttrell als Teyla Emmagan, Jason Momoa als Ronon Dex, David Hewlett als Dr. Rodney McKay.
Gastdarsteller: Connor Trinneer als Michael Kenmore, Chuck Campbell als Chuck, Ryan Booth als Lt. Negley, Samuel Polin als Creature, Brian Ho als Stunt Creature, Josh Blacker als Screaming Man u.a.

Kurzinhalt: Bei einer verdeckten Operation der Daedalus, die den Planeten der Replikatoren in der Pegasus-Galaxis beobachtet hat, fand man Hinweise darauf, dass diese Schiffe bauen, mit denen sie gedenken, entweder Atlantis, oder noch schlimmer, die Erde, anzugreifen. Die IOA möchte ihnen mit einem Präventivschlag zuvorkommen, und hat daher das neueste Schiff der Daedalus-Klasse, die Apollo, nach Atlantis geschickt. Bestückt mit einer neu entwickelten Waffenplattform, die mit sechs Atomraketen bestückt ist, will man die Schiffswerften vernichten, bevor die Schiffe gestartet werden können. Widerwillig gibt Dr. Weir dem Plan ihre Zustimmung, auch wenn sie angesichts der Tatsache, dass die Replikatoren auch ohne diese Schiffe eine Bedrohung darstellen werden, einen Vergeltungsschlag befürchtet. Letzten Endes soll sie mit ihrer Warnung recht behalten, denn nicht lange nach dem erfolgreichen Präventivschlag bringen die Replikatoren ein kleines Stargate in den Orbit von Lantea, und nutzen dieses, da sie von ihrem Planeten aus einen starken Laserstrahl hindurchschicken, quasi als Waffenplattform, um Atlantis anzugreifen. Zwar können die Schilde der Stadt das Schlimmste verhindern, doch die Energie der ZPMs wird binnen neun Stunden aufgebraucht sein. Bis dahin muss es Dr. McKay und seinem Team unbedingt gelingen, eine andere Lösung zu finden – sonst wird Atlantis zerstört…

Denkwürdige Zitate: "We're in trouble."
"It took you five minutes to figure that out?!"
(John behält sich auch in der Krise seinen Sinn für Humor.)

"Okay. What's the plan?"
"That was the plan."
(Ein zunehmend verzweifelter Rodney zu Dr. Weir.)


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) MGM/Showtime An "Der Angriff" fand ich vor allem das erste Drittel sehr interessant, denn: Wir sind es von unseren "Stargate"-Helden ja doch eher gewohnt, sich selbst zu verteidigen und/oder anderen zu Hilfe zu kommen. Hier jedoch treten sie, zumindest zu Beginn, vielmehr als die Aggressoren auf. Zwar "nur", um einen potentiell verheerenden Angriff der Replikatoren mit Hilfe eines Präventivschlags zu vereiteln, trotzdem ist es eine doch eher ungewohnte Rolle, in die das Atlantis-Team hier schlüpft. Und eben dies fand ich sehr interessant und reizvoll. Etwas gestört hat mich aber, wie salopp man über die völlige Vernichtung der Replikatoren spricht, die in weiterer Folge geschehen soll. Mir ist schon klar, dass von ihnen eine große Gefahr ausgeht, und die Menschen vielleicht tatsächlich keine andere Möglichkeit haben, um sich selbst zu retten, als ihnen zuvorzukommen und sie gänzlich auszurotten. Und letztendlich ist in "unserer" Galaxis ja auch genau das geschehen (wenn auch aus der Defensive heraus, was schon nochmal etwas anderes war). Aber zumindest diskutieren könnte man darüber. Das hat mir leider gefehlt.

Davon abgesehen war "Der Angriff" aber ein gutes Staffelfinale, welches für mich die Konkurrenzfolge der Mutterserie auch klar und deutlich hinter sich ließ (wenn dies auch angesichts meiner kritischen Meinung zu "Endlosigkeit" von vornherein keine große Herausforderung war). Zu Beginn freute ich mich gleich mal über das Wiedersehen mit Jewel Staite ("Wiedersehen" nicht nur, weil man sie in erster Linie aus "Firefly" kennt und mag, sondern auch, weil sie zuvor bei "Atlantis" bereits in der Folge "Instinkt" als Wraith-Mädchen Ellia zu sehen war), die nun wohl die Nachfolge von Paul McGillion aka Dr. Carson Beckett antreten wird. Dann kam eben mit der Planung und Durchführung des Präventivschlags (der noch dazu, mit der einen Atomrakete, die man bis zum Einschlag verfolgte, sehr gut inszeniert war) mein eigentliches Highlight der Folge. Das was danach kam, war aber ebenfalls gelungen – wenn auch zweifellos schon wieder deutlich gewöhnlicher. Denn natürlich schlagen die Replikatoren zurück, und bringen mit ihrer improvisierten Waffenplattform Atlantis ordentlich in Bedrängnis. Im sich daraus ergebenden Bedrohungsszenario konnte vor allem Rodney McKay mit einem Lösungsansatz nach dem anderen wieder einmal brillieren. Zuerst schlägt er vor, die Stadt Atlantis wieder im Meer zu versenken, in der Hoffnung, dem Strahl so entkommen zu können. Als dies nicht den gewünschten Erfolg bringt, beschließt man vielmehr, Lantea – vorerst? – hinter sich zu lassen, und mit der Stadt, die ja eigentlich ein großes Raumschiff ist, davonzufliegen. All dies war effekttechnisch gewohnt makellos umgesetzt, weshalb das "Atlantis"-Finale auch was das Spektakel betrifft lieferte – und damit in einem Punkt überzeugte, wo "Endlosigkeit" im direkten Vergleich doch eher versagte. Zum Abschluss gibt's dann nochmal einen Schockmoment, als der Energiestrahl den Kontrollraum trifft und Dr. Weir lebensgefährlich verletzt wird. Zusammen mit der nun hilflos im All treibenden Atlantis-Station beschert man uns damit einen überaus effektiven Cliffhanger.

Fazit: Episodenbild (c) MGM/Showtime Daran, dass ich nicht der größte Fan davon bin, die bereits bei der Mutterserie recht ausgelutschte Bedrohung der Replikatoren nun auch in die Pegasus-Galaxis zu bringen, konnte zwar auch "Der Angriff" nichts ändern. Zudem war ich unangenehm überrascht, dass die völlige Vernichtung der Replikatoren von allen einfach so als alternativlos hingenommen wird – zumindest diskutieren hätte man darüber ruhig dürfen, immerhin geht es darum, eine komplette Zivilisation auszulöschen. Davon abgesehen konnte mir "Der Angriff" aber gut gefallen, und stach im direkten Vergleich auch die "SG-1" Konkurrenz "Endlosigkeit" klar und deutlich aus. Zwar gefiel mir das erste Drittel, wo es um den geplanten Präventivschlag geht, letztendlich am besten, das heißt aber nicht, dass der Rest nicht auch noch gut und kurzweilig gewesen wäre. Mit dem Energiestrahl, den die Replikatoren durchs Stargate schicken, ergab sich ein spannendes Belagerungsszenario, dass vor allem Rodney wieder einmal forderte, und zuerst mit dem Versenken im Meer und später dann den Start ins All zwei spektakuläre Momente bot. Und mit der Verletzung von Dr. Weir sowie der antriebslos im All treibenden Stadt versorgt man uns auch mit zwei effektiven Cliffhangern. Die vierte Staffel kann kommen!

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © MGM/SyFy Channel)







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