Nightmare on Elm Street 5: Das Trauma |
Ein Alptraum für Freddy-Fans...
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Donnerstag, 28 Oktober 2010 |
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Kurzinhalt: Alice und ihre Freunde feiern den High School-Abschluss, und sie bereitet sich gemeinsam mit ihrem Freund auf eine Reise nach Paris vor. Doch ihr Glück währt nicht lange: Zuerst beginnt sie erneut unter Alpträumen zu leiden, dann sieht sie Freddy plötzlich wieder, obwohl sie wach ist – was geht hier nur vor? Des Rätsels Lösung: Alice ist schwanger, und Freddy bedient sich der Träume ihres ungeborenen Kindes, um zurückzukehren. Um ihren Sohn zu schützen, sucht sie verzweifelt nach einem Weg, Freddy ein für allemal zu besiegen – während ihm ihre Freunde nach und nach zum Opfer fallen… Review: Kommen wir zuerst zum Positiven: Im Gegensatz zum 4. Teil der Reihe, wo es eine Umbesetzung unter den Hauptfiguren gab, die mich doch ziemlich gestört hat, ist auch in "Das Trauma" wieder Lisa Wilcox als Alice zu sehen. Wie schon im Vorgänger spielt sie auch hier ihre Rolle wieder sehr überzeugend und wertet den ansonsten eher misslungenen Film damit auf. Die Idee rund um den träumenden Fötus, dessen sich Freddy bedient um sie erneut heimzusuchen, sollte man zwar nicht allzu sehr hinterfragen, da sie sonst schnell ins Lächerliche abgleitet – aber es war zumindest ein origineller Einfall. Zumal dies Freddy erlaubt, Alice auch im wachen Zustand zu terrorisieren, was für den einen oder anderen gelungenen und ansatzweise spannenden Moment sorgt, und den Film vom Rest der Reihe abhebt. Dass ihr ungeborenes Baby im Film durch einen ca. zehnjährigen Jungen dargestellt wird, ist zwar kompletter Humbug, den ich beim besten Willen nicht mehr wohlwollend akzeptieren kann, aber wenigstens hat man für die Rolle einen gruselig aussehenden Jungen gecastet, der für zwei oder drei ansatzweise atmosphärische Szenen sorgt. Gut gefällt mir auch, dass man auf einen möglichen (wenn auch wenig erfreulichen) Lösungsansatz, sich Freddy’s wieder zu entledigen – nämlich eine Abtreibung – zumindest anspricht. Und auch wenn nicht alle Alptraumszenen gelungen sind, zählen sie nichtsdestotrotz zu den Highlights des Films. Schon der Einstieg mit der Szene in der Dusche konnte mir gefallen, und auch die sehr surreale Treppenszene beim Finale fand ich gelungen. Optischer Höhepunkt ist aber ganz klar die Comic-Traumsequenz im monochromen Look. Heutzutage würde man das normal drehen und dann digital nachbearbeiten – bei "Das Trauma" merkt man aber deutlich, dass die originelle Optik hier direkt vor der Kamera erzielt wurde – nämlich, in dem einfach alles, das Set, das Kostüm, Freddy’s Maske etc., in blau-grau gehalten wurde. Das Ergebnis sieht wirklich beeindruckend aus, und sorgt für eine der denkwürdigsten Szenen der gesamten Reihe. Leider ist diese Szene zugleich ein gutes Beispiel für die Schwächen des Films. So mag sie zwar optisch beeindrucken können – aber wenn Dan in sein Comic Alter-Ego schlüpft, geht sämtliche Atmosphäre flöten, und damit auch die komplette Szene binnen weniger Bilder in der Sekunde den Bach runter. Das war einfach nur mehr lächerlich. Wie es leider im Großen und Ganzen auch der gesamte Film ist. Neben den gelungenen Traumszenen gibt es nämlich leider auch solche, die eher unfreiwillig komisch wirken, als dass sie überzeugen können. Neben dem Motorrad des Todes sei hier auch jener Alptraum genannt, in der Alice’s figurbewusste Freundin zu tode gemästet wird. Wirklich zum Grausen – jedoch nicht wegen der Szene an sich, sondern aufgrund der unheimlich billigen und schlechten Maske. Die Story bewegt sich leider teilweise eher schleppend weiter, und lässt es an Spannung vermissen. Generell scheinen die Szenen in der realen Welt eigentlich nur mehr da zu sein, um die Alptraum-Szenen und damit Freddy’s Auftritte zu verknüpfen. Ein Umstand, unter dem vor allem Alice’s Freunde und damit Freddy’s Opfer enorm leiden. Keiner von ihnen erhält Profil oder darf uns sympathisch werden – denn wenn schon, dann sollen wir maximal noch mit Alice mitfühlen. Doch die Alptraumszenen sind so schön (?) gestaltet und konzipiert, dass wir sie in ihrer Gesamtheit genießen und uns nicht durch überflüssige Störfaktoren wie Mitgefühl für die Opfer ablenken lassen sollen. Leider führt dies aber auch dazu, dass sich die Spannung den gesamten Film über arg in Grenzen hält. Freddy wiederum verkommt erneut zu einer reinen Karikatur, und hat spätestens in Teil 5 alles von jenem Schrecken verloren, der ihn einst so ausgezeichnet hat. Das Wichtigste und zugleich Schlimmste ist aber: "Das Trauma" war stellenweise richtiggehend langweilig. Wo es dem unmittelbaren Vorgänger, trotz einer ähnlichen Armut an atmosphärischer Dichte und gruseligen Szenen, zumindest noch gelungen sein mag, gut zu unterhalten, ist der 5. Teil der Reihe bis auf die wenigen Ausnahmen ziemlich öde. Wodurch die für Freddy-Filme typische Warnung davor, einzuschlafen, eine unfreiwillig ironische Note erhält… Fazit: Ein paar interessante optische Leckerbissen sowie eine vielversprechende (wenn auch arg an den Haaren herbeigezogene) Grundidee machen leider noch lange keinen guten Film – wie dieses "Trauma" eindrucksvoll beweist. Teil 5 der Freddy-Reihe ist leider nicht mehr im Geringsten daran interessiert, dem Zuschauer Alpträume zu bescheren (auch wenn ihm dies aufgrund der unterirdischen Qualität des Films durchaus gelingen mag); stattdessen verlegt man sich völlig auf die Zugskraft von Horror-Ikone Freddy und dessen Markenzeichen, die ausgefallenen Morde. Seine Opfer scheinen den Machern hingegen fast lästig zu sein; sie sind an ihnen nicht interessiert, und wollen wohl auch gar nicht, dass wir für sie Sympathien hegen – wie könnten wir sonst die optisch ausgefeilten Morde genießen? Das Ergebnis ist eine herbe Enttäuschung für Fans der Nightmare-Reihe, die lediglich von der wieder einmal überzeugend spielenden Lisa Wilcox sowie dem einen oder anderen optisch ansprechenden Alptraum ansatzweise gerettet wird. Wertung:3 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © New Line Cinema)
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