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Die Abenteuer des jungen Indiana Jones - 1x01: Mein erstes Abenteuer Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Lucasfilm

Originaltitel: My First Adventure
Episodennummer: 1x01
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 10. Juli 2000
Erstausstrahlung D: -
Drehbuch: Jonathan Hales, George Lucas & Jule Selbo
Regie: Jim O'Brien & Michael Schultz
Besetzung: Corey Carrier als Henry Jones Jr., Lloyd Owen als Henry Jones Sr., Margaret Tyzack als Miss Seymour, Ruth de Sosa als Anna Jones, Joseph Bennett als T. E. Lawrence, Pip Torrens als Howard Carter, Kevin McNally als Walter Harris, Leon Lissek als Sheik Es-Salih, Ashley Walters als Omar u.a.

Kurzinhalt: Im Mai 1908 beginnt Henry Jones Jr., der lieber Indiana oder Indy genannt werden will, mit seinen Eltern eine Weltreise – da sein Vater, Professor Henry Jones Sr. dazu eingeladen wurde, quer über den Globus Vorträge zu halten. Zuerst geht es für sie nach England, genauer gesagt Cambridge, wo Henry Jones Sr. für seinen Sohn eine Lehrerin, Miss Seymour, anheuert, die sie auf der Reise begleiten und ihn währenddessen unterrichten soll. Danach brechen sie zu ihrer ersten richtigen Station auf: Ägypten. Dort besichtigt man die Pyramiden von Gizeh – und lernt dabei zufällig T.E. Lawrence kennen. Dieser lädt sie daraufhin zu einer Ausgrabung ein. Obwohl dort dann schließlich ein Mord geschieht, und ein wertvolles Artefakt aus dem Grab gestohlen wird, wird dieses erste Abenteuer Indys lebenslange Faszination mit der Archäologie begründen. Danach geht es nach Tanger, wo Indy das erste Mal mit Sklaverei konfrontiert wird – und nach einem Ausflug auf den Markt von Marrakesch droht, selbst als Sklave verkauft zu werden…


Vorwort: Episodenbild (c) Lucasfilm Nach dem Abschluss der Trilogie mit "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug" machte sich George Lucas daran, einen TV-Ableger zu schaffen, der sich um die Abenteuer des jungen Indy dreht. Ziel war dabei weniger eine Abenteuerserie, sondern vielmehr, sich in den Bereich Edutainment vorzuwagen; sprich, innerhalb einer Unterhaltungsserie Kindern und Jugendlichen Wissen zu vermitteln; vornehmlich über Geschichte, durchaus aber auch andere Interessensgebiete. Die Serie spielte sich dabei überwiegend in zwei Zeitebenen ab, die abwechselnd besucht wurden: Zum einen geht es um die Weltreise des neunjährigen Indy (gespielt von Corey Carrier), der auf eben dieser zahlreiche Persönlichkeiten aus der Weltgeschichte kennenlernt. Und zum anderen um den jugendlichen Indiana Jones (Sean Patrick Flanery), der sich während des Ersten Weltkriegs der Fremdenlegion anschließt, und dort in Remy Baudouin einen guten Freund findet. Zu – fast – jeder Folge gab es dabei einen Prolog und Epilog eines alten, einäugigen Indy (dargestellt von George Hall), der uns eben die besagte Geschichte quasi erzählt.

Die Serie war ursprünglich auf fünf Staffeln ausgelegt, wurde dann jedoch nach drei Seasons abgesetzt, da die hohen Produktionskosten in keiner Relation zu den Einschaltquoten standen. Erstere hatten dabei nicht zuletzt mit dem innovativen, zugleich aber eben auch teuren, Ansatz zu tun, den man bei der Produktion verfolgte. Denn im Gegensatz zu fast allen Serien damals, und auch den meisten Serien danach (selbst heute ist es immer noch weit verbreitet, bei einem angeblich internationalen Geschehen nur mal eine kurze Luftaufnahme der jeweiligen Stadt zu zeigen, während die eigentlichen Szenen in den USA oder – noch öfter – Kanada gedreht wurden) war es George Lucas wichtig, so weit als möglich an Original-Schauplätzen zu drehen. Aber auch davon abgesehen ist die Serie sehr hochwertig produziert, und wirkt – abseits des damals gängigen 4:3-Formats – eher wie ein Kinofilm denn wie eine Fernsehserie. Nach der Absetzung wurden zuerst einmal vier TV-Filme produziert, und im Zuge dessen auch noch vier weitere Episoden gedreht. Denn: Nach der Absetzung verfolgte George Lucas das Ziel, die Serie für den Heimkinomarkt völlig neu zu schneiden. Dabei wurden jeweils zwei Episoden zu einem eineinhalbstündigen TV-Film zusammengefügt. Vor allem aber: Wo zuvor zwischen den Zeitebenen hin- und hergewechselt wurde, war die Neuauflage – nun nicht mehr mit "The Young Indiana Jones Chronicles", sondern "The Adventures of Young Indiana Jones" betitelt – chronologisch sortiert. Im Zuge dessen wurden auch die Segmente mit George Hall als altem Indy entfernt, und teilweise neues Material gedreht, um die zwei Episoden miteinander zu verbinden. Dabei ergab sich aber wiederum das Problem, dass Sean Patrick Flanery und Corey Carrier in den dazwischenliegenden Jahren merklich gealtert waren. Und generell tat die Vermischung von Episoden, die thematisch oftmals nicht wirklich zueinander passen, den neuen TV-Filmen oftmals nicht gut. Vor allem aber: Da die Serie nie fertig produziert wurde, gibt es in der chronologischen Erzählung einige Lücken, die sich stellenweise leider doch störend bemerkbar machen. Trotz dieser Makel ist der Neuschnitt mittlerweile die einzig offiziell verfügbare Version – und deshalb auch jene, auf die ich für meine Besprechung der Serie zurückgreifen werde.

Review: Episodenbild (c) Lucasfilm Vorab: Ich habe mir die Serie vor ein paar Jahren das erste Mal angesehen, und bin somit mittlerweile mit ihr vertraut. Ich erinnere mich noch, dass es mir insbesondere jene Episoden oder TV-Filme, die stärker in die Abenteuer-Richtung der klassischen "Indiana Jones"-Filme gegangen sind, sowie jene Folgen die im Ersten Weltkrieg angesiedelt waren, ganz besonders angetan hatten – während ich den Rest doch eher dürftig fand. Insbesondere mit den Episoden mit dem neunjährigen Indy tat ich mir schwer; nicht zuletzt auch deshalb, als dort der Action- und Abenteuer-Charakter – no na – nicht wirklich ausgeprägt ist, und noch stärker als bei den anderen der pädagogische Charakter der Serie noch stärker als sonst schon im Mittelpunkt stand. Aber auch die im Vorwort erwähnte Problematik, dass hier einzelne Episoden teils sehr beliebig zu einem "TV-Film" zusammengesteckt wurden, machte sich für mich bei den Corey Carrier-Episoden besonders stark bemerkbar. All dies trägt dazu bei, dass die Serie für mich erst nach dem Wechsel zu Sean Patrick Flanery so richtig (oder zumindest so halbwegs) aufdreht.

Dabei erweist sich die erste Hälfte von "Mein erstes Abenteuer" eigentlich mal als solider Einstieg. Zuerst einmal erfahren wir in einem Prolog Indys genaues Geburtsdatum, und erhalten einen Einblick in seine frühe Kindheit. Dann geht es auch schon los, und nach einem Abstecher nach Cambridge, wo man Miss Seymour aufgabelt, geht es nach Ägypten. Dort weiß die hohe Produktionsqualität dann zum ersten Mal so richtig zu überzeugen, angefangen bei den Außendrehs an Originalschauplätzen, bis hin zur visuellen Gestaltung an sich, mit Aufnahmen des Sonnenuntergangs, und so weiter. Mit dem Treffen mit T.E. Lawrence – später als Lawrence von Arabien bekannt – wird dann auch gleich das Element eingeführt, dass Indy sowohl als Kind als auch später dann als Jugendlicher immer wieder auf verschiedene historische Persönlichkeiten trifft. Ich kenne die (historische) Figur nur aus dem Film (wo sich Peter O'Toole mit der Rolle unsterblich machte), und kann es daher natürlich nicht wirklich beurteilen, aber mir gefiel Joseph Bennetts Darstellung grundsätzlich schon sehr gut. Vor allem aber dreht "Mein erstes Abenteuer" dann auf, wenn man zur Ausgrabung kommt – und sich zum ersten Mal ein Hauch von Indy-Feeling einstellt. Auf ausgeklügelte Fallen oder ähnliches muss man zwar verzichten, dafür gibt es mit dem Mord und Grabraub einen netten Kriminalfall zu enträtseln. Letztendlich mündet die Story in einem netten Cliffhanger – der in einer späteren Folge dann nochmal aufgegriffen wird (in der ursprünglichen Fassung wurden diese Episode und die Fortsetzung zusammengeschnitten und als Pilotfilm ausgestrahlt).

Episodenbild (c) Lucasfilm Leider – und das mit der stark schwankenden Qualität der zu einem TV-Film umfunktionierten Einzelepisoden ist etwas, dass sich durch die gesamte Serie ziehen wird – fällt die zweite Folge rund um Indys Ausflug nach Tanger deutlich ab. Dort tritt, noch stärker als bei der ersten Episode, der Lehr-Charakter in den Vordergrund, und schlägt somit das Pendel beim Edutainment zu sehr in Richtung des ersterem aus. Letztendlich geht es nur darum, den Kindern eine Aussage über Sklaverei zu vermitteln. Und ja, eh wichtig. Aber halt weder sonderlich interessant noch mitreißend. Die "Blackface"-Einlage ist dabei ganz besonders schlecht gealtert. Zudem kommt selbst dann, wenn Indy und sein Sklavenfreund Omar verkauft werden, nie Spannung auf. Und generell empfand ich diese Folge einfach nur durch und durch als fad. Der letzte wesentliche Kritikpunkt: Es ist viel zu offensichtlich, dass diese Folge, die ja eigentlich chronologisch an das Ägypten-Abenteuer anknüpfen soll, Jahre später gedreht wurde; Corey Carrier sieht einfach viel älter aus. Das ist dann nochmal zusätzlich irritierend, und brach zumindest meinen "willing suspension of disbelief". Einzig die sich entwickelnde Freundschaft zwischen Indy und Omar ist ganz nett – das allein aber zu wenig, um den zweiten Teil der Folge zu retten.

Fazit: In meinen Augen ist bei den Episoden mit dem neunjährigen Indy der Education-Teil dieser Edutainment-Serie noch einmal deutlich stärker und ausgeprägter als bei denen mit Indiana im Teenie-Alter – während man aufgrund des Alters der Hauptfigur im Hinblick auf Action und Abenteuer notgedrungen Abstriche machen muss. Heißt auch, dass einem als doch schon etwas älterer Indy-Fan der Einstieg in die Serie in der neuen (chronologischen) Schnittfassung noch einmal schwerer gemacht wird. Dabei schlägt sie die erste Hälfte, zumindest dann sobald die Ausgrabung in den Mittelpunkt rückt, eh noch recht wacker; zumal wir dort zu sehen bekommen, wo Indys Leidenschaft für die Archäologie herkam, was eine wichtige Lücke in seiner Biographie füllt. Zudem wird vor allem auch diese Folge von der für die damalige Zeit außergewöhnlich hohe Produktionsqualität – und den Aufnahmen an Original-Schauplätzen, wie den Pyramiden – ganz besonders aufgewertet. Demgegenüber fällt jedoch die zweite Hälfte enorm ab. Ja, die Produktionsqualität bleibt hoch, und wartet mit ein paar schönen Aufnahmen auf. Die Story fand ich allerdings furchtbar langweilig; und dass der junge Indiana Jones auf einmal um Jahre älter aussieht (weil die Szenen erst viel später gedreht wurden), hilft auch nicht. Macht – mit viel gutem Willen – Wertungen von 2.5 bzw. 1.5, und damit insgesamt eben einen Gesamteindruck von ->

Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Lucasfilm)







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