Originaltitel: The Warmth of an Invisible Light Episodennummer: 4x13 Bewertung: Erstausstrahlung US: 09. Februar 2004 Erstausstrahlung D: 29. Januar 2005 Drehbuch: Matt Kiene Regie: Jorge Montesi Besetzung:
Kevin Sorbo als Captain Dylan Hunt,
Lisa Ryder als Beka Valentine,
Laura Bertram als Trance Gemini,
Gordon Michael Woolvett als Seamus Harper,
Steve Bacic als Telemachus Rhade,
Lexa Doig als Andromeda Ascendant,
Michelle Harrison als Female Guide Android,
Michael Anthony Rawlins als Marshall Zebra u.a.
Kurzinhalt:
Als die Andromeda von Feinden angegriffen wird, befiehlt Captain Hunt seinen Chefingenieur Harper, die von diesem entwickelte, jedoch noch experimentelle Tarnvorrichtung zu deaktivieren. Wie von Seamus gewarnt, kommt es daraufhin zu einer Fehlfunktion: Dylan wird in eine alternative Realität geworfen, in der (auch) das neue Commonwealth untergegangen ist. Hauptverantwortlich dafür ist just Seamus Harper, der das Triumvirat ermorden ließ, und sich seither zudem Commander des Commonwealth aufgeschwungen hat, mit Telemachus Rhade als seinem Sicherheitschef. Die Rebellion gegen Diktator Harper wird von Beka Valentine angeführt. Als diese auf Dylan trifft, hält sie ihn ursprünglich für einen Kamikaze-Droiden – da eben solche in der Gestalt des Captains nun schon länger ihr Unwesen treiben. Nachdem es Dylan gelungen ist, sie davon zu überzeugen, dass er echt und ein Mensch ist, gilt es einerseits, Harpers Schreckensherrschaft zu beenden, und andererseits, einen Weg zu finden, wie Captain Hunt wieder in sein eigenes Universum zurückkehren kann…
Review (kann Spoiler enthalten):
Mit "Das unsichtbare Licht" versucht sich "Andromeda" an einer Spiegeluniversums-Folge á la "Star Trek". Das entscheidende Wort dabei ist "versucht". Hierbei sei gleich erwähnt, dass ich in erster Linie den Vergleich zu "Ein Paralleluniversum" ziehe, da ich die betreffenden "Discovery"-Episoden ebenfalls nicht sonderlich berauschend fand, und meine letzte Sichtung der entsprechenden "Deep Space Nine"-Folgen mittlerweile zu lang her ist. Und im Vergleich mit eben dieser TOS-Folge zieht "Das unsichtbare Licht" leider klar und deutlich den Kürzeren. Zumindest aus meiner Sicht zeichnete sich diese mit drei wesentlichen Stärken aus, die der "Andromeda"-Variante allesamt fehlen. Erstens: Der Kontrast zwischen der bei "Star Trek" üblicherweise präsentierten Utopie rund um die Föderation, und die hier gezeigte dystopische Zukunft durch das Imperium. Dies fehlt bei "Andromeda" insofern, als auch im neuen Commonwealth nicht alles eitel Wonne ist (wie wir nicht zuletzt vor ein paar Episoden bei "Der Prozess" gesehen haben), und die Bedrohung durch den Abgrund in beiden relevant ist. Dadurch ist der Unterschied zwischen den beiden Realitäten längst nicht so krass.
Zweitens: Einen großen Reiz von "Ein Paralleluniversum" machte die Tatsache aus, dass wir hier auf düstere Versionen der meisten TOS-Charaktere trafen. Hier ist wenn überhaupt nur Harper ins dunkle verzerrt, und selbst der wird am Ende geläutert. Es hilft auch nicht, dass ich Gordon Michael Woolvett (so sehr ich ihn als comic relief auch schätze) in der Rolle des Bösewichts für doch eher überfordert hielt; bedrohlich wirkte er auf mich jedenfalls nie. Und drittens: In "Ein Paralleluniversum" ergab sich durch den Transporterfehler die spannende Ausgangssituation, dass Kirk und McCoy in ihre finsteren Gegenstücke schlüpfen mussten, während sie nach einem Weg suchten, um wieder in ihr eigenes Universum zurückzukehren. Dieses Element fehlt hier völlig; wie generell rund um Dylans Rückkehr in seine eigene Realität nie Spannung aufkommt. Erschwerend kommt hinzu, dass zumindest mich der Zustand der Galaxis in diesem Paralleluniversum nicht wirklich geschert hat, und ich dementsprechend bei den Bemühungen von Beka und Dylan, Harper zu stürzen – oder alternativ, wie es dann ja schließlich auch passiert, zu läutern – nicht mitfieberte. Darüber hinaus ist aus meiner Sicht noch zu kritisieren, dass während der Zeit, die Dylan im Paralleluniversum verbrachte, in "unserer" Realität nur dreißig Sekunden vergangen sind, sowie die Tatsache, dass Captain Hunt zuerst meint, die Aktivierung der experimentellen Tarnvorrichtung wäre ihr letzter Ausweg, nur damit dann doch noch ein anderer Weg gefunden wird, wie die Andromeda aus der Bredouille kommen kann. Im Vergleich zu den davor erwähnten Schwächen waren diese Punkte aber vernachlässigbar.
Fazit:
Mit "Das unsichtbare Licht" legt "Andromeda" quasi seine Spiegeluniversums-Episode vor. Im Gegensatz zu den entsprechenden Folgen von "Star Trek", insbesondere "Ein Paralleluniversum" aus der klassischen Serie, mangelte es der "Andromeda"-Variante aber (zumindest in meinen Augen) völlig an Reiz. Mir gab dieses düstere alternative Szenario nichts, und ich sah auch nicht ein, warum ich beim Geschehen in eben diesem mitfiebern sollte. Es hilft auch nicht, dass Woolvett für mich als Bösewicht nicht wirklich funktioniert hat, keine Spannung aufkam, und alles rund um Harpers experimentelle Tarnvorrichtung welche die Misere auslöst auf mich doch ziemlich konstruiert wirkte. Einzelne wenige Momente und/oder Ideen mögen ganz nett gewesen sein, leider aber fand ich "Das unsichtbare Licht" in erster Linie langweilig.