HOME PROJEKTE LINKS CHAT JOBS DATENSCHUTZ ARCHIV
Startseite arrow Reviews arrow DVD arrow The Last of Us - 1x08: Wenn wir in Not sind
The Last of Us - 1x08: Wenn wir in Not sind Drucken E-Mail
< Vorherige Episode | Nächste Episode >

Episodenbild (c) HBO

Originaltitel: When We Are in Need
Episodennummer: 1x08
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 05. März 2003 (HBO)
Erstausstrahlung D: 06. März 2003 (Sky)
Drehbuch: Craig Mazin
Regie: Ali Abbasi
Besetzung: Pedro Pascal als Joel Miller, Bella Ramsey als Ellie Williams, Scott Shepherd als David, Troy Baker als James, Ari Rombough als Joyce, Sonia Maria Chirila als Hannah, Nelson Leis als Josiah, Jason Vaisvila als Marco, Benjamin Rogers als Timothy, Erik Lindquist als Villager u.a.

Kurzinhalt: Ellie hat Joels Wunde so gut als möglich versorgt, jedoch beginnt sie sich zu infizieren. Mit dem Gewehr macht sie sich auf die Jagd, um zumindest etwas zu Essen für die beiden zu besorgen. Sie trifft tatsächlich einen Hirsch, doch dieser läuft verletzt davon. Als sie seiner Blutspur folgt, trifft sie auf zwei Männer, denen der Hirsch über den Weg gelaufen ist. Sofort legt sie das Gewehr auf sie an, und meint, dass dieser ihr gehöre. Einer der beiden stellt sich daraufhin als David vor. Er ist der Leiter einer kleinen nahegelegenen Gemeinde, die nur mit Mühe und Not durch den harten Winter kommt. Er bietet ihr im Austausch für den halben Hirsch Medikamente an. Während sein Begleiter in die Kleinstadt zurückkehrt, um diese zu besorgen, unterhalten sich David und Ellie miteinander. Schon bald wird deutlich, dass die Männer, die Ellie und Joel bei der Universität angegriffen haben, aus Davids Gemeinschaft stammen – und diesem das auch bewusst ist. Zwar hält er sich an seine Abmachung, doch am nächsten Morgen folgt er zusammen mit einem Einsatzteam Ellies Fußspuren im Schnee, um Joel seiner – aus seiner Sicht – gerechten Strafe zuzuführen…


Review: Episodenbild (c) HBO Wenn ihr meine "The Last of Us"-Reviews bislang verfolgt habt, habt ihr sicher auch schon erkannt, dass bei mir eher jene Episoden (sehr) gut abgeschnitten haben, die sich von der üblichen Zombie-Standardkost abgehoben haben – wie eben insbesondere "Liebe mich, wie ich es will" – während jene Folgen, wo man sich stärker den genreüblichen Zutaten bedienten, bei mir nicht ganz so gut abschnitten. Es sollte daher nicht überraschen, dass auch "Wenn wir in Not sind" nicht zu meinen absoluten Favoriten gehörte. Zumal man bei David und seiner Gemeinde nun wirklich ganz tief in der Klischeekiste gewühlt hat – weil natürlich handelt es sich bei ihnen um Kannibalen (wobei die Episode für mich die Frage offen ließ, ob auch wirklich allen bewusst ist, was sie da essen). David ist zudem der doch ziemlich typische Anführer einer solchen Gemeinschaft, der sich zwar ganz gutmütig gibt, unter seiner weichen Schale jedoch einen überaus harten und abgründigen Kern verbirgt. Da passt es nur zu gut uns Bild, das er dann auch noch versucht, die gerade Mal dreizehnjährige Ellie zu vergewaltigen.

Bei aller Kritik an den klischeehaften Elementen kann ich aber auch nicht verhehlen, dass es "Wenn wir in Not sind" gelang, für einiges an Spannung zu sorgen. Das beginnt eigentlich schon in jenem Moment, wo Ellie auf David und seinen Begleiter trifft. Man kann ihre Unsicherheit als Zuschauer sehr gut nachempfinden, da auch wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen, an wem wir sind. Nicht zuletzt, als zumindest ich nicht gleich den Konnex zwischen der anfänglichen Trauerfeier und Joels Ermordung des Angreifers in "Familie" hergestellt hatte. Erst als die beiden dann am Feuer zusammensaßen, fiel bei mir der Groschen; der daraus resultierende Moment, in dem auch Ellie erkennt, wer ihr hier gegenübersitzt, war dann für mich auch spannungstechnisch ganz klar das Highlight der Episode. Der Rest von "Wenn wir in Not sind" war dann so weit ok, wobei sich die positiven und die negativen Aspekte dann für mich so ziemlich die Waage hielten. So störte ich mich ein bisschen daran, dass Ellie nicht klug genug ist, ihre Spuren zu verwischen, oder auch eine falsche Fährte zu legen, und sie stattdessen direkt zu sich und Joel führt. Zudem mangelte es der zweiten Hälfte, trotz Ellies Entführung, für mich irgendwie doch ein bisschen an Spannung. Dafür gefiel mir, dass Ellie letztendlich nicht auf Joel angewiesen war, um sich aus dieser Bredouille wieder zu befreien. Auch Joels hartes Vorgehen stach wieder hervor. Die letzte Szene, in der die beiden wieder vereint sind, war zweifellos ebenfalls sehr stark. Und so klischeehaft David als Figur auch gewesen sein mag, aber die mitschwingenden religionskritischen Töne – er glaubt selbst ja nicht einmal daran, sondern verwendet diese nur, um die Gemeinde zu kontrollieren – hatten es mir (wenig überraschend) ebenfalls sehr angetan.

Fazit: Episodenbild (c) HBO "Wenn wir in Not sind" war keinesfalls schlecht. Aus meiner Sicht hat die Episode allerdings ihren spannungstechnischen Höhepunkt mit der gemeinsamen Szene von Ellie und David am Lagerfeuer recht früh erreicht, und konnte danach für mich nur mehr bedingt daran anknüpfen. Vor allem aber war mir das mit David und seiner Gemeinschaft doch ein bisschen zu wohlbekannt und klischeehaft, und kann man nach "Wenn wir in Not sind" für "The Last of Us" beim Zombie-Apokalypsen-Bingo nun auch Kannibalen abhaken. Jo mei. Dennoch gab es auch bei dieser Episode einiges, was mir gut gefallen konnte. So hat Scott Shepherd seine – wenn auch überwiegend allzu bekannte – Rolle sehr gut gespielt. Ein Pluspunkt ist sicherlich auch, dass Ellie hier nicht auf Rettung durch Joel angewiesen war (auch wenn dieser natürlich ebenfalls durchaus seinen Teil dazu beitrug). Und die religionskritischen Untertöne hatten es mir ebenfalls angetan. Insgesamt war mir "Wenn wir in Not sind" aber doch etwas zu (genre-)typisch, als dass es ihr gelungen wäre, mich so richtig zu begeistern.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2023 HBO)








Artikel kommentieren
RSS Kommentare

Kommentar schreiben
  • Bitte orientiere Deinen Kommentar am Thema des Beitrages.
  • Persönliche Angriffe und/oder Diffamierungen werden gelöscht.
  • Das Benutzen der Kommentarfunktion für Werbezwecke ist nicht gestattet. Entsprechende Kommentare werden gelöscht.
  • Bei Fehleingaben lade diese Seite bitte neu, damit ein neuer Sicherheitscode generiert werden kann. Erst dann klicke bitte auf den 'Senden' Button.
  • Der vorgenannte Schritt ist nur erforderlich, wenn Sie einen falschen Sicherheitscode eingegeben haben.
Name:
eMail:
Homepage:
Titel:
BBCode:Web AddressEmail AddressBold TextItalic TextUnderlined TextQuoteCodeOpen ListList ItemClose List
Kommentar:




  fictionBOX bei Facebook   fictionBOX bei Twitter  fictionBOX als RSS-Feed

TV-Planer
Im Moment keine TV-Einträge vorhanden